Coronavirus Liveblog für Baden-Württemberg (Foto: SWR, Getty Images)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Mittwoch, 28. Oktober 2020

Stand

Das war der Mittwoch in Baden-Württemberg

So will Baden-Württemberg die zweite Corona-Welle brechen

20:19 Uhr

Gemeinsam mit den anderen 15 Bundesländern hat auch Baden-Württemberg am Mittwoch erneut einscheidende Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beschlossen. Dies ist im Einzelnen geplant:

BW-Gastronomen bangen um ihre wirtschaftliche Existenz

19:44 Uhr

Aufgrund der vielen Corona-Infektionen will die Landesregierung erneut die Restaurants im ganzen Land für Besucher schließen - Speisen können nur noch abgeholt oder geliefert werden. Viele Gastronomen sorgen um ihre wirtschaftliche Existenz.

Kretschmann warnt wegen Corona vor akuter Gesundheitsnotlage

18:33 Uhr

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) warnt angesichts der drastisch steigenden Corona-Infektionszahlen vor einer akuten nationalen Gesundheitsnotlage. "Die Lage hat sich dramatisch zugespitzt", sagte der Regierungschef am Mittwochabend in Stuttgart. Es gehe jetzt um Schnelligkeit und Konsequenz, so Kretschmann. An Beispielen mehrerer Nachbarländer sehe man, wie dramatisch sich die Situation entwickelt habe. Auch in Baden-Württemberg steige die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen, viele Infektionsketten könnten nicht mehr nachverfolgt werden.

2.402 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg

18:16 Uhr

Das Landesgesundheitsamt hat am Mittwoch 2.402 neue Corona-Infizierte für Baden-Württemberg ans Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Krise mindestens 75.137 Menschen mit SARS-CoV-2 angesteckt. Laut Behörden sind mindestens 1.999 an oder mit Covid-19 gestorben. Die Inzidenz (7-Tages-R) wird mit 95,9 Infizierte pro 100.000 Einwohner angegeben und ist damit erneut gestiegen (89,9 am Dienstag). Den höchsten Wert weist der Stadtkreis Heilbronn mit 158 auf. Direkt dahinter liegt der Alb-Donau-Kreis mit einem Wert von 157,8. Die Stadtkreise Pforzheim (155,6) und Mannheim (153,2) weisen ebenfalls sehr hohe Werte auf. Insgesamt liegen 15 Stadt- und Landkreise über der Schwelle von 100 bei der Sieben-Tage-Inzidenz.

Corona-Sondersitzung des Landtagspräsidiums

18:01 Uhr

Das Präsidium des baden-württembergischen Landtags wird am Donnerstag (14 Uhr) in einer öffentlichen Sondersitzung die Anti-Corona-Maßnahmen beraten. Eine Sondersitzung des Parlaments selbst sei nicht geplant, sagte ein Parlamentssprecher in Stuttgart. Genau das fordert aber die SPD-Fraktion. Noch vor Inkrafttreten der vierwöchigen Schließung von Gastronomie und Freizeiteinrichtungen will die SPD über die Maßnahmen debattieren. Fraktionschef Andreas Stoch will am Freitag eine Sondersitzung des Landtags, wie sie Bayern in seinem Landesparlament bereits angekündigt hat. Man dürfe jetzt nicht nur von Parlamentsbeteiligung sprechen, sondern auch danach handeln. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Rülke fordert zudem eine Abstimmung über die neuen Maßnahmen. Derart massive Schritte könnten nicht auf dem Verordnungsweg eingeleitet werden.

Bund will touristische Übernachtungen verbieten

17:18 Uhr

Bund und Länder wollen wegen der weiter steigenden Corona-Infektionszahlen touristische Übernachtungen im Inland im November verbieten. Diese dürften nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur nur noch für notwendige Zwecke wie zwingende Dienstreisen gemacht werden. Dies ist einer der Beschlüsse der Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten am Mittwoch.

Kitas und Schulen bleiben vorerst geöffnet

17:09 Uhr

Schulen und Kindergärten sollen trotz der stark steigenden Corona-Zahlen auch im November verlässlich geöffnet bleiben. Darauf einigten sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Bund und Länder bei einer Videokonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch.

