Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Mittwoch, 27. Januar 2021

Stand

Das war der Mittwoch in Baden-Württemberg

Interview mit Infektiologe: Kita- und Schulöffnungen verfrüht?

21:40 Uhr

Sind die geplanten Kita- und Grundschulöffnungen der Landesregierung verfrüht? Und müssen uns die aufgetauchten Mutationen Sorgen bereiten? Darüber spricht Philipp Henneke, Infektiologe an der Kinderuniklinik Freiburg, im Interview.

Corona-Ticker: Bundeswehr unterstützt Alten- und Pflegeheime

21:10 Uhr

Seit Mittwoch unterstützt die Bundeswehr 27 Alten- und Pflegeheime in Stuttgart bei den vorgeschriebenen Schnelltests. Die Soldaten testen alle Besucher und Besucherinnen. Stuttgart ist eine der ersten Städte, in der Soldaten eingesetzt werden. Dies und weitere Themen im Corona-Ticker.

Weiterhin nur Notbetreuung an Grundschulen im Land

20:30 Uhr

Viele Schülerinnen und Schüler hatten sich schon gefreut, ab Montag wieder ihre Freunde in der Schule zu sehen. Doch draus wird vorerst nichts. Die Landesregierung hat die Öffnung der Kitas und Grundschulen weiter verschoben.

Eisenmann: Fall in Freiburg hat uns "völlig überrascht"

19:55 Uhr

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann hat sich von den Fällen einer neuen Virusmutation in einer Freiburger Kita "völlig überrascht" gezeigt. Der Fall "hat uns vor eine völlig neue Situation gestellt", sagte die CDU-Politikerin am Mittwochabend in Stuttgart bei einer Online-Veranstaltung der Landes-CDU mit dem Titel "Eisenmann will's wissen". Auf die Bitte einer Zuschauerin nach mehr Planbarkeit und Vorlauf für Schulöffnungen sagte Eisenmann, die Pandemie lasse wenig Spielraum für Vorausplanungen. Sie könne nicht sagen, was ab Montag passiere. Mit Blick auf die Fälle von Corona-Mutationen im Land betonte die Ministerin, Baden-Württemberg stehe nun vor einer neuen Herausforderung.

"Querdenken"-Bewegung beendet Demo-Pause

19:45 Uhr

Nach einer mehrwöchigen Pause der Großdemos gegen die Corona-Maßnahmen hat sich die "Querdenken"-Initiative wieder versammelt. Mit einem Autokorso demonstrierten Anhänger der Bewegung am Mittwochabend in der Stuttgarter Innenstadt gegen die anhaltenden Corona-Auflagen. Nach Angaben der Polizei nahmen mehrere Hundert Fahrzeuge am Korso teil, der sich über mehrere Kilometer durch die Stadt zog. Der Veranstalter hatte laut Anmeldung bis zu 300 Autos erwartet.

13 weitere Fälle mit Virusvariante an einem Tag

19:20 Uhr

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) erklärte am Abend, das Auftreten einer Coronavirus-Mutation in einer Freiburger Kindertagesstätte sei der erste Fall von mutierten Viren in einer Kita im Land. Insgesamt seien am Mittwoch landesweit 13 weitere Fälle mit den neuen Virusvarianten bekannt geworden, sagte ein Ministeriumssprecher und korrigierte die Zahl damit nach oben. In Freiburg und im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald gebe es 8 Fälle, im Landkreis Ravensburg 3 und im Ortenaukreis 2 Fälle.

Wie die Modebranche unter der Corona-Pandemie leidet

19:17 Uhr

Der Chefdesigner der Marke Riani aus Schorndorf feilt gerade an der nächsten Winterkollektion. Es ist die erste Kollektion, die während einer Pandemie entworfen wurde. Ein großes Problem seien nicht nur die geschlossenen Läden und die Schwierigkeiten mit dem Onlinegeschäft, sondern auch das Homeoffice. Viele Menschen trügen einfach den ganzen Tag Jogginghosen.

Landesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 78,9

18:45 Uhr

In Baden-Württemberg ist die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus (Stand: 16 Uhr) um 1.854 weitere Fälle (gesamt: 288.791) gestiegen. Am Mittwoch vor einer Woche wurden 497 Fälle mehr gemeldet. Das gab das Landesgesundheitsamt bekannt. Weitere 65 Menschen sind in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben (gesamt: 6.864). Die landesweite Inzidenz liegt aktuell bei 78,9 und sinkt damit weiter (Dienstag: 81,8). 39 Stadt- oder Landkreise liegen oberhalb des Sieben-Tage-Inzidenz-Grenzwerts von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Die kritische Marke von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern überschreitet derzeit kein Stadt- oder Landkreis in Baden-Württemberg. Seit Ende Dezember 2020 wurden in mehreren Landkreisen mehrere Infektionen mit einer Mutation des Coronavirus nachgewiesen bei denen ein direkter oder indirekter Zusammenhang mit Reisen aus dem Vereinigten Königreich oder Südafrika besteht. In fünf Land- und Stadtkreisen wurden heute gleich mehrere Fälle mit einer Art von Mutation bekannt bei denen kein Reisebezug vorliegt.

Von den 439 Covid-19-Fällen in intensivmedizinischer Behandlung werden 59,2 Prozent invasiv beatmet. Mehr als 87 Prozent der über 2.400 verfügbaren Intensivbetten im Land sind derzeit belegt.

GEW fordert: Schulöffnung frühestens nach Fasnet

17:25 Uhr

Wegen neuer Fälle von Mutationen des Coronavirus in Baden-Württemberg sollten die Schulen und Kitas aus Sicht der Bildungsgewerkschaft GEW noch mindestens mehrere Wochen geschlossen bleiben. "Angesichts der schwer einzuschätzenden Gefahr durch Virusmutationen sollten die Kitas und Schulen frühestens wieder nach der Fasnetspause am 22. Februar öffnen", forderte die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein. Bis dahin könnten auch gute Konzepte für Wechselunterricht und ein besserer Schutz für die Kinder vorbereitet werden.

Landesregierung bedauert Entscheidungsverzögerung

16:15 Uhr

Die Landesregierung hat ihr Bedauern darüber geäußert, dass sich die Entscheidung zur Schulöffnung weiter verzögert. Ursprünglich wollten Kretschmann und Eisenmann an diesem Mittwoch die Entscheidung verkünden, dass Kitas und Grundschulen schrittweise wieder geöffnet werden sollen. Aufgrund neuer Mutationsfälle in einem Kindergarten in Freiburg wurde die Entscheidung kurzfristig vertagt, eine für 14:30 Uhr geplante Pressekonferenz wenige Minuten vor dem Start abgesagt. Die Ergebnisse zu den Ansteckungen mit den neuen Virusvarianten hätte die Landesregierung um 14 Uhr erreicht, erklärte Hoogvliet. Für kurz nach 14 Uhr waren Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) zum Gespräch über die endgültige Entscheidung verabredet.  "Wir wären sehr froh gewesen, wenn wir heute hätten verkünden können, dass unsere Kleinsten wieder in Betreuung gehen können, zusammen mit anderen Kindern", sagte Regierungssprecher Rudi Hoogvliet dem SWR.

Kritik an Forderung nach Tests für Grenzgänger

15:51 Uhr

Die Forderung von Schweizer Bundespolitikern, die Einreiseregeln für Grenzgänger an der deutsch-schweizerischen Grenze coronabedingt zu verschärfen, stößt in der Bodenseeregion auf Kritik. Man sollte das Virus nicht an der Grenze bekämpfen, sondern da, wo es auftritt, heißt es zum Beispiel vom Konstanzer Landrat Zeno Danner (parteilos).

