Coronavirus Liveblog für Baden-Württemberg (Foto: SWR, Getty Images)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Montag, 6. Juli 2020

Stand

Das Coronavirus bestimmt den Alltag der Menschen im Land. Im Live-Blog fassen wir die neuesten Entwicklungen rund um die Pandemie und die Lockerungen zusammen.

Das war der Montag in Baden-Württemberg

Heidelberg Cement schreibt 3,4 Milliarden Euro ab

20:53 Uhr

Der Baukonzern Heidelberg Cement setzt im Zuge der Corona-Pandemie den Wert seiner Besitztümer um 3,4 Milliarden Euro herab. Das betreffe überwiegend Vermögenswerte in Westeuropa, teilte das Dax-Unternehmen nach Börsenschluss mit. Das Unternehmen habe wegen der Corona-Krise die Geschäftsaussichten aller lokalen Einheiten überprüft und dabei die Werthaltigkeit des Portfolios neu eingeschätzt. Weil die erwarteten Gewinne zurückgehen, sinkt auch der Wert der Anlagen, geht aus der Mitteilung als wichtigster Grund für die Abschreibungen hervor. In Großbritannien bekommt das Unternehmen außerdem Gegenwind durch den Brexit. Und schließlich hat Heidelberg Cement die Marktrisikoprämie erhöht - durch diesen bilanziellen Effekt sinkt der Wert der Vermögensgegenstände weiter.

Experte warnt vor Lockerung der Maskenpflicht

19:09 Uhr

Für den Leiter des Referats Gesundheitsschutz und Epidemiologie beim Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, Stefan Brockmann, haben sich Masken als Schutz vor dem Coronavirus bewährt. "Es shoppt sich sicherlich bequemer ohne Maske", so Brockmann im SWR. Doch trotz der derzeit niedrigen Fallzahlen gebe es einen leichten Anstieg der Fälle und seit 14 Tagen deutlich mehr "reiseassoziierte Fälle".

Kretschmann dankt Kirchen für Kooperation in Corona-Krise

18:35 Uhr

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat den Kirchen gedankt, die Einschränkungen der Corona-Krise mitgetragen zu haben. Er sprach beim jährlichen Austausch mit den baden-württembergischen Bischöfen in Stuttgart von schwierigen Zeiten, "auch für die Kirchen". Der Ministerpräsident betonte, einerseits habe Corona den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet, andererseits seien aber auch Fürsorge, Geduld und Hilfsbereitschaft gewachsen. Diese positiven Entwicklungen müssten nun gestärkt werden, so Kretschmann. Zugleich gehe es darum, die wirtschaftliche Wiederbelebung sozial ausgewogen und ökologisch nachhaltig zu gestalten.

Maskenpflicht gilt auch in BW weiter

17:55 Uhr

Im Kampf gegen die Corona-Krise wird die Maskenpflicht in Baden-Württemberg sowie in ganz Deutschland vorerst weiter gelten - auch im Einzelhandel. Das haben die 16 Gesundheitsminister der Länder am Montag vereinbart. Zur Begründung hieß es, es dürfe nicht der falsche Eindruck entstehen, die Pandemie sei vorbei. Eine Aufhebung der Maskenpflicht hatte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in der "Welt am Sonntag" für sein Land angeregt. Die baden-würrtembergischen Politiker kritisierten seinen Vorstoß.

55 neue bestätigte Infektionen in den letzten drei Tagen

17:44 Uhr

Am Montag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 55 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Diese Zahl umfasst die Meldungen von Samstag, Sonntag und Montag. Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.872 an. Davon sind ungefähr 33.514 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 521 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert. Dem Landesgesundheitsamt wurde in den letzten drei Tagen kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach beträgt die Zahl der Todesfälle weiterhin insgesamt 1.837. Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages-R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,77 angegeben. Sie beschreibt die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

Maskenpflicht: Warum eigentlich?