Mehr als 50 Infizierte in Seniorenheim in Plankstadt

16:40 Uhr

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Plankstadt (Rhein-Neckar-Kreis) ist die Zahl der Infizierten deutlich gestiegen. Insgesamt wurden dort laut Rhein-Neckar-Kreis 52 Personen positiv auf das Virus getestet. Es handelt sich um 40 Bewohner und zwölf Beschäftigte. Für das Heim wurden ein Besuchsverbot und ein Aufnahmestopp verhängt. Bei den meisten der positiv Getesteten verlaufe die Infektion bislang ohne Symptome, teilte die Heimleitung mit.

Steigende Nachfrage beim Krisentelefon der Uniklinik Tübingen

16:35 Uhr

Die Telefonhotline des Zentrums für psychische Gesundheit der Uniklinik Tübingen spürt eine steigende Nachfrage. Mit der Herbstwelle und der Kontaktbeschränkung befinden sich viele Menschen erneut in einer Ausnahmesituation, heißt es in einer Mitteilung der Uniklinik. Das führe zu Dauerbelastung, löse Ängste aus. Bereits bestehende psychische Belastungen könnten sich verschlimmern. Helfen könne da das Krisentelefon des Zentrums für Psychische Gesundheit.

Gastronomie soll schließen - Schulen, Kitas und Einzelhandel bleiben offen

16:20 Uhr

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wollen Bund und Länder Gastronomiebetriebe ab 2. November für den restlichen Monat schließen. Davon ausgenommen sein soll die Lieferung und Abholung von Speisen für den Verzehr zu Hause, Kantinen sollen offen bleiben dürfen. Schulen und Kindergärten sollen trotz der stark steigenden Corona-Zahlen auch im November verlässlich geöffnet bleiben. Das gilt auch für den Einzelhandel. Allerdings dürfe sich in den Geschäften nicht mehr als ein Kunde pro zehn Quadratmeter aufhalten. In der Beschlussvorlage des Bundes war ursprünglich von 25 Quadratmetern die Rede gewesen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch.

Profisport nur noch ohne Zuschauer

16:02 Uhr

Angesichts der dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen wollen Bund und Länder den Profisport im November nur noch ohne Zuschauer zulassen. Das gilt auch für die Fußball-Bundesliga. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus den virtuellen Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder.

Kontakte in Öffentlichkeit sollen nur noch beschränkt möglich sein

15:54 Uhr

Bund und Länder wollen angesichts dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen den gemeinsamen Aufenthalt in der Öffentlichkeit nur noch Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes mit maximal zehn Personen gestatten. Ab wann diese Regelung gilt, liegt dem SWR noch nicht vor. Die Regelung gelte verbindlich, Verstöße gegen diese Kontaktbeschränkungen würden von den Ordnungsbehörden sanktioniert, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder. Zuerst hatte die Bild-Zeitung über diese Einigung berichtet.

Freizeiteinrichtungen sollen im November weitgehend schließen

15:49 Uhr

Bund und Länder wollen wegen der Corona-Krise Veranstaltungen, die der Unterhaltung und der Freizeit dienen, im November deutschlandweit weitgehend untersagen. So sollen Theater, Opern oder Konzerthäuser vom 2. November an bis Ende des Monats schließen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch. Die Regelung betreffe auch den Freizeit- und Amateursportbetrieb, Individualsport soll ausgenommen werden.

Erneute Reisewarnung für die ganze Türkei ab 9. November

15:40 Uhr

Die Bundesregierung setzt die Reisewarnung für die ganze Türkei wegen der Corona-Pandemie zum 9. November wieder in Kraft. Die bisher bestehende Ausnahmen für die Touristenregionen Aydin, Izmir, Mugla und Antalya am Mittelmeer würden nur noch bis zum 8. November gelten, teilte das Auswärtige Amt am Mittwoch mit.

Wieso der Frust über die Corona-Maßnahmen seinen Ursprung in BW hat

15:35 Uhr

In Stuttgart fing alles an: Im April kamen rund 50 Menschen zusammen, um gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zu demonstrieren. Seitdem hat sich viel getan. Wieso aber nahm die kritische Bewegung in Baden-Württemberg ihren Anfang? Der Politologe Erik Flügge gibt dazu im Interview Erklärungen.

