Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Aktuell Live-Blog zum Coronavirus (Foto: Getty Images, aprott)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Sonntag, 11. April 2021

Stand

Das war der Sonntag in Baden-Württemberg

Wie Corona die Therapie von Parkinson-Patienten erschwert

20:14 Uhr

Am Welt-Parkinson-Tag am Sonntag haben Ärzte und Betroffene darauf aufmerksam gemacht, dass die Therapie der Nervenkrankheit wegen der Corona-Pandemie oft ins Stocken gerät. Viele Patienten sehen wegen der Ansteckungsgefahr davon ab, physiotherapeutische Behandlungen in Anspruch zu nehmen.

Illegale Treffen mehrerer Hundert Autofans

19:05 Uhr

Die Polizei Reutlingen hat in der Nacht zum Sonntag mehrere illegale Treffen von Autofans wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung aufgelöst. Laut Polizei versammelten sich auf verschiedenen Plätzen in der Stadt und an Tankstellen insgesamt mehrere hundert, vor allem junge Leute. Sie seien offenbar aus verschiedenen Landkreisen mit ihren Autos angereist. Mit entsprechendem Lärm und hohen Geschwindigkeiten seien sie durch die Stadt gefahren. In einem Fall soll es auch ein unerlaubtes Rennen gegeben haben. Ähnliche Treffen hatte es in der Nacht von Samstag auf Sonntag auch in Ulm, Ehingen, Blaustein, Dornstadt, Göppingen und Giengen an der Brenz gegeben, wie die Polizei mitteilte.

Gutachten bestätigt Vorgehen bei Corona-Demo in Stuttgart

19:00 Uhr

Nach den Corona-Demonstrationen am Karsamstag in Stuttgart hat ein Rechtsgutachten das Vorgehen der Stadt bestätigt. Ein Verbot der "Querdenken"-Veranstaltung wäre rechtswidrig gewesen, heißt es in dem Gutachten, dass die Stadt am Sonntag vorlegte. Es sei außerdem richtig gewesen, die Versammlung auf dem Cannstatter Wasen nicht aufzulösen. Ein Demonstrationsverbot zum Schutz der Gesundheit könne nur die absolute Ausnahme in Extremsituationen sein. Der Veranstalter habe aber bislang als zuverlässig gegolten. Der Gutachter betonte aber auch, dass jede Anmeldung einer Versammlung als Einzelfall betrachtet werden müsse.

Weißer Sonntag: Erstkommunion unter Corona-Bedingungen

18:50 Uhr

In Baden-Württemberg haben heute am weißen Sonntag, eine Woche nach Ostern, traditionell die Erstkommunion-Feiern in den katholischen Kirchen begonnen - in diesem Jahr allerdings unter Pandemie-Bedingungen. In die Kirche Sankt Ottilia in Stuttgart-Münster zogen nur vier Kinder ein. Denn die Feier musste aus Hygieneschutzgründen auf mehrere Gottesdienste verteilt werden.

Landesweite Inzidenz steigt auf 139,5

18:04 Uhr

Die Zahl der neu gemeldeten Corona-Infektionen im Land hat im Vergleich zu gestern um 1.549 zugenommen. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 139,5. Vergangenen Sonntag lag sie noch bei 121,0, gestern bei 134,0. Heute wurden 15 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. Der Landkreis Schwäbisch Hall (264,8) und der Stadtkreis Heilbronn (281,2) haben weiterhin die landesweit höchste Sieben-Tage-Inzidenz. 479 an Covid-19 erkrankte Menschen werden zurzeit auf Intensivstationen behandelt - vor einer Woche waren es 424. Das Robert-Koch-Institut weist darauf hin, dass an den Wochenenden meist weniger Tests gemacht und gemeldet werden.

