Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Aktuell Live-Blog zum Coronavirus (Foto: Getty Images, aprott)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Samstag, 6. März 2021

Stand

Das war der Samstag in Baden-Württemberg

KIT-Wissenschaftler betreiben Aerosol-Forschung

20:17 Uhr

Um Hygienemaßnahmen gegen die Verbreitung von Coronaviren bewerten zu können, helfen detaillierte Informationen über die Lebensdauer und Bewegung von Aerosolen in der Luft. Forscherinnen und Forscher am Karlsruher Insttiut für Technologie (KIT) haben hierzu jetzt eine Versuchsreihe gemacht.

Nach Corona-Impfung: Senioren wünschen sich mehr Freiheiten

20:06 Uhr

Testen ist die eine Waffe gegen die Corona-Pandemie - Impfen die große andere. In der Risikogruppe haben schon viele die ersehnte Spritze bekommen und erhoffen sich dadurch mehr Freiheiten. Zum Beispiel in einem Seniorenzentrum in Steinen bei Lörrach.

200 Menschen in Geislinger Kindergarten in Quarantäne

17:52 Uhr

Wie das Landratsamt Göppingen mitteilte, wurde auch die ansteckendere britische Variante festgestellt. Rund 200 Kinder und Erwachsene, deren Kontaktpersonen sowie weitere Haushaltsangehörige müssen nun in häusliche Isolation.

Sieben-Tage-Inzidenz in BW bei knapp 60

17:20 Uhr

In Baden-Württemberg wurden heute (Stand: 16 Uhr) 1.209 Corona-Neuinfektionen gemeldet, am Samstag vor einer Woche waren es noch 987. Insgesamt gibt es damit 323.445 bestätigte Fälle seit Beginn der Pandemie. Seit dem ersten Nachweis einer mutierten Virusvariante in Baden-Württemberg am 24. Dezember 2020 sind bis heute 7.137 Fälle aus allen 44 Stadt- und Landkreisen gemeldet worden (473 mehr als gestern). Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist ebenfalls leicht gestiegen. Aktuell liegt sie bei 59,7 (gestern: 57,3). 241 an Covid-19 erkrankte Personen werden aktuell auf Intensiv-Stationen behandelt. Zudem wurden 13 neue Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 gemeldet. Der Sieben-Tages-R-Wert liegt bei 1,13. Am Wochenende und an Feiertagen ist die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen aufgrund verzögerter Meldungen der Gesundheitsämter meistens etwas niedriger.

Test-Strategie: Spahn wehrt sich gegen Kritik

15:34 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Test-Strategie der Regierung gegen Kritik verteidigt. Er stellte klar, dass der Bund die Schnelltests nicht beschaffen werde. Er helfe aber bei deren Verfügbarkeit und übernehme die Kosten für den sogenannten Bürgertest, auf den alle Menschen einmal pro Woche Anspruch haben, sagte Spahn weiter. Viele Länder und Kommunen könnten übermorgen damit starten. CSU und Grüne hatten die Strategie der Bundesregierung kritisiert. Es sei zu spät, zu langsam und zu wenig bestellt worden. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund forderte außerdem konkretere Ansagen aus Berlin.

Eisenmann fordert Konsequenzen nach Maskendeal

15:07 Uhr

Die Spitzenkandidatin der CDU in Baden-Württemberg, Susanne Eisenmann, fordert, dass der Mannheimer CDU-Bundestagsabgeordnete Nikolas Löbel auf seine Kandidatur für den nächsten Bundestag verzichtet. Gegenüber dem SWR sagte Eisenmann, es sei inakzeptabel, wenn sich Parlamentarier in dieser schweren Krise mit der Maskenbeschaffung bereichern. Sie erwarte, dass der Mannheimer CDU-Bundestagsabgeordnete den Sachverhalt aufklärt und die nötigen Konsequenzen zieht. Auch der Generalsekretär der baden-württembergischen CDU, Manuel Hagel, reagiert mit scharfer Kritik. Wer sich mit lebensnotwendigen Gütern wie Masken die Taschen voll macht, vertrete nicht das Volk, sondern niederste Interessen, schreibt Hagel auf Twitter. Löbel hatte eingeräumt, dass seine Firma für die Vermittlung von Schutzmasken Provisionen in Höhe von rund 250.000 Euro kassiert habe.

