Das war der Samstag in Baden-Württemberg
Offenbar kein "Run" auf grenzenüberschreitendes Shopping
21:02 Uhr
Während die deutsche Polizeigewerkschaft wegen eines "Shopping-Tourismus" schärfere Grenzkontrollen fordert, schien das gar nicht nötig zu sein. Denn offenbar haben nur ganz wenige die Chance genutzt, den scharfen deutschen Lockdown zu umgehen:
Großer Andrang bei Massen-Schnelltest in Heidenheim
20:45 Uhr
Rund 200 Menschen haben sich am Samstag in Heidenheim auf das Coronavirus testen lassen. Die Johanniter-Unfall-Hilfe hatte die kostenlosen Schnelltests durchgeführt. Alle Termine seien ausgebucht gewesen, sagte der Organisator Simon Buhrow dem SWR. Für den Test musste man sich anmelden. In Aalen gab es ebenfalls einen ersten Massen-Schnelltest. Auch kommende Woche können sich Interessierte an vielen Orten rund um Schwäbisch Gmünd, Aalen, Heidenheim und Ulm kostenlos testen lassen, bevor sie ihre Verwandten an Weihnachten besuchen. Neben den Johannitern führen auch Ehrenamtliche des Deutschen Rotes Kreuzes die Tests durch. Die angebotenen Schnelltests sind allerdings nicht so zuverlässig wie ein sogenannter PCR-Test.
"Querdenken"-Bewegung: Ex-Polizist warnt vor rechter Unterwanderung
20:44 Uhr
Vor einer rechten Unterwanderungen der "Querdenken"-Bewegung warnt ein Heilbronner Ex-Polizist, der sich aus persönlichen Grünen um die Demokratie Sorgen macht. Er stellt dabei eine spannende Frage: Sollte eine Bank einfach jedem ein Konto zur Verfügung stellen?
Trotz Demo-Verbot - "Querdenker" versammeln sich in Freiburg
20:35 Uhr
In Weil am Rhein (Kreis Lörrach) wollte am Samstag die sogenannte Querdenker-Bewegung demonstrieren. Das hatte die Stadt verboten und das Bundesverfassungsgericht hat das Verbot auch bestätigt. Einige sind in Freiburg trotzdem demonstrieren gegangen.
Stillstand im Einzelhandel: Was passiert derzeit hinter den Kulissen?
19:40 Uhr
Mittelständische Unternehmen in Baden-Württemberg kritisieren die schleppende Umsetzung der sogenannten Novemberhilfen: Viele kleine Betriebe nähern sich der Insolvenz, so der Mittelstandsverband. Wie manche Händler versuchen, den Lockdown zu überstehen, zeigt ein Beispiel aus Stuttgart:
Leichter Rückgang: rund 3.500 neue Fälle
18:56 Uhr
Dem baden-württembergischen Landesgesundheitsamt wurden heute (Stand: 16 Uhr) 3.463 bestätigte neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Samstag vor einer Woche waren es +3.005). Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie 209.850 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Derzeit befinden sich 578 Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 320 invasiv beatmet. Insgesamt sind derzeit 86,79 Prozent der betreibbaren Intensivbetten belegt. 47 weitere Personen sind laut Behörde in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben (gestern + 97, gesamt: 3.938). Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner beträgt landesweit 204,0. Vier Kreise liegen über einer Inzidenz von 300: Calw (332,3), Neckar-Odenwald-Kreis (394,1), Heilbronn Stadtkreis (348,4) und Pforzheim (327,9). Der Neckar-Odenwald-Kreis hat sich in den vergangenen Tagen besonders gesteigert: Am Donnerstag lag die Inzidenz noch bei 298,0, gestern dann bei 334,9 und heute bei 394,1.
Neue Corona-Variante ist ansteckender
18:41 Uhr
Die in Großbritannien entdeckte neue Form des Coronavirus ist offenbar ansteckender als die bekannte Variante. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe weniger gut wirken würden, sagte Premierminister Boris Johnson. Man habe bisher auch keine höhere Sterblichkeit oder schwerere Krankheitsverläufe festgestellt. Trotzdem hat die britische Regierung die Corona-Maßnahmen in London und weiteren Regionen im Südosten verschärft.
Großaufgebot der Polizei: Querdenker-Demo trotz Versammlungsverbot
18:18 Uhr
Trotz des Demo-Verbots haben sich in der Freiburger Innenstadt Anhänger der "Querdenker" versammelt. Die Polizei war bis in den Samstagabend mit einem Großaufgebot in der Stadt unterwegs. Nachdem sich zunächst kleinere Gruppen im Stadtgebiet verteilt hatten, kam es am Nachmittag zu einer größeren Versammlung in der Innenstadt. Unter den rund 60 Demonstranten war auch der Gründer der Bewegung, Michael Ballweg. Die Polizei hat die Teilnehmer eingekesselt, Personalien aufgenommen und Platzverweise erteilt. Ursprünglich hatten die "Querdenker" eine Großdemo in Weil am Rhein (Kreis Lörrach) geplant. Diese hatte die Stadt verboten. Das Bundesverfassungsgericht bestätigte das Verbot. Da die Demonstranten sich dann in Freiburg treffen wollten, sprach die Stadt ein Versammlungsverbot aus.