Mehrere Fälle im Kader des Eishockeyvereins EHC Freiburg

17:25 Uhr

Der Eishockeyverein EHC Freiburg hat mehrere Corona-Fälle im Kader gemeldet. Noch am Ostermontag fielen die Schnelltests der Spieler, Trainer und Betreuer nach dem Spiel beim EC Bad Nauheim negativ aus, wie es in einer Mitteilung heißt. Anschließend wurden jedoch PCR-Tests gemacht, die bei zwei Spielern positiv ausfielen. Die beiden weisen laut Verein milde Symptome auf. Alle getesteten EHC-Mitglieder hatten sich in Selbstisolation begeben. Der Verein steht nun in engem Kontakt mit dem zuständigen Gesundheitsamt, um das weitere Vorgehen und mögliche Auswirkungen auf die bevorstehenden Playoffs zu besprechen.

Nächtliche Ausgangssperre ab Montag im Kreis Neu-Ulm

17:20 Uhr

Im Kreis Neu-Ulm tritt am Montag (12.4.) eine nächtliche Ausgangssperre in Kraft. Die Sieben-Tage-Inzidenz überschritt am Sonntag am dritten Tag in Folge den Wert von 100. Auch in Ulm könnte der Schritt bald folgen.

Mehrere Landkreise müssen Lockerungen zurücknehmen

16:08 Uhr

Die Entwicklung der Corona-Inzidenzwerte in vier baden-württembergischen Landkreisen zeigt: Die Lockerung der "Notbremse" nach Ostern könnte nur von kurzer Freude gewesen sein. Der Bodenseekreis und der Landkreis Waldshut verschärfen die Regeln ab kommender Woche wieder. Zwei weitere Kreise könnten folgen.

Landesgesundheitsminister erinnert vor Ramadan an Hygieneregeln

15:00 Uhr

Kurz vor Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan hat Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) an das Einhalten der Hygieneregeln in der Corona-Pandemie erinnert. "In diesem Jahr gilt während des Fastenmonats wieder der eindringliche Appell, Kontakte auf das absolut notwendigste zu reduzieren und die Hygieneregeln weiter konsequent einzuhalten", erklärte Lucha am Sonntag in Stuttgart. Lockerungen wie über die Osterfeiertage wurden nicht in Aussicht gestellt. Der Ramadan beginnt am Dienstag (13.04.). In Baden-Württemberg bekennen sich rund 600.000 Menschen zum Islam.

Landkreis Waldshut zieht "Notbremse"

14:16 Uhr

Nach dreimaliger Überschreitung der Sieben-Tages-Inzidenz von 100 Neuinfektionen verschärft das Landratsamt Waldshut die Corona-Regeln im Kreis. Das veröffentlichte das Amt auf der Webseite. So gelten ab Dienstag (13.04.) die in der baden-württembergischen Corona-Verordnung vorgesehenen weitergehenden Maßnahmen. "Ich bedaure sehr das Hin und Her zwischen Lockerungen und Verschärfungen. Aber die auf ein hohes Niveau angestiegene Inzidenz in den letzten drei Tagen lässt uns als Landratsamt leider keine Spielräume", erklärte Landrat Martin Kistler. Im Landkreis Waldshut liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert aktuell bei 124 (Stand: Samstag, 16 Uhr).

Im Bodenseekreis gelten ab Dienstag verschärfte Regeln

13:50 Uhr

Im Bodenseekreis werden ab Dienstag (13.04.) die Corona-Regeln verschärft und damit die "Notbremse" gezogen. Das gab das Landratsamt am Sonntag auf der Webseite bekannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz läge seit drei Tagen in Folge bei über 100 Neuinfektionen. Nun bedarf es laut Landratsamt weitere infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus, wie in der baden-württembergischen Corona-Verodnung vorgesehen. Der Einzelhandel darf demnach kein "Click & Meet" (Öffnung nach vorheriger Terminvergabe) mehr anbieten, "Click & Collect" (online bestellen und abholen) ist möglich. Der Betrieb von Sportanlagen für den Freizeit- und Amateursport wird eingeschränkt. Körpernahe Dienstleistungen wie in Kosmetikstudios dürfen nicht mehr angeboten werden. Auch Museen, Galerien und zoologische Gärten müssen wieder schließen. Musik-, Kunst- und Jugendkunstschulen dürfen ausschließlich Onlineunterricht anbieten.

