Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Samstag, 3. April 2021

Stand

DJV beklagt Angriffe bei "Querdenken"-Demo

22:23 Uhr

Bei der Demonstration in Stuttgart gegen die Corona-Politik sind nach Angaben des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) am Samstag mehrere Journalisten angegriffen worden - unter anderem auch ein ARD-Fernsehteam, das ein Live-Schaltgespräch unterbrechen musste. Der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall kritisierte die Polizei für "offensichtliche Untätigkeit". Auch in den sozialen Medien sorgte die Demo für Unmut.

Stadt will sich mit Landesregierung beraten

21:10 Uhr

Die Stadt Stuttgart will sich mit der baden-württembergischen Landesregierung beraten, inwieweit aufgrund der Erfahrungen die Corona-Verordnung in Sachen Versammlungen angepasst werde. Mit Verweis auf die geltende Verordnung, die das Recht auf Versammlungen auch in Pandemie-Zeiten nicht einschränke, hatte die Stadt die Demo der "Querdenken"-Bewegung genehmigt. Mehr als 10.000 Menschen kamen am Samstag in die Landeshauptstadt, die meisten trugen keine Maske über Mund und Nase. Auch Abstände hielten die Demonstranten oftmals nicht ein.

In Tübingen steht der Modellversuch auf der Kippe

20:47 Uhr

Testen und lockern - dieser Modellversuch läuft seit Kurzem in Tübingen. Wer getestet ist, bekommt ein Tagesticket und darf dann Kaffee trinken gehen oder einkaufen. Doch die Corona-Inzidenzzahlen steigen wieder. Steht das Projekt jetzt vor dem Aus?

Lörracher Kreiskliniken appellieren an kranke Menschen

19:59 Uhr

Die Lörracher Kreiskliniken appellieren an kranke Menschen, aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus nicht auf einen Klinikbesuch zu verzichten. Die Klinikleitung befürchtet, dass ein Bericht der "Badischen Zeitung" über Patienten, die sich in den Kreiskliniken mit Corona infiziert haben, zu einer Verunsicherung führen könnte. Darin hatte ein namentlich nicht genannter Klinikarzt kritisiert, dass neue Patienten nur mit einem Schnelltest auf Corona getestet würden, nicht aber mit dem sicheren PCR-Test. 

10.000 Menschen bei Demo in Stuttgart

19:23 Uhr

Mehr als 10.000 Menschen - größtenteils ohne Masken und Abstand - haben nach Angaben der Polizei am Karsamstag in Stuttgart bei einer Kundgebung der "Querdenken"-Bewegung gegen die Corona-Politik demonstriert. Die Hauptkundgebung auf dem dortigen Wasen-Gelände ist mittlerweile beendet. Es sei bis auf wenige Ausnahmen friedlich geblieben, sagte ein Sprecher. Teilweise kam es zu Angriffen auf Journalisten. Hunderte Beamte waren im Einsatz - schritten wegen der Verstöße gegen die Corona-Regeln aber kaum ein. Das rief viel Kritik hervor. 

1.116 Neuinfektionen, Inzidenz bei 121,7

18:55 Uhr

In Baden-Württemberg wurden dem Landesgesundheitsamt heute (Stand: 16 Uhr) 1.116 Corona-Neuinfektionen gemeldet (gesamt: 371.422). Am Samstag vor einer Woche waren es 2.149 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner ist leicht gefallen. Derzeit liegt sie bei 121,7 (gestern: 131,1, Vorwoche: 121,5). Zudem wurden sechs weitere Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 im Vergleich zu gestern gemeldet (gesamt: 8.743). 422 mit Covid-19 infizierte Personen werden aktuell auf Intensivstationen behandelt - 93 mehr als vor einer Woche. Derzeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in keinem Landkreis in Baden-Württemberg unter 50. Der Kreis Schwäbisch Hall hat mit einer Inzidenz von 327,3 weiterhin den höchsten Inzidenzwert. Darauf folgen der Hohenlohekreis mit 222,8 und der Landkreis Rastatt mit 200,9. Am niedrigsten ist die Inzidenz aktuell mit 57,1 im Stadtkreis Freiburg. Das Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass an den Osterfeiertagen meist weniger Tests gemacht und gemeldet werden.