Schätzung: Deutschland hat deutlich zu wenig Pflegepersonal

15:21 Uhr

Auf deutschen Intensivstationen gibt es aktuell 20 bis 30 Prozent zu wenige Pflegekräfte, so die Schätzung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensivpflege- und Notfallmedizin - kurz DIVI. Wenn sich die Pandemie-Situation nun weiter verschärft, könnten vorhandene Betten nicht mehr mit Covid-19-Patienten belegt werden, weil das zu ihrer Betreuung erforderliche Pflegepersonal fehlt.

Pharmakonzern Boehringer testet Wirkstoff für Corona-Patienten

15:02 Uhr

Covid-19-Patienten, die auf Intensivstationen behandelt werden, leiden häufig unter schwerer Atemnot. Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim testet einen Wirkstoff, der helfen soll. Wie Boehringer Ingelheim mitteilte, leiden 67 bis 85 Prozent aller Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen unter einem akuten Atemnotsyndrom. Für sie gebe es derzeit nur sehr begrenzte medizinische Behandlungsmöglichkeiten. Der neuen Wirkstoff soll laut Boehringer bewirken, dass weniger Patienten künstlich beatmet werden müssen. Eine Therapie mit dem neuen Wirkstoff könne dazu beitragen, das Risiko beziehungsweise den Schweregrad akuter Atemwegskomplikationen zu senken.

Bund und Länder: Beginn von Kontaktbeschränkungen am 2. November

14:57 Uhr

Bund und Länder wollen die drastisch steigenden Corona-Infektionszahlen mit massiven Kontaktbeschränkungen über den November hinweg in den Griff bekommen. Deutschlandweit sollen die Maßnahmen bereits vom 2. November an und nicht wie ursprünglich in der Beschlussvorlage des Bundes vorgesehen vom 4. November an in Kraft treten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder.

Fitness-Branche gegen neuen Shutdown

14:40 Uhr

Fitnessstudios noch einmal schließen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen? Studiobetreiber Nico Scheller aus dem Kreis Göppingen hält nichts von der Diskussion. "Eigentlich sollte die Beweislast bei der Regierung liegen, um hier ein Berufsverbot für 240.000 Angestellte oder Mitarbeiter in der Fitnessbranche zu erteilen“, so Scheller im SWR.

Bei Zwangsschließung: Bund will Umsatz von Firmen ausgleichen

14:32 Uhr

Die Bundesregierung will Firmen entschädigen, die im November wegen der Bekämpfung der Corona-Krise zwangsweise schließen müssen. Finanz- und Wirtschaftsministerium haben nach Angaben aus Regierungskreisen in der Bund-Länder-Schalte vorgeschlagen, dass kleine Firmen 75 Prozent ihres Umsatzes als Entschädigung erhalten sollen. Für größere Firmen sei ein Betrag von 70 Prozent vorgesehen. Bezugsgröße sei der Umsatz des Vorjahresmonats, hieß es. Ein Teilnehmer zitierte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) mit den Worten: "Die Lage ist sehr, sehr ernst. Wir brauchen tiefgreifende Maßnahmen, die wir finanziell abfedern müssen." Die Kosten habe Scholz für vier Wochen auf sieben bis zehn Milliarden Euro beziffert.

Soldaten im Dauer-Telefon-Einsatz

14:29 Uhr

Bundesweit helfen derzeit 2.300 Bundeswehrangehörige bei der Kontaktnachverfolgung von Infizierten. So auch im Ostalbkreis, wo Landrat Joachim Bläse (CDU) die Hilfe als "hochwillkommen und bitternötig" bezeichnete.

Tierheim wegen Pandemie in Nöten

14:22 Uhr

Das Tierheim in Reutlingen hat wegen der Corona-Pandemie einen Verlust in fünfstelliger Höhe zu verkraften. Jetzt musste auch noch eine traditionelle Spendensammlung abgesagt werden.  Ein Trost sei, dass viele Menschen das Tierheim mit Geld- und Sachspenden bedacht hätten. Die Tierschützer seien weiterhin für jede weitere finanzielle Hilfe dankbar, so Christl Nossek-Lausecker, Vorsitzende des Reutlinger Tierschutzvereins.

Möglicher Lockdown gefährdet erneut Existenzen

14:13 Uhr

Gastronomie und Kultureinrichtungen stehen erneut vor einem Lockdown - auch in Karlsruhe, Pforzheim oder Baden-Baden fürchten sie um ihre Existenz.

