Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Akktuell Live-Blog zum Coronavirus (Foto: Getty Images, Montage: SWR)

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Dienstag, 25. August 2020

Stand

Das war der Dienstag in Baden-Württemberg

SWR-Wissenschaftsredakteur zur Corona-Obergrenze

20:59 Uhr

Entscheidend für die Einstufung zum Corona-Risikogebiet sind jeweils die neuen Fälle der vergangenen sieben Tage. Die Schwelle liegt dabei bei 50 Infizierten pro 100.000 Einwohnern. "Diese Zahl wurde in einem Prozess festgelegt, an dem Wissenschaftler und Interessengruppen teilgenommen haben - auch aus der Wirtschaft", erklärte Uwe Gradwohl aus der SWR Redaktion Wissenschaft. Die Entscheidung getroffen hätten schließlich die politischen Entscheidungsträger. "Man glaubt, bis zu dieser Zahl, das Geschehen im Griff halten zu können." Angewendet werde sie auch auf das Infektionsgeschehen im Ausland.

Was machen Frankreich-Urlauber in den Risikogebieten jetzt?

20:35 Uhr

Seit Montag stuft das Robert-Koch-Institut auch mehrere Regionen in Frankreich als Corona-Risikogebiete ein. Dabei sind gerade die Cote d'Azur, die Provence und das Gebiet um die Hauptstadt Paris beliebte Reiseziele für Urlauber aus Baden-Württemberg. SWR-Reporter Stephan Lochner befindet sich derzeit in Südfrankreich und äußerte sich bei SWR Aktuell so: "An der unmittelbaren Urlaubsstimmung ändert die Nachricht erst einmal gar nichts." Aber natürlich müssten die letzten Urlaubstage nun deutlich konkreter und detaillierter geplant werden - auch wann sie die Landesgrenze überschritten und wo sie sich testen ließen. "All das will organisiert sein und wirft natürlich einen Schatten auf die letzten Urlaubstage", sagte Lochner.

Baden-Württemberger auf der Suche nach alternativen Urlaubszielen

20:22 Uhr

Viele beliebte Reiseziele der Baden-Württemberger werden zurzeit zu Corona-Risikogebieten erklärt. Manche planen ihren Urlaub deshalb um. Es beginnt die große Suche nach alternativen Reisezielen.

327 Neuinfektionen - Genaue Umstände der Ansteckung weiter unklar

17:51 Uhr

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 40.687 gestiegen. Das sind 327 mehr als am Vortag, wie aus den Zahlen des Landesgesundheitsamtes hervorgeht. Etwa 36.135 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt demnach bei 1.862. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 1,21 angegeben. Er gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Weiter unklar ist, unter welchen Umständen genau das Virus weitergegeben wird. Denn die Gesundheitsämter dokumentieren immer noch nicht ausreichend, in welchem Kontext Ansteckungen stattfinden. Der Anteil der Infizierten mit schweren Verläufen ist weiterhin im Vergleich zur ersten Hochphase niedrig - auch, weil mehr jüngere Menschen unter den Neuinfizierten sind.

Ulmer Virologe forscht zu Immunabwehr

17:43 Uhr

Wie können wir unser Immunsystem stärken, um uns besser gegen Viren und Bakterien zu schützen? Dazu forscht der Ulmer Virologe Konstantin Sparrer. Das besondere am Coronavirus sei "diese Möglichkeit, die Proteinproduktion der Zellen lahm zu legen". Das sei bei allen Coronaviren gegeben. Natürlich gebe es aber auch die Möglichkeiten, spezifische Medikamente zu entwickeln, damit das Virus unsere Proteinproduktion und somit auch unser Immunsystem nicht mehr lahmlegen kann, sagte er im SWR-Gespräch.

Stuttgart: Mann will keine Maske anziehen und greift Polizisten an

17:35 Uhr

Ein Mann hat sich in einem Bus in Stuttgart geweigert, seine Maske richtig anzuziehen und anschließend Polizisten angegriffen und verletzt. Er schlug auf die Beamten ein und würgte einen, wie Ermittler am Dienstag mitteilten. Der 21 Jahre alte Mann wurde am frühen Samstagmorgen festgenommen. Er wurde einem Haftrichter vorgeführt, der den Haftbefehl gegen Auflagen aussetzte.

