Das war der Samstag in Baden-Württemberg
Wohnungslos im Lockdown
21:46 Uhr
Keine Pfandflaschen in den Mülleimern, wegen des Infektionsschutzes weniger Betten in den Notunterkünften und Essensausgabe draußen. Dieser Winter ist für manche wohnungslose Menschen in Stuttgart eine besondere Herausforderung.
Ulmer Tafelladen hat im Lockdown weniger Kunden
21:14 Uhr
Mit 1,5 Metern Abstand bilden sich vor vielen Tafelläden in der Corona-Pandemie noch längere Schlangen als sonst. Von einem Kundenansturm kann jedoch keine Rede sein: In Ulm kommen weniger Menschen in den Tafelladen, vor allem ältere Stammkunden bleiben fern.
Merkel erwartet erst noch "schwierigste Phase"
19:43 Uhr
Bundeskanzlerin Merkel hat die Dauer der Corona-Einschränkungen von deren Einhaltung abhängig gemacht. Sie erwarte aber erst noch die "schwierigste Phase" der Pandemie, so Merkel im Video-Podcast.
2.597 Neuinfektionen - Inzidenz steigt weiter an
17:45 Uhr
Das baden-württembergische Landesgesundheitsamt meldete heute (Stand 16 Uhr) 2.597 weitere bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus (gesamt: 259.986). Vor einer Woche waren es noch 1.163 Neuinfektionen gewesen. Außerdem sind den Angaben zufolge weitere 66 Menschen im Zusammenhang mit ihrer Covid-19-Erkrankung gestorben (insgesamt: 5.529). Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg erneut auf 138,8 Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an (gestern: 124,6). Es gibt weiterhin keinen Stadt- oder Landkreis mit einer Inzidenz von unter 50. Nach Daten des DIVI-Intensivregisters sind aktuell landesweit 597 Covid-19-Patientinnen und -Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 357 (59,8 Prozent) invasiv beatmet. Insgesamt sind 2.100 von betreibbaren 2.435 Intensivbetten (86 Prozent) belegt.
Gesundheitsminister Lucha bittet um Geduld beim Impfen
16:53 Uhr
Angesichts wachsender Kritik über die schleppende Impfkampagne gegen das Coronavirus hat Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) um Geduld gebeten. "Die Lage wird sich entspannen", versicherte er. "Mit der derzeit vom Bund zur Verfügung gestellten Menge an Impfstoff können wir täglich in Baden-Württemberg 6.500 Menschen impfen", machte Lucha klar. Allerdings gebe es rund eine Million Menschen im Land, die im ersten Schritt geimpft werden dürfen - das sind über 80-Jährige, ärztliches und pflegerisches Personal. "Diese große Diskrepanz kriegen wir leider nicht so schnell aus der Welt." Momentan sei die Nachfrage viel größer als das Angebot. Er verstehe die Enttäuschung all jener, die jetzt noch nicht zum Zug kämen.
Zwischenbilanz: Über 5.000 Corona-Impfungen in Rot am See
16:31 Uhr
Das Zentrale Impfzentrum in Rot am See (Kreis Schwäbisch Hall) hat knapp zwei Wochen nach seinem Start 5.000 Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Das Impfzentrum ist seit dem 27. Dezember in Betrieb - als eine von insgesamt zehn zentralen Impfstellen in Baden-Württemberg. Man sei ausgebucht und impfe täglich 280 bis 300 Menschen, sagte der Organisator David Schneider.
Elsass führt ab morgen Ausgangssperre ab 18 Uhr ein
15:11 Uhr
Im Elsass gilt ab Sonntag wegen des Coronavirus eine verschärfte abendliche Ausgangssperre. In den an Baden-Württemberg grenzenden französischen Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin wird das sogenannte couvre-feu auf 18 Uhr vorgezogen. Die Corona-Lage in dem Département Bas-Rhin mit der Elsass-Metropole Straßburg gebe Anlass zu großer Sorge, teilte die zuständige Präfektur mit. Daher werde die Ausgangssperre von 20 auf 18 Uhr vorverlegt. Ähnlich äußerte sich das Département Haut-Rhin. Die Menschen dürfen zu dieser Zeit weiterhin zur Arbeit fahren oder wegen zwingender familiärer Gründe das Haus verlassen. Spaziergänge, Einkäufe oder Sport an der frischen Luft sind aber untersagt.