Maskengutscheine an Kinder verschickt

15:17 Uhr

In den vergangenen Tagen hat es mehrere Fälle gegeben, in denen Berechtigungsscheine für FFP-2-Masken an kleine Kinder verschickt worden sind. Seit Jahresbeginn haben Menschen über 60 und Risikopatienten einen Anspruch auf 12 dieser Masken, die sowohl Träger als auch andere Menschen schützen sollen. Berechtigte müssen mit dem Gutschein nur zwei Euro pro Sechserpack zahlen. Die an die Kinder gegangenen Gutscheine waren allerdings keine Irrläufer, wie mehrere Krankenkassen dem SWR bestätigten. Wenn diese eine erhalten haben, liege es daran, dass diese mit einer entsprechenden Vorerkrankung oder eine chronischen Krankheit registriert seien, zum Beispiel eine Asthma-Bronchial-Erkrankung.

Entscheidung über Öffnung von Grundschulen vertagt

14:30 Uhr

Die Landesregierung hat kurzfristig die Entscheidung, ob sie die Grundschulen und Kitas bald wieder öffnen wird, vertagt. Grund dafür sei das Auftreten einer durch Mutation entstandenen Virusvariante in einer Freiburger Kindertagesstätte, wie die Landesregierung am frühen Nachmittag per Twitter bekannt gab. Man werde über das weitere Verfahren aber "zeitnah" informieren, kündigte sie an. Eigentlich war für heute um 14:30 Uhr eine Pressekonferenz angekündigt, die nun von der Landesregierung abgesagt wurde. In der Freiburger Kita waren den weiteren Angaben zufolge zwei bestätigte Mutationsfälle nachgewiesen worden, 21 weitere Infektionen werden derzeit noch überprüft. "Wir müssen damit rechnen, dass auch bei diesen weiteren Fällen das mutierte Virus zugeschlagen hat", sagte ein Sprecher dem SWR.

Das Pressestatement entfällt. Die Entscheidung zu den Kitas und Grundschulen wird vertagt. Grund dafür ist das Auftreten einer mutierten Virusvariante in einer Freiburger Kindertagesstätte. Über das weitere Verfahren werden wir zeitnah informieren. @KM_BW 1/2 https://t.co/KHZ4XBPGzd

Corona-Mutation im Landkreis Calw nachgewiesen

13:58 Uhr

Im Landkreis Calw ist erstmals die südafrikanische Variante des Coronavirus aufgetaucht. Diese Mutation ist wesentlich ansteckender als die bisher bekannte. Betroffen sei bisher eine Person, teilte das Landratsamt mit. Es gebe aber vier inzwischen positiv getestete Kontaktpersonen sowie weitere vier Menschen, die Kontakt zu jemandem aus einem anderen Landkreis hatten, bei dem ebenfalls die südafrikanische Virusvariante nachgewiesen wurde. Bei allen ist fraglich, ob die Mutation überhaupt noch nachgewiesen werden kann. Alle Betroffenen wurden deshalb in eine verlängerte Quarantäne geschickt.

Puzzle-Trend sorgt für Wachstumsschub bei Ravensburger

13:06 Uhr

Die starke Nachfrage nach Spielen und Puzzles in der Corona-Pandemie hat Ravensburger Spiele im Jahr 2020 einen Wachstumsschub beschert. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um 20 Prozent auf 632 Millionen Euro, wie das oberschwäbische Unternehmen mitteilte. Man sei gut durch das Krisenjahr gekommen, sagte Vorstandschef Clemens Maier. Eine Prognose für das laufende Jahr wollte er nicht abgeben. 28 Millionen Ravensburger Puzzles gingen im vergangenen Jahr über die Theke - das sind rund 32 Prozent mehr als im Vorjahr. Corona hatte laut Maier einen kleinen Hype um das eher "stille Hobby" ausgelöst. Doch der Trend zum Puzzeln sei auch schon vor der Pandemie spürbar gewesen. Man habe bis zur Kapazitätsgrenze produziert.

Eisenmann: Lehrer und Erzieher sollen sich früher impfen können

13:04 Uhr

Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, Lehrer und Erzieher früher zu impfen. "Für mich spricht einiges dafür, dass Lehrerinnen und Lehrer schneller geimpft werden, als die Pläne es derzeit vorsehen", sagte Eisenmann der Wochenzeitung "Die Zeit". Dies gelte gleichermaßen für Erzieherinnen und Erzieher. Baden-Württemberg will seine Kitas und Grundschulen unter hohen Sicherheitsvorkehrungen möglichst bald wieder öffnen.