CDU-Fraktionschef Reinhart ist gegen Maskenpflicht am Arbeitsplatz

16:22 Uhr

Der baden-württembergische CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart hält schärfere Maskenregeln am Arbeitsplatz nicht für notwendig. "Das kann ich mir nicht vorstellen und lehne eine solche Pflicht ab", sagte er der Zeitung "Heilbronner Stimme" und dem "Mannheimer Morgen". Für so eine pauschale Regelung seien die Arbeitsplätze zu unterschiedlich. Man müsse im Einzelfall entscheiden. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte eine allgemeine Maskenpflicht am Arbeitsplatz ins Spiel gebracht, allerdings hatte sich bereits Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dagegen in Stellung gebracht. Vor der Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder am Donnerstag fordert Reinhart zudem ein einheitlicheres Vorgehen in der Corona-Politik. "Ich habe den Eindruck, dass es bei der Koordinierung der Corona-Politik der Bundesländer noch erheblich Luft nach oben gibt", sagte er.

Fünf Corona-Fälle in Hockenheimer Asylunterkunft

15:29 Uhr

Mindestens fünf Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft in Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis) sind mit dem Coronavirus infiziert. Sie wurden nach Angaben des Gesundheitsamts isoliert und befinden sich in Quarantäne. Am Mittwoch sollen auch die übrigen Bewohner der Unterkunft getestet werden.

Karlsruhe: Über 500.000 Euro Bußgelder verhängt

15:09 Uhr

Die Stadt Karlsruhe hat bisher mehr als 500.000 Euro Bußgeld wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung verhängt. Insgesamt wurden in Karlsruhe seit dem Erscheinen des Bußgeldkataloges etwa 1.700 Verfahren eingeleitet, so ein Sprecher der Stadt. Davon seien viele bereits abgeschlossen oder ohne Strafe eingestellt worden. In einigen Fällen hätten die Beschuldigten jedoch Einspruch eingelegt.

Womöglich verzögerte Ergebnisse durch großen Andrang an Teststation

15:03 Uhr

Wegen des Andrangs von Reiserückkehrern im Corona-Testzentrum auf dem Autobahnrastplatz an der A5 bei Neuenburg am Rhein (Kreis Breisgau Hochschwarzwald) könne ein Testergebnis innerhalb von 48 Stunden nicht mehr garantiert werden, so das Laborunternehmen. Am Wochenende hatten sich pro Tag über 2.000 Reiserückkehrer testen lassen. Derzeit sind es täglich um die 1.400. Die massive Nachfrage nach den kostenlosen Tests übersteige die Kapazität. Man müsse auswählen, so ein Mediziner des Labors. Proben aus Krankenhäusern oder Arztpraxen würden vorgezogen. Reiserückkehrer aus Nicht-Risikogebieten müssten daher oft länger als zwei Tage auf ihr Ergebnis warten.

Corona-Teststation an der A5 in Neuenburg nimmt Betrieb auf (Foto: SWR, Theresa Steudel)
Corona-Teststation an der A5 in Neuenburg nimmt Betrieb auf

Freier Eintritt in Schlösser als Dankeschön

14:35 Uhr

Die Staatlichen Schlösser und Gärten wollen die "stillen Helden der Corona-Zeit 2020" ehren. Deshalb bitten sie um Nominierungen: Wer eine Person aus seinem Umfeld weiß, die in Corona-Zeiten Gutes getan oder neue Ideen entwickelt hat, kann sie vorschlagen. 2020 dieser Meldungen werden ausgewählt und bekommen eine Schlosscard als Dankeschön für ihre Leistung. Die Schlosscard ist ein Gutscheinheft mit 26 Eintrittskarten für bedeutende Kulturdenkmäler in Baden-Württemberg, also Schlösser, Gärten, Burgen und Klöster. Sie gilt ein Jahr lang. Die Aktion "heldenhaft2020" verweise auch auf vier historische Personen, hieß es weiter. Unter ihnen sind als "Heldin 1818" Königin Katharina von Württemberg, die sich um die Versorgung von Bedürftigen kümmerte und eine höhere Schule für Mädchen gründete, und Carl Theodor von der Pfalz. Der "Held 1780" gründete die Kurpfälzische Meteorologische Gesellschaft.