Gesundheitsministerium reagiert mit Kritik auf erlaubte Großdemo

16:30 Uhr

Mit Unverständnis hat das baden-württembergische Gesundheitsministerium auf die Tausenden Demonstranten der "Querdenken"-Szene im Stuttgarter Stadtgebiet reagiert. "Ich verstehe nicht, dass die Stadt sich sehenden Auges in diese Situation manövriert hat", sagte Ministerialdirektor Uwe Lahl. Sowohl schriftlich als auch in einem persönlichen Telefonat habe er dem Stuttgarter Ordnungsbürgermeister Clemens Maier die Möglichkeiten aufgezeigt, die die Corona-Verordnung des Landes auch für ein Verbot von Großdemonstrationen hergebe. Die Stadt habe sich dann gegen ein Verbot entschieden. "Das war aus infektiologischer Sicht in dieser Phase der Pandemie falsch", sagte Lahl. Wie solle man der Bevölkerung erklären, dass sich an den Osterfeiertagen nur fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen dürften, während Tausende Demonstranten ohne Maske und ohne Mindestabstand durch die Stadt zögen.

Querdenken-Bewegung am Wasen angekommen

15:35 Uhr

Tausende Menschen sind nach Angaben der Polizei am Samstag zur zentralen Kundgebung der "Querdenken"-Bewegung auf den Cannstatter Wasen in Stuttgart geströmt, um gegen die Corona-Auflagen zu demonstrieren. Die Polizei war in der Stadt schon seit dem Vormittag mit Hunderten Beamten an verschiedenen Orten aufgestellt, weil zehn teilweise unterschiedliche Kundgebungen angemeldet waren. Kleinere Blockaden von einigen hundert Gegendemonstranten zu Fuß oder per Fahrrad zwangen den Zug der Querdenkenden von der Innenstadt zum Volksfestgelände auf dem Cannstatter Wasen immer wieder zum Ausweichen. Nach Angaben des Organisationsteams der Veranstalter sind mehrere zehntausend Demonstranten in Stuttgart unterwegs. Die Polizei bestätigt lediglich mehrere tausend. Ihren Angaben zufolge verlief der Protest bislang friedlich.

GEW: Neue Landesregierung muss Corona-Generation verhindern

13:12 Uhr

Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet von Grünen und CDU bis 2026 eine Bildungspolitik, die die Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche bekämpft. Die Schuldenbremse müsse für notwendige Investitionen in Kitas, Schulen und Hochschulen weiter aufgehoben werden, so die Landesvorsitzende Monika Stein. "Die letzten fünf Jahre waren verlorene Jahre für die Weiterentwicklung der Bildungspolitik in Baden-Württemberg. Die Grünen haben zugelassen, dass fünf Jahre eine konservative Bildungspolitik gemacht wurde", sagte Stein. Die neue Landesregierung dürfe nicht zulassen, dass eine Corona-Generation entstehe. Die Bildungsgewerkschaft werte das schlechte Abschneiden der CDU auch als eine Abstimmung über die Bildungspolitik, so Stein weiter.

Speerwurf-Weltmeister: Keine Sonderrolle für Sportler bei Impfungen

12:58 Uhr

Der ehemalige Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter hat sich klar und deutlich gegen einen Vorrang für Olympioniken bei Corona-Impfungen ausgesprochen. "Ich will klarstellen, dass wir Olympia-Kandidaten auf keinen Fall eine Sonderrolle beanspruchen. Wir haben in Deutschland die Impfpriorisierung, und sie soll eingehalten werden", sagte der Leichtathlet von der LG Offenburg (Ortenaukreis) im Interview der "Badischen Zeitung". Deutschland stecke mit seiner Bürokratie in einem "Impfdebakel", kritisierte der Weltmeister von 201. In anderen Ländern wie den USA würden auch Sportler viel schneller geimpft - sogar in Supermärkten. "Am Ende werden die medizinischen und die Verbandsdelegationen schon dafür sorgen, dass wir alle verwirrt sind und uns kaum auf die Sache konzentrieren können", meinte Vetter mit Blick auf die Organisation der Olympischen Spiele im Sommer in Tokio.

