Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Aktuell Live-Blog zum Coronavirus (Foto: Getty Images, Montage: SWR)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Dienstag, 8. Juni 2021

Stand

Das war der Dienstag in Baden-Württemberg

EMA beschleunigt Impfstoff-Zulassung für Kinder und Jugendliche

22:38 Uhr

Im Hinblick auf eine Zulassung des Moderna-Impfstoffs für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren drückt die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) aufs Tempo. Die Behörde kündigte am Dienstag eine "beschleunigte Prüfung" des amerikanischen Impfstoffs an. Mit einem Ergebnis werde im Juli gerechnet. Allerdings könnte das Prozedere nach Angaben der EMA auch länger dauern, falls die Prüfer zusätzliche Informationen benötigen. Moderna hatte am Montag die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder und Jugendliche von zwölf bis 17 Jahren in der EU beantragt. Für diese Altersgruppe ist in der EU bisher nur der Impfstoff von Biontech und Pfizer zugelassen. Seit dem 7. Juni können sich Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren in Deutschland gegen das Coronavirus impfen lassen. In Baden-Württemberg ist eine Impfung allerdings nur in Ausnahmefällen möglich.

Virologe Drosten warnt vor Rückschlägen beim Impfen

19:50 Uhr

Der Virologe Christian Drosten hat vor Rückschlägen für die Corona-Impfkampagne über den Sommer gewarnt. Man müsse aufpassen, dass die Menschen in Deutschland künftig nicht nachlässig würden und sich zum Beispiel die Zweitimpfung nicht mehr abholten, weil sie keine Lust mehr hätten oder es zu kompliziert sei, sagte der Leiter der Virologie der Berliner Charité im NDR. "Solche Dinge dürfen einfach nicht eintreten. Das wird, glaube ich, die nächste große Aufgabe sein", so Drosten. Er erwarte in einigen Wochen eine Diskussion über die Förderung der Impfbereitschaft. Ziel sind laut Drosten mindestens 80 Prozent Zweifachimpfungen, zumindest in der "impffähigen erwachsenen Bevölkerung". Aktuell liegt der Anteil der vollständig Geimpften in Deutschland bei etwa 22 Prozent.

Land weitet Modellprojekte zum Impfen aus

18:53 Uhr

Das Sozialministerium Baden-Württemberg startet drei weitere Modellprojekte, mit denen Möglichkeiten des betrieblichen Impfens ausgelotet werden sollen. Diesmal stehen handwerkliche Unternehmen im Mittelpunkt. Es soll geklärt werden, wie Betriebsimpfungen auch in kleineren Betrieben funktionieren können, sagte Landesgesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne). Zunächst würden Beschäftigte von Mitgliedern der Handwerkskammer Karlsruhe im Kreisimpfzentrum Mönsheim (Enzkreis) geimpft, hieß es. Außerdem können Beschäftigte der Bauwirtschaft in Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft Bau und deren Arbeitsmedizinischem Dienst in Karlsruhe und Böblingen eine Corona-Impfung bekommen. Drittes Modellprojekt ist das Autohaus Hahn in Fellbach, wo es gemeinsam mit dem Unternehmen "BAD Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik" Impfungen für Beschäftigte aus verschiedenen Filialen in der Region Stuttgart geben soll. Der Handwerkskammertag lobte die Pläne. Bei der Pandemiebekämpfung komme es auf Große wie auf Kleine an, so Peter Haas, Hauptgeschäftsführer des Handwerkstags.

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt landesweit auf 27,0

18:01 Uhr

In Baden-Württemberg wurden heute 671 Corona-Neuinfektionen gemeldet (Stand: 16 Uhr). Am Dienstag vor einer Woche waren es noch 778 Neuinfektionen - also 107 mehr als heute. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Land liegt aktuell bei 27,0 (Vortag: 28,1). Am Dienstag vor einer Woche lag sie bei 45,1. Auf Intensivstationen werden derzeit 235 mit Covid-19 infizierte Personen behandelt - das sind 100 weniger als vor einer Woche. Zudem wurden heute sechs weitere Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 gemeldet (gesamt: 10.036). Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes liegt in Baden-Württemberg aktuell kein Stadt- oder Landkreis über dem Inzidenzwert von 100 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner und Woche. Der Landkreis Pforzheim meldet mit 56,4 den höchsten Inzidenzwert, der Landkreis Emmendingen mit 7,8 den niedrigsten. Insgesamt liegen 32 der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg unter der Inzidenz-Marke von 35 - und damit ebenso viele wie gestern.

