Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Aktuell Live-Blog zum Coronavirus (Foto: Getty Images, aprott)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Donnerstag, 18. Juni 2020

Stand

Das Coronavirus bestimmt den Alltag der Menschen im Land. Im Live-Blog fassen wir die neuesten Entwicklungen rund um die Pandemie und die Lockerungen zusammen.

Das war der Donnerstag in Baden-Württemberg

Hauptinvestor Hopp rechtfertigt Bund-Einstieg bei Curevac

22:09 Uhr

Dietmar Hopp hat den Einstieg des Bundes bei der Tübinger Pharmafirma Curevac gerechtfertigt. Es gebe zum Einstieg des Bundes als Mitaktionär bei Curevac viele kluge ordnungspolitische Anmerkungen, so der Walldorfer Hauptinvestor und SAP-Mitgründer dem "Mannheimer Morgen" (Freitagausgabe) laut Vorabbericht. "Allerdings sollten diese daran gemessen werden, wie die Rahmenbedingungen der letzten Jahrzehnte bei der Förderung dieser Zukunftstechnologie aussahen: kein funktionierender Kapitalmarkt, nahezu keine großen Biotechnologie-Unternehmen in Deutschland oder Europa", sagte Hopp.

Abstandsregeln an Schulen sollen wegfallen

20:44 Uhr

Die Kultusminister der Länder wollen die Schulen nach den Sommerferien wieder vollständig öffnen und in den Regelbetrieb zurückkehren. Sie streben dabei auch eine Aufhebung der Abstandsregel an, sofern es das Infektionsgeschehen zuließe. Das geht aus einem Beschluss der Kultusministerkonferenz hervor, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Die Schüler sollen dann auch wieder regulär im Klassenverband oder in einer festen Lerngruppe unterrichtet werden.

Fitnessstudios in der Krise: Kunden bleiben aus

20:31 Uhr

Unter Corona-Bedingungen ins Fitnessstudio gehen: Für so manchen in Baden-Württemberg scheint diese Hürde noch zu hoch. So richtig gut ist es in den Fitnessstudios im Land offenbar nicht angelaufen. Auch im Wellnessbereich, den viele Kunden sonst gerne nutzen, ist noch vieles verboten - auch zum Leiden der Studiobetreiber:

R-Zahl steigt auf 0,97

19:30 Uhr

Am Donnerstag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 20 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.243 an. Davon sind ungefähr 32.986 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 436 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert. Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert-Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,97 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

Grenzkontrollstelle bei Lindau wird abgebaut

18:00 Uhr

Nach dem Ende der Corona-Grenzkontrollen wird ab Freitag auch die stationäre Kontrollstelle auf der A96 bei Lindau zurückgebaut. Als erstes werde die Tempodrosselung von 80 auf 20 Stundenkilometer auf der Autobahn entfallen und die Anschlussstelle Lindau wieder freigegeben, sagte ein Sprecher der Bundespolizei dem SWR. Das solle im Laufe des Freitags geschehen. Die Kontrollstation werde dann zeitnah abgebaut. Dafür brauche es allerdings noch Zeit, denn der Aufwand bei einem solchen Abbau sei groß.

Tests bei Müller-Fleisch in Birkenfeld negativ

17:20 Uhr

Müller-Fleisch will die strengen Hygieneregeln am Standort Birkenfeld (Enzkreis) vorerst nicht lockern. Das hat die Geschäftsführung am Donnerstag mitgeteilt. Bei der vierten Testreihe war von den 530 getesteten Mitarbeitern keiner mehr positiv. Das strenge Hygienekonzept in dem Betrieb greife nachhaltig, so ein Sprecher des Fleischwerks. Dazu gehörten weiterhin neben Abstandsregeln und Mundschutzpflicht auch Pausenregelungen und Fiebermessen an den Eingängen. Man suche derzeit weitere Unterbringungsmöglichkeiten für die meist aus Osteuropa stammenden Leiharbeiter. Zeil sei, dass maximal nur noch zwei Personen in einem Zimmer wohnen. Vor allem wegen der beengten Wohnverhältnisse hatten sich 415 der 1.100 Müller-Fleisch-Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Inzwischen sind alle wieder gesund. Die behördlich angeordnete Quarantäne für das Fleischwerk war bereits vor zwei Wochen aufgehoben worden.

