Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Aktuell Live-Blog zum Coronavirus (Foto: Getty Images, aprott)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Freitag, 10. September 2021

Stand

Das war der Freitag in Baden-Württemberg

Ausnahmeregelung für Fußballspiel Mainz gegen Freiburg

21:56 Uhr

Das Bundesliga-Heimspiel des FSV Mainz 05 am 18. September gegen den SC Freiburg kann nach dem bewährten Hygienekonzept vor 13.500 Zuschauern ausgetragen werden. Die vom kommenden Sonntag an gültige, neue Coronaschutzverordnung des Landes Rheinland-Pfalz hat auf das Heimspiel in Mainz noch keine Auswirkungen. Der Kartenvorverkauf sei bereits gestartet, deshalb hat die Stadt Mainz dem Fußballverein für das Heimspiel eine Ausnahmegenehmigung erteilt.

ℹ️ #Mainz05 kann sein Heimspiel gegen den @scfreiburg unter Berücksichtigung des in der MEWA ARENA bewährten Hygienekonzepts austragen. Eine Anpassung an die neue #Coronaschutzverordnung der @rlpNews erfolgt im Anschluss 👇 https://t.co/w6VboqygP1 https://t.co/ooVcx0iVzK

Impfaktion in Stuttgarter Clubs - heute im Club Lehmann

20:01 Uhr 

"Erst impfen, dann tanzen", so lautet das Motto einer Impfaktion, die in ausgewählten Stuttgarter Clubs läuft. Gestern ist sie im Kowalski gestartet, heute Abend geht es im Club Lehmann weiter. "Weil wir uns erhofft haben, dass wir damit die Club-affine Zielgruppe ansprechen können, dass wir einfach noch mehr Leute zum Impfen motivieren können, die wir bis jetzt eben nicht erreicht haben", so Stuttgarts Nachtmanager Nils Runge zum Ziel der Aktion: Es gehe darum zu zeigen, dass sich die Clubs ihrer Verantwortung bewusst seien.

Corona-Lage in Italien bessert sich weiter

19:43 Uhr

Die Infektionslage in Italien hat sich in der vergangenen Woche weiter gebessert. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert sank von landesweit durchschnittlich 74 Fällen je 100.000 Einwohner auf 64 Fälle, wie das Gesundheitsministerium in Rom mitteilte. Die Gesundheitsexperten gaben für Friaul-Julisch Venetien, die Lombardei und die Autonome Provinz Bozen/Südtirol ein moderates Infektionsrisiko aus. In den übrigen Regionen galt demnach eine niedrige Gefahr. In den Krankenhäusern stieg der Anteil der Covid-19-Patienten auf den Intensiv- und Krankenstationen. Landesweit lag er in der Intensivmedizin bei durchschnittlich rund sechs Prozent.

Kinderärzte aus dem Enzkreis äußern sich zu Impfung von Kindern

18:14 Uhr

Die Unsicherheiten rund um die Impfung von Kindern sind groß. Das könnte auch an der späten Empfehlung der Ständigen Impfkommission liegen. Gleichzeitig hat das Unternehmen Biontech einen Impfstoff für Kinder unter zwölf angekündigt, der schon in wenigen Wochen auf den Markt kommen soll. Im Landratsamt des Enzkreises haben sich heute mehrere Kinderärzte zu dem Thema geäußert.

Long-Covid-Studie in Ostwürttemberg

18:09 Uhr

Eine neue Studie will Langzeitfolgen bei Corona-Erkrankten aus Ostwürttemberg erfassen. Daran beteiligt sind unter anderem das Universitätsklinikum Ulm und mehrere Gesundheitsämter. Schlafstörungen, Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten oder Atembeschwerden - darüber klagen viele Betroffene nach der eigentlichen Erkrankung. Die Beschwerden werden auch Long-Covid genannt und können Monate nach der Infektion andauern. Menschen in Ostwürttemberg, die sich vorigen Winter infiziert hatten, sollen Fragebögen bekommen. Über 12.000 werden in der Region verschickt. Bei den Fragen geht es zum Beispiel darum, wie es den Betroffenen jetzt geht und um ihren Alltag nach der Infektion.

Corona-Zahlen in BW: Lage auf Intensivstationen unverändert

17:57 Uhr

Das Landesgesundheitsamt hat heute (Stand: 16 Uhr) 171 Covid-19-Fälle auf den Intensivstationen gemeldet - genauso viele wie gestern. 82 werden invasiv beatmet. 7,4 Prozent der in Baden-Württemberg verfügbaren Intensivbetten sind derzeit mit Covid-19-Patienten belegt (Vortag: 7,4). Die landesweite Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 2,37. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vortag (2,31). Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde mit 93,4 angegeben (Vortag: 93,3). Die Zahl der offiziell registrierten Corona-Neuinfektionen liegt bei 1.746 (Vortag: 1.863). Laut Landesgesundheitsamt beträgt die Inzidenz aktuell unter vollständig Geimpften 18,7 (Vortag: 18,0). Bei Menschen ohne jegliche oder mit unvollständiger Impfung sowie ohne Angaben zum Impfstatus ging der Wert weiter nach oben und liegt aktuell bei 208,8 (Vortag 209,0). Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg hat im Moment der Ostalbkreis mit 61,1 - die höchste Mannheim mit 147,9.