Landkreis Heilbronn verhängt nächtliche Ausgangssperre

13:43 Uhr

Im Landkreis Heilbronn gelten ab Dienstag (13.04.) nächtliche Ausgangsbeschränkungen zwischen 21 und 5 Uhr, teilt das Landratsamt mit. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert ist laut Landratsamt fast kontinuierlich gestiegen, auf mittlerweile gut 160 (Stand Samstag). Die "Notbremse" bei einer Inzidenz über 100 habe keine ausreichende Wirkung gezeigt, um die Zahlen zu senken, heißt es in einer Mitteilung. Mit den nächtlichen Ausgangsbeschränkungen sollen nicht essentielle Kontakte am Abend und in der Nacht beschränkt werden. Nur mit triftigem Grund darf dann ab Dienstag zwischen 21 und 5 Uhr die Wohnung verlassen werden. Dazu zählen zum Beispiel die Versorgung von Haustieren, medizinische Notfälle oder Pflegetätigkeiten.

Bahn verhängt bundesweite Zugverbote gegen Maskenverweigerer

11:39 Uhr

Die Deutsche Bahn hat einem Zeitungsbericht zufolge Maskenverweigerern zum ersten Mal bundesweite Zugverbote erteilt. Eine Bahnsprecherin sagte der "Welt am Sonntag", die Anzahl der Verbote bewege sich im niedrigen zweistelligen Bereich und würde für sechs Monate gelten. Verhängt wurden sie demnach in besonders drastischen Fällen. So habe sich beispielsweise im Dezember eine Gruppe von Corona-Leugnern dabei gefilmt, wie sie ohne Maske in einem Regionalexpress andere Passagiere belästigten.

Polizei löst Party mit elf Teilnehmern auf

11:36 Uhr

Die Polizei hat in Illerrieden (Alb-Donau-Kreis) in der Nacht eine Party mit elf Personen aufgelöst. Mit dem Treffen sei gegen die Corona-Beschränkungen verstoßen worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Als die Streife vor Ort eintraf, wurde demnach in dem Haus das Licht ausgemacht. Dafür seien mehrere Taschenlampen angegangen. Polizisten umstellten das Gebäude. Zwei Menschen flüchteten, wurden aber kurz darauf festgenommen. Erst nachdem es gelungen sei, einen Bewohner mit Schlüssel zu ermitteln, sei den Beamten Zugang gewährt worden. Die Teilnehmer im Alter zwischen 19 und 30 Jahren stammten aus mehreren Haushalten. Sie müssen demnach mit einem Bußgeld rechnen. Bei der Party gab es den Angaben zufolge reichlich Alkohol. Eine junge Frau war nicht mehr ansprechbar. Die 24-Jährige musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Verbände warnen vor Jugendarbeitslosigkeit

10:40 Uhr

Es sei zu befürchten, dass wegen der Corona-Pandemie vor allem die Chancen leistungsschwächerer Schüler auf dem Ausbildungsmarkt sinken, sagte der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die Politik darf nicht zusehen, wie Jugendliche in die künftige Arbeitslosigkeit abgleiten." Insbesondere die Branchen, die oft "nicht zwingend ein super Zeugnis verlangen", steckten gerade in der Krise und hätten ihr Ausbildungsangebot deutlich reduziert. Als Beispiele nennt Hilgers die Gastronomie, den Einzelhandel oder das Friseurgewerbe. Zudem wüssten auch die Unternehmen von den Nachteilen des aktuellen Distanzlernens. "Die Arbeitgeber wissen, dass es Bildungslücken gibt", so Hilgers. Bund und Länder müssten jetzt außerbetriebliche Angebote aufstocken und vorsorgen, damit im Sommer nicht viele Jugendliche die Schule ohne Ausbildungsplatz verlassen und erst wieder nach sechs Monaten oder einem Jahr die Aussicht auf eine Ausbildung haben.

