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Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Donnerstag, 17. Dezember 2020

Stand

Das war der Donnerstag in Baden-Württemberg

Corona-Ticker: Krankenhausgesellschaft reicht Corona-Hilfe nicht aus

20:05 Uhr

Aus Sicht der baden-württembergischen Krankenhausgesellschaft reicht die Corona-Hilfe des Bundes nicht aus. Um die Behandlung von Corona-Patienten abzusichern, müsse der Bund alle Krankenhäuser, die für Corona-Fälle Betten bereitstellen, unterstützen. Das und mehr im Corona-Ticker:

Wie es Angehörigen von Corona-Erkrankten ergeht

20:00 Uhr

Nicht mal tröstend die Hände halten können Covid-19-Erkrankte mit ihren Angehörigen. Denn gerade bei den Schwerstkranken sind Besuche untersagt. Martina Elser arbeitet sogar selbst im Stuttgarter Marienhospital - darf ihren Vater auf der Covid-Station aber trotzdem nicht besuchen.

Zulassung eines zweiten Corona-Impfstoffs geplant

19:32 Uhr

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) will die Zulassung eines weiteren Corona-Impfstoffs beschleunigen. Wie die Behörde am Abend mitteilte, soll bereits am 4. Januar über das Präparat des US-Herstellers Moderna entschieden werden. Das sind acht Tage früher als zunächst geplant war. Der Impfstoff von Moderna könnte damit der zweite sein, der in der Europäischen Union auf den Markt kommt. Bereits am 21. Dezember will die EMA ihr Gutachten über die Zulassung des Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer vorlegen.

Neuer Höchststand an Neuinfektionen in BW

19:10 Uhr

Dem baden-württembergischen Landesgesundheitsamt wurden heute (Stand: 16 Uhr) 4.233 bestätigte neue Infektionen mit dem Coronavirus (gesamt: 202.103) gemeldet. Seit Beginn der Pandemie ist das der höchste Wert binnen eines Tages. Derzeit befinden sich 563 Covid-19-Fälle in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 334 invasiv beatmet. Insgesamt sind derzeit rund 87,2 Prozent der betreibbaren 2.495 Betten belegt. 80 weitere Personen sind laut Behörde in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben (gesamt: 3.794).

Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gestiegen und liegt bei 193,7 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Gestern lag sie bei 191,2. Insgesamt 16 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg überschreiten den 200er-Inzidenzwert und gelten damit als sogenannte Hotspots. Die Städte Heilbronn (354,7), Mannheim (304,5), Pforzheim (303,3) sowie der Landkreis Calw (302,8) liegen aktuell sogar über der 300er-Marke.

Zentrales Impfzentrum Offenburg: Chaos um Beschäftigung

18:49 Uhr

In Offenburg (Ortenaukreis) sind rund zehn Tage vor einem möglichen Impf-Start Probleme mit dem Zentralen Impfzentrum bekannt geworden. Unklar ist, auf welcher Basis nicht-medizinische Helfer beschäftigt werden können.

Wer kommt für Mehrkosten bei Behinderten-Einrichtungen auf?

18:34 Uhr

Die Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen in Baden-Württemberg müssen wegen Corona ihre Schutzmaßnahmen verbessern und das hat enorme Mehrkosten verursacht. Das Landessozialministerium streitet mit den Stadt- und Landkreisen darüber, wer für die Mehrkosten aufkommen muss.

Buchhändler wehren sich gegen Abholverbot im Handel

16:50 Uhr

Zwei Buchhändler wehren sich mit Eilanträgen beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim gegen das Abholverbot während des aktuellen Corona-Lockdowns im Handel. Die Corona-Verordnung des Landes sieht eine weitgehende Schließung der Geschäfte vor. Sie dürfen zwar Online-Bestellungen ausliefern. Abholangebote - auch "Click and Collect"-Service genannt - sind dagegen verboten, um Schlangen vor den Geschäften und damit Kontakte zu vermeiden. Wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag sagte, hat die Landesregierung bis zum späten Sonntagabend Zeit, Stellung zu nehmen. Der Inhaber einer Buchhandlung in Ulm hatte seine rechtlichen Schritte zuvor bekannt gemacht und eine "massive Einschränkung der Berufsfreiheit" beklagt. Das Verbot von Abholstationen sei nicht mehr verhältnismäßig.

