Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Akktuell Live-Blog zum Coronavirus (Foto: Getty Images, Montage: SWR)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Donnerstag, 17. September 2020

Stand

Das war der Donnerstag in Baden-Württemberg

Großer Tag für die Erstklässler unter besonderen Bedingungen

20:37 Uhr

Für tausende Mädchen und Jungen in Baden-Württemberg beginnt in diesen Tagen ein ganz neuer Lebensabschnitt. Die Einschulungen mussten in diesem Jahr allerdings wegen Corona unter besonderen Bedingungen stattfinden:

Corona-Fall in der Ortenau - Kontaktpersonen gesucht

19:44 Uhr

Eine mit dem Coronavirus infizierte Person hat sich in der vergangenen Woche in mehreren Gaststätten in Kehl, Rheinau und Offenburg aufgehalten. Das Gesundheitsamt Ortenaukreis sucht jetzt nach Kontaktpersonen. Am Mittwoch (9. September) hat die infizierte Person von 21 bis 21:30 Uhr den Burger-King in Offenburg, zwischen 22 und 23 Uhr die Cocktail Bar "Blaue Lagune" in Kehl und kurz danach bis 1:30 Uhr am Donnerstagmorgen die "Déja Vu Shisha Lounge" in Rheinau besucht. Das Gesundheitsamt Ortenaukreis bittet alle Menschen, die sich zur selben Zeit in den Lokalen aufgehalten haben, sich zu melden - die Besucher des Schnellrestaurants aber nur, wenn sie Corona-typische Symptome haben. Sie sollten ihren Gesundheitszustand aber genau beobachten, hieß es. Das Gesundheitsamt hat Probleme bei der Ermittlung der Kontaktpersonen, da die Daten in den Gaststätten zum Teil falsch oder unvollständig angegeben wurden.

Lehrermangel an Grundschulen im Land

19:28 Uhr

In Baden-Württemberg fehlen zu Beginn dieses Schuljahres 200 Lehrer. Hinzu kommen die Lehrkräfte, die zur Corona-Risikogruppe zählen und deshalb nicht in der Schule unterrichten - was die Lage an vielen Grundschulen zusätzlich verschärft.

386 Neuinfizierte im Vergleich zum Vortag

18:48 Uhr

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist in Baden-Württemberg auf mindestens 46.420 gestiegen. Das waren 386 Personen mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes vom Donnerstag (Stand: 16.00 Uhr) hervorgeht. Als genesen gelten 40.538 Menschen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um einen auf 1.869. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 1,02 angegeben. Der Wert zeigt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

WHO warnt vor steigenden Infektionszahlen in Europa

18:23 Uhr

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich besorgt über die steigenden Corona-Infektionszahlen in Europa geäußert. Die wöchentlichen Fallzahlen seien nun höher als in der ersten Hochphase im März, hieß es. Das müsse ein Weckruf sein. Unterdessen verschärft Österreich seine Schutz-Beschränkungen weiter. Ab Montag dürften nur noch zehn Menschen private Feiern in geschlossenen Räumen besuchen, teilte Kanzler Kurz mit. Zudem darf in Gaststätten nur noch im Sitzen gegessen und getrunken werden und auch die Maskenpflicht wird verschärft. Auch Großbritannien reagiert auf steigende Infektionszahlen. Im Nordosten Englands dürfen sich ab morgen keine Menschen aus verschiedenen Haushalten mehr treffen.

Mehrere Corona-Fälle an Schulen in Karlsruhe und Pforzheim

17:56 Uhr

Nach den Sommerferien gab es in Karlsruhe und Pforzheim erste Corona-Fälle an Schulen und in einer Kita. Mehr als 100 Kontaktpersonen sind deshalb in Quarantäne.

Nach Kritik: Heilbronner Weinlesefest abgesagt

14:58 Uhr

Das traditionelle Weinlesefest am Heilbronner Wartberg ist abgesagt worden. Damit hat die Stadt auf die öffentliche Kritik nach der Premierenfeier zur Weindorf-Auslese reagiert. Die Bilder der Premierenfeier zur Weindorf-Auslese in Heilbronn hatten vor einer Woche zum Teil heftige Kritik ausgelöst. Tischabstände seien nicht eingehalten worden, Gäste seien ohne Mund-Nasen-Maske unterwegs gewesen, hieß es unter anderem. Die Heilbronner Genossenschaftskellerei bedauert die Absage des Weinlesefestes, könne sie aber nachvollziehen.

Steuerzahlerbund: Kritik an Schuldenplänen der Landesregierung

14:27 Uhr

Die von der Landesregierung geplanten Mehrausgaben in Milliardenhöhe führen aus Sicht des Bundes der Steuerzahler zu einer massiven Belastung künftiger Generationen. Die grün-schwarze Regierung hatte sich am Montag auf zusätzliche Ausgaben in Höhe von zwei Milliarden Euro geeinigt. Das Geld soll für ein Konjunkturprogramm und für Vorsorgemaßnahmen für eine zweite Corona-Welle verwendet werden. Der Steuerzahlerbund kritisierte neben der Höhe der Schulden auch eine zu lange Tilgungsphase von 20 oder mehr Jahren.