15:49 Uhr

Seit Ende April schützen sich die Baden-Württemberger mit Masken gegen das Coronavirus - mit Erfolg. "Weiter so", sagen die einen. "Es reicht", meinen andere. Die bundesweite Solidarität mit der Maskenpflicht hat erste Risse bekommen. Die baden-württembergische Regierung hat da allerdings eine klare Stellung gezogen: Die Pflicht wird bleiben, Lockerungen oder gar ein Ende der Auflage sind nicht geplant. Warum wird denn nun weiter diskutiert? Und wer entscheidet überhaupt, ob die Pflicht besteht oder nicht? Die Antworten zu diesen und weiteren Fragen lesen Sie in unserem Hintergrundartikel:

Lucha kritisiert Debatte über Maskenpflicht

14:45 Uhr

Der baden-württembergische Sozial- und Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) sieht in der Diskussion über ein mögliches Ende der Maskenpflicht ein "fatales Signal". Das Virus sei immer noch da, so Lucha im SWR. Vor allem in Situationen, in denen man den nötigen Abstand nicht einhalten könne, müsse man durch das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes so tun, als sei man selbst infektiös. So könne man sein Gegenüber schützen. Das sei nur ein kleiner Einschnitt in temporären Situationen im öffentlichen Nahverkehr oder beim Einkaufen, mit dem man einen großen Beitrag leiste. Man dürfe jetzt nicht nachlässig werden.

Nicht alle Krankenhäuser zahlen Pflegebonus

13:33 Uhr

Die Kliniken im Land wollen nicht alle ihren Pflegekräften Boni für die besondere Belastung durch Corona auszahlen. Die Uniklinik Ulm bezahlt beispielsweise gar keine Boni. Durch die neue Entgeltordnung verdienten die Mitarbeiter ohnehin deutlich mehr als in anderen Krankenhäusern, teilte eine Sprecherin dem SWR mit. Dagegen erhalten Mitarbeiter der drei Ostalb-Kliniken in Aalen, Ellwangen und Mutlangen eine Prämie. Bei Vollzeitkräften kommen bis zu 800 Euro zusammen, so ein Kliniksprecher. Das Klinikum Heidenheim hat das ebenfalls vor, die Verhandlungen seien aber noch im Gange, so die Klinikleitung. Die Krankenhäuser in Neu-Ulm und Weißenhorn machen das etwas anders: Die Beschäftigten erhalten Einkaufsgutscheine, sodass zusätzlich der lokale Einzelhandel davon profitiert.

Kampagne soll "Urlaub im eigenen Land" beflügeln

11:34 Uhr

Mit einer Kampagne will das baden-württembergische Tourismusministerium zum Urlaub in Baden-Württemberg motivieren. Mit einem Gesamtbudget von 750.000 Euro soll vor allem auf Großflächen und Litfaßsäulen an mehr als 2.300 Standorten in 22 Städten geworben werden, teilte das Ministerium in Stuttgart mit. Die Kampagne steht unter dem Motto "Sie haben Ihr Ziel erreicht" und setzt auf Motive aus dem Schwarzwald, vom Bodensee und weiteren Landesteilen. Begleitet wird sie in den Sozialen Medien unter dem Hasthag #Heimvorteil.

EU und Curevac vereinbaren Darlehen über 75 Millionen Euro

11:24 Uhr

Die Europäische Kommission stellt der Tübinger Firma Curevac 75 Millionen Euro zur Entwicklung von Impfstoffen insbesondere gegen das Coronavirus zur Verfügung. Wie Curevac mitteilte, haben das Biopharma-Unternehmen und die Europäische Investitionsbank ein entsprechendes Darlehen vereinbart. Curevac forscht seit Januar an einem Impfstoff gegen das Virus und hat im Juni die erste klinische Studie an Menschen begonnen. Den Angaben nach ist die Förderung auch für die Fertigstellung einer vierten Produktionsstätte des Unternehmens in Tübingen bestimmt. Das Geld wird in drei Tranchen von je 25 Millionen Euro nach Erreichen festgelegter Etappenziele bereitgestellt. Bereits im März hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) die finanzielle Unterstützung für das Unternehmen versprochen, damals aber noch eine Fördersumme von 80 Millionen Euro angekündigt.