Uniklinik Heidelberg befürchtet Einschnitte für Corona-Patienten

16:35 Uhr

Die Uniklinik Heidelberg schließt wegen stark ansteigenden Zahlen von Covid-19-Patienten und vollen Intensivstationen eine Triage nicht mehr aus. Der Begriff bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. Der Leitende Ärztliche Direktor der Uniklinik, Ingo Autenrieth, sagte "Radio Regenbogen": "Eine Triage hatten wir noch nicht, das kann aber auch auf uns zukommen. Wir sind darauf eingestellt." Er betonte: "So eine Situation haben wir in den letzten 50, 60 Jahren weder in Heidelberg noch sonst wo in Deutschland erlebt."

Mehrheit hält aktuelle Corona-Maßnahmen für angemessen

16:00 Uhr

Der aktuelle BW-Trend Dezember 2020 von Infratest dimap im Auftrag des SWR hat die Menschen in Baden-Württemberg befragt, wie sie die Corona-Maßnahmen einschätzen. Die Politik kann sich dabei auf einen großen Rückhalt berufen, was die grundlegende Akzeptanz der Vorschriften anbelangt. Knapp zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten halten die Corona-Maßnahmen für angemessen. Die Zahl der Menschen, die sich striktere Maßnahmen wünscht und der Anteil, der die Einschränkungen für zu weitgehend empfindet, ist mit jeweils 15 Prozent ungefähr gleich.

Eishockey: Mannheim und Schwenningen starten in Corona-Saison

15:40 Uhr

Mit der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) startet am Donnerstag die letzte große deutsche Profiliga in eine neue Spielzeit. Die 14 Teams, darunter die Adler Mannheim und die Schwenninger Wild Wings, spielen vor leeren Rängen und mit finanziellen Sorgen.

Spahn: Wir fangen mit den Höchstbetagten und Gefährdeten an

15:35 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angesichts des geplanten Corona-Impfstarts am 27. Dezember um Geduld gebeten. "Wer nicht über 80 ist und nicht im Alten- oder Pflegeheim ist, muss sich noch ein Stück gedulden", sagte der CDU-Politiker der "Welt". "Also bitte nicht am 27. dann alle schon irgendwie versuchen, einen Termin zu kriegen und zu ordern. Wir fangen erstmal an mit den Höchstbetagten und Gefährdeten." Morgen will Spahn eine Verordnung zur sogenannten Priorisierung unterzeichnen, also zur konkreten Reihenfolge, welche Bevölkerungsgruppen wann mit einer Impfung drankommen können.

Schnelltest-Zentrum in Ettlingen gestartet

15:30 Uhr

In Ettlingen-Bruchhausen (Kreis Karlsruhe) steht seit Donnerstag ein Corona-Schnelltest-Zentrum für jedermann zur Verfügung. Das Zentrum wird von einem Unternehmen für Medizinbedarf betrieben.

Hoffenheims Trainer über die Konsequenzen einer Erkrankung

15:08 Uhr

Die TSG Hoffenheim ist der in dieser Saison von der Corona-Pandemie gesundheitlich mit Abstand am meisten gebeutelte Fußball-Bundesligist mit zahlreichen Infektionen innerhalb der Mannschaft. Trainer Sebastian Hoeneß hat sich jetzt emotional zur Situation geäußert. "Mir war wichtig, einfach zu sagen, dass es nicht so ist, dass man mal kurz krank ist und kurz daheim sitzt. Es ist jetzt bei uns so, dass das Konsequenzen hat - einerseits mental. Andererseits ist es natürlich auch ein Formthema", verdeutlichte der 38-Jährige. 

Lage um Karlsruhe weiter angespannt

15:05 Uhr

Die Corona-Infektionen im Landkreis und der Stadt Karlsruhe sind nach wie vor auf hohem Niveau. Die Lage am Karlsruher Klinikum ist zwar ebenfalls weiter angespannt, aber unter Kontrolle. Nach Angaben von Klinikchef Michael Geißler ist die Intensivstation mit ihren knapp 50 Betten nahezu ausgelastet. Bewährt habe sich das sogenannte Cluster-System. Mehrere Kliniken im Land haben sich zusammengeschlossen, um Corona-Patienten bei Bedarf untereinander austauschen zu können. Ziel sei es, Kapazitäten gleichmäßig auszulasten und die Krankenhäuser in ihrer Gesamtheit handlungsfähig zu halten.

