Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Aktuell Live-Blog zum Coronavirus (Foto: Getty Images, aprott)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Freitag, 19. Juni 2020

Stand

Das Coronavirus bestimmt den Alltag der Menschen im Land. Im Live-Blog fassen wir die neuesten Entwicklungen rund um die Pandemie und die Lockerungen zusammen.

Das war der Freitag in Baden-Württemberg

39 neue bestätigte Infektionen in Baden-Württemberg

17:40 Uhr

Am Freitag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 39 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.282 an. Davon sind ungefähr 33.017 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 441 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert. Dem Landesgesundheitsamt wurden aus den Landkreisen Heilbronn, Ortenaukreis und Tübingen insgesamt drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach steigt die Zahl der Todesfälle auf insgesamt 1.824. Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert-Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,97 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

Erste Freiwillige erhält Impfstoff von Curevac

17:18 Uhr

An der Uniklinik Tübingen hat die erste Probandin den Corona-Impfstoff von Curevac erhalten. Die Frau wird in den nächsten 24 Stunden unter Beobachtung bleiben und sowohl vom Monitor als auch von Ärzten überwacht werden. Für die Studie werden 100 gesunde Teilnehmer zwischen 18 und 60 Jahren benötigt. Aufgrund der Medienberichte hätten sich bereits Hunderte Freiwillige gemeldet, so Studienleiter Peter Kremsner. Er rechnet bereits in zwei Monaten mit den ersten Ergebnissen.

Daimler-Betriebsrat befürchtet Personalabbau in der Produktion

14:25 Uhr

Der Betriebsrat von Daimler rechnet wegen der Corona-Krise mit Stellenabbau in den Mercedes-Fabriken. "Je nachdem, wie sich die Nachfrage nach unseren Produkten entwickelt, ist nicht auszuschließen, dass sich die Personalmaßnahmen standort- und funktionsabhängig auch auf die Produktionsbereiche ausweiten können", heißt es in einem Schreiben des Betriebsrats an die Beschäftigten, das dem SWR vorliegt. Wie stark die Pandemie den Autobauer getroffen habe, werde die Bilanz für das zweite Quartal offenlegen. Daimler teilte auf Nachfrage mit, man prüfe kontinuierlich, wie sich Kosten sparen ließen und das Unternehmen effizienter werden könne. Generell gelte aber für die Mitarbeitenden eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2029. 
Schon vor der Corona-Krise hatte Daimler entschieden, mehr als 10.000 Stellen vor allem in der Verwaltung abzubauen und ein Abfindungsprogramm für die Beschäftigten aufgesetzt. Jetzt könnten offenbar auch Abfindungsangebote an Mitarbeitende in der Produktion bevorstehen. Wegen Corona hat Daimler deutlich weniger Fahrzeuge verkauft: Im April lieferte der Autobauer über 40 Prozent weniger Fahrzeuge aus als im April vor einem Jahr.

Eisenmann verteidigt Öffnungspläne für Schulen

13:00 Uhr

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sagte im SWR-Interview, es sei "richtig und wichtig", auch die weiterführenden Schulen nach den Sommerferien vollständig zu öffnen und die Abstandsregeln aufzuheben. Sonst sei Schule nicht möglich. Man wolle auch den älteren Schülern eine Perspektive bieten. Der Vorsitzende des Philologenverbands Baden-Württemberg, Ralf Scholl, hatte die Pläne der Kultusminister für eine vollständige Öffnung der Schulen kritisiert.

Corona-Update für den Südwesten

11:50 Uhr

Ein neues Hygienekonzept soll regeln, wie der geplante Regelbetrieb an den Schulen unter Pandemie-Bedingungen abläuft. Auch auf den Lehrplan wird Corona Auswirkungen haben. Außerdem haben wir die ersten Testurlauber aus dem Südwesten begleitet, die von Stuttgart aus nach Mallorca geflogen sind.

