Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählt die grafische Gestaltung der Olympischen Spiele 1972 in München. Dafür entwickelte er unter anderem Piktogramme, die Sportarten in wenigen Strichen darstellen. Auch die reduzierten Silhouetten von Mann und Frau, die auf fast jeder Toilettentür zu sehen sind, gehen auf ihn zurück.
Mit dem Allgäu verbunden
Gemeinsam mit seiner Familie lebte Otl Aicher lange bei Leutkirch im Allgäu. Die dortige Realschule ist nach ihm benannt. 1991 starb Otl Aicher bei einem Verkehrsunfall. Verheiratet war er mit Inge Aicher-Scholl, der älteren Schwester von Hans und Sophie Scholl. In seiner neuen Heimat im Allgäu war Otl Aicher unter anderem für die Stadt Isny im Allgäu tätig.
"Aicher hat zwischen 1977 und 1985 für die touristische Werbung von Isny insgesamt 136 sogenannte Bildzeichen entwickelt."
Dieses Design sei bis heute einzigartig, sagt Karin Konrad. Im Jubiläumsjahr werden die Bildzeichen in der ganzen Stadt zu sehen sein. Außerdem werden laut Stadtmarketing entsprechende Fahnen in Isny aufgehängt und Busse beklebt. SWR-Reporter Dirk Polzin hat sich umgehört, was Isny außerdem im Jubiläumsjahr plant:
Drei Ausstellungen zum 100. Geburtstag
In Isny im Allgäu ist im Jubiläumsjahr außerdem eine Ausstellung über Otl Aicher zu sehen. Diese wird am 21. Mai im sogenannten „aichermagazin“, einem Pavillon mitten im Kurpark eröffnet.
Auch Ulm, wo er geboren wurde, feiert den 100. Geburtstag von Aicher mit zwei Ausstellungen. Seit März zeigt das HfG-Archiv eine Auswahl von 100 Plakaten. Das HfG-Archiv ging aus der Hochschule für Gestaltung hervor, die unter anderem von Otl Aicher und Inge Aicher-Scholl gegründet wurde.
Ab Herbst ist dann die Ausstellung "Otl Aicher - Widerstand und Protest: Symbole, Gesten, Signale" im Museum Ulm zu sehen. Schon in den 1960er-Jahren entwarf der politisch engagierte Designer Plakate für die Ostermärsche. Später engagierte er sich auch in Friedensbewegungen.