Das war der Sonntag in Baden-Württemberg
Hunderte bei "Querdenken"-Demonstration in Karlsruhe
19:00 Uhr
Nicht nur in Konstanz, auch in Karlsruhe haben Menschen am Sonntag gegen die Corona-Politik der Bundesregierung demonstriert. Zu den Protesten aufgerufen hatte die Initiative "Querdenken".
Aktuell 4.490 Corona-Infizierte in BW
18:00 Uhr
Laut Landesgesundheitsamt wurden den Behörden am Sonntag weitere 170 bestätigte Corona-Infektionen gemeldet (Stand: 16:00 Uhr). Damit haben sich in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie insgesamt mindestens 50.925 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert. Als genesen gelten 44.545 Menschen, 134 mehr als am Vortag. Somit sind im Land akut 4.490 Menschen infiziert. Zwei weitere Menschen sind den Angaben zufolge im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der verstorbenen Menschen in Baden-Württemberg steigt somit seit Beginn der Pandemie auf 1.890. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 1,17 angegeben. Der Wert zeigt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten melden.
Konstanz: Bündnis gegen Corona-Kritiker
17:45 Uhr
Bis zum Nachmittag haben einige tausend Menschen in Konstanz für und gegen die Corona-Politik demonstriert. Die Polizei sprach bisher von maximal 2.000 Menschen bei den Kundgebungen der Initiative "Querdenken“, die Veranstalter gehen von einer höheren Teilnehmerzahl aus. Maximal 1.000 Gegendemonstranten waren laut Polizei bei mehreren Aktionen unterwegs. Bis zum Nachmittag blieb alles friedlich, dann sorgte eine Rauchbombe auf dem Kundgebungsgelände der "Querdenker" für Aufregung, die eine vermummte Gestalt in die Zuschauermenge geworfen hatte. Die Polizei ermittelt. Manche der angekündigten Kundgebungen fanden mangels von Teilnehmern gar nicht statt.
Corona-Konzept bei Heilbronner Hafenmarkt geht auf
17:15 Uhr
Die Stadt Heilbronn zieht eine positive Bilanz nach dem Hafenmarkt am Wochenende. Es gab ein ausgeklügeltes Corona-Konzept. Trotz Mund-Nasen-Schutz und teils kurzen Wartezeiten am Eingang äußerten sich die Besucher überwiegend positiv, auch Veranstalter und Händler zeigten sich zufrieden.
Corona-Abstrichstelle in Heilbronn länger geöffnet
15:30 Uhr
Die Corona-Abstrichstelle auf der Heilbronner Theresienwiese hat ab Montag länger geöffnet. Grund ist ein erhöhter Bedarf an Tests seit vergangener Woche. Die Kapazität dieser Corona-Abstrichstelle war vergangene Woche erschöpft, weil nach Corona-Infektionen neun Schulklassen in Quarantäne mussten.
Corona-Ausbruch in Seniorenheim im Kreis Karlsruhe
15:12 Uhr
In einem Seniorenheim in Marxzell im Kreis Karlsruhe haben sich 28 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Wie das Landratsamt Karlsruhe am Sonntag mitteilte, ist bereits ein Bewohner im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. 18 Bewohner und zehn Mitarbeiter seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, so das Landratsamt. Jetzt würden alle weiteren Bewohner und Mitarbeiter getestet. Das Infektionsgeschehen beschränke sich bisher auf einen Wohnbereich, in dem 20 Seniorinnen und Senioren leben. Hinweise, dass sich die Infektion weiter in dem Heim verbreitet, gebe es bislang nicht. Es müsse aber mit weiteren schweren Krankheitsverläufen gerechnet werden. Die Versorgung der Bewohner ist nach Angaben des Landratsamtes sichergestellt, nachdem Mitarbeiter kurzfristig aus dem Urlaub geholt und Schichtpläne umgestellt wurden. Wie das Virus in das Pflegeheim gelangte, ist noch unklar. Die Heimleitung hat in Absprache mit dem Gesundheitsamt ein Besuchsverbot verhängt.
