Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Aktuell Live-Blog zum Coronavirus (Foto: Getty Images, aprott)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus: Dienstag, 20. Juli 2021

Stand

Das war der Dienstag in Baden-Württemberg

Stiko-Mitglied: Statt der Kinder mehr Erwachsene impfen

21:08 Uhr

Die Medizinerin Eva Hummers, die der Ständigen Impfkommission (Stiko) des RKI angehört, hat an die noch nicht gegen Corona geimpften Erwachsenen appelliert, sich die Spritze geben zu lassen - auch zu Gunsten der Kinder. Es könne nicht sein, dass man Kinder in die Verantwortung nehme und sage, sie müssten sich impfen lassen, um impfunwillige Erwachsene in ihrem Umfeld zu schützen, während man noch nicht wisse, ob die Impfung möglicherweise für die Kinder eine Gefährdung sei, sagte Hummers dem "Mannheimer Morgen". Sie kritisierte die Forderungen an die Ständige Impfkommission (Stiko), die Corona-Impfung auch für Kinder zu empfehlen. "Ich finde es unangemessen, wenn die Stiko von manchen Politikern als eine etwas verschlafene Gruppe dargestellt wird, die man daran erinnern müsse, eine "Meinung" zu äußern", sagte Hummers. Eine Stiko-Empfehlung sei immer das Ergebnis einer systematischen Aufarbeitung aller verfügbaren Daten.

Frankreich verschärft Corona-Maßnahmen auch für Touristen

19:38 Uhr

Angesichts deutlich steigender Infektionszahlen verschärft Frankreich ab Mittwoch die Auflagen für Einheimische und auch für Touristen. In Sehenswürdigkeiten wie dem Pariser Eiffelturm sowie in Freizeitparks, Konzertsälen, Museen oder Kinos mit mindestens 50 Besuchern wird ein sogenannter Gesundheitspass Pflicht. Er gibt Aufschluss über eine Impfung, eine überstandene Infektion oder einen negativen Corona-Test. In Diskotheken und bei Festivals gilt er bereits. Touristen oder andere Frankreich-Reisende aus dem Ausland können eine vollständige Impfung etwa mit dem EU-weit gültigen Corona-Zertifikat auf dem Handy nachweisen. Ein negativer Corona-Test darf in der Regel höchstens 48 Stunden alt sein und kann auch in Papierform vorliegen.

Landesweite Inzidenz wieder minimal angestiegen

17:38 Uhr

In Baden-Württemberg ist die Sieben-Tage-Inzidenz um 0,1 auf 9,6 gestiegen. Gestern lag sie nach Angaben des Landesgesundheitsamtes bei 9,5 pro 100.00 Einwohner binnen einer Woche. Nach offiziellen Angaben wurden 261 neue Fälle mit dem Coronavirus gemeldet. Der Sieben-Tage-R-Wert, der angibt wie viele Menschen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, liegt derzeit bei 1,04 - und damit etwas niedriger als gestern. Acht weitere Menschen sind im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben. Insgesamt erhöht sich damit die Zahl der landesweit an oder mit dem Virus Verstorbenen auf 10.354. Auf den Intensivstationen in Krankenhäusern des Landes werden 49 Covid-19-Fälle behandelt, davon werden 29 beatmet. Der Landkreis Sigmaringen hat mit einem Wert von 0,8 die niedrigste Inzidenz, der Stadtkreis Ulm mit 22,9 die höchste.

Impfstoff droht in Stuttgarter Praxen zu verfallen

16:20 Uhr

In Stuttgart muss in Arztpraxen Corona-Impfstoff weggeworfen werden. Das Haltbarkeitsdatum der Wirkstoffe laufe ab, bevor Impfwillige gefunden werden, heißt es aus mehreren Praxen. Rund zehn Ärzte melden sich allein beim Stuttgarter Impfzentrum des Klinikums täglich, weil sie zu viel Impfstoff übrig haben. Doch wie das Klinikum Stuttgart mitteilt, stellt es zum Monatsende den Betrieb des Impfzentrums ein. Impfstoff wird hier nicht mehr angenommen. In Stuttgart haben sich mehrere Ärzte auch an den SWR gewandt. Wenn bis morgen Abend 200 Ampullen zum Beispiel bei zwei Ärzten im Stuttgarter Westen und Norden nicht verimpft werden würden, müsse Impfstoff weggeworfen werden, dessen Haltbarkeitsdatum morgen ablaufe, hieß es aus den Praxen.