Landesregierung hält an Maskenpflicht fest

11:16 Uhr

Die baden-württembergische Landesregierung lehnt ein Ende der Maskenpflicht oder Lockerungen der Vorgabe strikt ab. "Die Maskenpflicht bleibt ein zentraler Bestandteil unserer Strategie", sagte eine Sprecherin des Staatsministeriums in Stuttgart der Deutschen Presseagentur. Gemeinsam mit dem Abstandsgebot sei die Pflicht zum Mund-Nase-Schutz ein wirksames Mittel im Kampf gegen das Coronavirus und weitere Infektionen. Es gebe keinen Anlass zur Entwarnung, zumal die Ansteckungszahlen weltweit weiter anstiegen. Gegen ein zeitnahes Ende der Pflicht für den Mund-Nasen-Schutz in Geschäften haben sich neben Baden-Württemberg inzwischen unter anderem auch Bayern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Hamburg ausgesprochen.

SPD-Chef gegen Aufhebung der Maskenpflicht

11:02 Uhr

Baden-Württembergs SPD-Landeschef Andreas Stoch lehnt eine Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel ab. "Ich halte eine Aufhebung für den Handel für verfrüht", sagte er der Deutschen Presseagentur. Die Infektionszahlen seien zum Glück in den Griff bekommen worden, weil auf Abstand, Hygiene geachtet werde - und weil Masken getragen würden. Außerdem sagten viele besorgte Kunden, sie würden Geschäfte künftig meiden, müsse dort kein Schutz für Mund und Nase mehr getragen werden, sagte Stoch, der auch die SPD-Landtagsfraktion anführt. Die Debatte über ein baldiges Ende der coronabedingten Maskenpflicht im Handel war am Wochenende ins Rollen geraten. Gegen ein zeitnahes Ende der Pflicht für den Mund-Nasen-Schutz in Geschäften sprachen sich am Sonntag Bayern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Hamburg aus. Baden-Württembergs Landesregierung hat sich bislang noch nicht positioniert.

Weniger Abstand beim Singen in Kirchen

9:30 Uhr

Das Erzbistum Freiburg lockert die Abstandsregeln beim Singen in der Kirche. Der Mindestabstand beim Gemeindegesang und im kirchlichen Chor wird von drei auf zwei Meter reduziert. Das hatten zwei Dutzend katholische Kirchenmusiker vom Erzbistum Freiburg in einem Brief gefordert. Sie sprachen von Platzproblemen und kritisierten, die kirchlichen Corona-Verordnungen würden staatliche Bestimmungen übererfüllen.

Offenbar neue Regeln für Fleischbetriebe geplant

6:30 Uhr

Die Landesregierung stimmt derzeit strengere Regeln für die Fleischindustrie ab. So soll zum Beispiel der Mindestabstand konsequent eingehalten werden, außerdem solle weitgehend Maskenpflicht gelten, berichten die "Stuttgarter Nachrichten" unter Berufung auf das Wirtschaftsministerium. Auch Corona-Tests für neue Mitarbeiter und engmaschige Untersuchungen auf typische Covid19-Symptome gehören demnach zu der geplanten neuen Verordnung in Baden-Württemberg. Bei Verstößen seien Bußgelder angedacht. Bundesweit soll es auch ein Verbot von Werkverträgen in Fleischfabriken geben. Sowohl das Edeka-Fleischwerk in Rheinstetten (Landkreis Karlsruhe) als auch Müller-Fleisch in Pforzheim wollen diese Arbeitsverhältnisse noch in diesem Jahr beenden.

Montag, 6. Juli 2020

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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