Dänische Virus-Mutation im Kreis Neu-Ulm

12:53 Uhr

Im Kreis Neu-Ulm hat sich offenbar ein Mensch mit der dänischen Corona-Mutation angesteckt. Das haben laut Landratsamt jetzt zwei Labore herausgefunden. Die Variante des Virus war im vergangenen Jahr auf einer dänischen Nerzfarm entdeckt worden. Das Landratsamt Neu-Ulm wartet derzeit aber noch auf eine endgültige Bestätigung durch die Labore. Daneben gibt es möglicherweise auch im bayerischen Landkreis Ansbach einen Fall der dänischen Variante. Wissenschaftler waren eigentlich davon ausgegangen, dass die Mutation aus Dänemark ausgerottet ist. Rund 17 Millionen Nerze wurden gekeult, nachdem sich dort die Variante mit dem Namen "Cluster-5" unter Tieren und später auch unter Menschen ausgebreitet hatte.

Corona-Ausbruch in Nürtinger Klinik

12:51 Uhr

In einem Nürtinger Krankenhaus (Kreis Esslingen) haben sich 14 Mitarbeiter und 16 Patienten mit dem Coronavirus angesteckt. Angaben einer Klinik-Sprecherin zufolge wurden die Infektionen auf einer chirurgischen Station festgestellt. Die Station befindet sich außerhalb des Bereichs für Covid-19-Patienten. Ersten Erkenntnissen zufolge gibt es bei den Betroffenen keine Hinweise auf mutierte Coronaviren. Die Klinik hat die Aufnahme von Notfallpatienten gestoppt. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Städtetag: Zeitplan für Kita-Öffnungen zu knapp

12:47 Uhr

Für eine Öffnung von Kitas und Grundschulen vom kommenden Montag an bleibt nach Einschätzung des Städtetags Baden-Württemberg nicht genug Zeit. "Ein Vorlauf von einer Arbeitswoche wäre gut", sagte eine Sprecherin. "Aber das ist bis Montag jetzt halt nicht mehr machbar." Zwar müsse eine Öffnung eine hohe Priorität haben, weil Kinder in der Gemeinschaft lernten und sich auch gemeinsam entwickelten. Außerdem leide der Kontakt der Kindertageseinrichtung zu den Familien, in denen Jungen und Mädchen kein unbeschwertes Aufwachsen möglich sei. "Gleichwohl sollte eine Öffnung gut planbar und umsetzbar sein", sagte die Sprecherin des Städtetags. "Das geht nicht von heute auf morgen."

42 Corona-Infizierte im Klinikum in Lahr

11:52 Uhr

In Lahr (Ortenaukreis) haben sich im Ortenau Klinikum Lahr-Ettenheim 18 Beschäftigte und 24 Patienten mit dem Coronavirus infiziert. Zwei Stationen nehmen derzeit keine Patienten mehr auf. In Absprache mit dem Gesundheitsamt hat das Krankenhaus mehrere Patienten frühzeitig entlassen. Auf allen Stationen finden derzeit Reihentestungen von Patienten und Mitarbeitern statt.

Weitere Hilfen für den Nahverkehr gefordert

11:18 Uhr

Die baden-württembergischen Verkehrsunternehmen fordern eine erneute Corona-Überbrückungshilfe. Wichtig sei eine Zusage für den öffentlichen Nahverkehr noch vor der Landtagswahl, so der Landesverband Deutscher Verkehrsunternehmen. Über den März hinaus gebe es keine Perspektive. Im vergangenen Jahr habe es Einnahmeausfälle von rund 350 Millionen Euro gegeben. In den großen Städten seien gerade nur noch 30 bis 40 Prozent der Fahrgäste im Nahverkehr unterwegs und im Regionalbusverkehr nur etwa ein Fünftel. Hintergrund seien die geschlossenen Schulen und auch der Aufruf zum Arbeiten im Homeoffice. Die Einnahmesituation werde sich weiter verschlechtern. Das Land hatte bereits nach dem ersten Lockdown im Frühjahr ein solches Paket geschnürt. Auch Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz hatte weitere Unterstützung des Nahverkehrs gefordert.