Tierheime erhalten Unterstützung
12:58 Uhr
Das Land Baden-Württemberg unterstützt von der Corona-Krise betroffene Tierschutzvereine. Demnach sollen die Mittel aus der Tierheimförderung des Landes in diesem Jahr für Soforthilfen zur Verfügung stehen, wie das Verbraucherschutzministerium am Mittag mitteilte. "Es ist klar, dass die Corona-Krise auch an den Tierheimen im Land nicht spurlos vorbeigeht", sagte Minister Peter Hauk (CDU). Besucher und die damit verbundene Tiervermittlungen seien während der Pandemie weggefallen. Viele Tierheime seien deshalb an ihre Grenzen gekommen. Den Tierheimen solle nun schnell und unbürokratisch geholfen werden, hieß es.
Mehr als 4.700 Bußgeldverfahren in Stuttgart
11:47 Uhr
In den sieben einwohnerstärksten Städten in Deutschland sind laut einer Umfrage der "Welt am Sonntag" deutlich mehr als 30.000 Corona-Bußgeldverfahren eingeleitet worden. In Stuttgart wurden dem Bericht zufolge seit April 4.745 Verfahren bearbeitet. Zu den dadurch erzielten Einnahmen hatte die baden-württembergische Landeshauptstadt aber keine Angaben gemacht.
Zwischenfälle wegen Maskenpflicht bei Demo am Bodensee
11:38 Uhr
Mit einem Gottesdienst hat die Initiative "Querdenken" ihren Protest gegen die Corona-Politik der Bundesregierung am Morgen in Konstanz fortgesetzt. Kaum ein Besucher hielt sich an die Maskenpflicht, der Sicherheitsabstand wurde allerdings weitgehend eingehalten. Zunächst hatte es Querelen wegen der Weigerung der Ordner gegeben, Mund-Nasen-Bedeckungen zu tragen. Die Polizei wollte deren Atteste für eine Befreiung von der Maskenpflicht nicht anerkennen. Die Organisatoren entbanden schließlich die Ordner vom Dienst, die sich weiter der Maßnahme widersetzen wollten.
Virologen dämpfen Erwartungen an Impfstoff
11:04 Uhr
Mitglieder der Ständigen Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts haben vor zu großen Erwartungen an Corona-Impfungen gewarnt und dabei Geduld angemahnt. Demnach könnte es Monate dauern, bis genügend Bürger geimpft sind, um Einschränkungen wie die Maskenpflicht oder das Distanzgebot aufzuheben, so die Äußerungen der Virologen in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens, Virologe am Ulmer Universitätsklinikum, vertrat die Auffassung, wonach 60 Prozent der Deutschen geimpft sein müssten, um einen "Herdeneffekt" zu spüren und das Virus zu besiegen. Erst am Donnerstag hatte das Biopharmaunternehmen Curevac aus Tübingen Zuversicht signalisiert, in wenigen Monaten einen Impfstoff gegen das Coronavirus zu haben.
Krankmeldungen gehen zurück
8:22 Uhr
Die Zahl der Krankmeldungen ist in den vergangenen Monaten gesunken. "Während der Corona-Pandemie haben sich weniger Arbeitnehmer krankgemeldet als in den Vorjahren", sagte der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, der "Welt am Sonntag". Die Krankenstände seien von Mai bis August teilweise deutlich zurückgegangen. Eine Ursache sieht Litsch darin, dass die Menschen seltener unterwegs seien und vermehrt im Homeoffice arbeiten würden. Auch die knapp elf Millionen Versicherten der Techniker Krankenkasse melden sich seltener krank. "Nach einem Rekordhoch Ende März hat sich der Krankenstand der versicherten Erwerbspersonen auf einem unterdurchschnittlichen Niveau eingependelt", sagte der Vorstandsvorsitzende Jens Baas.
Weitere Corona-Protestaktionen am Bodensee erwartet
6:45 Uhr
Nachdem bereits am Samstag tausende Menschen rund um den Bodensee gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert haben, sind für heute erneut Protestaktionen angekündigt. Zu einer Demonstration in Konstanz wird unter anderem der Stuttgarter "Querdenken"-Initiator Michael Ballweg erwartet.