Gefälschte Quarantäne-Anordnungen in Backnang

17:49 Uhr

Mehrere Haushalte in Backnang haben in dieser Woche gefälschte Quarantäne-Anordnungen erhalten. Der vermeintliche Absender der Briefe war das Corona-Team der Stadt Backnang. Bislang sind vier solcher gefälschten Anordnungen bei der Polizei angezeigt worden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und nimmt Hinweise auf die Fälscher entgegen.

Verfassungsrechtler warnt vor Nachteilen für Ungeimpfte

17:35 Uhr

Der Verfassungsrechtler Volker Boehme-Neßler hat vor weiteren Nachteilen für Ungeimpfte gewarnt. "Wir erleben gerade die nächste Eskalationsstufe bei der Einführung einer Impfpflicht durch die Hintertür", sagte der Professor für Öffentliches Recht an der Universität Oldenburg. Der Anfang sei mit der 3G-Regel gemacht worden. Nun werde gefordert, Ungeimpften, die in Quarantäne müssen, den Verdienstausfall nicht mehr zu erstatten. Entsprechende Schritte haben mehrere Bundesländer bereits angekündigt. "Wenn die Impfung weiterhin freiwillig sein soll, dürfen Impfunwilligen keine Nachteile entstehen, wenn sie sich nicht impfen lassen wollen“, unterstrich Boehme-Neßler. In Baden-Württemberg sei sogar ein Lockdown nur für Ungeimpfte geplant, das erntete bereits Kritik.

2G-Regel in BW: Was ist rechtlich erlaubt?

17:14 Uhr

Anders als geplant, wird Baden-Württembergs Landesregierung die neue Corona-Verordnung im Laufe der kommenden Woche verkünden. Grund ist das Infektionsschutzgesetz des Bundes. Die SWR-Rechtsredaktion hat die rechtliche Grundlage analysiert.

3G-Regel ab 13. September in der Schweiz

17:01 Uhr

Ab Montag gilt in der Schweiz die Zertifikatspflicht für Gastro-, Kultur- und Freizeitbetriebe. Dort haben nur noch Geimpfte, Genesene oder Getestete Zutritt zu den Innenbereichen. Beispielsweise in Restaurants, Kinos, Theatern und Fitnesscentern, aber auch bei Publikumsmessen und Sportveranstaltungen, die drinnen stattfinden, muss ab 13. September in der Schweiz der Covid-Pass vorgelegt werden. Die neuen 3G-Regelungen gelten für Menschen ab 16 Jahren.

Neue Corona-Verordnung kommt im Laufe der kommenden Woche

16:51 Uhr

Die überarbeitete Corona-Verordnung für Baden-Württemberg soll im Laufe der kommenden Woche in Kraft treten. Das hat das Sozialministerium mitgeteilt. Damit tritt sie nicht wie bisher angekündigt ab dem kommenden Montag in Kraft. Der genaue Zeitpunkt hänge vom Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes auf Bundesebene ab. Laut Sozialministerium soll das erst kommende Woche geschehen, weshalb die aktuelle Corona-Verordnung bis dahin verlängert wird. Die neue Corona-Verordnung sieht unter anderem konkrete Warn- und Alarmwerte vor, ab denen Einschränkungen für Nicht-Geimpfte gelten.

Feriendörfer ziehen positive Sommerferienbilanz

16:44 Uhr

Die Feriendörfer in Sonnenbühl, Tieringen und Schramberg ziehen eine äußerst positive Sommerferienbilanz. Alle waren die Ferienzeit über voll belegt. "Wir spüren den Trend, in Deutschland Urlaub zu machen deutlich", sagte Andreas Hase vom Feriendorf Schramberg (Kreis Rottweil) dem SWR. Die Corona-Situation habe mehr Gäste aus entfernteren Bundesländern gebracht. Ähnlich ist das Fazit im Zollernalbkreis, so Bernhard Deyhle vom Feriendorf Tieringen. Alle 40 Ferienhäuser waren ausgebucht. Außerdem seien mehr Familien aus Nordrhein-Westfalen gekommen, weil es dort Zuschüsse für Familienurlaub gab. "Im August hätten wir die Häuser dreimal vergeben können", sagte Sabine Göbel vom Feriendorf in Sonnenbühl (Kreis Reutlingen). Allerdings sei der Aufwand durch die Kontrolle der 3G-Regeln größer gewesen, ebenso beim Putzen und Desinfizieren der Wohnungen.