Polizei: Am Karfreitag 343 Verstöße in Rhein-Neckar-Region

12:45 Uhr

Die Polizei Mannheim hat am Karfreitag Schwerpunktkontrollen in der Rhein-Neckar-Region durchgeführt und 343 Verstöße festgestellt. Wie die Polizei mitteilte, waren rund 70 Polizeikräfte in Mannheim, Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis im Einsatz. Insgesamt wurden 691 Fahrzeuge und 1.540 Personen kontrolliert. Bei den Verstößen handelte es sich demnach überwiegend um Verletzungen der Maskenpflicht und der Kontaktbeschränkungen.

Erste Veranstaltung der "Querdenken"-Demos gestartet

12:14 Uhr

In Stuttgart finden sich zur Stunde tausende Menschen zu mehreren Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ein. Gegen 11 Uhr hat am Marienplatz die erste Veranstaltung begonnen. Mehrere hundert Personen haben sich dort versammelt. In den sozialen Netzwerken sind Bilder zu sehen, wie Menschen ohne Abstand und ohne Masken auf dem Marienplatz demonstrieren. Die Polizei hat die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits frühzeitig aufgefordert, den Mindestabstand einzuhalten. Laut den Beamten sind rund 700 bis 800 Menschen vor Ort.

Erster Flieger startet nach Mallorca

11:02 Uhr

Nach den Reiselockerungen fliegt am Nachmittag ein erster Ferienflieger vom Bodensee-Airport in Friedrichshafen (Bodenseekreis) auf die Mittelmeerinsel Mallorca. Urlaubsreisen in die bei Deutschen beliebte Ferieninsel sind wegen der Corona-Pandemie derzeit umstritten. Reiserückkehrer müssen ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen. Dieses müsse in Friedrichshafen der Bundespolizei vorgelegt werden, so der Sprecher des Flughafens.

Alb-Donau-Kreis meldet Ausbrüche in Kitas und Schulen

10:48 Uhr

Im Alb-Donau-Kreis und in Ulm sind in der vergangenen Woche zahlreiche Kinder in Kitas und Schulen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Laut Landratsamt waren 17 Einrichtungen betroffen. Durch die in Baden- Württemberg eingeführte Maskenpflicht an Grundschulen hätten infizierte Kinder in den Einrichtungen keine weiteren Menschen angesteckt.

Ausgangsbeschränkungen in Heilbronn

10:32 Uhr

Wegen hoher Corona-Infektionszahlen hat die Stadt Heilbronn ab kommenden Dienstag Ausgangsbeschränkungen verhängt. Diese gelten zwischen 21 und 5 Uhr, teilte die Stadt in einer Allgemeinverfügung mit. Die Maßnahme bleibe vorerst bis zum 5. Mai in Kraft, könne aber bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 auch früher aufgehoben werden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen 7 Tage liegt nach Angaben der Stadt aktuell bei 204,6. Ausnahmen gelten beispielsweise bei Notfällen, für berufliche Tätigkeiten oder für das Gassigehen mit dem Hund.

Über fünf Prozent der Baden-Württemberger vollständig geimpft

10:19 Uhr

In Baden-Württemberg ist die Zahl der Impfungen gegen das Coronavirus gestern (Stand Samstag, 9:10 Uhr) um knapp 32.000 angestiegen. 24.974 Menschen bekamen demnach seit dem Vortag ihre Erstimpfung, weitere 7.495 bereits geimpfte Personen erhielten ihre Zweitimpfung. Den vollständigen Impfschutz haben laut Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) 5,1 Prozent der Baden-Württemberger erhalten. Im Vergleich der Bundesländer steht Baden-Württemberg damit im unteren Mittelfeld - nur sechs Bundesländer weisen eine niedrigere Impfquote auf. Etwa 207.000 der mehr als 2,1 Millionen nach Baden-Württemberg gelieferten Impfdosen sind laut RKI noch unverimpft. In der vergangenen Woche hatte dieser Wert phasenweise über 500.000 gelegen.

