Probleme mit Preis und Reichweite

Zahl der E-Motorräder in BW bleibt weiterhin verschwindend gering

Stand

Von Autor/in Hendrik Huber, Martin Heer

Mit dem Frühling kommen die Motorräder verstärkt auf die Straßen zurück. Maschinen mit Elektroantrieb sind dabei in der Minderheit. Das hat verschiedene Gründe.

Während die Zahl der Neuzulassungen von Motorrädern in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren gestiegen ist, bleibt der Anteil der E-Motorräder weiterhin gering. Von den insgesamt rund 37.000 Motorrädern, die vergangenes Jahr erstmals ein Kennzeichen erhalten haben, hatten gerade einmal 978 einen Elektroantrieb, so das Kraftfahrt-Bundesamt. Das entspricht einem Anteil von etwa 2,6 Prozent. Zum Vergleich: Bei den Pkw lag der Anteil der neuzugelassenen E-Autos im Land 2024 bei 16 Prozent. In den beiden Vorjahren wurden noch jeweils rund dreimal so viele E-Motorräder neu zugelassen.

E-Motorräder derzeit Nischenprodukt, auch wegen geringer Reichweite

"Verschwindend gering" nennt der Verkehrsclub ADAC Württemberg die Verkaufszahlen bei Motorrädern mit elektrischem Antrieb. Das Interesse daran sei zwar groß, stelle man bei technischen Beratungen fest. Die Maschinen hätten aber dennoch nur eine kleine Fangemeinde.

Ein Grund seien die Kosten: Vor allem die großen E-Motorräder seien im Vergleich zu Verbrennermodellen relativ teuer in der Anschaffung, so der ADAC. Auch wenn die Betriebskosten langfristig geringer ausfallen. Bei einigen Fahrerinnen und Fahrern sprächen auch emotionale Gründe dagegen - ihnen fehlten die Vibration oder das Motorengeräusch eines Verbrenners.

Ein weiteres Manko ist die Reichweite. "Hier gibt es noch viel Luft nach oben", meint Michael Lenzen, Vorsitzender des Bundesverbands der Motorradfahrer. Bei Motorradfahrern, die hauptsächlich auf Landstraßen unterwegs sind, sei die Reichweite und die Ladeinfrastruktur besonders wichtig. Die Entwicklung der E-Motorräder allgemein sei damit stark von der Entwicklung der Batterietechnik abhängig.

Motorradfahren ist stark mit Emotionen aufgeladen, zudem haben Kunden eine hohe Loyalität zu Marken. Entsprechend schwierig gestaltet sich das Umfeld für die Einführung von E-Motorrädern.

ADAC sieht Erfolgschancen vor allem bei Elektro-Rollern

Anders sieht das bei Rollern und leichten Motorrädern (bis 125 ccm) aus. Hier seien auch mit Elektroantrieb Reichweiten von etwa 150 Kilometern drin, heißt es vom ADAC. Für den Weg zur Arbeit oder kürzere Freizeitfahrten reiche das aus. Zudem gebe es in diesem Segment ein größeres Angebot, auch dank chinesischer Hersteller.

Die Preisunterschiede im Vergleich zu Rollern mit konventionellem Antrieb seien geringer. Als weiteres Argument nennt Michael Lenzen vom Bundesverband der Motorradfahrer, dass die Akkus hier bequem auf der Arbeit geladen werden könnten - ähnlich wie bei Fahrrädern mit Elektro-Antrieb.

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