Impfdurchbrecher in Berlin: 433 Erkrankte trotz Corona-Impfung

15:53 Uhr

In Berlin sind 433 Fälle bekannt, in denen es auch nach Corona-Impfungen zu einer Erkrankung an Covid-19 gekommen ist. Das teilte Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel (Linke) nach einer Sitzung des Senats mit. "Das nennt man Impfdurchbrecher, wo der Impfschutz nicht reicht, sondern der Virus trotzdem seinen Weg findet und zu einer Erkrankung führt." Die Zahl sei allerdings verschwindend gering im Verhältnis zu den Menschen, die mittlerweile durchgeimpft seien.  "Aber trotzdem darf man das nicht kleinreden", sagte Scheel. "Denn ein Impfdurchbruch kann auch gravierende Folgen haben, es gibt auch Todesfälle zu beklagen unter diesen Impfdurchbrechern."

Nachverfolgung von Corona-Kontakten auf Mallorca wird schwieriger

15:38 Uhr

Angesichts stark steigender Corona-Zahlen wird die Nachverfolgung enger Kontakte von Infizierten auf der spanischen Ferieninsel einem Medienbericht zufolge zunehmend schwieriger. Zurzeit gebe es auf den Balearen, zu denen neben Mallorca auch Menorca, Ibiza und Formentera gehören, insgesamt 7.460 Infizierte, schrieb die Zeitung "Diario de Mallorca" Die 7-Tage-Inzidenz stieg auf 322. Statistisch kämen auf jeden Infizierten fünf enge Kontakte - also insgesamt 37.300 Menschen, die sich für zehn Tage isolieren müssten. Für die Nachverfolgung so vieler Kontakte und die Kontrolle, ob sich die Menschen auch an die Vorgaben hielten, hätten die Behörden nicht ausreichend Personal, hieß es.

Landesmusikrat fordert genauere Regeln von der Politik

14:09 Uhr

Der Landesmusikrat Baden-Württemberg hat von der Politik präzise Regeln in der Corona-Krise gefordert, um gemeinsames Singen und Musizieren wieder zu ermöglichen. Die Hälfte aller Amateurchöre probt noch nicht wieder, weil sie wegen der Hygiene-Vorschriften verunsichert sei, teilte der Verband mit. Die Corona-Regeln für Musiker seien ungenauer formuliert als etwa für den Sportbereich. Es brauche unzweifelhafte Vorgaben, um Schul- oder Amateurensembles Probenmöglichkeiten und Planungssicherheit zu geben, forderte der Verband. Mit einem weiteren Jahr ohne Angebote für Chor und Orchester drohe das Ende der Chor- und Ensemblekultur an den Schulen, warnte der Landesmusikrat.

Gesundheitsminister Lucha: "Kein Grund zur Entwarnung"

13:58 Uhr

Der Blick auf die an Covid-19 erkrankten Menschen bereitet Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) zwar Sorgen, aber die Zahl der in Krankenhäuser stationär behandelt Patienten sei aktuell niedrig, sagte Lucha heute in Stuttgart : "Wir haben derzeit den niedrigsten Hospitalisierungsstand, den wir je hatten. Aber es gibt keinen Grund, so zu tun als wäre die Pandemie vorbei.“ Kritisch blicke Lucha nach Großbritannien, wo 40 Prozent der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern zuvor geimpft wurden. Ein Großteil der Erkrankungen mit der Delta-Variante des Virus verlaufe mild. Über 80-Jährige gebe es kaum in deutschen Krankenhäusern. "Im Moment haben wir da keine großen Sorgen", so Lucha.