Discounter überrascht von Nachfrage nach Selbsttests

14:50 Uhr

Der Neckarsulmer Discounter Lidl sowie sein Konkurrent Aldi haben sich vom riesigen Ansturm auf die ersten Corona-Selbsttests im Einzelhandel am Samstag überrascht gezeigt. Bei Lidl, wo die Schnelltests zunächst nur online angeboten wurden, brach zeitweise die Internetseite zusammen. Der Konzern teilte auf Anfrage mit: "Aufgrund des aktuell hohen Besucheraufkommens in unserem Onlineshop sind die Zugriffe teilweise kurzzeitig eingeschränkt." Lidl bat seine Kunden um Entschuldigung. Man arbeite daran, "den gewohnten Service schnellstmöglich und vollumfänglich wieder herzustellen". Auch Aldi bat Kunden, die leer ausgingen, um Verständnis. In der neuen Woche werde bereits mit den nächsten Lieferungen gerechnet. Schon vorab hatte der Discounter darauf hingewiesen, dass die Aktionsware bereits am ersten Aktionstag vergriffen sein könnte. Lidl kündigte an, "in Kürze" Corona-Schnelltests nicht mehr nur online, sondern auch in allen Filialen verkaufen zu wollen. Auch die Supermärkte von Rewe und Dm planen den Start für Dienstag. Apotheken wollen die Produkte ebenfalls anbieten.

Zwei Corona-Partys im Rhein-Neckar-Kreis aufgelöst

14:05 Uhr

Mehr als 50 Menschen haben gestern Abend in Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) auf einem Parkplatz eine Party gefeiert und damit gegen die Corona-Regeln verstoßen. Als Polizeikräfte sich näherten, sind den Angaben zufolge viele der Feiernden geflüchtet. Die Beamten räumten den Parkplatz und ließen ihn absperren. Von den Partygästen kehrten später in der Nacht 17 zurück, schoben das Absperrgitter beiseite und setzten die Feier fort. Die Polizei schickte sie erneut nach Hause. In Weinheim (ebenfalls Rhein-Neckar-Kreis) hätten sich weitere etwa 20 Menschen in einer Waldhütte zum Feiern getroffen. Ein Anwohner rief die Polizei wegen des Lärms. Viele der Feiernden ergriffen ebenfalls die Flucht, als die Polizei kam. Die Teilnehmenden beider Partys müssen mit einem Bußgeld rechnen.

Keine Impfdosen mehr exklusiv für Kliniken

13:12 Uhr

Angesichts eines weiter großen Mangels an Corona-Impfstoffen stellt die baden-württembergische Landesregierung den Krankenhäusern im Land vorerst keine gesonderten Impfdosen mehr für das Personal zur Verfügung. Man habe entschieden, "zum jetzigen Zeitpunkt keinen weiteren Impfstoff mehr exklusiv an die Krankenhäuser zu geben", teilte das Landesgesundheitsministerium in Stuttgart auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Stattdessen wolle man neue Impfdosen komplett an die Impfzentren liefern. "Noch immer ist der Impfstoff knapp und die dem Land zur Verfügung gestellten Impfdosen sind über Wochen in den Impfzentren verplant", hieß es zur Begründung. Klinik-Mitarbeitende, die noch keine Erstimpfung erhalten haben, müssen sich nun in Impfzentren um Termine bemühen.

Appell an Unternehmen: Praktika für Studierende anbieten

10:00 Uhr

Hochschulen, Wissenschaftsministerium, Arbeitsagentur und der Arbeitgeberverband Südwestmetall appellieren an die Unternehmen im Land, weiterhin studienbegleitende Praktika und Themen für Abschlussarbeiten anzubieten. Die Angebote seien während der Pandemie deutlich zurückgegangen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart vorliegt. Studienbegleitende Praktika und Abschlussarbeiten erfüllten aber eine wichtige Lern- und Orientierungsfunktion für beide Seiten: Sie seien für Studierende wichtige Erfahrungen für eine spätere fachliche Orientierung und Berufswahl. Unternehmen lernten potenzielle Mitarbeitende kennen und könnten aktuelles Wissen aus Lehre und Forschung in die Praxis übertragen.

RKI meldet 9.557 Neuinfektionen

9:28 Uhr

In Deutschland sind laut Robert-Koch-Institut innerhalb eines Tages 9.557 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 65,6. Am Vortag hatte dieser Wert 65,4 betragen. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs den Angaben zufolge auf 2.492.079. Laut RKI wurden außerdem 300 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 71.804. Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI mit rund 2,299 Millionen.