Wegen Corona: Kleinere Parteien fordern angepasstes Landtagswahlgesetz

13:42 Uhr

Kleinere Parteien in Baden-Württemberg fühlen sich im Landtagswahlkampf benachteiligt und haben deshalb Klage gegen den Landtag beim Verfassungsgerichtshof eingereicht. Freie Wähler, die Linke, die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), die Satire-Partei "Die Partei" und die Piratenpartei fordern ein an Corona-Bedingungen angepasstes Landtagswahlgesetz. Vor allem solle die Anzahl der notwendigen Unterschriften für die Zulassung zur Wahl reduziert werden, teilten die noch nicht im Landtag vertretenen Parteien am Donnerstag mit. Ein Gerichtssprecher bestätigte den Eingang der Klage. Die Parteien müssen bislang 10.500 Unterschriften für eine landesweite Wahlzulassung bekommen. Das Sammeln von Unterschriften sei in Corona-Zeiten aber erheblich erschwert, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.

Uniklinik Freiburg: Studie zu Corona-Auswirkungen auf Kinder

13:30 Uhr

Die Uniklinik Freiburg hat eine Studie zu den Auswirkungen der Corona- Pandemie auf Kinder und Jugendliche gestartet. Dabei geht es vor allem um die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, um den Einfluss auf das Familienleben sowie um die Qualität der medizinischen Versorgung. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Situation der Kinder und Familien bei zukünftigen Infektionsschutzmaßnahmen besser zu berücksichtigen.

Wegen Corona: Virtuelle Ausbildungsmesse der IHK Ostwürttemberg

13:12 Uhr

Die Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg hat am Vormittag das Programm ihrer ersten virtuellen Ausbildungsmesse vorgestellt. Die eigentliche Messe im November in Heidenheim muss wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Laut der IHK-Hauptgeschäftsführerin Michaela Eberle soll nun mit einem Messerundgang im Internet und Chats mit den Firmen künftige Fachkräfte gefunden werden. Die virtuelle Ausbildungsmesse beginnt am 22. September und geht bis zum Jahresende.

Region Tübingen: Corona erschwert Ausbildung

12:27 Uhr

Die Corona-Krise hat die Suche nach Nachwuchs bei den Unternehmen in der Region Tübingen deutlich erschwert. Darauf hat jetzt die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim aufmerksam gemacht. Durch den Wegfall der Ausbildungsmessen und kaum noch Möglichkeiten für Praktika seien den Betrieben wichtige Instrumente um neue Lehrlinge zu finden weggebrochen. Viele Unternehmen befürchten daher für die kommenden ein bis zwei Jahre, dass sich der Fachkräftemangel weiterhin verschärfe.

VfB Stuttgart will 8.000 Fans ins Stadion lassen

11:49 Uhr

Der VfB Stuttgart will bei seinem Comeback in der Fußball-Bundesliga am Samstag gegen den SC Freiburg 8.000 Zuschauer zulassen. Das erklärte VfB-Vorstandschef Thomas Hitzlsperger. Nun benötige man noch die Genehmigung der Behörden. Die Bundesländer hatten sich auf eine einheitliche Regelung zur Fan-Rückkehr verständigt. Sie soll den Proficlubs in den kommenden sechs Wochen eine Auslastung von 20 Prozent der verfügbaren Plätze erlauben.

Razzia wegen Corona-Soforthilfe-Betrug in Mannheim

11:35 Uhr

Im Mannheimer Stadtteil Jungbusch durchsucht die Polizei derzeit mehrere Immobilien. Drei Eigentümer-Familien sollen Corona-Soforthilfen für südosteuropäische Erntehelfer und Prostituierte erschlichen und überhöhte Mieten verlangt haben. Ob das beantragte Geld je bei den Männern und Frauen ankam, müsse noch ermittelt werden. Der Schaden liegt laut Polizei bei mehreren 10.000 Euro.

Das ist der Unterschied zwischen Risikogebiet und Reisewarnung

11:19 Uhr

Darf ich fliegen, muss ich mich im Anschluss testen lassen? Urlauber verwirren oftmals die unterschiedlichen Begriffe im Rahmen der Corona-Pandemie. Ein Überblick:

Viele Maskenverstöße im ÖPNV-Wartebereich

10:19 Uhr

Das Polizeipräsidium Reutlingen zieht nach den gestrigen Kontrollen zur Einhaltung der Maskenpflicht im Öffentlichen Raum eine gemischte Bilanz. 100 Beamte hatten sechs Stunden lang unter anderem am Landesflughafen Stuttgart, auf Hauptverbindungsstrecken des Regionalverkehrs sowie an Bahnhöfen und Busbahnhöfen in den Kreisen Reutlingen, Tübingen, Zollernalb und Esslingen kontrolliert. Die meisten Menschen hätten sich an die Vorschriften gehalten, so die Polizei. Hunderte Male hätten Personen die Masken in Bus und Bahn allerdings gar nicht oder nicht korrekt getragen und erst nach Aufforderung richtig aufgesetzt. Außerdem hätten rund 2.000 Kontrollierte die Maskenpflicht in den Wartebereichen nicht eingehalten - teils wohl aus Unwissenheit, teils aus Nachlässigkeit. In drei Fällen, in den sich Personen nicht einsichtig zeigten, verhängten die Beamten ein Bußgeld von 250 Euro. Eine Frau muss zusätzlich mit einer Strafanzeige rechnen, da sie versuchte, ihr Nicht-Maske-Tragen mit einem gefälschten Dokument zu rechtfertigen. Die Maskenkontrollen sollen in den kommenden Tagen fortgesetzt werden.

