Das war der Samstag in Baden-Württemberg
Spahn: Lehrer und Erzieher können bald geimpft werden
21:50 Uhr
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass Lehrkräfte an Grundschulen sowie Erzieherinnen und Erzieher bald gegen das Coronavirus geimpft werden können. Sie sollten vorgezogen werden, weil es wichtig sei, dass Kitas und Grundschulen den Betrieb wieder aufnähmen, sagte Spahn bei einer Bürgerfragestunde per Livestream. Er sagte weiter, wer mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft sei, könne problemlos auch mit einem anderen Mittel nachgeimpft werden. Voraussetzung sei allerdings, dass dann alle bereits geimpft seien, die das wollten.
Proteste gegen Corona-Regeln in Deutschland
21:45 Uhr
In mehreren deutschen Städten haben wieder Menschen gegen die Corona-Einschränkungen demonstriert. In Berlin waren es knapp 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die in einer Art Schweigemarsch durch die Stadt zogen. In Hamburg, Dresden und Zweibrücken veranstalteten Gegnerinnen und Gegner der Corona-Regeln Autokorsos. Überall seien auch Gegendemonstranten unterwegs gewesen, meldet die Deutsche Presse-Agentur. In Hamburg blockierten sie den Korso mit Fahrrädern; in Berlin protestierten Anwohner mit Trillerpfeifen, schlugen auf Kochtöpfe oder riefen "Nazis raus".
Immer mehr Fahrschulbetreiber wehren sich gegen Schließung
21:15 Uhr
Ab Montag dürfen die Fahrschulen im benachbarten Bayern wieder ihren Betrieb aufnehmen. Für die Region Ulm bedeutet das: Im bayerischen Neu-Ulm dürfen Fahrschülerinnen und -schüler ausgebildet werden - im baden-württembergischen Ulm nicht. Dass in anderen Bundesländern weniger Corona-Beschränkungen für Fahrschulen gelten, sorgt hierzulande für Frust. Immer mehr Fahrschulbetreiber wehren sich, denn sie sehen ihre Existenzen bedroht.
Drei-Stufen-Plan für Großveranstaltungen
20:14 Uhr
Mit einem Drei-Stufen-Plan sollen nach einem Vorschlag aus Wissenschaft, Sport und Kultur wieder Zuschauer bei Großveranstaltungen in Deutschland möglich werden. Das Papier, das am Montag vorgestellt werden soll, liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Der Ansatz ermögliche es, "Breitenveranstaltungen mit vertretbarem Aufwand und Spitzenveranstaltungen unter relevanten Zusatzinvestitionen wieder zu den Zuschauern und Gästen zu transportieren", heißt es darin. Das Papier wird von 20 Wissenschaftlern sowie zahlreichen Verbänden und Veranstaltern getragen, darunter Deutscher Fußball-Bund und Deutscher Bühnenverein. So soll etwa bei geschlossenen Räumen für jeden Veranstaltungsort ein Hygiene-, Lüftungs- und Infektionsschutzkonzept erforderlich sein. Zudem wären personalisierte Tickets und medizinische Masken Pflicht.
Autokorso für Ladenöffnungen durch Reutlingen
18:50 Uhr
Gastronomen und Einzelhändler haben heute in Reutlingen mit einem Autokorso für die Öffnung ihrer Betriebe demonstriert. Laut Polizei beteiligten sich etwa 200 Fahrzeuge an dem Korso.
Polizei beendet Kindergeburtstag mit 20 Feiernden
18:04 Uhr
Die Polizei in Heidelberg hat eine Feier zum zehnten Geburtstag eines Jungen mit 20 Anwesenden beendet. Nachbarn hätten die Beamten am späten Freitagabend wegen Ruhestörung verständigt, teilte die Polizei heute mit. Als die Beamten kamen, seien in der Zwei-Zimmer-Wohnung und im Innenhof des Anwesens trotz Corona-Pandemie insgesamt 20 Menschen gewesen, darunter acht Kinder. Den Wohnungsinhaber - der Vater des Geburtstagskindes - und die Gäste erwarten nun Anzeigen. "Auch wenn die Ausgangsbeschränkungen mittlerweile gelockert beziehungsweise aufgehoben wurden, haben die Kontaktbeschränkungen für private Treffen im öffentlichen oder im privaten Raum nach wie vor Gültigkeit", mahnte die Polizei.