Position der Landesregierung noch unklar

14:07 Uhr

Ob die baden-württembergische Landesregierung dem Vorschlag des Bundes zustimmt, Gastronomiebetriebe sowie Bars, Clubs und Kneipen im November zu schließen, ist noch nicht klar. Wie sich die Landesregierung dazu stellt, war bislang aus Regierungskreisen nicht zu erfahren.

Besondere Französische Filmtage in Tübingen

13:54 Uhr

Am Abend starten in Tübingen die Französischen Filmtage. Wegen der Corona-Pandemie laufen viele Filme online. Insgesamt werden über 80 Filme, darunter Spielfilme, Dokumentationen und 30 Kurzfilme gezeigt. Im Fokus des frankophonen Festivals stehen wieder viele Filme aus afrikanischen Ländern. Themen sind beispielsweise die Unabhängigkeit vieler Länder vor 60 Jahren, religiöser Extremismus, Bürgerkrieg, aber auch der Alltag und das Leben der Menschen.

Mitarbeiter in Krankenhaus-Wäscherei in Ludwigsburg infiziert

13:52 Uhr

Mitarbeiter einer Krankenhaus-Wäscherei in Ludwigsburg haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Die Wäscherei beliefert Krankenhäuser der Regionalen Kliniken-Holding. 23 Mitarbeiter haben sich infiziert, bestätigte ein Sprecher der Regionalen Kliniken-Holding dem SWR. Die Beschäftigten seien in der vergangenen Woche positiv getestet worden und derzeit in Quarantäne. Die Versorgung mit Kleidung und Bettwäsche in den Krankenhäusern sei aber sichergestellt. Beschäftigte aus anderen Klinikbereichen hätten den Betrieb in der Wäscherei eingeschränkt aufrechterhalten. Außerdem seien zwei externe Wäschereien eingesprungen. Die Regionale Kliniken-Holding mit Sitz in Ludwigsburg betreibt insgesamt neun Krankenhäuser in drei Landkreisen.

Doch keine Tests für Grenzpendler

13:48 Uhr

Der Landkreis Lindau verzichtet vorerst auf Corona-Tests für Grenzpendler aus dem österreichischen Vorarlberg. Die Laborkapazitäten würden dafür nicht ausreichen, so Landrat Elmar Stegmann (CSU). Für die Grenzpendler wären wöchentlich schätzungsweise 1.000 bis 1.500 Corona-Test zusätzlich nötig. Die Tests sind eigentlich laut der neuen bayerischen Einreise-Quarantäneverordnung verpflichtend. Man arbeite jetzt mit Hochdruck daran, die Laborkapazität auszuweiten. Die neue Verordnung in Bayern hatte bei Grenzpendlern für Verwirrung gesorgt. Sie besagt: Arbeitnehmer, Schüler oder Handwerker aus einem Risikogebiet müssen sich jede Woche testen lassen, wenn sie nach Bayern pendeln. Davon betroffen sind auch zahlreiche Baden-Württemberger, die über Lindau die Grenze nach Österreich passieren. Unklar war aber, wo diese Tests durchgeführt werden sollen und wer sie bezahlt.

Geriatrie wegen Infektionen isoliert

13:46 Uhr

An der geriatrischen Station am Krankenhaus in Bühl (Kreis Rastatt) wurden sieben Patienten der Altersmedizin und sieben Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Die Klinikleitung hat deswegen einen Aufnahmestopp für Patienten und ein Besuchsverbot für die Station verhängt. Vorsorglich gilt dies auch für die benachbarte Station für innere Medizin. Operationen finden nur noch eingeschränkt statt oder werden verschoben.

Jurist fordert mehr Mitsprache für Parlamente

13:40 Uhr

Eine umfassendere Beteiligung der Parlamente beim Beschluss neuer Corona-Maßnahmen hat der Verfassungsrechtler Alexander Thiele gefordert. "Wir haben hier so massive Grundrechtseinschränkungen, dass zunehmend die Gerichte allergisch werden im Hinblick darauf, dass das allein die Exekutive macht", sagte der Jurist am Mittwoch dem SWR. Wenn die Parlamente wieder mehr "ins Spiel geholt" würden, hätten neue Maßnahmen auch eine "höhere Tragfähigkeit". Gerichte, so Thiele weiter, wendeten sich zunehmend gegen Pauschallösungen und forderten Belege, dass die beschlossenen Maßnahmen auch dem Infektionsschutz dienten.