Finanznot: Wie der Bund den Kommunen helfen will

10:07 Uhr

Die Corona-Krise hat die Finanznot vieler Städte und Gemeinden nochmals deutlich verschärft. Der Bund will helfen - dafür muss das Grundgesetz geändert werden. Heute stimmt der Bundestag ab.

Interkulturelle Woche in Aalen findet statt

9:45 Uhr

Die zehnte Interkulturelle Woche in Aalen soll trotz Corona-Pandemie von Samstag an bis zum 10. Oktober stattfinden. Das hat die Stadt gestern mitgeteilt. Unter dem Motto "Zusammen leben, zusammen wachsen" gibt es mehr als 20 Veranstaltungen. Auch die Stadt Nördlingen beteiligt sich ab kommenden Mittwoch mit fünf Veranstaltungen an der Interkulturellen Woche.

Neue Risikogebiete und Reisewarnungen

7:11 Uhr

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat die Bundesregierung neben der österreichischen Hauptstadt Wien etliche weitere Regionen in mehreren europäischen Ländern zum Risikogebiet erklärt - und entsprechende Reisewarnungen ausgesprochen. Das bundeseigene Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichte am Mittwochabend eine aktualisierte Liste der Corona-Risikogebiete. Neu hinzu kamen folgende Länder beziehungsweise Regionen:

  • Frankreich: Region Hauts-de-France und das Überseegebiet La Réunion
  • Kroatien: Gespanschaften Brod-Posavina und Virovitica-Podravina
  • Niederlande: die Provinzen Nordholland (Noord-Holland) und Südholland (Zuid-Holland)
  • Österreich: Bundesland Wien
  • Rumänien: Kreise Neamt und Caras Severin
  • Schweiz: Kanton Freiburg (Fribourg)
  • Tschechien: Region Středočeský (Mittelböhmische Region)
  • Ungarn: Hauptstadt Budapest

Die Kreise Arges und Dambovita in Rumänien gelten nicht mehr als Risikogebiete.

Coronaviren befallen viele Organe

7:00 Uhr

Coronaviren infizieren nicht nur den Nasen-Rachen-Raum und die Atemwege. Laut einer Studie mit Tübinger Beteiligung befallen sie offenbar auch Darm, Nieren, Leber und die Fortpflanzungsorgane. Die neue Studie des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen zeigt, dass die Krankheit mehrere sogenannte "Hotspots" im Körper hat. Selbst wenn das Virus zuerst die Atemwege infiziert, sei es wichtig zu wissen, wohin es sich ausbreitet, um entsprechende Therapien zu entwickeln, so das Fazit der Wissenschaftler.

Stadt Heilbronn sagt nach Kritik Weinlesefest ab

6:49 Uhr

Nach der öffentlichen Kritik zum Auftakt der Weindorf-Auslese in Heilbronn hat die Stadt die Feiern zum Weinlesefest am Wartberg jetzt abgesagt. Die Bilder von der Premierenfeier der Weindorf-Auslese hatten vor einer Woche zum Teil heftige Kritik ausgelöst. Tischabstände seien nicht eingehalten worden, Gäste seien ohne Mund-Nasen-Maske unterwegs gewesen, hieß es unter anderem. Die Stadt hatte betont, die Corona-Verordnungen seien eingehalten worden. Oberbürgermeister Harry Mergel sagte danach dem SWR: "Wir haben den Abend natürlich nach der geäußerten Empörung und Kritik überdacht. Als Konsequenz werden wir künftig noch sorgfältiger abwägen."

Corona-Fall an Mannheimer Gymnasium

6:44 Uhr

In Mannheim sind dem Gesundheitsamt 19 weitere Fälle einer nachgewiesenen Coronavirus-Infektion gemeldet worden. Eine der positiv Getesteten ist laut Stadt an einem Gymnasium in Mannheim. Für alle Schüler und Schülerinnen sowie die Lehrkräfte der entsprechenden Klassengruppen wurde eine 14-tägige häusliche Isolation angeordnet, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Für alle anderen, die keinen engen Kontakt zu der Jugendlichen hatten, gelte kein erhöhtes Infektionsrisiko. Das Gesundheitsamt ermittelt derzeit weitere Kontaktpersonen, so die Stadt weiter.

Donnerstag, 17. September 2020

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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