Dramatischer Umsatzeinbruch im Mode-Handel im April

11:40 Uhr

Die Umsätze von Bekleidungs- und Schuhgeschäften in Baden-Württemberg sind im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast 70 Prozent eingebrochen. Insgesamt sanken die Umsätze des Einzelhandels um 7 Prozent; die Umsätze bei Lebensmittelhändlern hingegen legten um 4,5 Prozent zu. Das teilte am Freitag das Statistische Landesamt mit. Laut baden-württembergischem Handelsverband haben manche Lebensmittelgeschäfte in der Corona-Krise sogar Umsatzzuwächse von bis zu 40 Prozent erzielt. Geschäfte, die keine Lebensmittel verkaufen, hätten hingegen bis zu 80 Prozent Minus verzeichnet.

Corona-Isolierunterkunft für Flüchtlinge steht leer

8:55 Uhr

Die Quarantäneunterkunft für Flüchtlinge, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten, in Althütte-Sechselberg (Rems-Murr-Kreis) steht mittlerweile leer. Laut Regierungspräsidium Stuttgart sind alle dort untergebrachten Menschen inzwischen wieder gesund. Im April und Mai seien im Schnitt zwischen 20 und 30 Flüchtlinge in Althütte-Sechselberg untergebracht gewesen. Auch Familienangehörige, die selbst nicht infiziert waren, verbrachten ihre zweiwöchige Quarantänezeit dort. Als die Corona-Fallzahlen sanken, wurden auch die Fälle in Althütte-Sechselberg weniger. Deshalb werde die Quarantäneunterkunft jetzt auf "Stand by" gelegt und nur noch wenig Personal eingesetzt. Man könne die Kapazitäten aber jederzeit innerhalb von 48 Stunden wieder hochfahren, so das Regierungspräsidium Stuttgart.

Philologenverband befürchtet zweite Corona-Welle

8:51 Uhr

Der Vorsitzende des Philologenverbandes Baden-Württemberg, Ralf Scholl, fordert zusätzliche Maßnahmen, um die vollständige Schulöffnung nach den Sommerferien zu sichern. Wenn man auf die Abstandsregeln verzichte, dann brauche man zum Beispiel Visiere für die Lehrer, so Scholl im SWR. Denn einen ganzen Unterrichtstag mit Masken könne man nicht durchhalten. Außerdem brauche es eine Maskenpflicht in den Gängen und in den Pausen. "Wenn wir da nicht Mittel vorsehen, dann werden wir ein Wiederaufflammen sehen."

Soziale Arbeit wird digitaler

7:20 Uhr

Soziale Arbeit wird nach Ansicht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Baden-Württemberg nach der Corona-Krise digitaler werden. "In Zukunft wird es in der sozialen Arbeit darum gehen, digitale und individuelle Angebote miteinander zu verbinden", sagte die Bereichsleiterin für Sucht- und Drogenhilfe, Sabine Oswald, in Stuttgart der Deutschen Presse-Agentur. Der Austausch habe zuletzt wegen Corona vor allem digital stattgefunden: "Darin liegt auch eine große Chance, Online-Hilfen auszubauen." Doch in der Suchtberatung sei der direkte Kontakt in Einzelgesprächen und Gruppen besonders wichtig, sagte Oswald. Es sei jetzt die Aufgabe der Landkreise und Kommunen die Finanzierung der ambulanten Suchthilfe aufrechtzuerhalten. Gewerbesteuerausfälle dürften nicht dazu führen, dass Freiwilligenleistungen gestrichen werden.

Gefangene dürfen bald wieder besucht werden

7:15 Uhr

Nach wochenlanger Zwangspause wegen des Coronavirus dürfen Häftlinge in baden-württembergischen Gefängnissen bald wieder besucht werden. Vom 29. Juni an sind Besuche von jeweils einer Person für Gefangene wieder möglich, teilte in Stuttgart das Justizministerium mit. Dabei solle eine Trennvorrichtung zwischen Besuchern und Gefangenen das Infektionsrisiko mindern. Zudem gelte in den Besuchsräumen ein Mindestabstand von zwei Metern zu sämtlichen Personen. Körperliche Kontakte sowie die Übergabe von Nahrungs- und Genussmitteln seien verboten, heißt es aus dem Ministerium.

Freitag, 19.6.2020

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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