Landesweiter Inzidenzwert steigt erneut
17:50 Uhr
Baden-Württembergs Landesgesundheitsamt meldet heute (Stand 16 Uhr) 858 weitere bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus (gesamt: 310.795). Am Samstag vor einer Woche waren es 779 Neuinfektionen. Außerdem sind demnach weitere 14 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben (insgesamt: 7.923). Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg etwas stärker an als gestern und liegt jetzt bei 44,3 pro 100.000 Einwohner in einer Woche (gestern: 41,9). Nur noch der Kreis Schwäbisch Hall liegt mit 101,6 aktuell über der 100er-Marke, 12 Kreise unterschreiten den 35er-Wert. Am niedrigsten liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell im Stadtkreis Freiburg im Breisgau (23,8). Seit dem ersten Nachweis einer mutierten Virusvariante in Baden-Württemberg am 24. Dezember 2020 sind bis heute 2.885 Fälle aus 43 von 44 Stadt- und Landkreisen gemeldet worden (193 mehr als gestern). Landesweit sind 251 Covid-19-Patientinnen und -Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, 151 davon werden invasiv beatmet. Es sind 84,8 Prozent der betreibbaren Intensivbetten belegt - auch mit Patientinnen und Patienten anderer Krankheiten.
Land will Lehrkräfte und Erzieher bei Impfung vorziehen
17:25 Uhr
Landsgesundheitsminister Manfred Lucha hat angekündigt, Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher bei der Impfung vorzuziehen. Dies werde voraussichtlich am kommenden Montag in der Gesundheitsministerkonferenz entschieden.
Frühere Impfung für Lehrer gefordert
15:24 Uhr
Mehrere Politiker und Verbände wollen, dass Lehrerinnen und Lehrer früher geimpft werden als bisher geplant. Deshalb fordern sie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, die Impfregeln anzupassen. Der Deutsche Philologenverband fordert beispielsweise, dass die Lehrer geimpft werden, bevor die Schulen wieder ganz öffnen. "Wenn die Politik vollen Präsenzunterricht will, muss sie allen Lehrkräften vorab ein Impfangebot machen", sagte Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Laut der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) könne in Kürze allen Beschäftigten in Schulen und Kitas ein Impfangebot mit dem Vakzin von Astrazeneca gemacht werden. Aktuell gehören Erzieher und Lehrer in die dritte Impfgruppe.
Scholz verlangt Öffnungskonzept für nächstes Bund-Länder-Treffen
13:22 Uhr
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat für das nächste Corona-Treffen von Bund und Ländern einen Rahmenplan für weitere Lockerungen der Pandemie-Regeln verlangt. "Zur nächsten Konferenz der Bundesregierung mit den Ländern sollte es schon ein Konzept geben" sagte er dem "Mannheimer Morgen" (Samstag). Dabei müsse "jeder Öffnungsschritt einzeln betrachtet werden", zunächst bei Kultureinrichtungen wie Museen und dann bei Geschäften. Die nächste Online-Runde von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der 16 Bundesländer soll am 3. März stattfinden.
Lauterbach: "Deutschland am Beginn der dritten Welle"
12:37 Uhr
Da die Corona-Zahlen in Deutschland erstmals wieder gestiegen sind, geht der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach von einer Trendwende zum Negativen aus. Im SWR sagte er, Deutschland sei quasi am Beginn einer neuen Pandemie. "Ich halte es für gesichert, dass diese Zahlen darauf hinweisen, dass wir am Beginn der dritten Welle sind." Der Lockdown sei stark genug, die alte Variante zu verdrängen. Doch die neuen Varianten ließen sich dadurch nicht gut stoppen, so Lauterbach. Er geht außerdem davon aus, dass sich die Mutationen auch unter Kindern und in Schulen ausbreiten, wenn diese zum Teil nächste Woche wieder geöffnet werden.
Maskenpflicht in Freiburger Innenstadt aufgehoben
10:37 Uhr
Ab heute besteht in der Freiburger Innenstadt keine generelle Maskenpflicht mehr. Wie die Stadt mitteilte, sei eine kommunale Regelung für den effektiven Infektionsschutz angesichts der momentanen Sieben-Tage-Inzidenz derzeit nicht erforderlich. Dennoch rät die Stadtverwaltung eindringlich, weiterhin eine Mund-Nasen-Bedeckung in der Freiburger Fußgängerzone zu tragen. Auf Wochenmärkten gilt nach der Corona-Verordnung des Landes auch weiterhin eine generelle Maskenpflicht.