Ostermarsch in Überlingen nun doch abgesagt

9:46 Uhr

Der traditionelle Internationale Bodensee-Friedensweg in
Überlingen (Bodenseekreis) wird nun wegen hoher Corona-Infektionszahlen doch nicht wie geplant am Ostermontag stattfinden. Es soll in kleinem Rahmen einen Schweigemarsch geben, zudem soll mit dem Steigenlassen von Friedenstauben ein Zeichen gesetzt werden. Zum Ostermarsch in Überlingen kommen ansonsten immer mehr als 1.000 Menschen, um für Frieden zu demonstrieren.

Impfzentren rund um Heilbronn auch an Ostern weitestgehend in Betrieb

9:32 Uhr


Die Impfzentren in Heilbronn-Franken sind größtenteils auch an diesem Wochenende geöffnet. Im Kreis Schwäbisch Hall wird in Rot am See und in Wolpertshausen auch über Ostern zu den regulären Öffnungszeiten geimpft. Auch im Kreisimpfzentrum in Öhringen (Hohenlohekreis) finden wie gewohnt Impfungen statt. In Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) läuft der Sieben-Tage-Betrieb auch an den Feiertagen weiter. Die Impfzentren in Heilbronn und in Ilsfeld im Landkreis Kreis Heilbronn sind nur heute geöffnet. Auch viele Schnelltest-Zentren in den Kommunen in Heilbronn-Franken sind in Betrieb.

Zehn Kundgebungen in Stuttgart angemeldet

9:22 Uhr

In Stuttgart bereiten sich Polizei und Verantwortliche der Stadtverwaltung auf Proteste gegen die Corona-Maßnahmen und Gegendemonstranten vor. Laut dem Pressesprecher der Stadt, Sven Matis, sind in Stuttgart für den heutigen Samstag insgesamt zehn Kundgebungen angemeldet, die Anmelder würden mit insgesamt rund 6.000 Teilnehmer rechnen. Man habe alle Veranstaltungen im Blick - auch um gegebenenfalls Maßnahmen zu besprechen oder anzuordnen, so Matis via Twitter.

Agentur für Arbeit könnte Arbeitslose impfen

9:16 Uhr

Die Bundesagentur für Arbeit will mithelfen, Arbeitslose gegen das
Coronavirus zu impfen. Die Agentur beschäftige rund 300 Ärzte, die sonst
für die Untersuchung der Arbeitslosen da seien, sagte Vorstandsmitglied
Schönefeld der "Rheinischen Post". Hinzu kämen die vertraglich
gebundenen Betriebsärzte. Wenn die Agentur gebraucht werde, werde
sie sich keiner unkonventionellen Lösung verschließen. Im März waren in
Deutschland etwa 2,8 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet.

Ausflugsorte sehen möglichen Besucheransturm gelassen

8:44 Uhr

Die Ausflugsorte im Nordschwarzwald blicken einem möglichen Besucheransturm an Ostern gelassen entgegen. Die Behörden ergreifen nur vereinzelt besondere Maßnahmen im Vorfeld. An der Schwarzwaldhochstraße will die Polizei keine Schwerpunktkontrollen durchführen, lediglich der reguläre Streifenbetrieb wird sein Augenmerk auf die Abstandsregeln legen, hieß es. Auf der beliebten Lichtentaler Allee in Baden-Baden darf nur mit Mund-Nasenschutz flaniert werden, die Stadt schließt Radfahrer jedoch ausdrücklich von dieser Regel aus.