Sonderimpfaktionen an Schulen in Kreisen Neu-Ulm und Biberach

16:28 Uhr

In den Kreisen Neu-Ulm und Biberach gibt es zum Start des neuen Schuljahres Sonder-Impfaktionen für Jugendliche. Das haben die Landratsämter heute mitgeteilt. Im Kreis Neu-Ulm fährt ein Impfbus in den kommenden Wochen neun Schulen an. Weitere Termine seien geplant. Im Kreis Biberach wird an fünf Schulen geimpft. Voraussetzung für die Corona-Impfung ist eine Einverständniserklärung der Eltern.

Enzkreis: Verzögerung bei Kontaktaufnahme zu Corona-Infizierten

16:14 Uhr

Wer in Pforzheim und dem Enzkreis positiv auf das Coronavirus getestet wird, muss derzeit mehrere Tage auf einen Anruf des Gesundheitsamtes warten. Als Grund für die Verzögerung nennt die Behörde einen Arbeitsanstieg, unter anderem wegen steigender Infektionszahlen. Reiserückkehrende und die Umsetzung neuer Corona-Regeln hätten die Arbeitsbelastung im Gesundheitsamt stark erhöht, so die Leiterin der Behörde im Enzkreis, Brigitte Joggerst. Man habe allein in der letzten Woche 400 Fälle bearbeitet. Joggerst wirbt für Verständnis, dass die Kontaktaufnahme zu Infizierten und deren Kontakten einige Tage dauern könne. Wer positiv getestet werde, müsse sich dennoch unverzüglich in häusliche Quarantäne begeben. Laut Gesundheitsamt Enzkreis infizieren sich etwa zehn Mal mehr Ungeimpfte als Geimpfte mit dem Virus.

Kreta und Korsika kein Hochrisikogebiet mehr

16:06 Uhr

Die Bundesregierung streicht die bei Urlaubern beliebten Inseln Kreta und Korsika ab Sonntag von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete. In Frankreich bleiben damit nur noch die Region Provence-Alpes-Côte d'Azur und einige Überseegebiete auf der Liste, wie das Robert-Koch-Institut heute mitteilte. Griechenland verschwindet damit komplett von der Liste der Hochrisikogebiete.

Spahn lobt Stiko-Entscheidung für Schwangere

15:52 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Ständige Impfkommission (Stiko) für ihre Corona-Impfempfehlung für Schwangere und Stillende gelobt. Diese Entscheidung bedeute nach vielen Monaten mit vielen offenen Fragen nun endlich wissenschaftlich begründete Gewissheit, sagte der CDU-Politiker. Bisher hieß es von der Stiko, sie empfehle keine generelle Impfung in der Schwangerschaft. Die Datenlage reiche nicht aus, um Wirksamkeit und Sicherheit zu beurteilen.

Landkreis Rottweil: Gefälschter Impfausweis fliegt auf

15:17 Uhr

Aufgeflogen ist ein 31-Jähriger am Donnerstagabend, als er seinen Impfausweis in einer Apotheke in Zimmern ob Rottweil (Landkreis Rottweil) digitalisieren lassen wollte. Wie sich herausstellte, war das Dokument aber gefälscht. Die Polizei ermittelt nun wegen Urkundenfälschung. Als der Mann seinen Ausweis in der Apotheke vorzeigte, fielen dort die augenscheinlichen Veränderungen auf. Daraufhin wurde die Polizei verständigt. Diese prüfte die Daten und stellte fest, dass diese nicht zutreffend waren. Über die Staatsanwaltschaft Rottweil ließen sich die Polizeibeamten eine sofortige Wohnungsdurchsuchung anordnen, bei der die falsche Urkunde aufgefunden wurde. Die Ermittlungen dauern daher noch an.

Europa-Projekt: Lerneffekt zu Corona-Pandemie

15:09 Uhr

Die Stadt Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) will mit sechs weiteren europäischen Städten gemeinsam Lehren aus der Pandemie ziehen. Konkret geht es darum, sich die jeweiligen Reaktionen auf die Corona-Krise anzuschauen, teilte die Stadt mit. Was hat gut funktioniert, was weniger, was überhaupt nicht - und: Was können wir daraus im Umgang mit zukünftigen Krisen lernen? Am Ende soll unter anderem ein mehrsprachiges Multimedia-Tool stehen, was die Empfehlungen bündelt. Die Initiative zu dem Projekt ging von der norditalienischen Stadt Borgomanero aus. Die EU hat Fördergelder aus dem Programm "Citizen4EU" zugesagt.