Diakoneo-Chef: Krankenhäuser nicht verhungern lassen

13:35 Uhr

Der Vorstandsvorsitzende des Sozialunternehmens Diakoneo, Mathias Hartmann, hat an die Politik appelliert, "das Sozial- und Gesundheitswesen nicht kaputt zu sparen". Gesamtgesellschaftlich habe sich in der Corona-Pandemie gezeigt, wie wichtig etwa die Krankenhausversorgung in der Fläche sei. Solche sogenannten Vorhaltekosten müssten ins Finanzierungssystem integriert werden. "2008 wurden die Banken gerettet, 2021 dürfen Krankenhäuser nicht am ausgestreckten Arm verhungern", so Hartmann. Für Diakoneo mit seinen rund 10.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 601 Millionen Euro sei das vergangene Jahr "zufriedenstellend ausgefallen", stellte Hartmann im Zuge der Jahrespressekonferenz fest. Diakoneo, Süddeutschlands größter diakonischer Träger, hatte sich Mitte 2019 aus der Diakonie Neuendettelsau und Diak Schwäbisch Hall unter neuen Namen zusammengeschlossen.

Winterdienste von Pandemie beeinflusst

13:31 Uhr

Die Straßenmeistereien im Kreis Biberach sehen sich für den Winter gerüstet. Die Salzlager seien voll, die Fahrzeuge entsprechend gewartet und ausgestattet. Probleme könnte allerdings die Corona-Pandemie mit sich bringen. Bei den vier Straßenmeistereien im Kreis Biberach gebe es daher streng voneinander getrennte Teams und spezielle Ausfallpläne. Sollte aber eine der vier Meistereien wegen Corona komplett ausfallen, werde es schwierig, so ein Kreissprecher.

Bundestag soll möglichen Lockdown beschließen

13:28 Uhr

Vor den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten kommt aus den Reihen der Länderchefs die Forderung nach einem Bundestagsbeschluss für einen möglichen neuen Lockdown. Laut der Nachrichtenagentur AFP könne ein Rückhalt durch das Parlament beispielsweise in Form einer fraktionsübergreifenden Entschließung erfolgen. Der Vorschlag des Bundes für die Beratungen mit den Ländern sieht vor, dass "Gastronomiebetriebe sowie Bars, Klubs, Diskotheken, Kneipen und ähnliche Einrichtungen" im November geschlossen werden sollen. Außerdem sollen touristische Übernachtungen im Inland verboten und Freizeiteinrichtungen wie Theater, Kinos und Fitnessstudios für vier Wochen geschlossen werden. Zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sollen die Bürger ihre privaten Kontakte auf ein "absolut nötiges Minimum" reduzieren.

Handelsverband warnt Politik vor neuen Beschränkungen

13:22 Uhr

Der baden-württembergische Handel warnt die politischen Entscheidungsträger ungeachtet stark steigender Corona-Infektionszahlen vor zu einschneidenden Beschränkungen für die Zehntausenden Geschäfte im Land. Das anstehende Weihnachtsgeschäft sei für die meisten Händler traditionell die umsatzstärkste Zeit im ganzen Jahr. "Insofern würde ein erneuter Lockdown - egal ob "light" oder verschärft - die Händler ins Mark treffen", sagte der Präsident des Handelsverbands Baden-Württemberg, Hermann Hutter.

Ohne Spiel: Stuttgarter Volleyballerinnen in Champions League weiter

13:19 Uhr

Die Volleyballerinnen des Allianz MTV Stuttgart sind ohne die eigentlich angesetzte Qualifikation in die Gruppenphase der Champions League eingezogen. Dies habe der europäische Volleyballverband entschieden, so der Frauen-Bundesligist. Ursprünglich sollten die Stuttgarterinnen in der Qualifikation in der Schweiz gegen Dynamo Moskau antreten, dies sei aber aufgrund der Reisebeschränkungen in der Coronavirus-Krise nicht möglich. Weil sich das finnische Team LP Salo aus dem Wettbewerb zurückzog, erhielten sowohl Stuttgart als auch Moskau Startplätze für die Gruppenphase.