Spahn gegen allgemeine Maskenpflicht am Arbeitsplatz

14:20 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht keine Notwendigkeit, die bestehenden Vorgaben für das Tragen einer Maske am Arbeitsplatz zu verschärfen. "Die steigenden Infektionszahlen haben ja nicht damit zu tun, dass sich vermehrt Menschen auf der Arbeit oder beim Einkaufen anstecken", sagte der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur dpa. Und schließlich gebe es Empfehlungen für den Arbeitsschutz, die jeweils auf die konkrete Situation im jeweiligen Betrieb angepasst würden. Zuvor hatte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer eine allgemeine Maskenpflicht am Arbeitsplatz ins Spiel gebracht.

Testzentrum am Klinikum Konstanz "völlig überrannt worden"

13:57 Uhr

Das Corona-Testzentrum am Konstanzer Klinikum, das gestern seinen Betrieb wieder aufgenommen hat, ist am ersten Tag "völlig überrannt worden", so einer der Ärzte. Es bildeten sich lange Warteschlangen. Innerhalb von vier Stunden wurden bei 210 Patienten Abstriche genommen. Die Mitarbeiter des Zentrums klagen über zu wenig Personal, weil die Dokumentation der Testungen so viel Zeit brauche. An dem Zentrum können sich beschwerdefreie Reiserückkehrer, Lehrer und Erzieher testen lassen, außerdem Menschen, die über die Corona-Warn-App über ein hohes Risiko informiert wurden. Am kommenden Montag soll ein weiteres Testzentrum in Singen wiedereröffnet werden. Das Landratsamt Konstanz startet in dieser Woche eine Plakataktion, um noch einmal auf die Hygiene- und Abstandregeln aufmerksam zu machen.

Vier Erntehelfer am Bodensee positiv getestet

12:50 Uhr

Im Bodenseekreis sind nach Angaben des Landratsamtes vier rumänische Erntehelfer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie sind symptomfrei, müssen jetzt aber trotzdem in Quarantäne, das heißt sie werden in den Gemeinschaftsunterkünften von ihren Kollegen getrennt untergebracht. Die Ernte kann aber nach Behördenaussagen weiterlaufen. Seit dem Wochenende hat der Bodenseekreis 234 Menschen aus Rumänien getestet, bisher noch in einer Schwerpunktpraxis. Das neue Testzentrum werde erst in Betrieb genommen, wenn die vielen Erntehelfer ankommen, die zur Apfel- und Hopfenernte benötigt werden.

Stuttgarter Initiative ruft erneut zu Demonstration in Berlin auf

12:11 Uhr

Gegner der Corona-Politik wollen am Samstag erneut in Berlin auf die Straße gehen. Für eine Großdemonstration unter dem Titel "Versammlung für die Freiheit" wurden nach Polizeiangaben 17.000 Teilnehmer angemeldet. Bei einer anschließenden Kundgebung erwartet die Stuttgarter Initiative "Querdenken 711", die bundesweit für die Demonstration mobilisiert, insgesamt 22.500 Teilnehmer. Sicherheitskreise erwarten nach "Tagesspiegel"-Informationen "das komplette Spektrum" der sogenannten Neuen Rechten in Berlin. Auch der Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke und AfD-Parteichef Tino Chrupalla rufen zur Teilnahme an der Demonstration auf.

Ulmer Schweinebauern bekommen Schweine nicht los

11:14 Uhr

Die Schweinezüchter und -mäster in der Region Donau-Iller bleiben zunehmend auf ihren Schweinen sitzen. Grund dafür sind verminderte Kapazitäten und Schließungen von Schlachtbetrieben wegen der Corona-Krise, sagte ein Sprecher des Kreisbauernverbandes Ulm-Ehingen. Das drücke den Preis auf ein nicht kostendeckendes Niveau.

Niederlande und Belgien: Zweite Corona-Infektion – trotz Antikörper

11:07 Uhr

In den Niederlanden und in Belgien haben sich zwei ehemalige Covid-19-Patienten Monate nach ihrer Erkrankung nochmals mit dem Coronavirus angesteckt. Ein Virologe hat dem niederländischen Rundfunk gesagt, in einem der beiden Fälle hätten die Antikörper nach der ersten Infektion nicht ausgereicht, um die zweite zu verhindern. Die Fachleute wissen aber nicht, ob dies Einzelfälle sind oder so etwas häufiger vorkommt.