Floristen geschlossen - Ware unverkäuflich

15:01 Uhr

Nach dem Corona-Lockdown mussten auch die Floristen ihre Geschäfte schließen. Viele Betriebe bleiben daher nun auf ihrer Ware sitzen, darunter selbst gezüchtete Weihnachtssterne, wie ein Beispiel aus Möckmühl (Kreis Heilbronn) zeigt.

Umsatz und Gewinn bei Zeiss gesunken

14:53 Uhr

Auch der Optikkonzern Zeiss in Oberkochen (Ostalbkreis) bekommt die Folgen der Pandemie zu spüren. Erstmals seit Jahren geht der Umsatz zurück. Das Geschäft mit Halbleitern sorgt aber für Stabilität.

Impfungen sollen am 27. Dezember starten

14:48 Uhr

Auch in Baden-Württemberg sollen die ersten Menschen am 27. Dezember gegen das Coronavirus geimpft werden. Das bestätigte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Donnerstag. Er verwies auf eine Mitteilung der Gesundheitsministerkonferenz. Die Bundesregierung setzt auf eine europäische Zulassung für den Impfstoff noch kurz vor Weihnachten. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekräftigte den 27. Dezember als geplanten Impfbeginn.

Fahrplan für Schnelltests steht

14:46 Uhr

Schnelltests für alle, die Verwandte besuchen wollen, die zu einer Risikogruppe gehören: Kurz vor Weihnachten soll das landesweit möglich sein.

AfD-Politiker mit Corona-Befund im Krankenhaus

14:37 Uhr

Nach einem positiven Corona-Test wird der AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz nach Angaben seines Büros stationär im Krankenhaus behandelt. "Die Prognose für eine zügige Genesung ist laut Auskunft der behandelnden Ärzte günstig", hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Der 53-Jährige dankte dem Personal des Klinikums in seiner Heimat Lahr im Schwarzwald für deren Einsatz. Seitz war unter anderem bei einer Bundestagssitzung im November aufgefallen, als er mit einer offenkundig löchrigen Maske zum Rednerpult kam und einen Disput mit Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) begann.

Ermittlungen nach Querdenken-Versammlung

14:31 Uhr

Die Polizei ermittelt gegen Mitglieder der Querdenken-Szene in Herrenberg (Kreis Böblingen), weil sie einen Polizeieinsatz heimlich aufgenommen und veröffentlicht haben sollen. Unter anderem wurden dabei die Namen von beteiligten Polizisten aufgenommen und ins Netz gestellt. Daher wird wegen des Verdachts auf Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes ermittelt, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Ludwigsburg dem SWR. Hintergrund des Polizeieinsatzes war, dass sich am 11. Dezember 2020 zehn Personen aus der Querdenken-Szene abends in einer Privatwohnung in Herrenberg-Kuppingen getroffen hatten. Wie die Beamten feststellten, trug keiner eine Mund-Nasen-Bedeckung und der erforderliche Mindestabstand wurde nicht eingehalten.

Krankenhausgesellschaft fordert Gleichbehandlung der Kliniken

14:27 Uhr

Die Corona-Hilfe des Bundes reicht aus Sicht der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) nicht aus, um die Behandlung von Corona-Patienten abzusichern. Allen Krankenhäusern, die Corona-Fälle behandeln, müsse der Bund unter die Arme greifen. Der Bund habe in der ersten Pandemie-Welle im Frühjahr allen Krankenhäusern einen Ausgleich für Einnahmeausfälle infolge von Covid-Fällen, die sogenannte Freihaltepauschale, gewährt, sagte BWKG-Chef Detlef Piepenburg in Stuttgart. Die jetzt beschlossene Freihaltepauschale sei so ausgelegt, dass etwa die Hälfte der Krankenhäuser, die in der ersten Welle die Behandlung der Covid-19-Patienten übernommen hätten, leer ausgehen. Laut BWKG sind in der ersten Welle noch 69 mit Corona-Prämien bedachte Kliniken unterstützt worden, jetzt seien es noch 28.

Neuer Höchststand bei Neuinfektionen in Deutschland

13:51 Uhr

In Deutschland hat es einen neuen Höchststand bei der Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegeben. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) war die am Morgen veröffentlichte Zahl von 26.923 Neuinfektionen wegen fehlender Zahlen aus Baden-Württemberg um etwa 3.500 zu niedrig ausgewiesen. Mit den fehlenden Zahlen hätte die Zahl der Neuinfektionen innerhalb eines Tages bei etwa 30.400 und damit erstmals über der 30.000er-Marke gelegen. Die 3.500 Neuinfektionen werden laut RKI am Freitag in der Statistik ausgewiesen - damit werden die Freitagszahlen an sich zu hoch sein. Auf die für staatliche Maßnahmen entscheidende Sieben-Tages-Inzidenz werde die statistische Ungenauigkeit aber keine Auswirkungen haben, weil dafür das tatsächliche Meldedatum der Fälle angesetzt werde.

