In mehreren Städten Baden-Württembergs haben sich am Freitag wieder zahlreiche Menschen für mehr Klimaschutz eingesetzt - unter anderem in Karlsruhe, Konstanz und Ulm. Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future rief - meist junge - Menschen unter dem Motto #PeopleNotProfit ("Menschen statt Profit") zum Protest auf. Die größten Veranstaltungen beim "globalen Klimastreik" gab es in Stuttgart und Freiburg. In mehreren Städten kam es durch die Demonstrationen zu Verkehrsbeeinträchtigungen.
Aktivisten stürmten Klassenräume
Nach Angaben der Polizei versammelten sich in Freiburg am Mittag rund 8.000 Demonstrierende auf dem Platz der Alten Synagoge. Die Veranstalter sprachen sogar von über 9.000 Teilnehmenden. Der Streik begann dort an 14 Schulen mit "Schulstürmungen". Aktivistinnen und Aktivisten gingen mit Megafon in Klassenräume und forderten die Schülerinnen und Schüler zum Mitstreiken auf. Man habe bemerkt, dass immer weniger Schülerinnen und Schüler bei den Aktionen dabei seien, sagte Pressesprecherin Elisabeth Gehrmann. Deshalb wollten sie die Grundidee von Fridays for Future, das Schuleschwänzen, neu aufgreifen.
Cosima Schulz von Fridays for Future berichtet über die Resonanz auf die "Schulstürmungen" in Freiburg:
In der Rhein-Neckar-Region fanden zehn Demonstrationen statt - in Heidelberg stattdessen eine "Klimaversammlung". Auch in Reutlingen, Freudenstadt, Tübingen und Balingen (Zollernalbkreis) wurde demonstriert. Laut Polizei waren es in Tübingen etwa 2.000 Menschen. Fridays for Future gibt die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Reutlingen mit 500 an.
Fridays for Future Klimastreik Tübingen und Reutlingen: Ist die Zukunft noch lebenswert?
In Reutlingen und Tübingen haben am Freitag tausende Menschen beim globalen Klimastreik von Fridays for Future demonstriert. Manche glauben nicht mehr an eine lebenswerte Zukunft.
In Heilbronn fand der Nachhaltigkeits- und Energiewendetag statt, bei dem es auch Kundgebungen und Demonstrationen mit rund 200 Menschen gab. In Künzelsau, Öhringen (beide Hohenlohekreis), Konstanz, Singen (Kreis Konstanz), Wangen im Allgäu (Kreis Ravensburg) und Lindau nahmen ebenfalls viele Menschen an Kundgebungen teil. In Friedrichshafen waren es laut Polizei 150. Auch in Kuppenheim (Kreis Rastatt) gingen heute zahlreiche Menschen auf die Straße, um zu demonstrieren. In Karlsruhe waren es rund 2.600.
Weniger Fridays for Future-Demonstrierende in Ulm als angemeldet
Auf dem Ulmer Münsterplatz demonstrierten rund 400 Menschen - ursprünglich angemeldet waren 700. Unter ihnen waren nicht nur junge, sondern auch ältere Menschen. In der Region gab es auch in Heidenheim, Schwäbisch Gmünd und Aalen (beide Ostalbkreis) entsprechende Veranstaltungen.
Bundesweite Klimademonstration "Fridays for Future": rund 400 Demonstrierende in Ulm
Im ganzen Land sind am Freitag Aktivisten und Aktivistinnen von "Fridays for Future" auf die Straßen gegangen. Demonstrationen gab es auch in Ulm und Heidenheim.
Mit Demonstrationszügen, Reden und Bandauftritten wollen die Anhängerinnen und Anhänger von Fridays for Future auf ihre Forderungen aufmerksam machen. Dazu gehören vor allem der Ausstieg aus Kohle, Gas, Öl und Atomkraft, die Verkehrswende und genügend Geld für Menschen mit niedrigem Einkommen während der Energiekrise.