Schnelltests vor Weihnachten in Karlsruhe wieder abgesagt
17:19 Uhr
Nach der Ankündigung von Corona-Schnelltests vor Weihnachten in zahlreichen Städten landesweit sind erste Angebote schon wieder abgesagt. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) kündigte am Samstag an, doch nicht wie geplant am 23. und 24. Dezember in Karlsruhe und Bretten (Landkreis Karlsruhe) zu testen - auf Bitten von Stadt und Landkreis. Der Landkreis habe schriftlich darauf verwiesen, dass die Aktion das ohnehin überlastete Gesundheitsamt und die Abstrichstellen gerade an den Feiertagen noch zusätzlich belasten werde und dass negative Testergebnisse die Menschen in falscher Sicherheit wiegen würden, teilte der ASB mit.
Schweizer Kantone schließen Skigebiete
17:12 Uhr
Mehrere Schweizer Kantone schließen ab Dienstag wegen der Corona-Pandemie nun doch ihre Skigebiete, zum Beispiel die Kantone Zürich, St. Gallen und Luzern. Andere Kantone warten noch mit der Entscheidung, Bern will je nach Lage in den Krankenhäusern entscheiden, Graubünden spätestens am Montag. Die Infektionszahlen in der Schweiz gehören im Verhältnis zur Einwohnerzahl zu den höchsten in Europa, das Gesundheitssystem stößt an vielen Orten an seine Grenzen.
Mehr Impfdosen gesichert
17:10 Uhr
Die Bundesregierung hat sich mehr Corona-Impfdosen für Deutschland gesichert. Aus der ersten Bestellung der EU beim Mainzer Unternehmen Biontech gehen nun fast 56 Millionen Dosen nach Deutschland, bestätigte inzwischen das Bundesgesundheitsministerium. Bisher sollten es nur 40 Millionen Impfdosen sein.
Intensivmediziner warnen vor hoher Belastung
17:08 Uhr
Deutsche Intensivmediziner rechnen mit einer hohen Belastung auf ihren Stationen bis mindestens Mitte März. Verbandspräsident Jannsens sagte, die Impfungen würden sich erst im Frühjahr positiv in den Krankenhäusern auswirken. Bis dahin müssten die Menschen ihre Kontakte weiter stark reduzieren. Derzeit liegen in Deutschland mehr als 4.900 Corona-Patienten auf Intensivstationen.
Querdenker versammeln sich trotz Demo-Verbots
17:03 Uhr
Die sogenannten Querdenker sind mit ihrem Eilantrag beim Bundesverfassungsgericht gescheitert. Die geplante Großdemo in Weil am Rhein in Baden-Württemberg bleibt verboten - das Gericht hat damit die Entscheidung der Stadt bestätigt. Trotz des Verbots haben sich heute Mittag ein paar Dutzend Demonstranten versammelt. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Mutationen des Coronavirus breiten sich aus
17:02 Uhr
In Großbritannien und Südafrika breiten sich zwei neue, aber ähnliche Varianten des Coronavirus aus. Beide Länder haben das der Weltgesundheitsorganisation WHO gemeldet. In Südafrika vermuten Forscher, es könnten sich mehr junge Menschen infizieren und schwere Krankheitsverläufe erleben. Aus britischer Sicht gibt es darauf keine Hinweise - oder darauf, dass Behandlungen beziehungsweise Impfungen davon beeinflusst werden.
Polizeigewerkschaft fordert mehr Grenzkontrollen
17:00 Uhr
An den Grenzen zu Frankreich sollte nach Meinung der Deutschen Polizeigewerkschaft schärfer kontrolliert werden. Menschen könnten trotz der hiesigen Corona-Verschärfungen ungehindert in Outlet-Shops nach Frankreich und zurückfahren, so Ralf Kusterer der Chef der Gewerkschaft in Baden-Württemberg. Es sei unerträglich, wie lasch die Politik vorgehe und welche Gefahren dadurch für die Menschen entstünden. Kusterer forderte neben Grenzkontrollen und verschärften Regelungen zum Grenzübertritt auch die Einführung einer Quarantäne für solche Fälle.
Wissenschaftler: Gesamteuropäische Corona-Strategie nötig
16:58 Uhr
Hunderte Wissenschaftler fordern ein gesamteuropäisches Vorgehen, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Handelten die Regierungen jetzt nicht, seien weitere Infektionswellen zu erwarten, heißt es in einem Positionspapier für die Fachzeitung "The Lancet". Bei offenen Grenzen könne kein einzelnes Land die Zahl der Covid-19-Erkrankungen geringhalten. Hauptziel müsse es sein, Fallzahlen zu drücken und niedrig zu halten. Die Wissenschaftler sind dafür, dass es höchstens zehn Neuinfektionen am Tag pro eine Million Einwohner geben darf - umgerechnet auf Deutschland wären das etwa 800 binnen 24 Stunden - aktuell sind es mehr als 30.000.