Polizei verstärkt Kontrollen in Stuttgart
10:32 Uhr
Die Polizei in Stuttgart hat für das Wochenende verstärkte Kontrollen der Corona-Regeln angekündigt. Anlass sei auch, dass frühlingshafte Temperaturen erwartet werden, so Polizeisprecherin Monika Ackermann. "Trotz des schönen Wetters sind wir momentan noch im Lockdown", sagte Ackermann dem SWR. Dort wo die Polizei eingreifen müsse, werde man auch "definitiv eingreifen".
Nordschwarzwald behandelt Corona-Patienten aus der Ferne
10:10 Uhr
Der Nordschwarzwald wird Modellregion für ein Projekt zur Behandlung von Corona-Patienten. Laut Regionalverband werden Erkrankte dabei aus der Ferne betreut und Praxen entlastet. Corona-Patienten könnten drei Mal täglich selbstständig von zu Hause Werte wie Temperatur und Sauerstoffsättigung an ihren Arzt übermitteln. Der habe dadurch einen ständigen Überblick über den Zustand seiner Patienten und sehe, wer intensiver beobachtet oder gar ins Krankenhaus eingewiesen werden müsse, so der Regionalverband. Das Land habe angekündigt, das Projekt zu fördern. Neben dem Nordschwarzwald sind auch Stuttgart und Esslingen Modellregionen.
Heilbronn hebt Ausgangssperre auf
9:40 Uhr
Im ehemaligen Corona-Hotspot Heilbronn gibt es ab heute Abend keine Ausgangssperre mehr. Der Inzidenzwert in der Stadt liegt drei Tage in Folge unter 50. Heilbronn hatte im landesweiten Vergleich am häufigsten die höchste Sieben-Tage-Inzidenz. Auch die Städte Mannheim und Biberach haben die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben. Derweil breitet sich im Hohenlohekreis die britische Corona-Mutation weiter aus: Die Zahl der Fälle ist auf 78 gestiegen. Im Landratsamt geht man davon aus, dass die tatsächliche Zahl weit höher liegt, da nicht alle positiven PCR-Tests sequenziert werden. Die 7-Tage-Inzidenz liegt im Hohenlohekreis zurzeit bei 88,8.
SPD fordert mehr Hilfe für Kommunen zum Schutz der Wahlhelfer
9:10 Uhr
Das Land muss die Kommunen aus Sicht der SPD beim Gesundheitsschutz der Wahlhelfer besser unterstützen. "Unsere Kommunen stellen sicher, dass die Corona-Hygieneregeln in den Wahllokalen umgesetzt werden können", sagte der baden-württembergische SPD-Partei- und Fraktionschef Andreas Stoch der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Landtagswahl am 14. März. Sie müssten einen erheblichen Mehraufwand leisten. Stoch fordert für jeden Stimmbezirk im Land ein zusätzliches Corona-Budget von mindestens 300 Euro. Damit könnten Kommunen Plexiglastrennscheiben, Desinfektionsmittel und Bodenmarkierungen für Einbahnwege finanzieren.
17 Millionen Euro mehr für Kontaktnachverfolgung
6:55 Uhr
In Baden-Württemberg erhalten die Stadt- und Landkreise 17,32 Millionen Euro zusätzlich bei der Corona-Kontaktnachverfolgung. Wie aus einer Kabinettsvorlage von Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hervorgeht, sollen die Kreise mehr Personal rekrutieren. Die "Heilbronner Stimme" hatte zuerst berichtet. Wie es in der Kabinettsvorlage weiter heißt, befinden sich die Infektionszahlen nach wie vor auf einem hohen Niveau und das Ausbruchsgeschehen sei diffus. Die Virusvarianten bedeuteten einen deutlich erhöhten Arbeitsaufwand. Neben der eigentlichen Nachverfolgung von Kontaktpersonen müssten zusätzlich auch deren Haushaltsangehörige der ersten Kategorie ermittelt und in häusliche Isolation geschickt werden.