Infektionsketten geraten aus dem Blick

13:08 Uhr

Die steigende Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus wirkt sich zunehmend negativ auf die Arbeit der Gesundheitsämter in Baden-Württemberg aus. "In einzelnen Fällen kann die Nachverfolgung von Kontaktpersonen zeitweise nicht mehr in vollem Umfang sichergestellt werden", teilte ein Sprecher des Sozialministeriums mit. Zwölf Ämter haben demnach eine Überlastungsanzeige gestellt. Anträge auf Hilfe von der Bundeswehr hätten 21 Ämter gestellt.

Heilbronn: Stellenabbau bei Autozulieferer

12:16 Uhr

Der Autozulieferer Läpple will wegen schlechter Geschäfte und einer sinkenden Nachfrage in der Corona-Krise 300 seiner bundesweit 2.500 Stellen streichen. Das bestätigte eine Sprecherin des Heilbronner Unternehmens. Man wolle dazu ein Abfindungsprogramm auflegen, betriebsbedingte Kündigungen seien derzeit "kein Thema". Offen ist den Angaben zufolge noch, bis wann die 300 Jobs genau gestrichen werden sollen. Man sei dazu mit Arbeitnehmervertretern im Gespräch. Zuvor hatte die "Heilbronner Stimme" über die Kürzungspläne berichtet.

Handballverband Württemberg setzt Spielbetrieb aus

11:49 Uhr

Der Handballverband Württemberg (HVW) setzt den Spielbetrieb mit sofortiger Wirkung bis Ende November aus. Damit ziehe man die Konsequenz aus der "explodierenden Corona-Situation", heißt es in einer Mitteilung. Die Aussetzung erfolgt zunächst bis zum online durchgeführten Verbandstag am 28. November, bei dem alternative Konzepte zur Fortsetzung der Saison vorgestellt werden sollen. "Wir werden schnellstmöglich Alternativen entwickeln", kündigte HVW-Präsident Hans Artschwager an. Neben dem Meisterschaftsbetrieb werden auch Freundschaftsspiele und Turniere ausgesetzt.

Umfrage: BW-Ärzte am Limit - Patienten gefährdet

11:41 Uhr

Durch die starke Arbeitsbelastung sehen viele Klinikärzte in Baden-Württemberg ihre Patienten gefährdet. Das geht aus einer Mitgliederbefragung des Marburger Bundes hervor. Zwei Drittel der befragten Ärzte arbeiten mehr als 50 Stunden in der Woche. Bei ebenso vielen wird mehrmals im Monat das Arbeitszeitgesetz verletzt, und zwar so, dass Patienten gefährdet werden könnten. "Es besteht gerade mit Blick auf die Corona-Pandemie dringender Handlungsbedarf, dass sich hier zum Wohle der Patienten etwas ändert", sagte der Landesvorsitzende des Marburger Bundes, Frank Reuther. An der Befragung haben mehr als 2.000 Mitglieder des Marburger Bundes in Baden-Württemberg teilgenommen.

Ravensburger Christkindelsmarkt abgesagt

11:00 Uhr

Der Christkindlesmarkt in Ravensburg fällt nun doch komplett aus. Ravensburgs Oberbürgermeister Daniel Rapp (CDU) begründet die Absage mit den steigenden Corona-Infektionszahlen:

Dehoga kritisiert Corona-Pläne der Bundesregierung

10:45 Uhr

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Baden-Württemberg setzt sich gegen die vom Bund vorgeschlagenen drastischen Corona-Maßnahmen zur Wehr. Man betrachte die Vorschläge - die unter anderem eine befristete weitgehende Schließung der Gastronomie beinhalten - "sehr kritisch" und von der Verhältnismäßigkeit her äußerst fragwürdig, sagte ein Dehoga-Sprecher. Er betonte, das Gastgewerbe sei nachweislich kein Pandemietreiber. Man behalte sich vor, sich gegen Beschlüsse dieser Tragweite juristisch zu wehren.