Umfrage: Junge Menschen in Ulm vermissen ihre sozialen Kontakte

13:37 Uhr

Junge Menschen in Ulm vermissen ihre sozialen Kontakte. Das geht aus einer Online-Befragung des Stadtjugendrings hervor. Demnach geht es etwa jedem dritten Befragten derzeit "nicht so gut", jedem Sechsten geht es sogar "schlecht" oder "sehr schlecht". Das hat laut Stadtjugendring vor allem mit den eingeschränkten sozialen Kontakten zu tun. Außerdem schätzen die meisten Teilnehmenden die schulische Belastung als sehr hoch ein. An der Online-Befragung des Stadtjugendrings haben etwa 900 Menschen im Alter von sechs bis 27 Jahren teilgenommen.

Verordnung: OB fordert, zwischen Stadt und Land zu unterscheiden

13:16 Uhr

Die Landesregierung müsste bei den Corona-Verordnungen zwischen großen Stadtgebieten und dem ländlichen Raum unterscheiden. Das fordert Dorothee Eisenlohr (parteilos), die Oberbürgermeisterin der Stadt Schramberg (Kreis Rottweil). Die aktuelle Corona-Verordnung erscheine auf dem Lande teils unnötig und skurril, schreibt sie in einem Brief an Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. In einer kleinen, leeren Fußgängerzone bräuchte es - im Gegensatz zu den vollen Einkaufsmeilen der Großstädte - zum Beispiel keine Maskenpflicht. Außerdem kritisiert die Oberbürgermeisterin die Ladenschließungen während des Lockdowns. In den Geschäften der kleineren Städte seien ohnehin oft nur wenige Kunden gleichzeitig.

Keine evangelischen Weihnachtsgottesdienste im Raum Pforzheim/Enzkreis

13:02 Uhr

Die badische Evangelische Landeskirche hat für den Corona-Hotspot Pforzheim/Enzkreis jegliche Präsenzgottesdienste untersagt - auch im Freien. Die Gemeinden wollen nun kurzfristig alternative Angebote auf die Beine stellen. Trotz allem halte sie die Entscheidung für richtig, sagte die Pforzheimer Dekanin Christiane Quincke. Man werde sich jetzt auf Video-Gottesdienste und Live-Streams konzentrieren. Dasselbe gilt für den Enzkreis.

Bodenseekreis sucht freiwillige Helfer für stationäre Einrichtungen

12:55 Uhr

Im Bodenseekreis werden freiwillige Helfer für die Besucher-Registrierung in Senioren- und Behinderteneinrichtungen gesucht. Wie das Landratsamt mitteilt, sei der Verwaltungsaufwand durch die aktuellen Besuchsregeln stark gestiegen. Eine Liste mit Heimen, die Unterstützung brauchen, gibt es auf der Internetseite des Bodenseekreises. Besondere Vorkenntnisse seien nicht notwendig.

Neufassung des Pandemiegesetzes stärkt Rechte des Landtags

12:44 Uhr

Der baden-württembergische Landtag hat eine Neufassung des Pandemiegesetzes beschlossen. Demnach gelten Corona-Verordnungen ohne Zustimmung des Parlaments nach vier Wochen nicht mehr. Die Fristen zur Beteiligung des Parlaments werden verkürzt von bisher acht auf vier Wochen. Wenn der baden-württembergische Landtag Corona-Verordnungen nach spätestens einem Monat nicht zustimmt, treten sie außer Kraft. Mit dem neuen Pandemiegesetz würden die Mitbestimmungsrechte des Landtags gestärkt, sagte die Abgeordnete Nicole Razavi (CDU). Die dynamische Entwicklung der Corona-Pandemie mit immer neuen Verordnungen mache dies erforderlich. Nach Überzeugung des SPD-Abgeordneten Boris Weirauch wird damit der demokratische Rechtsstaat gestärkt. Das neue Pandemiegesetz ist einstimmig beschlossen worden, auch die AfD hat dem Entwurf von Grünen, CDU, SPD und FDP zugestimmt.