Ostermärsche an Corona-Lage angepasst

8:29 Uhr

"Abrüsten! Für den Frieden, für das Klima, für die Menschen" - unter diesem Motto stehen die diesjährigen Ostermärsche in Baden-Württemberg. Die zentrale Kundgebung wird heute real, aber unter Corona-Bedingungen in Stuttgart stattfinden. Eigene Kundgebungen sind bis Sonntag außerdem in Ellwangen (Ostalbkreis), Mannheim, Ulm, Heidelberg, Offenburg (Ortenaukreis), Müllheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) und Überlingen (Bodenseekreis) geplant, so Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative. Die Ostermärsche seien dieses Jahr aber der jeweiligen Corona-Lage vor Ort angepasst. In Mannheim werden daher beispielsweise zwei getrennte Veranstaltungen organisiert. Im vergangenen Jahr fanden die Ostermärsche nur rein virtuell statt.

Karlsruhe drohen schärfere Maßnahmen

8:19 Uhr

Für die Stadt Karlsruhe drohen wieder schärfe Corona-Maßnahmen. Die Sieben- Tage-Inzidenz war drei Tage in Folge über 100. Damit sind die gerade erst in Kraft getretenen Lockerungen für die Stadt wieder vom Tisch. Die sogenannte Notbremse sieht vor, dass der Einzelhandel bei einer anhaltenden Inzidenz über 100 wieder zu "Click & Collect" zurückkehren muss, statt persönliche Beratungstermine mit Kunden zu vereinbaren. Außerdem müssen Museen oder der Zoo schließen. Durch Ostern treten die verschärften Corona-Regeln aber erst am Dienstag in Kraft. Die Stadt hat sich bislang nicht zu den drohenden Verschärfungen geäußert. Vor den Feiertagen hatte Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) appelliert, sich über Ostern an Kontaktbeschränkungen und Hygieneregel zu halten, damit die Inzidenz nicht noch weiter ansteigt.

Gericht entscheidet: Ausgangssperre am Tag verhältnismäßig

8:14 Uhr

Die Allgemeinverfügung vom Landratsamt Schwäbisch Hall, tagsüber eine Ausgangssperre im Kreis zu verhängen, ist verhältnismäßig. Das hat das Verwaltungsgericht Stuttgart in zwei Eilverfahren entschieden. Die Allgemeinverfügung diene unter anderem dazu, die Ausbreitung des Virus zu verringern, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden und Gefahren für die Gesundheit der Bevölkerung abzuwenden. Zweck sei somit der Schutz des Lebens und der körperlichen Unversehrtheit jedes Einzelnen wie auch der Bevölkerung insgesamt, wofür der Staat eine umfassende Schutzpflicht trage, so das Gericht. Angesichts des diffusen Infektionsgeschehens müsse der private Bereich als wesentliche Quelle der Neuinfektionen angenommen werden. Daher verfolge die Ausgangssperre am Tage ein legitimes Ziel, sei geeignet und angemessen, entschied das Gericht. Der Kreis Schwäbisch Hall zählt seit Wochen aufgrund seiner hohen Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner zum Virus-Hotspot in Baden-Württemberg.

Präsident des Bundesverfassungsgericht: Pandemie "Stresstest" für Rechtsstaat

8:12 Uhr

Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts mit Sitz in Karlsruhe, Stephan Harbarth, sieht in der Corona-Pandemie eine Belastungsprobe für den Rechtsstaat. "Diese Pandemie ist in allen freiheitlichen Ordnungen ein Stresstest für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, auch in Deutschland", sagte Harbarth den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das Thema werde die Gerichte vermutlich "auf Jahre hinaus" beschäftigen. Bei möglichen Lockerungen von Beschränkungen für Geimpfte sei "voraussichtlich von Relevanz, ob eine Impfung nur vor eigener Erkrankung oder zuverlässig auch vor der Weitergabe des Virus an Dritte schützt", so Harbarth weiter. "Wenn ein geimpfter Mensch niemanden anstecken kann, dürfte das von ihm ausgehende Infektionsrisiko grundrechtlich anders zu beurteilen sein als wenn er noch ansteckend ist, nur selbst nicht mehr erkranken kann." Ob Geimpfte das Virus weitergeben können, ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt.