Astrazeneca: Keine Benachteiligung der EU

11:05 Uhr

Der Pharmakonzern Astrazeneca hat den Vorwurf zurückgewiesen, bei den Impfstoff-Lieferungen die EU zu benachteiligen. Die Engpässe seien darauf zurückzuführen, dass die Verträge mit der Europäischen Union später geschlossen worden seien. In der EU gibt es den Verdacht, dass der Pharmakonzern unter anderem Großbritannien bevorzugt beliefert. Einem Medienbericht zufolge hat das Unternehmen nun eine schnellere Auslieferung angekündigt.

SLK-Kliniken-Heilbronn bereiten sich auf Corona-Mutation vor

10:22 Uhr

Im Kreis Heilbronn sind drei weitere Fälle der Corona-Mutation aus Großbritannien bestätigt worden. Laut Landratsamt handelt sich um Kontaktpersonen eines Reiserückkehrers, bei dem die Mutation vergangene Woche nachgewiesen wurde. Alle vier seien derzeit in Quarantäne. Auch im Main-Tauber-Kreis wurden vergangene Woche zwei Fälle der Mutation bekannt. Angesichts der Gefahr von Corona-Mutationen treffen die Heilbronner SLK-Kliniken nach eigenen Angaben besondere Vorsorge für den Gesundheitsschutz. Patienten, die in Ländern mit Mutationen waren, werden isoliert - auch ohne Verdacht einer Infektion.

Grünen-Fraktionschef will neues Hilfspaket für ÖPNV

10:18 Uhr

Baden-Württembergs Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz hat eine weitere Corona-Überbrückungshilfe für den öffentlichen Nahverkehr ins Spiel gebracht. Diese müsse eine Erstattung der Elternbeiträge für die Schülerabos sowie einen Rettungsschirm für den Busverkehr in den nächsten Monaten umfassen, sagte Schwarz in Stuttgart. "Denn wir werden auch nach der Coronakrise auf einen funktionierenden öffentlichen Verkehr angewiesen sein." Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) werde nun ein Konzept erstellen. Der Lockdown gilt seit dem 16. Dezember, die meisten Schulen sind seitdem geschlossen.

Heidelberg fordert Ende der Ausgangsbeschränkungen

10:15 Uhr

Der parteilose Heidelberger Oberbürgermeister Eckart Würzner will, dass die Ausgangsbeschränkungen in Baden-Württemberg aufgehoben werden. Im SWR sagte Würzner: "Die Ausgangssperren, die es ja in vielen Bundesländern gar nicht gibt, obwohl dort die Inzidenzwerte weit über 50 (gerechnet auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen) liegen, die muss man auch auf jeden Fall aufheben." Das sei vor allem für jungen Menschen besonders wichtig.

Landes-AfD sagt Präsenzparteitag ab

10:12 Uhr

Der in Stuttgart geplante Präsenzparteitag der baden-württembergischen AfD wird nicht stattfinden, wie der Landesvorstand in einem Schreiben mitteilte. Die Abgeordneten wollten am 6. und 7. Februar in der Messe Stuttgart zusammenkommen, um die Landesliste für die Bundestagswahl im September aufzustellen. Als Grund der Absage nannte der Landesvorstand eine Auflage des Gesundheitsamtes, die eine Mindestfläche von zehn Quadratmetern pro Person in der Messehalle vorschreibt. "Eine Erfüllung dieser Auflage wäre uns nur möglich, wenn wir die Teilnehmerzahl für die Aufstellungsversammlung beschränken würden", heißt es in dem Schreiben des Parteivorstands. Eine Beschränkung der Teilnehmerzahl aber sei in der Satzung nicht vorgesehen und würde erhebliche Rechtsunsicherheit erzeugen. Der Landesvorstand wolle sich nun beraten, wie die Listenaufstellung für die Bundestagswahl ohne Präsenzversammlung gewährleistet werden könne.