Seit heute Schnelltests im Einzelhandel

8:27 Uhr

Seit heute gibt es Corona-Schnelltests für Laien im Handel zu kaufen. Mehrere Supermärkte, Drogerien und Apotheken wollen die Tests nach und nach in ihr Sortiment aufnehmen. Der Discounter Aldi beispielsweise bietet die Schnelltests zur Selbstanwendung als Aktionsartikel für knapp 25 Euro pro Packung mit jeweils fünf Tests an. Aldi hatte im Vorfeld bereits um Verständnis gebeten, sollte das Angebot schnell ausverkauft sein. Auch der Discounter Lidl hat mit dem Verkauf von Corona-Schnelltests für den privaten Verbrauch begonnen - zunächst über seinen Onlineshop. Dort sind die Tests versandkostenfrei für knapp 22 Euro pro Fünferpackung erhältlich. "In Kürze" plant das Unternehmen die Schnelltests auch in allen Filialen zu verkaufen. Andere Lebensmittel-Einzelhändler wie Rewe und Edeka prüfen noch, ob und wann sie Tests anbieten können. Die Drogeriemarktketten Dm und Müller planen, ab kommender Woche Corona-Schnelltests im Sortiment zu haben - je nachdem, wie sie beliefert werden. Konkurrent Rossmann geht von Mitte März aus. Auch in Apotheken sollen Tests bald verfügbar sein. Unabhängig davon soll sich ab Montag jeder Bürger von Fachpersonal auf das Coronavirus testen lassen dürfen - mindestens einmal pro Woche und kostenlos. Diese Schnelltests sollen etwa in lokalen Testzentren stattfinden.

Viele Verstöße bei Maskenkontrolle auf Baustellen

7:31 Uhr

Die Polizei hat am Freitag in Mannheim überprüft, ob die Maskenpflicht in Baufahrzeugen eingehalten wird - und zahlreiche Verstöße registriert. 119 Personen in 56 Fahrzeugen hätten keine Maske getragen, teilte die Polizei mit. 35 Kontrollierte seien uneinsichtig gewesen, wurden angezeigt und müssen mit einem Bußgeld rechnen. Zwischen 14 Uhr und 17 Uhr hätten fast 20 Beamte nahe der Großbaustelle "Loksite" und bei weiteren Kontrollen die Insassen an- und abfahrender Bau- und Handwerkerfahrzeuge überprüft. Sicherheitsdezernent Christian Specht sagte laut Mitteilung: "Leider mussten wir wiederholt beobachten, dass in diesem Bereich, auf den in den Corona-Verordnungen und -Verfügungen bislang kein expliziter Fokus gelegt wurde, zu wenig Konsequenz bei der Umsetzung der Schutzmaßnahmen ausgeübt wird. Mehrere Infektionscluster im betrieblichen Umfeld bestätigen das."

Umfrage: Anlaufstelle für Kritik an Corona-Politik fehlt

7:03 Uhr

Viele Menschen in Baden-Württemberg wünschen sich eine Anlaufstelle für ihre Kritik an der Corona-Politik. In einer heute veröffentlichten Umfrage im Auftrag aller Tageszeitungen in Baden-Württemberg gab jeder beziehungsweise jede Zweite an, als Bürgerin oder Bürger ohnmächtig zu sein. Fast drei Viertel (73 Prozent) derjenigen, die mit dem Krisenmanagement der Landesregierung unzufrieden sind, sehen keine Möglichkeit, sich mit ihren Anregungen einzubringen. Für die meisten Menschen in Baden-Württemberg (67 Prozent) ist der Kampf gegen die Corona-Pandemie die wichtigste Aufgabe, um dem Land eine gute Zukunft zu sichern. Ein weiteres politisches Ziel, das fast genau so viele Befragte (66 Prozent) als wichtig ansehen: für ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu sorgen. Beim sogenannten BaWü-Check geben die Tageszeitungen in Baden-Württemberg seit vergangenem Herbst jeden Monat eine Umfrage in Auftrag, um repräsentative Ergebnisse zu Themen wie Bildung, Verkehr und Wirtschaft zu erhalten. Die aktuelle Umfrage stützt sich auf 1.002 repräsentativ geführte Online-Interviews mit Bürgerinnen und Bürgern in Baden-Württemberg ab 18 Jahren.

Chefvirologe: Teilimmunität könnte Mutationen fördern

6:30 Uhr

Der Chefvirologe am Heidelberger Universitätsklinikum, Hans-Georg Kräusslich, hat Sorge, dass sich in der Phase zwischen Erst- und Zweitimpfung weitere Corona-Varianten bilden könnten. Mit Blick auf die von Bund und Ländern geplanten Lockerungen sagte er der "Rhein-Neckar-Zeitung": "Besorgniserregend wäre insbesondere, wenn wir in den nächsten Wochen in eine Situation kämen, dass zahlreiche Menschen nach der Erstimpfung einen inkompletten Schutz haben und gleichzeitig sehr viele Infektionen stattfinden. Das wäre eine Brutstätte für die Selektion von Varianten, die möglicherweise dem Impfstoff entkommen könnten." Wenn sich viele Menschen infizieren würden, die teilimmun, aber noch nicht richtig immun sind, dann sei die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Virus dort festsetzen kann und resistente Varianten auftreten, höher, sagte der Virologe.

Samstag, 6. März 2021

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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