Heil plant Corona-Testpflicht für Unternehmen

9:45 Uhr

Laut Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) soll das Kabinett übermorgen eine Corona-Testpflicht für Unternehmen in ganz Deutschland beschließen. Testen schütze die Beschäftigten und halte die Betriebe offen, sagte der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag". Die Pläne sehen demnach vor, dass alle Mitarbeiter im Büro das Recht auf einen Corona-Test pro Woche bekommen - und Beschäftigte mit viel Kundenkontakt und in der Lebensmittelbranche zwei Tests pro Woche. Bislang hatte die Union eine Testpflicht für Betriebe abgelehnt.

Lehrerverband legt Förderkonzept für Schüler vor

8:55 Uhr

Der Deutsche Lehrerverband hat ein Förderkonzept gegen Corona-bedingte Lernlücken bei Schülerinnen und Schülern ausgearbeitet. Die Funke Mediengruppe berichtet, dafür sollten Bund und Länder mindestens zwei Milliarden Euro bis Sommer kommenden Jahres in die Hand nehmen. Das Konzept sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler mit eher geringen Lernrückständen eine Zusatzförderung erhalten. Schülern mit größeren Lernlücken solle angeboten werden, das Schuljahr freiwillig zu wiederholen. Das dafür notwendige zusätzliche Personal soll dem Konzept nach aus Lehramtsstudenten, aufstockenden oder pensionierten Lehrkräften bestehen. Lehrerverbands-Präsident Heinz-Peter Meidinger geht davon aus, dass etwa jeder fünfte Schüler während der Pandemie bei den Lernfortschritten "stark abgehängt" wurde.

Weiteres schwieriges Jahr für Tourismus

8:10 Uhr

In der Tourismusbranche sind die Buchungen für den Sommerurlaub eingebrochen. Bundesverbands-Chef Michael Frenzel sagte der "Welt am Sonntag", der Umsatz liege um drei Viertel unter den Zahlen des Vorjahreszeitraumes. Im Frühjahr habe es mehr Stornierungen als Buchungen gegeben. Der Tourismusverband geht davon aus, dass viele Deutsche stattdessen im Herbst verreisen wollen - in der Hoffnung, dass sich dann die Corona-Lage verbessert hat.

Landkreise kritisieren geplante Bundes-Notbremse

7:15 Uhr

Die deutschen Landkreise haben die Pläne zur Vereinheitlichung der Corona-Schutzmaßnahmen scharf verurteilt. "Der vorliegende Entwurf ist ein in Gesetz gegossenes Misstrauensvotum gegenüber Ländern und Kommunen", sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Damit verlässt der Bund den Modus gemeinsamer Krisenbekämpfung und will direkt vor Ort wirkende Maßnahmen anordnen." Die Bundesregierung will die dritte Corona-Welle in Deutschland mit bundesweit einheitlichen und verpflichtenden Regeln brechen. Dazu soll im Eilverfahren das Infektionsschutzgesetz nachgeschärft werden. In einem Entwurf schlägt der Bund unter anderem vor, dass es in Landkreisen mit einer Inzidenz von mehr als 100 Infektionen pro 100.000 Einwohnern in einer Woche nächtliche Ausgangsbeschränkungen geben sollte, Schulschließungen ab einer Inzidenz von 200.

Corona-Regeln: Bildungsverband fordert mehr Klarheit

7:10 Uhr

Der Verband Bildung und Erziehung VBE hat den geplanten Gesetzentwurf zur Vereinheitlichung der Corona-Regeln kritisiert. Neben nächtlichen Ausgangsbeschränkungen ab einer Inzidenz von 100 sieht er unter anderem Schulschließungen ab einer Inzidenz von 200 vor. Der Verband sagt, aus dem Papier gehe nicht hervor, was in den Schulen passieren solle, wenn die Inzidenz unter diesem Wert liegt. Der Bildungsverband fordert außerdem verbindlichen Wechselunterricht ab einer Inzidenz von über 50.

Bundesweit 17.855 Neuinfektionen und 104 neue Todesfälle

7:05 Uhr

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 17.855 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 104 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI hervor. Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 12.196 Neuinfektionen und 68 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 129,2. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Die Zahlen könnten zudem wegen der Schulferien noch nicht mit früheren Werten vergleichbar sein.

Sonntag, 11. April 2021

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Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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