Corona-Testkapazitäten sollen ausgeweitet werden

10:35 Uhr

Das Bundeskabinett hat nach Angaben aus Regierungskreisen den Weg für eine Ausweitung der Corona-Laborkapazitäten frei gemacht. Das Gesundheitsministerium will mit der Änderung des "Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemiologischen Lage von nationaler Tragweite" unter anderem sicherstellen, dass Nicht-Versicherte ebenfalls getestet und geimpft werden können. Zudem sollen veterinärmedizinische Labore genutzt werden, um die Testkapazität zu vergrößern. Beschlossen wurde demnach auch, dass Personen, die wissentlich in Risikogebiete reisen, keine Entschädigung für Verdienstausfälle durch eine Corona-Quarantäne bekommen sollen.

Wirte klagen gegen Sperrstunde - Strafen ausgesetzt

10:27 Uhr

Verstöße gegen die Sperrstunde um 23 Uhr in Stuttgart werden für Wirte vorerst keine Folgen mehr haben. Die Stadt will zunächst die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Stuttgart abwarten, das sich mit einer Klage von zehn Gastronomen befasst. So lange gebe es keine Strafen.

Ärzte im Zollernalbkreis sollen grundlos Masken-Atteste ausstellen

10:22 Uhr

In Hechingen (Zollernalbkreis) sollen einzelne Ärzte und Therapeuten Atteste zur Befreiung von der Mundschutzpflicht ausstellen, ohne dass es dafür medizinische Gründe gibt. Bisher laufen laut Staatsanwaltschaft Hechingen noch keine Ermittlungen gegen einzelne Ärzte oder Therapeuten, der Fall werde aber geprüft. Die Namen eines Allgemeinmediziners und zweier Psychotherapeutinnen aus Hechingen sind mit rund 30 weiteren auf einer Seite mit Verschwörungstheorien im Internet aufgelistet - unter der Überschrift "Staatlich verordneter Maulkorb - Ärzteliste Maskenbefreiung". Sowohl die Kreisärzteschaft Zollernalb als auch das Ärztenetz Zollern distanzieren sich von Kollegen, die Atteste ohne schwerwiegende medizinische Befunde ausstellen. Immer mehr Patienten im Kreis würden nach Attesten fragen. Das Verfahren der Kollegen bringe das ärztliche Attest an sich in Misskredit, so der Vorstand der Kreisärzteschaft, Ullrich Mohr.

Wie Baden-Württemberg einen Lockdown verhindern will

10:15 Uhr

Bund und Länder könnten heute weitreichende neue Corona-Regeln beschließen. Baden-Württemberg will Schulen und Wirtschaft unbedingt offen halten und pocht auf einheitliche Maßnahmen:

Ärzteverband fordert Kontaktbeschränkungen

9:31 Uhr

Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Diensts hat angesichts der gestiegenen Infektionszahlen neue Maßnahmen gefordert. Es sei wichtig, dass es bundesweit einheitliche Regelungen gebe, sagte Verbandsvorsitzende Ute Teichert im RBB-Inforadio. Die meisten Ansteckungen fänden momentan im privaten Umfeld statt. "Eine enorme Änderung ist, dass fast die Hälfte der positiv getesteten Personen nicht mehr angeben können, wo sie den Kontakt zuletzt hatten", so Teichert. Kontaktbeschränkungen finde sie zwar schade und schwierig, "aber wir haben keine Medikamente, wir haben keinen Impfstoff, die einzige Möglichkeit, die Virusausbreitung zu verhindern ist, die Kontakte zu reduzieren", betonte Teichert.

Spahn verteidigt mögliche harte Corona-Maßnahmen

8:55 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die geplanten Einschränkungen im öffentlichen Leben wegen der steigenden Corona- Infektionszahlen verteidigt. Im SWR sagte er: "Wenn wir warten, bis die Intensivstationen voll sind, ist es zu spät." Im europäischen Ausland seien die Krankenhäuser schon wieder am Limit und es kämen auch wieder Hilfsanfragen. Spahn sagte, er sei zuversichtlich, dass es nach dem Bund-Länder-Treffen heute eine klare Linie gebe. Es sei besser jetzt "die Welle zu breche" und die Situation dann Richtung Weihnachten wieder eher unter Kontrolle zu haben. Für die von den geplanten Einschränkungen besonders betroffenen Branchen, wie Reiseveranstalter, Gastronomie und Kulturschaffende forderte der CDU-Politiker zusätzliche Hilfe.

