Montage eines Teströhrchens mit der Aufschrift "Covid-19" mit der Grafik von SWR Akktuell Live-Blog zum Coronavirus (Foto: IMAGO, Picture Alliance)

Das Virus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Samstag, 16. Mai 2020

Stand

Das Coronavirus bestimmt den Alltag der Menschen im Land. Im Live-Blog fassen wir die neuesten Entwicklungen rund um die Pandemie und die Lockerungen zusammen.

Das war der Samstag in Baden-Württemberg

So arbeitet der Rattenfänger von Karlsruhe

20:34 Uhr

In Zeiten der Corona-Pandemie bieten viele Restaurants nur Essen außer Haus an. Da häufen sich in vielen Mülleimern Pizzakartons und Essensreste. Das freut vor allem Ratten, die sich sogar bis in die Häuser und Wohnungen hinein wagen. Gegen die Nagetier-Plage müssen dann Schädlingsbekämpfer ausrücken.

Blasmusik in Baden-Württemberg fast komplett gestoppt

19:53 Uhr

Mehr als 2.000 Musikkapellen in Baden-Württemberg können gerade wegen Corona nicht spielen. Denn Blasmusik gilt als möglicher Herd für Corona-Infektionen. Das bringt nicht nur viele Vereine in ernsthafte Schwierigkeiten, das macht auch vielerorts das öffentliche Leben sehr still, zumal auch in Musikschulen Blasinstrumente weiterhin nicht zulässig sind. Und so wird in diesem Jahr wohl das ein oder andere Vereinsjubiläum auf der Dorfwiese ausfallen.

Reproduktionszahl in Baden-Württemberg auf 0,83 gestiegen

18:43 Uhr

Am Samstagnachmittag (16.05.) meldet das Sozialministerium für Baden-Württemberg insgesamt 33.912 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Damit ist die Zahl gegenüber dem Vortag um 56 Fälle (0,2 Prozent) gestiegen. Nach Schätzungen sind 29.754 Personen bereits von ihrer Infektion genesen. Damit sind aktuell 2.509 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle steigt nach offiziellen Angaben auf insgesamt 1.649 an. Dies entspricht einer Veränderung von +4 Fällen (0,2 Prozent). Im Durchschnitt wurden über alle Landkreise hinweg in den vergangenen sieben Tagen 5,0 neue Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet. Die Reproduktionszahl R wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,83 angegeben.

Mehrere tausend Teilnehmer bei Demo in Stuttgart

17:58 Uhr

Am Samstag wurde in Baden-Württemberg in mehreren Städten gegen die Corona-Politik der Landesregierung demonstriert. Die größte Kundgebung fand in Stuttgart statt. Am Samstagnachmittag gab es zuerst eine "Schweigemahnwache", kurz danach begann die Kundgebung der "Querdenken"-Initiative von Organisator Michael Ballweg. Nachdem sich rund 5.000 Teilnehmer auf dem Wasen-Gelände eingefunden hatten, schloss die Polizei die Zugänge und verwies weitere Demonstranten auf eine Ausweichfläche in der Umgebung. Ordner des Veranstalters forderten die Menschen auf, sogenannte Spontanversammlungen anzumelden, denn die Stadt Stuttgart hatte die Teilnehmerzahl auf 5.000 Menschen begrenzt.

Im Rahmen der Hauptveranstaltung, die gegen 17 Uhr endete, gab es keine nennenswerten Zwischenfälle. Die Teilnehmer hielten sich laut Polizei weitgehend an die vorgegebenen Infektionsschutzabstände.

Forscher untersuchen Corona-Ausbreitung in Kupferzell

15:22 Uhr

Im zeitweiligen Corona-Hotspot Kupferzell (Hohenlohekreis) wollen Forscher des Robert Koch-Instituts (RKI) von kommender Woche an die Verbreitung des Virus untersuchen. Dazu sollen rund 2.000 zufällig ausgewählte Erwachsene zur Teilnahme an der Studie "Corona-Monitoring lokal" eingeladen werden, wie der Landkreis und die Gemeinde am Samstag mitteilten.

Den Angaben zufolge soll vor allem untersucht werden, bei wie vielen Menschen sich Antikörper nachweisen lassen und wie hoch der Anteil von Infektionen ist, die ohne Krankheitssymptome verlaufen. Außerdem gehe es darum, welche Personengruppen häufiger betroffen sind und wie viele Erkrankungen einen schweren Verlauf haben.

Kreis und Gemeinde riefen alle Eingeladenen auf, sich an der Studie zu beteiligen. Die Forscher wollen allen Probanden Blut abnehmen, einen Rachenabstrich machen und einige Fragen unter anderem zu Vorerkrankungen stellen.
Kupferzell sei für die Studie ausgewählt worden, weil es dort im März eine Vielzahl von Corona-Infektionen in kurzer Zeit gegeben hatte, hieß es. Insgesamt sollen mit der Studie den Angaben zufolge vier besonders von der Pandemie betroffene Orte untersucht werden.