Land hofft bei Ausbildung auf Bundeshilfen

17:00 Uhr

Corona belastet den Arbeitsmarkt - und damit auch die Auszubildenden. Wie viele Betriebe in Baden-Württemberg im Herbst noch Ausbildungsplätze anbieten werden, war am Donnerstag wichtigstes Thema beim Ausbildungsgipfel des Wirtschaftsministeriums mit Vertretern der Industrie-, Handels- und Handwerkskammern des Landes. Die Hoffnung der Landesregierung ruht auf der Ausbildungsprämie, die der Bund angekündigt hat. Berlin will kleine und mittlere Unternehmen, die ihr Lehrstellen-Angebot dieses Jahr beibehalten oder sogar erhöhen, finanziell unterstützen. Für jeden neuen Ausbildungsvertrag soll das Unternehmen eine einmalige Prämie von 2.000 Euro erhalten. Wer mehr ausbildet als im Schnitt der vergangenen drei Jahre, soll pro zusätzlichen Vertrag 3.000 Euro erhalten.

Zoo in Heidelberg lockert Hygiene-Auflagen

16:40 Uhr

Der Heidelberger Zoo lockert seine Hygiene- und Verhaltensregeln schrittweise. Den Angaben zufolge werden wieder mehr Besucher gleichzeitig auf das Gelände gelassen, eine Online-Anmeldung bleibt aber Pflicht. Außerdem werde ab dem 22. Juni die Maskenpflicht auf dem Zoogelände gelockert und bald wieder einige Tierhäuser geöffnet. Auch erste Fütterungen seien wieder geplant.

Exporte aus BW gehen im April über ein Drittel zurück

13:47 Uhr

Im April sind die Exporte aus Baden-Württemberg durch die Corona-Krise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 34,4 Prozent zurückgegangen. Das teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag in Stuttgart mit. Im bundesweiten Vergleich ist der Export im Land sogar noch stärker eingebrochen. Bundesweit betrug der Rückgang 31,1 Prozent. Unter den wichtigsten Ausfuhrgütern waren Autos und entsprechende Teile am stärksten betroffen. Der Autoexport ging im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 80 Prozent zurück. Die Maschinenexporte sanken um 32 Prozent.

Deutlich weniger Aufträge beim Bau

13:00 Uhr

Die Corona-Krise hat spürbare Auswirkungen auf die baden-württembergische Baubranche. Die Auftragseingänge brachen im April auf 870 Millionen Euro ein nach 1,18 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das teilte der Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Möller, in Stuttgart mit. Der Rückgang habe somit 26,5 Prozent betragen. Das größte Minus gab es mit 44,3 Prozent im Wirtschaftsbau, also bei Bauten für die private Wirtschaft. Der öffentliche Bau verzeichnete einen Rückgang von 15,5 Prozent. Möller sagte, offenbar stellten die Unternehmen im Land, allen voran die Automobilbranche, angesichts der aktuellen Krise ihre Investitionen in neue Fabrikhallen und Bürogebäude derzeit zurück. Umso wichtiger sei es, die Maßnahmen von Bund und Land zur Belebung der Wirtschaft schnell auf den Weg zu bringen. Die Umsatz- und Beschäftigtenzahl auf dem Bau ist aber seit Jahresbeginn stabil geblieben.

SPD-Fraktionschef zu Schulen: "Mindestabstand nicht einzuhalten"

12:50 Uhr

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Stoch rechnet damit, dass in einem Regelbetrieb der Schulen spätestens nach den Sommerferien die aktuellen Corona-Abstandsregeln nicht mehr überall eingehalten werden können. "Die räumlichen Kapazitäten reichen nicht aus", sagte Stoch dem SWR. Das aktuelle Konzept von 1,5 Meter Mindestabstand sei nicht einzuhalten, wenn alle Schüler gleichzeitig beschult werden sollten. Deswegen werde man eine Ausnahme von den Abstandsregeln brauchen und auch Schutzvorrichtungen einführen müssen.