Bundesregierung plant strengere Maßnahmen

7:28 Uhr

Am Mittag will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder tagen. Einer Beschlussvorlage zufolge, die dem SWR vorliegt, sind weitreichende Beschränkungen geplant. Die Maßnahmen sollen - sofern sie beschlossen werden - ab dem 4. November gelten. Von den Schließungen seien unter anderem Gaststätten, Theater und Opernhäuser betroffen. Schulen und Kitas sollen dagegen offen bleiben. Nach SWR-Informationen will die baden-württembergische Landesregierung einen zweiten Lockdown verhindern, darin sind sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) einig. Wie es heißt, setze man alles daran, Schulen, Kitas und die Wirtschaft offen zu halten. Um dies zu erreichen, müsse es Einschränkungen in anderen Bereichen geben, etwa bei Kontakten oder Veranstaltungen.

Weitere Todesfälle in Laichinger Altenheim

6:53 Uhr

In einem Pflegeheim in Laichingen (Alb-Donau-Kreis) sind zwei weitere
Bewohner an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Das teilte
das Landratsamt des Alb-Donau-Kreises mit. Damit steigt die Zahl der
Todesfälle in der Einrichtung auf insgesamt zwölf. Bei einem zuvor verstorbenen Bewohner hat sich im Nachhinein herausgestellt, dass er doch nicht mit dem Virus infiziert war. Insgesamt haben sich bis jetzt 80 Menschen in dem Heim angesteckt, darunter 46 Bewohner.

Amateurfußballer befürchten Saisonabbruch

6:38 Uhr

Der Südbadische Fußballverband hofft, dass der Spielbetrieb in den kommenden Wochen in den Amateurligen aufrechterhalten werden kann und nicht abgebrochen werden muss. An jedem Wochenende müssen in Südbaden momentan etwa 100 Spiele wegen Corona-Verdachtsfällen abgesagt werden. Christian Dusch, Vizepräsident des Südbadischen Fußballverbands, sagte auf SWR-Anfrage: "Jeder muss penibel genau auf die Einhaltung der Hygienekonzepte achten." Das Sportministerium sieht den organisierten Sport bisher nicht als Treiber der Corona-Pandemie. "Das Ansteckungsgeschehen in den Sportvereinen entspricht nicht dem, was wir zum Beispiel im Zusammenhang mit privaten Zusammenkünften beobachten können", teilte ein Sprecher mit. Die Situation erfordere von den Sportvereinen Aufmerksamkeit und Vorsicht.

Hohe Nachfrage nach Grippeimpfung

6:29 Uhr

Deutlich mehr Menschen als im Vorjahr haben sich in Baden-Württemberg bereits gegen Grippe impfen lassen. "Der Andrang war bislang wirklich groß", teilte die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württembergs (KVBW) und der Hausärzteverband mit. In zahlreichen Arztpraxen sei es zu Engpässen gekommen. Die Engpässe seien laut Hasuärzteverband regional sehr unterschiedlich und nicht auf Ballungsräume beschränkt. Die Gründe dafür sind aus Sicht der KVBW vielschichtig. Unter anderem sei im Frühjahr, als die Impfstoffmenge bestellt werden musste, die große Nachfrage noch nicht absehbar gewesen. "Durch die Corona-Pandemie sind die Menschen nun mehr sensibilisiert für das Thema", sagte ein Sprecher des Hausärzteverbands.

Städtetag fordert einheitliche Verschärfung der Corona-Regeln

6:21 Uhr

Vor der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), an der auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann teilnimmt, dringt der Deutsche Städtetag auf eine bundeseinheitliche Verschärfung der Corona-Regeln. "Trotz beängstigend steigender Zahlen müssen wir einen zweiten vollständigen Lockdown wie im Frühjahr verhindern", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Die Zahl der Infektionen müsse deutlich sinken, ohne dass Schulen und Kitas geschlossen werden müssen. "Die Menschen sollen weiter einkaufen gehen können und die wirtschaftliche Erholung darf nicht abgewürgt werden." Dazu sollten alle Länder die gleichen Maßnahmen ergreifen, wenn die Grenze von 35 oder 50 Infektionen je 100.000 Einwohner überschritten werde, forderte Jung. "Dann blicken die Menschen besser durch und wir haben nicht dauernd die öffentliche Debatte über einen Flickenteppich."

Mittwoch, 28. Oktober 2020

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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