Keine kostenlosen DRK-Schnelltests vor Weihnachten in Böblingen

11:55 Uhr

Kostenlose Corona-Schnelltests für die Bevölkerung wird es im Kreis Böblingen nicht geben. Am Abend des 23. und am 24. Dezember vormittags wollte der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) an elf Standorten Schnellteststationen aufbauen und rechnete mit 4.000 Tests. Doch die Aktion wurde abgesagt. "Es ist bedauerlich, wir hätten es gerne gemacht", sagte DRK-Sprecher Wolfgang Heubach der Stuttgarter Zeitung. Für ganz Baden-Württemberg stünden aber nur 45.000 Tests zur Verfügung - viel zu wenig für 44 Kreise. Außerdem wollten die ehrenamtlichen Helfer abends testen - während der jetzt bestehenden Ausgangssperre. Ein weiters Problem: Gesundheitsamt und die regulären Corona-Testzentren sind an den Feiertagen nicht besetzt. Ein positives Ergebnis im Schnelltest hätte also nicht an die entsprechenden Stellen weitergeleitet werden können.

Rettungsschirm für ÖPNV geht weiter

11:12 Uhr

Die Unternehmen im öffentliche Nahverkehr in Baden-Württemberg sollen wegen der Einbußen durch Corona auch in den ersten Monaten des kommenden Jahres weiter Geld vom Land bekommen. Eine entsprechende Kabinettsvorlage hätten die Landtagsfraktionen von Grünen und CDU freigegeben, teilte die Landtagsabgeordnete Elke Zimmer (Grüne) am Vormittag mit. Es werde eine Überbrückungshilfe von 65 Millionen Euro für die betroffenen Unternehmen geben. Zimmer forderte, dass der Bund mit einem weiteren Rettungsschirm nachziehen müsse. Es gelte, Insolvenzen zu vermeiden.

Ulmer Buchhändler klagt gegen Abholverbot

10:51 Uhr

Ein Ulmer Buchhändler klagt beim Oberverwaltungsgericht Stuttgart gegen die Corona-Verordnung des Landes, wonach Kunden bestellte Waren während des Lockdowns nicht abholen dürfen. Dieses Abholverbot sei eine massive Einschränkung der Berufsfreiheit, so Rasmus Schöll, Besitzer der Ulmer Buchhandlung "Ägis" in der Begründung seines Eilantrags. Schöll sieht sich gegenüber Buchhandelsketten mit Filialen in anderen Bundesländern benachteiligt, da dort teilweise Filialen geöffnet bleiben dürfen. Erst vor wenigen Wochen hat die Buchhandlung einen Bus als Abholstation vor die Tür gestellt, damit Kunden die Buchhandlung nicht betreten müssen. Die Abholung am Bücherbus sei weniger riskant, als der Lieferbetrieb an der Haustür, so Schöll.

Hochgefährdete bekommen 90 FFP2-Masken vom Land

10:41 Uhr

Menschen, die besonders durch das coronavirus gefährdet sind, bekommen 90 FFP2-Masken vom Land gestellt. Nach Angaben des Staatsministeriums richtet sich die Aktion an pflegebedürftige Menschen in stationären Einrichtungen (etwa 100.000 Menschen) und deren Angehörige, Menschen mit Behinderung in stationären Einrichtungen (etwa 23.000 Menschen) und Menschen in Obdachlosenreinrichtungen (etwa 5.000 Menschen). Insgesamt würden dadurch etwa 11,5 Millionen Masken bereitgestellt, die Stadt- und Landkreise sollen die Verteilung organisieren. Das Land verstärkt damit eine schon bestehende Initiative des Bundes, die Angehörigen einer Corona-Risikogruppe deutschlandweit im Dezember bis zu drei kostenlose FFP2-Masken über Apotheken zur Verfügung stellen will. 

Corona-Impfungen sollen nach Weihnachten starten

9:43 Uhr

Nach den Weihnachtsfeiertagen sollen die Impfungen gegen das Coronavirus losgehen. Das haben Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und die Bundesländer beschlossen. Wird der Impfstoff von Biontech/Pfizer am kommenden Montag zugelassen, könne nach den Feiertagen mit dem Impfen begonnen werden. Nach Informationen der Bild-Zeitung werden die Länder die Impfberechtigten per Post anschreiben und sie auffordern, per Telefon oder online einen Termin zum Impfen zu vereinbaren. Am Freitag wird Bundesgesundheitsminister Spahn eine Verordnung vorlegen, die festlegt, in welcher Reihenfolge welche Gruppen geimpft werden sollen. Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission wurden mit den Ländern diskutiert.