Schwimmbäder und Fitnessstudios öffnen im Juni

13:09 Uhr

Baden-Württemberg hat die Corona-Beschränkungen wie angekündigt ein weiteres Stück gelockert. So wird am Montag die Kinderbetreuung ausgeweitet, Fahrgastschiffe dürfen wieder fahren und Bildungseinrichtungen jeglicher Art wieder öffnen, wie das Staatsministerium am Samstag mitteilte. Sämtliche Maßnahmen waren bereits angekündigt worden, der offizielle Beschluss der Landesregierung fehlte aber noch. Die geänderte Verordnung enthält noch weitere Lockerungen, die aber erst im Laufe der kommenden Wochen in Kraft treten sollen. Vom 29. Mai an dürfen etwa auch Hotels wieder Touristen aufnehmen und Freizeitparks ihre Tore öffnen. Laut Beschluss dürfen ab dem 2. Juni dann auch alle öffentlichen und privaten Sportanlagen und Sportstätten öffnen, insbesondere Fitnessstudios sowie Tanzschulen. Zudem können Schwimm- und Hallenbäder sowie Thermal- und Spaßbäder eingeschränkt wiedereröffnen, um Schwimmkurse und Schwimmunterricht anzubieten und Prüfungen abzunehmen. Für alle Bereiche gelten dann Hygieneauflagen und das Abstandsgebot.

Eisenmann will Vereine mit 50 Millionen Euro unterstützen

9:54 Uhr

Das Kultusministerium will 50 Millionen Euro für die rund 84.000 Vereine in Baden-Württemberg bereitstellen. Davon sollen 10 Millionen Euro an den Sport fließen. Weil durch die Corona-Krise viele Kurse, Veranstaltungen und Feste ausfallen, droht vielen Vereinen die Überschuldung oder sogar die Pleite. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte bereits zu Beginn der Pandemie gesagt, die Vereine leisteten einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Deshalb werde man alles daran setzen, dass es durch das Corona-Virus und seine Nebenwirkungen kein Vereinssterben geben werde.

Corona-Regeln gelockert: Grenzübertritt wieder leichter möglich

9:45 Uhr

In der Corona-Krise hatten gerade Paare und Familien in den Grenzregionen eine harte Zeit. Jetzt gibt es Erleichterungen: Seit Mitternacht sind die Regeln für den Grenzübertritt zu Frankreich, Österreich und der Schweiz gelockert. In Konstanz und Kreuzlingen und an weiteren Übergängen wurde in der Nacht der Grenzzaun abgebaut. Künftig dürfen sich auch unverheiratete Paare wieder treffen. Der Besuch des Partners ist erlaubt, ebenso der Besuch von engen Verwandten. Dazu zählen Kinder, Eltern und Großeltern, aber auch Geschwister, Tanten, Onkel und Cousins. Auch die Teilnahme an Hochzeiten, Beerdigungen und religiösen Feiern ist gestattet. Freien Grenzübertritt haben zudem Kinder und Jugendliche, die in Deutschland eine Kita, Schule oder Ausbildungsstätte besuchen. Wer in Deutschland Pachtflächen oder einen Zweitwohnsitz hat, darf ebenfalls über die Grenze. Allerdings nur zur Pflege dieses Grundbesitzes. Einreisen aus touristischen Gründen oder zum Einkaufen bleiben weiterhin verboten.

Pflegeheimöffnungen in BW: Lucha mahnt zur Vorsicht

8:30 Uhr

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hat mit Blick auf die Lockerungen bei Besuchsverboten in Pflegeheimen zur Vorsicht gemahnt. "Wir dürfen es nicht riskieren, dass es in den Heimen neue Ausbrüche von Infektionen gibt, die von außen eingetragen werden", sagte Lucha der Deutschen Presse-Agentur. Das Ziel müsse sein, alte Menschen zu schützen. Es sei zu akzeptieren, dass in der ersten Öffnungsphase nicht jeder Besuchswunschtermin erfüllt werden könnte. Ab Montag dürfen nahestehende Personen ihre Angehörigen in Pflegeheimen und Krankenhäusern wieder regelmäßig besuchen. Ein Bewohner darf aber nicht mehr als einmal pro Tag Besuch empfangen. Pro Treffen sind maximal zwei Besucher zugelassen.

Unbekannte sollen Technik-Lastwagen für Corona-Demo angezündet haben

8:02 Uhr

Unbekannte sollen in der Nacht auf Samstag drei Lastwagen einer Firma für Veranstaltungstechnik in Stuttgart in Brand gesetzt haben. In den Fahrzeugen hätte die Technik für die am Nachmittag stattfindende Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen auf dem Cannstatter Wasen transportiert werden sollen, wie ein Polizeisprecher am Morgen sagte. Die Lastwagen seien zum Zeitpunkt des Brandes jedoch noch nicht beladen gewesen. Der Schaden beträgt etwa 70.000 Euro. Die Firma müsse sich nun um Ersatzfahrzeuge kümmern, so der Sprecher. Nähere Informationen zu den Tätern hatte die Polizei zunächst nicht.

Samstag, 16.5.2020

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Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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