Corona-Krise reißt Loch in Staatshaushalt

9:25 Uhr

Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal des Jahres geschrumpft, allerdings nicht ganz so stark wie befürchtet. Laut Statistischem Bundesamt sank die Wirtschaftsleistung von April bis Juni um 9,7 Prozent - das ist der stärkste Rückgang seit 50 Jahren. Wegen der Rezession nahm der Staat 3,6 Prozent weniger Steuern ein, gleichzeitig erhöhten sich aber die Ausgaben wegen der Corona-bedingten Hilfsmaßnahmen um 9,3 Prozent. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung gaben demnach im ersten Halbjahr 2020 über 50 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen. Weil die Corona-Beschränkungen wieder gelockert wurden, gehen Experten davon aus, dass sich die Wirtschaft wieder erholt. Die Bundesregierung sagt trotzdem die "schwerste Rezession der Nachkriegszeit" voraus - sie rechnet mit einem Minus von 6,3 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt.

Bodenseekreis testet Erntehelfer aus Risikogebieten

9:05 Uhr

Im Bodenseekreis werden jetzt auch Erntehelferinnen und -helfer aus Risikogebieten systematisch auf Corona getestet. Dafür wurde auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im östlichen Landkreis ein provisorisches Testzentrum eingerichtet. Laut Landratsamt in Friedrichshafen sind seit Sonntag bereits rund 260 Abstriche gemacht worden, vor allem von Rumänen. Die ersten Ergebnisse sollen heute vorliegen. Die Landwirte können neu eingereiste Mitarbeiter über den Maschinenring zum Test anmelden. Sie bekommen dann einen Termin und werden in Kleingruppen zum Testzentrum gefahren. Die Kosten übernimmt das Land Baden-Württemberg. In den kommenden Wochen werden hunderte Erntehelfer im Bodenseekreis erwartet, vor allem für die Apfel- und Hopfenernte.

Zahl der Infizierten in Heilbronn steigt weiter

7:43 Uhr

In Heilbronn ist die Zahl der Corona-Infizierten weiter gestiegen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes liegt sie jetzt bei der sogenannten 7-Tage-Inzidenz von knapp 41,2 Fällen auf 100.000 Einwohner. Damit nähert sich Heilbronn weiter der Schwelle von 50, bei der wieder Einschränkungen in Kraft treten. Die meisten Infektionen gehen laut Stadtverwaltung auf Reiserückkehrer zurück.

UN: 120 Millionen Jobs in Tourismusbranche weltweit bedroht

7:35 Uhr

Die Vereinten Nationen (UN) sehen durch die Corona-Krise 120 Millionen Tourismus-Jobs weltweit in Gefahr. Es sei unerlässlich, den Sektor wiederaufzubauen, sagte Generalsekretär António Guterres in einer Video-Botschaft. Besonders für Entwicklungsländer sei die Lage ein Notfall. Laut UN könnte die Zahl der internationalen Touristen in diesem Jahr um fast 80 Prozent einbrechen.

Corona entspannt Wohnsituation für Studierende

6:52 Uhr

Die Corona-Pandemie entspannt die Nachfrage nach Studentenzimmern in Karlsruhe und Pforzheim. Üblicherweise herrscht zu Beginn des Wintersemesters ein erheblicher Mangel an Wohnraum. Nun ist die Warteliste in Karlsruhe nur etwa halb so lang wie sonst üblich, so eine Sprecherin des Studierendenwerks. Demnach warten mehrere hundert Studierende auf einen freiwerdenden Wohnheimplatz. Im Sommersemester gab es kurzzeitig Leerstände. Der Grund dürfte vor allem darin liegen, dass ausländische Studierende teilweise ihr Studium nicht beginnen konnten und dass wegen des digitalen Unterrichts einige Studienanfänger auf den Umzug in die Uni-Städte verzichten. Rund 2.300 Zimmer vermietet das Studierendenwerk in Karlsruhe, 500 in Pforzheim.

Dienstag, 25. August 2020

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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