Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Aktuell Live-Blog zum Coronavirus (Foto: Getty Images, aprott)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Mittwoch, 17. Juni 2020

Stand

Das Coronavirus bestimmt den Alltag der Menschen im Land. Im Live-Blog fassen wir die neuesten Entwicklungen rund um die Pandemie und die Lockerungen zusammen.

Das war der Mittwoch in Baden-Württemberg

Großveranstaltungen bleiben weiterhin verboten

19:30 Uhr

Neben dem Regelbetrieb für Schulen nach den Sommerferien haben Bund und Länder auch die Beibehaltung der Abstandsregeln sowie das weitere Verbot für Großveranstaltungen beschlossen. Dies teilten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vertreter der Länder in Berlin nach dem Ende der Ministerpräsidentenkonferenz mit. Zur Eindämmung des Virus setzt der Beschluss insbesondere auf die bundesweite Fortsetzung des Mindestabstands von 1,5 Metern, verstärkte Hygiene-Maßnahmen sowie das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen in bestimmten öffentlichen Bereichen.

Das bis Ende August geltende Verbot für Großveransstaltungen soll bis mindestens Ende Oktober grundsätzlich verlängert werden. Die Einigung sieht jedoch auch Möglichkeiten für Ausnahmen zu. Das Verbot gelte für solche Veranstaltungen, "bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich ist".

Schulen sollen nach Sommerferien bundesweit in Regelbetrieb

19:10 Uhr

Die Schulen sollen spätestens nach den Sommerferien in allen Ländern in den Regelbetrieb unter Corona-Bedingungen zurückkehren. Dies gelte, falls sich die Infektionslage in der Corona-Krise weiterhin gleichbleibend gut entwickle. Das beschlossen Bund und Länder bei einem Treffen am Mittwoch in Berlin. Am Donnerstag beraten die Kultusminister der Länder per Videokonferenz über einen vollständigen Schulbetrieb nach den Sommerferien.

Zahl der aktuell Infizierten nur leicht gesunken

18:55 Uhr

Am Mittwoch sind dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium bis 16 Uhr insgesamt weitere 42 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.223 an. Davon sind ungefähr 32.948 Personen wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Aktuell sind geschätzt noch 459 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert (Dienstag: 463). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg um 5 auf insgesamt 1.816.

Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,78 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

Land will Studienfristen verlängern

17:15 Uhr

Die baden-württembergische Landesregierung plant die Verlängerung der Prüffristen für alle Studierenden um pauschal ein Semester. Möglich werde dies durch Änderungen am Landeshochschulgesetz, teilte das Wissenschaftsministerium mit. Dadurch sollten pandemiebedingte Nachteile für die Studierenden abgefedert werden. Die beiden Regierungsfraktionen von Grünen und CDU haben dafür einen gemeinsamen Gesetzentwurf eingebracht. In dem Entwurf enthalten sind den Angaben zufolge auch Änderungen für Gremiensitzungen. So solle es zukünftig Rechtssicherheit für Sitzungen geben, die mittels digitaler Technik, etwa Videokonferenzen, abgehalten werden.

Mediziner finden Ursache für schweren Covid-19-Verlauf

15:45 Uhr

An der Tübinger Uniklinik erforschen Ärzte seit Wochen das Coronavirus. Inzwischen gibt es erste Erkenntnisse. Nach Angaben des Pathologen Hans Bösmüller reagiert bei schweren Corona-Verläufen das Immunsystem zu heftig. Durch eine Gerinnungsstörung werden winzige Blutgefäße verstopft, zunächst in der Lunge. Die Thromben seien wie Beton und könnten kaum aufgelöst werden. Viele Patienten seien deshalb gestorben. Die Tübinger Mediziner haben inzwischen einen Weg gefunden, die Gerinnungsstörung zu behandeln. 


 

Heidelberg: Bauarbeiter kommen nach Ansteckung in Hotel unter

14:42 Uhr

Die Stadt Heidelberg hat 50 Mitarbeiter eines Bautrupps, die unter Quarantäne stehen, in einem Hotel untergebracht. 13 ihrer Kollegen waren positiv auf Corona getestet worden. Wie ein Sprecher der Stadt Heidelberg bestätigte, werden die 50 Bauarbeiter die kommenden zwei Wochen in dem Hotel verbringen. Die Kosten von etwa 70 Euro pro Person und Tag, insgesamt also knapp 50.000 Euro, muss die Stadt übernehmen, weil die Quarantäne vom Gesundheitsamt angeordnet wurde.

Restaurantbetreiber im Land bangen um Existenz

14:30 Uhr

Trotz der Corona-Lockerungen bleiben in vielen Restaurants die Gäste weg. So auch zum Beispiel in den Odenwälder Gasthäusern. Den Wirten macht das schwer zu schaffen. Sie fürchten um ihre Existenz:

Umfrage: Jüngere Menschen zunehmend auf Hilfe der Tafeln angewiesen

14:13 Uhr

Wegen der Corona-Pandemie sind viele jüngere Menschen erstmals auf Hilfe der Tafeln angewiesen - zugleich bleiben viele Ältere aus Angst vor Ansteckung mit dem Virus den Lebensmittelausgaben fern. Dies ergab eine Umfrage des Tafel-Dachverbands bei den regionalen Helfern, wie Tafel Deutschland am Mittwoch in Berlin mitteilte. Der Verbandsvorsitzende Jochen Brühl mahnte, bedürftige Menschen dürften in der Krise nicht vergessen werden. "Wir haben in den letzten Wochen bei den Tafeln eine neue Form der Not erlebt", erklärte Brühl. "Es kommen vermehrt jüngere Menschen, die bis vor kurzem überhaupt nicht auf die Tafeln angewiesen waren und nun vor Erleichterung weinen, weil sie etwas zu essen bekommen und ihren Kühlschrank wieder füllen können." Auch wenn die Bundesregierung bereits schnelle und unbürokratische Hilfen auf den Weg gebracht habe, seien einige Menschen durch die Pandemie in existenzielle Not geraten. Jüngere Menschen suchten Unterstützung, weil sie selbstständig beziehungsweise in Kurzarbeit seien oder aber ihren Job oder Nebenjob verloren hätten.