Studie: Auch Wattestäbchen taugen für Corona-Tests

13:05 Uhr

Auch mit herkömmlichen Wattestäbchen sind aussagekräftige Corona-Tests möglich. Das hat eine Studie des Tropeninstituts der Universität Tübingen ergeben. Da Wattestäbchen deutlich kürzer sind, muss verstärkt auf den Infektionsschutz geachtet werden. Der Rachenabstrich könne aber ebenso zuverlässig entnommen werden, urteilten die Forscher. Neben der Abstrichmethode wurden auch Alternativen für die Gewinnung des genetischen Virusmaterials und für den Virus-Nachweis gefunden, die genauso gute Ergebnisse wie kommerzielle Test-Kits lieferten. Die Forscher prüfen nun, wie präzise das kostengünstigere Verfahren ist. Hintergrund der Machbarkeitsstudie waren Testengpässe zu Beginn der Pandemie - die kostengünstigere Variante könnte nun in Regionen mit erschwertem Zugang zu Corona-Tests helfen, wie zum Beispiel in Afrika.

Tourismus: Schweiz hält trotz steigender Zahlen an Lockerungen fest

12:55 Uhr

In der Schweiz ist die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen seit Anfang Juli wieder gestiegen. Nachgewiesen wird vor allem die hochansteckende Delta-Variante. Dennoch hält die Schweiz an ihren aktuellen Regelungen fest: Hotels, Restaurants und Bars sind ebenso geöffnet wie Freizeiteinrichtungen. In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln muss weiter ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Keine Maskenpflicht gilt in Diskotheken und Tanzclubs. Alle Besucher müssen aber genesen, geimpft oder getestet sein. Das Impfzertifikat der EU wird anerkannt, daher nutzen auch Menschen aus Nachbarländern die Gelegenheit, in der Schweiz auszugehen.

Mobiles Team impft Geflüchtete in Oberkircher Unterkunft

12:42 Uhr

Im Ortenaukreis gibt es Corona-Impfaktionen für Geflüchtete. In der Oberkircher Flüchtlingsunterkunft hat ein mobiles Impfteam 36 Menschen geimpft. Das Angebot des mobilen Impfteams des Ortenaukreises richtete sich an Geflüchtete, die im Renchtal leben. Verabreicht wurde der mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Für viele der Geflüchteten und Asylsuchenden war es die erste Schutzimpfung überhaupt in ihrem Leben. Bei Bedarf könne die Aktion auch wiederholt werden, heißt es aus dem Ortenaukreis. Ihre zweite Impf-Dosis erhalten die Geflüchteten in Oberkirch Ende August.

Kommunen vor Entscheidung über Raumluftfilter für Schulen

12:18 Uhr

Der Kreis Calw stellt 300.000 Euro für Luftfilteranlagen in den kreiseigenen Schulen zur Verfügung. Zunächst sollen 30 Räume mit den Geräten ausgestattet werden. Im Karlsruher Rathaus wurde gestern der Einsatz der Filter und die mögliche Anschaffung vor den Hintergrund einer umstrittenen Studie der Stadt Stuttgart zu Luftfiltern diskutiert. Aktuell bräuchte Karlsruhe mindestens 450 Raumluftfilter, was rund 1,4 Millionen Euro kosten würde. Der Gemeinderat soll dazu am 27. Juli eine Grundsatzentscheidung treffen. In Ettlingen will der Gemeinderat bereits am Mittwoch über die Anschaffung von 231 Luftfiltern für 700.000 Euro entscheiden. Bemängelt wird in allen Fällen, dass noch nicht feststeht, wie hoch mögliche Zuschüsse von Bund und Land sind.

Mittleres Einkommen nur leicht gestiegen

11:05 Uhr

Das mittlere Einkommen in Deutschland ist im Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie nur wenig gestiegen - im verarbeitenden Gewerbe und im Gastgewerbe ist es sogar gesunken. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit in ihrer jährlichen Entgeltauswertung in Nürnberg mit. Vor allem die Kurzarbeit, die zu geringeren Verdiensten geführt habe, habe den Anstieg gebremst. Das Median-Entgelt aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten habe im vergangenen Jahr bei 3.427 Euro gelegen und damit um 26 Euro über dem Vorjahr. Ohne Pandemieauswirkungen wäre der Median laut Bundesagentur um weitere 69 Euro gestiegen. Das Medianentgelt bezeichnet den Wert, von dem aus betrachtet es genauso viele niedrigere wie höhere Einkommen gibt. Das Durchschnittseinkommen liegt dagegen höher.

Neu-Ulmer Hausarzt: Tausende Impfungen wirkungslos?