Großer Ansturm auf Schneegebiete in Baden-Württemberg
13:55 Uhr
Trotz Mahnungen aus der Politik tummeln sich am Samstag erneut viele Tages-Touristen an beliebten Winterausflugszielen in Baden-Württemberg. Wegen des Andrangs im Nordschwarzwald mussten die Zufahrten zur Schwarzwaldhochstraße gesperrt werden. Aber auch die Schwäbische Alb, der Königstuhl, der Stocksberg und der Katzenbuckel waren das Ziel vieler Ausflügler. Die Polizei bat darum die Gebiete am Wochenende zu meiden.
Schwer erkranktem AfD-Politiker Thomas Seitz geht es besser
11:30 Uhr
Der schwer an Covid-19 erkrankte AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz (Wahlkreis Emmendingen) hat seine Einstellung zur Corona-Pandemie auch nach wochenlanger Behandlung auf der Intensivstation nicht grundlegend geändert. "Ich danke von Herzen allen Ärzten und Klinikmitarbeitern, die mit ihrer hoch qualifizierten Arbeit mein Überleben trotz schlechter Prognose ermöglicht haben", teilte der 53-Jährige über sein Büro mit. Er sei "innerlich zerrissen", da er zwar einerseits dankbar sei für eine "zweite Lebenschance", andererseits aber der Auffassung sei, "dass im vergangenen Jahr durch die Politik der Bundesregierung rund 90 Prozent der Ressourcen für die Zukunft unserer Kinder durchgebracht wurden". Der baden-württembergische Politiker war bekannt geworden, als er im Bundestag mit einer offenkundig löchrigen Maske zum Rednerpult kam.
Alle Zufahrten zur Schwarzwaldhochstraße gesperrt
10:53 Uhr
Wegen des erneuten Ansturms auf die Höhenlagen des Nordschwarzwalds sind alle Zufahrten zur Schwarzwaldhochstraße zwischen Baden-Baden und Kniebis Alexanderschanze gesperrt. Nach Angaben der Polizei sind dort alle Parkplätze belegt. Der Verkehr wird von der Polizei abgeleitet, damit die Rettungswege freigehalten werden können, sagte ein Sprecher der Polizeipräsidiums Offenburg dem SWR. Ausflügler werden gebeten nicht in den Nordschwarzwald zu fahren. Auch in stark frequentierten Gemeinden wie Dobel, Schömberg oder Bad Wildbad wird die Lage beobachtet und bei Bedarf werden Zufahrtsstraßen gesperrt. Die Maßnahmen sind mit den Landkreisen, Kommunen und dem Land abgestimmt.
Verstärkte Kontrollen auf der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald
9:19 Uhr
Die Gemeinden und die Polizei in den Schneeregionen in Baden-Württemberg bereiten sich heute auf einen weiteren Ansturm von Tagesausflüglern vor. Vor allem auf der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald sollen verstärkte Kontrollen und Straßensperrungen ein dichtes Gedränge verhindern. Die gemeinsam mit Landkreisen und Kommunen beschlossenen Einsatzmaßnahmen in den stark frequentierten Höhengebieten des Nordschwarzwalds werden auch an diesem Wochenende konsequent umgesetzt, teilte die Offenburger Polizei mit. Sobald die Parkkapazitäten erschöpft seien und die Gefahr drohe, dass Rettungswege und Durchgangsstraßen durch Falschparker blockiert würden, werde man die Zufahrtsstraßen zur Schwarzwaldhochstraße sperren. Am Dreikönigstag war das bereits gegen 11 Uhr der Fall. Auch in stark frequentierten Gemeinden wie Dobel, Schömberg oder Bad Wildbad wird die Lage beobachtet und bei Bedarf werden Zufahrtsstraßen gesperrt. "Die Menschen müssen wissen, dass wir sie wieder nach Hause schicken, wenn es im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb zu voll wird", hatte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zuvor im Landtag gesagt.