Weltärztebund-Präsident Montgomery befürchtet mehr Triage-Entscheidungen

9:01 Uhr

Müssen Ärzte bald entscheiden, welche Corona-Patienten bevorzugt behandelt werden? Weltärzte-Präsident Frank Ulrich Montgomery rechnet damit, dass es bei zunehmender Überfüllung der Intensivstationen immer mehr zu sogenannten Triage-Entscheidungen kommen wird. Die Ärzte würden mit dieser Entscheidung allein gelassen, weil die Politik uns hier im Stich gelassen habe, sagte Montgomery der Rheinischen Post (Donnerstagsausgabe). Der Direktor des Bergland Klinikums im sächsischen Zittau, Mathias Mengel, hatte berichtet, dass in seinem Haus bereits mehrere Male über die Sauerstoffversorgung entschieden werden musste. Laut Deutscher Krankenhausgesellschaft reichen die Kapazitäten für die doppelte Zahl der derzeit versorgten Intensivpatienten.

Was tun, wenn Familie oder Freunde an Verschwörungstheorien glauben?

8:58 Uhr

In der Corona-Pandemie glauben mehr Menschen an Verschwörungsmythen. Laut einer Studie aus dem vergangenen Jahr sind 40 Prozent der Menschen zumindest dafür empfänglich, das heißt allerdings noch nicht, dass sie dann auch wirklich an einen konkreten Verschwörungsmythos glauben. Wieso sind die gerade in Krisenzeiten so attraktiv? Und was hilft, um Betroffene beim Ausstieg zu unterstützen? Wer in seinem Umfeld Jemanden hat, der in eine Verschwörungswelt abzudriften droht, kann sich in Baden-Württemberg an die Zentrale Beratungsstelle für Weltschanschauungsfragen (ZEBRA-BW) wenden.

Gesellschaft Verschwörungsmythen – Was tun, wenn Familie und Freunde abdriften?

Great Reset, QAnon, Pizzagate, der Deep State oder Fernsteuerung mittels Impfung durch Bill Gates: In der Corona-Pandemie glauben mehr Menschen an Verschwörungsmythen. Wieso sind die gerade in Krisenzeiten so attraktiv? Und was hilft, um Betroffene beim Ausstieg zu unterstützen?

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Twitter will gegen Falschinformationen zu Corona-Impfungen vorgehen

7:58 Uhr

Twitter will Fake-News zu Corona-Impfungen in Zukunft mit Warnhinweisen markieren oder gleich ganz löschen. Auf dem Firmenblog steht, dass Twitter nächste Woche damit starten will. Auch Falschmeldungen zu vermeintlichen Gesundheitsschäden durch Impfungen sollen nicht mehr geduldet werden. Twitter folgt damit dem Beispiel von Facebook und Youtube, die bereits ähnliche Schritte eingeleitet haben.

Sachsen erwägt, Hotspots abzuriegeln

7:28 Uhr

In Sachsen überlegen die Landesregierung und die Kommunen, Corona-Hotspots von der Außenwelt abzuriegeln. Das berichten mehrere Zeitungen. Die Einwohner dürften demnach nur noch zu bestimmten Zeiten und auf dem kürzesten Weg einkaufen gehen. Auch die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen könnten verschärft werden. Sachsens Regierungssprecher Ralph Schreiber erklärte dazu am Mittwoch Abend, es gebe dazu bisher keinen konkreten Beschluss.

RKI meldet 698 neue Todesfälle

6:30 Uhr

Die Zahl der Neuinfektionen und der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt weiter. Das Robert-Koch-Institut meldete heute Morgen bundesweit 26.923 positive Corona-Tests, das sind über 3.000 mehr als in der Vorwoche. 698 weitere Menschen sind demnach an oder mit Covid-19 gestorben - das ist abgesehen von gestern der bisherige Höchststand. Die gestern gemeldete Zahl von 952 Verstorbenen war zustande gekommen, weil das besonders betroffene Bundesland Sachsen am Tag davor aus technischen Gründen keine Zahlen an das Robert-Koch-Institut übermittelt hatte und diese dann nachgemeldet wurden. Auch in Baden-Württemberg bleibt die Zahl der Neuinfektionen weiter hoch.

Donnerstag, 17. Dezember 2020

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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