Verdi verlangt gezielte Investitionen im Gesundheitswesen

7:58 Uhr

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert von der künftigen Landesregierung in Baden-Württemberg ein dauerhaftes Aussetzen der Schuldenbremse. "Ein über Jahrzehnte unterfinanzierter Staat und vernachlässigte Investitionen in vielen Bereichen wurden uns jetzt brutal in Rechnung gestellt", sagte Landeschef Martin Gross. Am gravierendsten seien die Probleme im gesamten Gesundheitswesen. Die Gewerkschaft verlangt von der Politik gezielte Investitionen in dem Bereich. Um die Folgen der Corona-Krise zu überwinden sind nach Auffassung der Gewerkschaft Milliarden-Investitionen notwendig. "Um unsere staatliche Daseinsvorsorge zukunftsfest zu machen. Um unsere Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen und denen zu helfen, die aufgrund der Maßnahmen am Boden sind. Um die Bildung unserer Kinder zu sichern", so Gross weiter.

Kaum Regelverstöße an Karfreitag rund um Mannheim

7:52 Uhr

Die Polizei Mannheim hat bei den Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Regeln in der Region an Karfreitag keine gravierenden Zwischenfälle gemeldet. Es seien zwar wegen des guten Wetters zahlreiche Menschen unterwegs gewesen. Besonders viele Verstöße habe es jedoch nicht gegeben, so ein Polizeisprecher am Samstagmorgen gegenüber dem SWR.

Bischof Fürst: Osterbotschaft kann auch Mut machen

7:44 Uhr

In der Corona-Pandemie kann das Osterfest nach Ansicht des katholischen Bischofs Gebhard Fürst auch ermutigen und Kraft spenden. Auf den ersten Blick erscheine das wie eine Herausforderung, so das Oberhaupt der Diözese Rottenburg-Stuttgart in einer Video-Osterbotschaft. "Dem Leben zu trauen ist insbesondere in Corona-Zeiten alles andere als einfach. Denn das Virus und die Folgen der Krise treffen viele sehr persönlich", sagte Fürst. Dabei könnte man die Krankheit und die sozialen Folgen der Pandemie ebenso fürchten wie man sich um die Demokratie sorgen könne. Ostern zeige aber mit der Auferstehung Jesu auch, dass Gott in der Lage sei, neue Hoffnung zu wecken.

Mehr als 18.000 Neuinfektionen deutschlandweit

7:37 Uhr

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 18.129 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 120 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 20.472 Neuinfektionen und 157 neue Todesfälle registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner lag laut RKI bundesweit bei 131,4 und damit etwas niedriger als am Vortag (134,0). Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht bei 1,03, am Vortag betrug der Wert noch 0,99. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 103 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Hausärzteverband für baldige Abkehr von Impfreihenfolge

7:32 Uhr

Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, hält bei steigenden Impfstofflieferungen eine langsame Abkehr von der bisherigen Priorisierungsliste für sinnvoll. "Die Priorisierung war und ist eine gute Leitlinie für die Ärztinnen und Ärzte, solange der Impfstoff noch in geringen Mengen verfügbar ist", sagte er der "Rheinischen Post". "Allerdings werden wir bald nicht mehr so sehr auf Zahlen, sondern zunehmend auf die Gesundheit der Menschen schauen müssen." Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sprach sich dafür aus, alle vorhandenen Dosen für Erstimpfungen zu verwenden. Ab Ende April würden angesichts der vom Bund zugesagten Liefermengen ausreichend Kapazitäten für die Zweitimpfungen zur Verfügung stehen.

Tausende zu Corona-Protesten in Stuttgart erwartet

7:20 Uhr

Rund 2.500 Menschen werden auf dem Cannstatter Wasen zu einer Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen erwartet. Daneben sind in Stuttgart aber noch zahlreiche weitere Aktionen geplant. Die Polizei rüstet sich mit einigen hundert Beamten.

Steinmeier ruft in Osteransprache zu Kraftanstrengung auf

7:05 Uhr

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Menschen in Deutschland zu einer Kraftanstrengung aufgerufen, um die dritte Coronawelle zu bewältigen. In seiner Osteransprache sagt Steinmeier weiter, er sehe das Land in einer Vertrauenskrise. Die Ansprache wird heute Abend ausgestrahlt.

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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