Schweiz lässt Biontec-Impfstoff zu
16:55 Uhr
Die Schweiz hat dem vom Mainzer Unternehmen Biontech und dessen US-Partner Pfizer entwickelten Corona-Impfstoff eine Zulassung erteilt. Dabei handele es sich um die weltweit erste Zulassung in einem ordentlichen Verfahren - nicht um eine Notfallzulassung, teilte die Zulassungsbehörde Swissmedic mit. Der Impfstoff sei seit Mitte Oktober bei laufend eingereichten Unterlagen begutachtet worden. Die Daten zeigten eine hohe Wirksamkeit und erfüllten die Anforderungen an die Sicherheit, so die Behörde.
Neun Corona-Tote in Konstanzer Pflegeheim
16:54 Uhr
Im Konstanzer Pflegeheim Margarete-Blarer-Haus sind nach einem Corona-Ausbruch inzwischen neun Bewohner in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Das berichtet der "Südkurier" unter Berufung auf die Leiterin der Einrichtung. Insgesamt seien 42 Bewohner und 17 Mitarbeiter positiv getestet worden, momentan seien noch zehn der positiven Fälle aktiv.
Verfassungsgericht bestätigt Verbot von "Querdenken"-Demo
14:15 Uhr
Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass in Weil am Rhein heute Nachmittag keine "Querdenken"-Demo stattfinden darf. Die Karlsruher Richter lehnten einen Eilantrag gegen das Demo-Verbot der Stadt ab. Trotz Verbots hatte sich am Mittag in Weil am Rhein kurzzeitig ein Dutzend "Querdenker" versammelt, dem die Polizei mit 20 Mannschaftswagen und vier Polizeipferden gegenüberstand. Die "Querdenker" hatten ursprünglich eine Versammlung mit 10.000, später mit knapp 4.000 Teilnehmern angekündigt. Die Stadt Weil erließ ein Verbot, weil sie Verstöße gegen die Corona-Hygiene- und -abstandsregeln und somit eine große Ansteckungsgefahr befürchtete. Nachdem sich abzeichnete, dass sich die Demonstration der "Querdenker" von Weil nach Freiburg verlagern könnte, erließ auch die Stadt Freiburg kurzfristig ein Verbot. Die Polizei kündigte an, die Verbote zu überwachen.
Ex-VfB-Spieler Rüdiger spendiert Pizzen für Pflegekräfte
11:00 Uhr
Ex-VfB-Spieler Antonio Rüdiger hat in ungewöhnlicher Rolle als Pizza-Bote medizinischem Personal auf Covid-19-Intensivstationen eine Freude gemacht. Der Nationalspieler ließ insgesamt 420 Personen in 13 Kliniken deutschlandweit mit Essen beliefern.
Karliczek: Forschungsprogramm für Corona-Medikamente kommt
9:21 Uhr
Ab Januar wird die Forschung an Corona-Medikamenten in Deutschland speziell gefördert. Das hat Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) dem SWR gesagt. Zwar gebe es schon einen Impfstoff, aber auch immer noch Patientinnen und Patienten, die Medikamente gegen eine Covid-19-Erkrankung bräuchten. Mit Hochdruck wird weltweit an Medikamenten gegen Corona geforscht. Die meisten Kandidaten wurden allerdings im Kampf gegen andere Viren entwickelt.
Sozialministerium erwägt Eindämmung des Shopping-Tourismus
9:01 Uhr
In Baden-Württemberg ist der Einzelhandel im Lockdown, im Elsass locken offene Geschäfte. Derzeit müssen Deutsche, die weniger als 24 Stunden im Elsass waren, nicht in Quarantäne. Das baden-württembergische Sozialministerium teilte auf SWR-Anfrage mit, es sei nicht unwahrscheinlich, dass man diese Regelung noch anpasse, um Einkaufstourismus zu vermeiden. Vor Sonntag sei das aber unwahrscheinlich.
Verdi-Chef Gross: Pädagogische Fachkräfte früher impfen
8:08 Uhr
Verdi-Landeschef Martin Gross hat die Politik aufgefordert, Erzieherinnen und pädagogische Fachkräfte von Kitas eine frühzeitige Impfung gegen das Coronavirus zu ermöglichen. Sie seien die einzigen Beschäftigten, die direkten Kontakt zu anderen hätten, ohne sich vor einer Ansteckung schützen zu können, sagte Gross der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Vor diesem Hintergrund müsse das Personal der Kindertagesstätten bei der Impfung vorrangig berücksichtigt werden. "Direkt nach den Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen." Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte erst gestern die Impfverordnung vorgestellt. Darin ist die Reihenfolge der Impfungen festgelegt. Pädagogische Fachkräfte werden demnach mit "erhöhter Priorität" innerhalb einer dritten Bevölkerungsgruppe geimpft. Die Forderung von Verdi entspricht einer Impfung mit "hoher Priorität": Demnach müsste pädagogisches Fachpersonal an zweiter Stelle geimpft werden. Bereits gestern hatten die baden-württembergischen Hausärzte die Reihenfolge der Priorisierung kritisiert.