Ein buntes Feuerwerk wird gezündet. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Lars Klemmer)

Städte und Gemeinden entscheiden

Böller, Raketen und Co.: Wo ist Feuerwerk an Silvester in BW erlaubt, wo nicht?

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Ab Donnerstag gibt es wieder Feuerwerkszubehör in den Läden zu kaufen. In vielen Städten in BW darf wieder geböllert werden. Hier erfahren Sie, wo es geht und wo nicht.

Um die Krankenhäuser in den Hochzeiten der Corona-Pandemie zu entlasten, war in Deutschland in den vergangenen beiden Jahren der Verkauf von Feuerwerk verboten. Bundes- oder landesweite Einschränkungen gibt es dieses Jahr nicht. Einzelne Städte und Gemeinden können das Böllern aber verbieten. In Baden-Württemberg darf fast überall Feuerwerk gezündet werden - bis auf einige Ausnahmen.

Stuttgart verbietet Feuerwerk innerhalb des Cityrings

Die Landeshauptstadt erlaubt Feuerwerk fast überall. Nur innerhalb des Cityrings rund um den Schlossplatz ist das Böllern verboten. Damit will die Stadt nach eigenen Angaben die Menschen schützen, die in der Innenstadt unterwegs sind.

Karlsruhe verbietet Feuerwerk an zwei Plätzen

Auch in Karlsruhe darf fast überall geböllert werden. Die Stadt hat allerdings ein Feuerwerksverbot auf zwei Plätzen erlassen: Auf dem Marktplatz und dem Schlossplatz dürfen an Silvester keine Raketen und Böller gezündet werden. Ansonsten ist in der Stadt und der Region Feuerwerk fast überall erlaubt.

Tübingen und andere Gemeinden wollen ihre historischen Altstädte schützen

Tübingen verbietet das Böllern innerhalb der Altstadt. Laut einer Mitteilung haben Raketen, Schwärmer, Knallkörper und Batterien dort nichts zu suchen. Damit will sie das historische Stadtzentrum vor Schäden zu schützen. Ähnliche Regelungen gelten auch in anderen Städten mit vielen historischen Gebäuden und Fachwerkhäusern wie Konstanz, Radolfzell (Kreis Konstanz), Ravensburg, Calw, Rottweil und Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis).

Ulm, Mannheim, Freiburg: Feuerwerk weitgehend erlaubt

Mannheim und Heidelberg machen keine Ausnahmen und erlauben Feuerwerk wieder nach den bundesweiten Regeln. Das gilt auch für Ulm, Heilbronn, Freiburg und die Bodensee-Region. Die Stadt Freiburg ruft allerdings dazu auf, das Geld, das für Feuerwerk vorgesehen ist, lieber zu spenden. Auch die Oberbürgermeister von Heilbronn und Ulm appellieren, in diesem Jahr auf Feuerwerk zu verzichten oder zumindest den Müll danach selbst mitzunehmen.

Bundesweite Regeln verbieten bestimmtes Feuerwerk aus dem Ausland

Einige Regeln gelten bundesweit: So dürfen schon seit den 1970er Jahren in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden keine Böller und Raketen gezündet werden. Außerdem dürfen nur Produkte mit dem CE-Zeichen verwendet werden. Vor allem, wer im Ausland einkauft, muss darauf achten. Dort sind einige Böller nicht zertifiziert. Jugendliche dürfen keine Feuerwerkskörper kaufen, auch nicht, wenn ihre Eltern das ausdrücklich erlauben und schriftlich bestätigen.

Im Vorfeld Diskussionen über Silvester-Feuerwerk

Im Vorfeld wurde deutschlandweit darüber diskutiert, ob privates Feuerwerk an Silvester verboten bleiben sollte. Dafür setzen sich unter anderem die Deutsche Umwelthilfe, der Deutsche Tierschutzbund und die Bundesärztekammer ein. Laut Umwelthilfe führen Böller und Co zu einer viel stärkeren Feinstaubbelastung, bedeuten Stress für viele Tiere und erzeugen Unmengen von Müll. Allein in Stuttgart fallen nach eigenen Angaben bis zu 20 Tonnen Müll an. Der Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, Jürgen Resch, forderte im SWR eine Änderung der Sprengstoffverordnung, damit Feuerwerksverbote für gesamte Städte und nicht nur einzelne Stadtteile erlassen werden können.

Die Bundesärztekammer weist darauf hin, dass das Ärzte- und Pflegepersonal schon seit Monaten an der Belastungsgrenze arbeite und jetzt auch noch die Verletzungen durch Feuerwerkskörper behandeln müsse. Deren Präsident Klaus Reinhard sagte, außerdem sei es auch vollkommen fehl am Platz, das neue Jahr mit Raketen zu begrüßen, während in Europa ein Krieg wüte.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund ist gegen ein generelles Böllerverbot an Silvester. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte im SWR, die Frage sei, wer ein solches Verbot kontrollieren und ob dieses funktionieren würde.

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Ministerien mahnen zum vernünftigen Umgang mit Feuerwerk

Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) mahnte zum vorsichtigen Umgang mit den Feuerwerkskörpern. Es würden in diesem Jahr wieder mehr Verletzte in den Krankenhäusern und Notaufnahmen erwartet, sagte er. "Viele dieser Verletzungen sind vermeidbar. Wer verantwortungsvoll mit Feuerwerk umgeht oder vielleicht sogar darauf verzichtet, hilft damit auch den Krankenhäusern und ihren Beschäftigten."

Das baden-württembergische Innenministerium ruft dazu auf, nur zugelassene und geprüfte Böller und Raketen zu verwenden und erinnert an das Verbot von sogenannten Himmelslaternen. Jeder könne dazu beitragen, Brände zu vermeiden. So wird etwa vom Abfeuern in der Nähe von Scheunen und Fachwerkhäusern abgeraten. Aus Rücksicht vor Wildtieren soll laut Landwirtschaftsministerium auch im Wald kein Feuerwerk gezündet werden. Wichtig sei zudem, die Überreste von Böllern zu entsorgen, da diese giftige Stoffe enthalten und eine Gefahr für Tiere darstellen.

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