Landeskonjunkturprogramm kommt für Opposition zu spät

13:16 Uhr

Die AfD und FDP im Stuttgarter Landtag hat das Konjunkturpaket des Bundes gegen die Corona-Krise als schlecht für Baden-Württemberg kritisiert. Eine Kaufprämie ausschließlich für Elektroautos kommt aus Sicht des AfD-Fraktionsvorsitzenden Bernd Gögel vor allem asiatischen oder französischen Herstellern zugute, aber nicht Porsche und Daimler. Die CDU hatte die Debatte beantragt - sie lobte das 130 Milliarden Euro schwere Bundespaket. "Wir werden dafür sorgen, dass der 'Wumms' auch in Baden-Württemberg voll wirkt", so Fraktionschef Wolfgang Reinhart. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) erwartet vor allem von der Absenkung der Mehrwertsteuer einen Wachstumsschub. Auch SPD-Fraktionschef Andreas Stoch verteidigte sie als wichtige Hilfe unter anderem für die Autoindustrie im Land. Dagegen bezeichnet FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke die Mehrwertsteuersenkung als Gießkanne, die der exportorientierten Wirtschaft des Landes keineswegs nütze.

Corona-Update für den Südwesten

12:15 Uhr

Schon Ende des Monats zurück zum Regelbetrieb: Das ist der Plan für die Kitas und Grundschulen in Baden-Württemberg. Seid ihr froh oder würdet Ihr Eure Kids lieber noch zuhause behalten? Mehr zum Thema in unserem Corona-Update für den Südwesten:

Curevac: Zulassung für Impfstoffstudie am Menschen erhalten

11:33 Uhr

Das Tübinger Unternehmen Curevac darf mit der klinischen Prüfung seines Impfstoffs gegen Corona beginnen. Das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen erteilte dem Unternehmen die Zulassung, den Wirkstoff an gesunden Freiwilligen zu testen. Das teilte das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel am Mittwoch mit. Ende April hatte bereits das Mainzer Unternehmen Biontech die Genehmigung erhalten, seinen Wirkstoff an gesunden Freiwilligen zu testen.

Großveranstaltungen sollen bis mindestens Ende Oktober verboten bleiben

10:32 Uhr

In Berlin treffen sich am Nachmittag die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Ein Ergebnis der Konsultation könne das längerfristige Verbot von Großveranstaltungen sein. Wie die Sender RTL und ntv vorab berichten, sollen Großveranstaltungen grundsätzlich noch mindestens bis Ende Oktober verboten bleiben. Alternativ wird sogar eine noch längere Frist bis Jahresende diskutiert. Ausnahmen soll es geben, wenn bei bestimmten Veranstaltungen die Kontaktverfolgung und Einhaltung von Hygieneregelungen sichergestellt ist, berichtet der Spiegel. Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) setzt sich für eine Verlängerung des Verbots ein.

L-Bank: Etliche Unternehmen investieren trotz der Krise

7:11 Uhr

Die landeseigene Förderbank L-Bank sieht die baden-württembergische Wirtschaft wegen des Coronavirus noch längst nicht völlig am Boden: In den ersten sechs Monaten 2020 hat das Institut Förderkredite in Höhe von 1,4 Milliarden Euro bewilligt. Das entspricht knapp acht Prozent mehr als im Vorjahr. Es handelt sich dabei um die ganz normalen Förderangebote der L-Bank, die nichts mit den Corona-Hilfen zu tun haben. "Auch in der Coronakrise schauen Baden-Württembergs Unternehmen nach vorne", heißt es bei der L-Bank. Rund 3.600 Unternehmen haben demnach dieses Jahr bis Ende Mai Förderkredite in Anspruch genommen. Vor allem die rege Nachfrage nach der Innovationsfinanzierung zeige, dass sich die Unternehmen von Corona nicht unterkriegen ließen, gleichgültig, ob sie wirtschaftlich davon betroffen seien oder nicht: Beim L-Bank-Programm "Innovationsfinanzierung 4.0" wurden mit 220 Millionen Euro mehr als dreimal so viel Fördergelder angefragt wie im Vorjahreszeitraum. Bei den Fördergeldern zur Corona-Pandemie ist die L-Bank derweil mit dem ersten Förderpaket der Landesregierung fast durch. Das Institut verzeichnet Stand dieser Woche 282.000 eingegangene Anträge, von denen knapp 243.000 bewilligt und rund 32.000 abgelehnt wurden.

Tübinger Unternehmen Curevac plant Impfstoff-Tests an Menschen

7:00 Uhr

Die Tübinger Biotechfirma Curevac plant eine klinische Studie für einen Corona-Impfstoff. Es wäre die zweite in Deutschland. Heute könnten dazu Details bekannt gegeben werden:

Mittwoch, 17.6.2020

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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