10:04 Uhr

Tausende Corona-Impfungen eines Neu-Ulmer Hausarztes sind möglicherweise wirkungslos, weil der Impfstoff nicht ausreichend gekühlt war. Der Allgemeinmediziner war wegen seiner Impfkampagne auch für Jugendliche bundesweit in den Medien. Auf seiner Homepage räumt er nun Fehler bei der Impfstofflagerung ein. Betroffen seien alle, die zwischen dem 1.April und dem 13. Juli in seiner Praxis geimpft wurden.

Mehr Mütter als Väter haben Arbeitszeit verschoben

9:15 Uhr

Homeoffice und Schwierigkeiten bei der Kinderbetreuung haben in der Corona-Pandemie zu einer Verschiebung von Arbeitszeiten in die Abendstunden und auf das Wochenende geführt. Davon waren mehr Frauen als Männer betroffen, wie aus Erhebungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht. "Vor allem Mütter arbeiteten häufiger am Wochenende oder abends, unter anderem um ihre Kinder bei Schul- und Kitaschließungen oder während des Distanzunterrichts betreuen zu können", erklärte die Forscherin Corinna Frodermann in Nürnberg. Rund 52 Prozent der Mütter mit Kindern unter 14 Jahren haben demnach ihre Arbeitszeit zu Beginn der Pandemie im April 2020 zumindest teilweise auf die Abendstunden oder das Wochenende verlagert. Bei Vätern habe dies auf rund 31 Prozent zugetroffen. Die Daten beruhen auf einer Befragung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern privatwirtschaftlicher Betriebe mit mindestens 50 Beschäftigten.

Corona-Spätfolgen sind laut Ulmer Studie vielfach Organschäden

6:30 Uhr

Ein Forschungsprojekt der Universitätsklinik Ulm zu Corona-Spätfolgen hat bislang bei etwa jedem fünften seiner bislang 250 Patientinnen und Patienten Organschäden festgestellt. Das sagte Dominik Buckert, betreuender Oberarzt der Spezialambulanz für Covid-Spätfolgen an Lunge, Herz und Gefäßen am Uniklinikum. Der größte Teil der übrigen Patientinnen und Patienten fühle sich schlechter belastbar als vor der Erkrankung, so Buckert. Bei ihnen konnten die Medizinerinnen und Mediziner aber keine Organschäden feststellen. Die meisten Menschen, die in die Sprechstunde kommen, sind demnach zwischen 40 und 50 Jahre alt und ohne chronische Vorerkrankungen. Bei dem Forschungsprojekt wurden bei den Organschäden vor allem Herzmuskelentzündungen und die Folgen davon beobachtet. Bei der Lunge verändere sich das Lungengerüst, so dass ein schlechterer Gasaustausch möglich sei. Die Folge sei Atemnot, so der Oberarzt.

Zulauf zu Altenpflege stockt

5:40 Uhr

Die Altenpflege hat im Corona-Jahr 2020 deutlich weniger Beschäftigte gewinnen können als in den Vorjahren. Der Beschäftigungszuwachs in der Branche halbierte sich, wie eine Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der Linken im Bundestag zeigt. Sie liegt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor. Die Branche zählte Ende 2020 rund 629.000 Beschäftigte und somit 10.000 mehr als Ende 2019.

Bundesweite Inzidenz steigt weiter

5:20 Uhr

Das Robert-Koch-Institut hat bundesweit 1.183 Corona-Neuinfektionen gemeldet, 537 mehr als am Dienstag vor einer Woche (646 Neuinfektionen). Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg weiter auf 10,9 (Vortag: 10,3). Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 34 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf insgesamt 91.397.

Angst vor dem Coronavirus in Hochwasser-Krisengebieten

0:16 Uhr

In den Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wird befürchtet, dass durch die Hilfsaktionen und die Unterbringung vieler Menschen in Notunterkünften die Zahl der Corona-Infektionen steigt. Ein Sprecher des rheinland-pfälzischen Corona-Kommunikationsstabs sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, man müsse jetzt aufpassen, dass die Bewältigung der Katastrophe nicht zu einem Superspreader-Event werde. In den betroffenen Gebieten solle es bald Sonderimpfaktionen geben.

Dienstag, 20. Juli 2021

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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