Experte: Covid-Intensivpatienten uneingeschränkt gut versorgt
7:48 Uhr
Trotz der weiter hohen Infektionszahlen werden Corona- und andere Intensivpatienten in Baden-Württemberg dank eines ausgeklügelten Betten-Ausgleichssystems uneingeschränkt gut versorgt. "Das sogenannte Clusterkonzpet hat sich bewährt", sagt Anästhesist Götz Geldner vom RKH Klinikum Ludwigsburg, der für die Umsetzung der Strategie zuständig ist. Abstriche an der Qualität habe es bisher nicht gegeben. Auch nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums hat sich das Verfahren bewährt, weil es einen Ausgleich zwischen stark und weniger stark von der Pandemie betroffenen Regionen in Baden-Württemberg ermögliche. Kern des Clusterkonzepts sind die sechs Versorgungsgebiete Stuttgart/Ludwigsburg, Karlsruhe und die Regionen um die Unikliniken in Tübingen, Freiburg, Ulm und Heidelberg mit einem gemeinsamen Betten-Management. Dieses basiert auf einem EDV-Tool, dem Ressource Board, in das jedes der teilnehmenden 120 Krankenhäuser in Baden-Württemberg bis neun Uhr morgens die Zahl der belegten und freien Betten auf der Normal- und der Intensivstation eingibt.
Heidelberger Virologe: Corona-Lage an Kliniken etwas verbessert
7:30 Uhr
Die Corona-Situation an den Kliniken und Intensivstationen in der Region Heidelberg hat sich etwas entspannt. "Dort war es vor den Feiertagen sehr bedrohlich, die Lage hat sich seither ein wenig verbessert", sagte der Chefvirologe am Heidelberger Uniklinikum, Hans-Georg Kräusslich, der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Samstag). "Die Anzahl der intensivpflichtigen Patienten in der Region ist etwas gesunken, aber vor allem nicht weiter angestiegen." Wie wirksam und wie nachhaltig die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind, wird man nach Kräusslichs Einschätzung erst im Verlauf der nächsten Woche besser beurteilen können - der ersten vollen Woche im neuen Jahr ohne Feiertage. "Aber ich halte es für extrem unwahrscheinlich, dass Ende Januar die Einschränkungen weitgehend oder vollständig aufgehoben werden", sagte er der Zeitung. Der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, die Sieben-Tage-Inzidenz, für den Stadtkreis Heidelberg liegt derzeit bei 107,1, wie das Landesgesundheitsamt gestern mitteilte.
Pandemie wirkt sich auf Gnadengesuche aus
6:50 Uhr
Im vergangenen Jahr hat sich die Corona-Pandemie auch bei Gnadengesuchen Gefangener bemerkbar gemacht. "Die Angst vor Infektion mit dem Corona-Virus hat bei den Begründungen für den Antrag auf Begnadigung ein große Rolle gespielt", teilte die Stuttgarter Staatsanwältin Melanie Rischke mit. Dabei sind die Gefängnisse keine Infektionsherde: Im gesamten Jahr 2020 wurden bei 37 von rund 5.500 Gefangenen eine Corona-Infektion festgestellt. Lediglich in einer von 17 Anstalten mit ihren rund 5.500 Insassen kam es nach weiteren Angaben des Justizministeriums kurzfristig zu einer Häufung von sechs Fällen. Betroffen waren überwiegend Neuzugänge, die ab Haftbeginn in eigens eingerichteten Zugangsabteilungen getrennt untergebracht waren.