Homeoffice-Verordnung tritt in Kraft

9:30 Uhr

Mehr Beschäftigte sollen wegen der Corona-Krise zu Hause arbeiten. Ab heute gilt eine neue Verordnung, die Arbeitgeber verpflichtet, ihren Mitarbeitern in bestimmten Fällen das Arbeiten im Homeoffice anzubieten. Anlässlich eines Homeoffice-Gipfels in der vergangenen Woche äußerte sich die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) kritisch gegenüber der Bundesverordnung: "Ich bedauere, dass damit statt auf Freiwilligkeit nun auf Regulierung und Bürokratie gesetzt wird." Durch die neue Verordnung entstehe zusätzlicher Bürokratieaufwand und Potential für Rechtsstreitigkeiten. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssten die Homeoffice-Pflicht gemeinsam, pragmatisch und mit Augenmaß umsetzen, so die Ministerin.

Kretschmann über Corona-Regeln: Wir sind keine Schurken

9:19 Uhr

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zeigt kein Verständnis für die Kritik, dass einzelne Bundesländer gemeinsam vereinbarte Corona-Regeln im Detail immer wieder anders auslegen. In den meisten und wichtigsten Fragen seien die Ministerpräsidentenkonferenz und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) stets zusammengeblieben, sagte Kretschmann in der ZDF-Sendung "Markus Lanz" gestern Abend. "Es waren immer ganz kleine Abweichungen - ich weiß nicht, warum man das so aufbauscht." Man müsse nicht bei jeder "kleinen Abweichung" so tun, "als seien da Schurken am Werk, das ist nicht der Fall", beklagte Kretschmann im Interview.

Ein Jahr Corona in Deutschland - eine Chronologie

9:16 Uhr

Seit einem Jahr beherrscht die Corona-Pandemie unseren Alltag. Am 27. Januar 2020 erreichte das Virus Deutschland. Die erste Corona-Infektion wird bei einem Mann aus Bayern festgestellt. Eine Chronologie des vergangenen Corona-Jahres mit den wichtigsten Ereignissen:

Coronavirus-Variante aus Südafrika im Kreis Calw entdeckt

7:50 Uhr

Im Landkreis Calw ist bei mehreren positiv getesteten Personen die Virusvariante aus Südafrika nachgewiesen worden. Das teilt das Landratsamt mit. Einige Personen stehen dabei in Zusammenhang mit Fällen aus dem Zollernalbkreis. Die Virusvariante aus Südafrika ist deutlich ansteckender als das Ursprungsvirus.

Öffnen die Grundschulen und Kitas in Baden-Württemberg?

7:37 Uhr

Heute will die Landesregierung Einzelheiten bekannt geben, wie Kitas und Grundschulen in Baden-Württemberg ab Montag wieder geöffnet werden können. Dazu soll es eine Pressekonferenz geben - im Gespräch ist etwa Wechselunterricht. Der SWR berichtet live im Web, in der App und auf Facebook über die Entscheidung ab voraussichtlich 14:30 Uhr. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) verteidigte die geplante Öffnung zuletzt. Er sprach von einer "vorsichtigen und schrittweisen und behutsamen Öffnung" der Schulen - den Anfang sollen die Jüngsten machen. Es gebe keine Präsenzpflicht. Die Notbetreuung sei gewährleistet.

Virologe Drosten für Reisebeschränkungen

7:23 Uhr

Politiker und Wissenschaftler diskutieren über mögliche Reisebeschränkungen in der Corona-Krise. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) denkt nach eigenen Angaben darüber nach, den Flugverkehr fast komplett einzustellen. Der Chef-Virologe an der Berliner Charité, Christian Drosten, hält das für sinnvoll. Je stärker die Ausbreitung des Coronavirus innerhalb Deutschlands gebremst werde, desto wichtiger werde das, was von Außen eingeschleppt wird, sagte er in den ARD Tagesthemen.

