Eine Verfünffachung der Gaspreise macht auch dem Maschinenbauer Zimmermann in Neuhausen auf den Fildern (Kreis Esslingen) zu schaffen. Wie das Unternehmen reagiert und welche Hoffnungen es für die Zukunft hat:
Die Stimmung unter den Maschinen- und Anlagenbauern in Baden-Württemberg ist angesichts der Energiekrise und der anhaltenden Lieferengpässe durchwachsen. Das zeigt eine neue Umfrage, die der Verband der Maschinen- und Anlagenbauer Baden-Württemberg (VDMA) am Donnerstag vorgestellt hat. Demnach schätzt eine deutliche Mehrheit von über 60 Prozent die aktuelle Lage noch sehr gut oder gut ein.
Halbjahresbilanz 2022 getrübt Maschinenbau BW spürt Zurückhaltung bei Kunden
Die Schwäche der Weltkonjunktur hinterlässt ihre Spuren beim Maschinen- und Anlagenbau im Land. Die Zahl der Aufträge ist laut Branchenverband VDMA gesunken.
Energiepreise: Unternehmen rechnen mit Verschlechterung
Der Ausblick auf die kommenden Monate fällt hingegen verhaltener aus. 40 Prozent der Betriebe rechnen mit einer Verschlechterung. Materialengpässe und Fachkräftemangel belasten die Betriebe weiterhin. Das größte Problem der Maschinenbauer sind jedoch die hohen Energiekosten. Mehrausgaben für Strom und Gas schränkten die Investitionskraft der Firmen erheblich ein, so der VDMA. Fast 80 Prozent der befragten Unternehmen spüren bereits jetzt deutliche Auswirkungen. Jedes dritte Unternehmen denkt über Standortverlagerungen oder Stellenabbau nach.
Preisbereinigt wird Stagnation beim Wachstum erwartet
Insgesamt rechnet der Verband wegen der guten Auftragslage mit einem nominalen Wachstum. Auf Basis der Umfrage könnte der Maschinenbau in Baden-Württemberg 2022 nominal um 8,4 Prozent wachsen und somit einen Umsatz von rund 85 Milliarden Euro erzielen. Preisbereinigt sei jedoch eher eine Stagnation zu erwarten. Für 2023 rechneten die Unternehmen mit einem nominalen Umsatzwachstum von 5,5 Prozent, so der VDMA. An der Umfrage des Branchenverbands hatten sich knapp 300 Maschinenbauer aus Baden-Württemberg beteiligt.