Weiter keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche

16:32 Uhr

Die Ständige Impfkommission (Stiko) beim Robert-Koch-Institut empfiehlt eine Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren nur dann, wenn bestimmte Vorerkrankungen bestehen. Das geht aus einem Entwurf hervor, der dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Genannt werden zum Beispiel Fettleibigkeit, schwere Herzinsuffizienz, chronische Lungen- und Nierenerkrankungen oder Trisomie 21 (Down-Syndrom). Bei derartigen Krankheiten sei anzunehmen, dass ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf bestehe, so die Stiko. Zusätzlich sieht der Entwurf eine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren vor, in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren Covid-19-Verlauf befinden und die selbst nicht geimpft werden können. Eine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche will die Stiko derzeit nicht aussprechen. Es gebe dafür nicht ausreichend wissenschaftliche Daten, hieß es. Bislang ist in der EU der Corona-Impfstoff von Biontech für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen.

USA registrieren fast 600.000 Tote im Zusammenhang mit Corona

15:14 Uhr

In den USA sind bislang fast 600.000 Menschen an oder mit einer Corona-Infektion gestorben. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden wurden demnach außerdem rund 16.000 Menschen positiv auf das Virus getestet. Insgesamt stieg die Zahl der registrierten Fälle seit Beginn der Pandemie damit auf 33,54 Millionen. Die USA verzeichnen sowohl bei den Infektionszahlen als auch bei der Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus weltweit die höchsten Werte.

Ministerpräsident Kretschmann mahnt zur Vorsicht

14:28 Uhr

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mahnt trotz stark sinkender Corona-Infektionszahlen zur Vorsicht. Die Lage sei zwar aktuell gut, sagte er heute in Stuttgart. Kretschmann sieht nach eigenen Worten aber auch die Gefahr, "dass die Menschen leichtsinnig werden und dass die Welle zurückkehren kann". Die Fortschritte beim Impfen seien bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen deutlich sichtbar, so der Grünen-Politiker. Aber wenn man nicht aufpasse, könne der Erreger umso stärker bei Nicht-Geimpften wüten. Kritisch äußerte sich Kretschmann zur Entscheidung der bayerischen Landesregierung, bei den vier Partien der Fußball-Europameisterschaft in München jeweils 14.000 Zuschauer zuzulassen. "Das mit der EM halte ich schon für höchst gewagt", sagte Kretschmann.

Curevac-Studie zu Corona-Impfstoff verzögert sich offenbar bis August

13:37 Uhr

Die Studie zur Wirksamkeit des Covid-19-Impfstoffs des Tübinger Biotechunternehmens Curevac verzögert sich offenbar weiter. Nach Aussage von Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) ist derzeit der August als möglicher Zulassungszeitraum im Gespräch. Das habe Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der Gesundheitsministerkonferenz gesagt. Zu den möglichen Hintergründen machte Lucha keine konkreten Angaben. In einer Pressekonferenz der Landesregierung sagte der Grünen-Politiker, es gebe offenbar mit der Impfstoff-Studie von Curevac Probleme. Das Tübinger Unternehmen hatte ursprünglich mit einem Zulassungsantrag für seinen Impfstoff noch im zweiten Quartal gerechnet – also spätestens bis Ende Juni. Derzeit sammelt die Firma noch Wirksamkeitsdaten in der entscheidenden klinischen Studie mit dem Vakzin. Curevac hatte zuletzt erklärt, diese im Juni zu erwarten. Die Zulassung bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) solle dann "schnellstmöglich" beantragt werden. Die Europäische Union hat sich von dem Curevac-Impfstoff bis zu 405 Millionen Dosen gesichert.