Recht auf Homeoffice tritt in Kraft

7:21 Uhr

Beschäftigte haben ab heute an ein Recht darauf, von zu Hause aus zu arbeiten. In der Corona-Arbeitsschutzverordnung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) steht, der Arbeitgeber habe das seinen Beschäftigten anzubieten. Es sei denn, zwingende betriebliche Gründe würden dagegensprechen. Das Bundesarbeitsministerium spricht dabei von einer Pflicht für die Arbeitgeber. Außerdem werden die Regeln für den Infektionsschutz am Arbeitsplatz verschärft. Die Verordnung ist befristet und gilt vorerst bis zum 15. März.

RKI: Deutschlandweit 982 Corona-Todesfälle

7:16 Uhr

Das Robert-Koch-Institut meldet 982 weitere Corona-Todesfälle binnen eines Tages. Gestern waren es noch 903. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen liegt bei 13.200. Gegenüber vergangenen Mittwoch ist das ein leichter Rückgang. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz liegt für ganz Deutschland bei 101. Auch dieser Wert geht zurück - gestern lag er noch bei 107,6. Bei der Sieben-Tage-Inzidenz handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche. Ziel der Bundesregierung ist es, den Wert auf unter 50 zu drücken.

Freiburger Firma stellt Millionen Corona-Tests bereit

7:07 Uhr

Das Freiburger Familienunternehmen Concile GmbH stellt auf Anfrage des Bundesministeriums für Gesundheit mehrere Millionen Corona-Antigen-Schnelltests zur Verfügung. Der Covid-19-Test des Herstellers BioNote, Korea, zeichnet sich in unabhängigen Studien durch sehr gute Leistungsdaten aus. Aufgrund der guten Ergebnisse hat das Bundesministerium für Gesundheit mit dem Freiburger Unternehmen eine Vereinbarung für die Bereitstellung von Antigen-Schnelltests geschlossen. Erklärtes Ziel der Bundesregierung: die Versorgungssicherheit mit qualitativ hochwertigen und zuverlässigen Corona-Schelltests für Deutschland.

Digitalexperte: Grundschulen bei Fernunterricht mit Problemen

6:41 Uhr

An Grundschulen hapert es nach Ansicht des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg ganz besonders beim digitalen Fernunterricht. "Dort gibt es definitiv großen Nachholbedarf", sagte VBE-Digitalexperte Oliver Hintzen. Grundschulen könnten oft nicht auf Lehrer zurückgreifen, die sich mit der komplexen und vom Land unterstützten Lernplattform "Moodle" auskennen. Das sei unter anderem der Tatsache geschuldet, dass es zu wenig Fortbildungsmöglichkeiten und keine fachspezialisierten Lehrkräfte an Grundschulen gebe. Gymnasien seien da im Vorteil, sagte Hintzen. An Grundschulen seien zudem die Eltern oft gegen Tablets für ihre sehr jungen Kinder. Diese Vorbehalte allerdings würden inzwischen seltener geäußert.

BW-CDU will Corona-Hilfen für sozial Schwache

6:36 Uhr

Der CDU-Sozialflügel hat Corona-Hilfen für Geringverdiener und arme Menschen angemahnt. Der stellvertretende Vorsitzende der Christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft, Christian Bäumler, sagte der Deutschen Presse-Agentur, es müsse ein auf 2021 befristetes Mindestkurzarbeitergeld von 1.200 Euro pro Monat eingeführt werden. "Gerade Beschäftigte in der Gastronomie und der Tourismusindustrie sind aufgrund ihrer bescheidenen Gehälter Armut in der Krise ausgesetzt", erklärte der CDU-Politiker aus Baden-Württemberg. Darüber hinaus sprach er sich für einen Corona-Zuschlag von 100 Euro pro Monat für Bezieher von Hartz IV und und auf die Grundsicherung im Alter aus. "Die Verschärfung der Maskenpflicht führt zu Mehrkosten, die in einem Sozialstaat ausgeglichen werden müssen", forderte Bäumler.

Mittwoch, 27. Januar 2021

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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