Kretschmann kündigt mehr Personal für Gesundheitsämter an

12:25 Uhr

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat eine personelle Stärkung der Gesundheitsämter angekündigt. Das Coronavirus habe gezeigt, wie wichtig es sei, mit solchen Krisen umzugehen, sagte Kretschmann bei einem Besuch im Landesgesundheitsamt (LGA) in Stuttgart. Das Sozialministerium bereite ein Kabinettsvorlage zur personellen Stärkung des LGA und der Gesundheitsämter vor. Wie hoch diese ausfallen wird, steht demnach noch nicht fest. Es werde aber schwierig werden, neues Personal zu finden, so Kretschmann, weil die Besoldungsstrukturen des öffentlichen Dienstes oft nicht attraktiv genug seien. Die Leiterin des Landesgesundheitsamts, Karlin Stark, begrüßte die Ankündigung. In den vergangenen Jahren sei der öffentliche Gesundheitsdienst vernachlässigt worden.

Wirtschaftsministerin will schnelle Öffnung der Messen

12:15 Uhr

Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) macht Druck für eine rasche Wiederaufnahme des Messebetriebs mit größeren Veranstaltungen. "Wir sind der Auffassung, dass nichts mehr gegen eine Öffnung größerer Messen spricht, sollte das Infektionsgeschehen im Herbst dies zulassen", sagte eine Sprecherin der Politikerin in Stuttgart. Die Messen im Land bräuchten dringend ein Signal und schnellstmöglich Planungssicherheit für das wichtige Herbstgeschäft. Eine ursprünglich geplante Kabinettsvorlage samt eines Vorschlags für ein Hygienekonzept zur Öffnung größerer Messen ab 1. September sei aber auf Drängen des Sozialministeriums von der Tagesordnung der Kabinettssitzung vom Dienstag genommen worden, kritisierte sie. Zuvor hatten "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" darüber berichtet.

Corona-Update für den Südwesten

11:55 Uhr

Die Schulen sollen nach den Sommerferien wieder komplett öffnen, aber Großveranstaltungen wird es bis Ende Oktober nicht geben. Das haben die Ministerpräsidenten entschieden.

Kretschmann: "Die Maskenpflicht werden wir nicht abschaffen"

9:32 Uhr

Wie geht es in der Corona-Krise weiter? Nach dem Treffen mit der Kanzlerin in Berlin mahnt Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) weiter zur Vorsicht. "Abstandsregeln, Mundschutz und Händewaschen - das sind die grundlegenden Regeln, die wir haben, und die müssten auch weiter beachtet werden", sagte er.

Weniger Häftlinge in Gefängnissen

6:50 Uhr

Wegen der strengen Auflagen in der Corona-Krise sitzen deutlich weniger Häftlinge in baden-württembergischen Gefängnissen ein als üblich. Von den insgesamt 7.471 verfügbaren Plätzen im offenen und geschlossenen Vollzug im Land sind derzeit lediglich 6.243 belegt, teilte das Justizministerium am Donnerstag mit. Unter anderem sei die Auslastung im geschlossenen Männervollzug, der Anfang März noch zu über 100 Prozent belegt war, auf rund 88 Prozent zurückgefahren worden. Der Grund: Die Gefängnisse müssen in Zeiten der Pandemie entlastet werden, um Ansteckungsgefahren zu vermindern, wie ein Ministeriumssprecher sagte. Die Zahl der Gefangenen wurde vor allem dadurch reduziert, dass bestimmte Häftlinge zunächst nicht zum Haftantritt geladen wurden - beispielsweise solche mit sogenannten Ersatzfreiheitsstrafen, die eine Geldstrafe nicht bezahlen wollten oder konnten und stattdessen ins Gefängnis müssen.

CDU fordert weitere Lockerungen

6:40 Uhr

Die CDU fordert angesichts sinkender Infektionszahlen deutliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Baden-Württemberg. Demnach sollen bald Ansammlungen von bis zu 20 statt bis zu zehn Personen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit erlaubt sein. So steht es in einem vorläufigen Entwurf der Corona-Verordnung, berichtet die Deutsche Presse-Agentur.

Zudem möchte die CDU ab Anfang Juli Veranstaltungen mit bis zu 250 Leuten freigeben. Die neue Verordnung soll nach CDU-Vorstellung nächsten Dienstag durchs Kabinett gehen und am 1. Juli in Kraft treten. Die CDU-Vorschläge befinden sich aber noch in Ressortabstimmung.

Hier finden Sie die aktuell geltenden Corona-Regelungen in Baden-Württemberg:

Donnerstag, 18.6.2020

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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