Ausstellen von Testbescheinigungen in Schulen zumutbar

11:46 Uhr

Das Kultusministerium hält es für zumutbar, dass die Schulen Kindern und Jugendlichen zweimal in der Woche Bescheinigungen über negative Corona-Tests ausstellen. "Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Bescheinigungen von Testergebnissen eine zusätzliche Belastung für die Schulen darstellt", sagte ein Sprecher von Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) zur Kritik des Lehrerverbands VBE. Man wolle damit aber die ehrenamtliche Arbeit außerhalb der Schule - zum Beispiel beim Sport - entlasten. Der VBE hatte eine erhebliche Mehrbelastung beklagt und mehr Kapazitäten für die Sekretariate verlangt.

Europäischer Impfpass: Deutsche Firmen an Entwicklung beteiligt

11:37 Uhr

Bis spätestens zum 30. Juni soll der europäische Impfpass eingeführt sein. Das Zertifikat enthält Informationen darüber, ob ein Mensch vollständig gegen Corona geimpft ist, kürzlich negativ getestet wurde oder bereits eine Corona-Infektion überstanden hat. All diese Informationen werden in einem QR-Code gespeichert, der von allen 27 EU-Staaten und ihren Nachbarländern Island, Norwegen und Liechtenstein gescannt und gelesen werden kann. Die EU-Kommission hat eine Schnittstelle eingerichtet, über die alle Zertifikat-Signaturen EU-weit überprüft werden können. Maßgeblich entwickelt wurde diese Schnittstelle von dem deutschen IT-Unternehmen T-Systems und dem Walldorfer Softwarekonzern SAP. Beide waren auch schon mit der Entwicklung der offiziellen deutschen Corona-App beauftragt.

Schülertests gelten auch in Restaurants 60 Stunden lang

10:36 Uhr

Mit der Änderung der Corona-Verordnung in Baden-Württemberg zum 7. Juni gelten auch neue Regelungen für getestete Schülerinnen und Schüler. Negative Testbescheinigungen einer Schule gelten maximal 60 Stunden lang. Schülerinnen und Schüler können mit diesen Test aus dem Unterricht auch öffentliche Angebote nutzen, bei denen eine Testpflicht besteht, zum Beispiel Freibäder, Restaurants und Museen. Die Vorgabe (beispielsweise in Restaurants) eines Negativtests, der nicht älter als 24 Stunden ist, trifft auf Schülerinnen und Schüler mit einer negativen Testbescheinigung ihrer Schule nicht zu.

Friedrichshafen: Städtische Testzentren werden wieder geschlossen

10:07 Uhr

In Friedrichshafen wird der Betrieb in den städtischen Corona-Testzentren langsam zurückgefahren. Laut einer Mitteilung soll das Testzentrum in der Alten Festhalle Ende Juni schließen, das Testzentrum in der Innenstadt Ende Juli. Der Grund: Es gebe mittlerweile 15 Testzentren von privaten Anbietern, weitere seien angekündigt, so die Stadt. Seit Mitte März wurden in den städtischen Testzentren in Friedrichshafen über 32.000 Corona-Schnelltests abgenommen, davon waren insgesamt 46 positiv.

Weniger Ausbildungsplätze durch Corona

9:31 Uhr

Die Corona-Krise wirkt sich deutlich auf den Ausbildungsmarkt in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz aus. Das zeigt eine SWR-Datenanalyse. Stark betroffen sind auch Berufsgruppen, in denen bereits Fachkräfte fehlen.

Pforzheims OB kritisiert Impfstofflieferungen

8:46 Uhr

Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch hat die Impfstofflieferungen von Bund und Land kritisiert. Für das Kreisimpfzentrum Pforzheim sei in dieser Woche ein Drittel weniger Impfstoff geliefert worden als in den Vorwochen. "Das stellt uns vor riesige Herausforderungen", so Boch. Alles, was man an Impfstoff geliefert bekomme, verimpfe man auch. Bereits in der vergangenen Woche mussten Impftermine im Kreisimpfzentrum dadurch gesichert werden, dass Impfstoff kurzzeitig von anderer Stelle ausgeliehen wurde, so der Rathauschef. Auch in dieser Woche werde wieder erheblicher Aufwand notwendig, um alle Termine wie gewohnt sicherzustellen. Außerdem könnten neue Termine erst einmal nicht ins Terminvergabesystem eingestellt werden. Zwei für diese Woche geplante Sonder-Impfaktionen mussten abgesagt werden. Eine im Bürgerzentrum Buckenberg-Haidach und eine für Kita-Beschäftigte der freien Träger.

Umfrage: Kleine Firmen erholen sich langsamer

6:53 Uhr

Kleinere Unternehmen erholen sich langsamer von der Corona-Krise als größere. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags DIHK vor, die dem Handelsblatt vorliegt. Der DIHK hatte im April mehr als 27.000 Firmen befragt, 43 Prozent davon sehen ihre Finanzierungssituation nach wie vor kritisch. Laut Handelsblatt sind die Probleme größer, je kleiner das Unternehmen ist. So hat fast die Hälfte der kleineren Firmen mit bis zu 20 Beschäftigten finanzielle Sorgen, bei den größeren Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitenden klagt nur ein Viertel über Geldprobleme. Besonders groß sind die Schwierigkeiten im Gastgewerbe und der Freizeitwirtschaft. Auch die Einzelhändler haben sich nicht richtig erholt. Besser als noch zu Jahresbeginn geht es hingegen Dienstleistern aus den Bereichen Vermietung, Messe- und Kongresswirtschaft. Insgesamt sehen sich fünf Prozent der befragten Unternehmen von der Insolvenz bedroht. Dieser Wert ist seit Jahresbeginn stabil geblieben.

Schwaben-Park wieder für Besucher geöffnet

6:29 Uhr

Der Schwaben-Park im Rems-Murr-Kreis öffnet heute wieder für Gäste. Gestern hatte der Vergnügungspark die Zusage vom baden-württembergischen Sozialministerium erhalten. Nach einem erfolgreichen Modellprojekt im Europa-Park dürfen jetzt alle Freizeitparks in Baden-Württemberg wieder öffnen. Besucherinnen und Besucher müssen geimpft, genesen oder getestet sein. In Rheinland-Pfalz hat der Holiday-Park seit Samstag geöffnet.

Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz weiter gesunken

6:00 Uhr

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Deutschland auf 22,9 gesunken. Am Montag lag sie bei 24,3. Laut Robert-Koch-Institut sind innerhalb eines Tages etwas mehr als 1.200 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden, fast 600 weniger als noch vor einer Woche. Deutschlandweit wurden binnen 24 Stunden 140 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 153 Tote gewesen. Insgesamt sind über 89.000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Montag bei 0,76. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 76 weitere Menschen anstecken.

Prüfungen an Haupt- und Realschulen unter Corona-Bedingungen

5:30 Uhr

Rund 73.000 Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg starten heute in ihre schriftlichen Abschlussprüfungen. Wegen der Corona-Pandemie gelten für die Prüflinge der Abschlussjahrgänge an Haupt-, Werkreal- und Realschulen besondere Bedingungen. Sie haben unter anderem länger Zeit für die einzelnen Prüfungen. Außerdem bekommen die Lehrkräfte in diesem Jahr mehr mögliche Prüfungsaufgaben zur Auswahl. Auf diese Weise sollen Unterrichts- und Prüfungsstoff bestmöglich zusammenpassen. Wie bereits bei den Abiturprüfungen im Mai gelten auch für die aktuellen Prüfungen spezielle Hygienebedingungen. Es besteht unter anderem eine Maskenpflicht. Außerdem müssen getestete und nicht getestete Schüler räumlich voneinander getrennt sitzen.

Dienstag, 8. Juni 2021

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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