Experte: Kinder-Impfung vor allem für Risikopatienten wichtig

14:54 Uhr

Von einer Corona-Impfung für Jungen und Mädchen unter zwölf Jahren können nach Ansicht eines Experten für Kindermedizin vor allem besonders gefährdete Patienten profitieren. "Auch in der Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen gibt es natürlich Risikogruppen, deren Gesundheit und Teilhabe am sozialen Leben deutlich verbessert wird, wenn es ein Impfangebot gibt", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch. Als Beispiele nannte er Kinder mit einer schweren chronischen Erkrankung oder einem geschwächten Immunsystem.

Tübinger Landkreise bieten Impfaktionen für Jugendliche

14:27 Uhr

Die Kreisimpfzentren in der Region Tübingen bieten am Wochenende Impfaktionen für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren an. So sind im Kreisimpfzentrum Reutlingen etwa laut Landratsamt verstärkt Kinder- und Jugendärzte im Einsatz. Bei unter 16-Jährigen ist eine Begleitung durch Erziehungsberechtigte nötig. Auch die Kreisimpfzentren in Tuttlingen, Meßstetten, Dornstetten und Tübingen beteiligen sich an der Aktion. Interessierte sollten sich vorher über die jeweiligen Öffnungszeiten informieren. Die Impfangebote sind der Auftakt zu einer bundesweiten Impf-Aktionswoche ab Montag.

Lauterbach warnt vor unbezahlter Quarantäne

13:56 Uhr

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Bundesländer davor gewarnt, künftig für Menschen ohne Corona-Schutzimpfung die Lohnfortzahlung bei einer Quarantäne zu streichen. Normalerweise sei er immer für schärfere Maßnahmen, wenn es um Schutz vor dem Coronavirus geht, sagte Lauterbach dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". In diesem Fall aber könnte der Schuss nach hinten losgehen. Die Idee, dass Ungeimpfte erst für ihren Corona-Schnelltest selbst zahlten, dann einen PCR-Test machten und danach in unbezahlte Quarantäne gingen, sei "zu schön, um wahr zu sein", sagte Lauterbach. Als schlechtes Beispiel führte er die USA an, wo es grundsätzlich keine bezahlte Quarantäne gibt. Die erkrankten Menschen versuchten dort, ohne diese Unterstützung durchzukommen. "Das birgt zwei Risiken: Sie können andere anstecken, und es drohen auch gesundheitliche Gefahren, wenn eine Corona-Erkrankung verschleppt wird."

WHO-Europa-Direktor: Bevölkerungsimmunität kaum noch zu erreichen

13:41 Uhr

Der Europa-Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Hans Kluge, hat vor zu großen Erwartungen an eine hohe Impfrate als Ausweg aus der Pandemie gewarnt. Durch die Verbreitung neuer Virusvarianten mit höherer Übertragbarkeit wie der Delta-Variante sei das Ziel einer Bevölkerungsimmunität kaum noch zu erreichen, sagte Kluge. Im Mai hatte Kluge noch gesagt, ab einer Durchimpfung von 70 Prozent der Weltbevölkerung sei ein Ende der Pandemie möglich. Auf die Frage, ob die WHO an diesem Ziel festhalte, sagte Kluge nun, im Mai seien hochansteckende Virusvarianten noch nicht so weit verbreitet gewesen. "Daher gehe ich davon aus, dass wir an den Punkt kommen, an dem das wichtigste Ziel der Impfungen ist, schwere und tödliche Krankheitsverläufe zu verhindern."

Krankenhausbelegung künftig Kriterium für Corona-Maßnahmen

12:34 Uhr

Die Belegung der Krankenhäuser mit Covid-19-Patienten ist künftig ausschlaggebend für Pandemiemaßnahmen. Eine entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes hat der Bundesrat heute beschlossen. Damit wird die sogenannte Hospitalisierungsrate zur wichtigsten Größe für Maßnahmen gegen das Coronavirus. Konkret sieht das neue Infektionsschutzgesetz vor, dass die Zahl der coronabedingten Krankenhauseinweisungen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen "wesentlicher Maßstab für die weitergehenden Schutzmaßnahmen" wird. Auch Indikatoren wie die Anzahl der Neuinfektionen, die verfügbaren Intensivbetten und die Zahl der Geimpften wird berücksichtigt. Bundesweit einheitliche Werte soll es jedoch nicht geben. Der Bundestag hatte das Gesetz am Dienstag beschlossen.

Bundesrat gibt okay: Arbeitgeber dürfen Impfstatus erfragen

12:15 Uhr

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in besonders sensiblen Bereichen wie Kindertagesstätten, Schulen und der Pflege dürfen künftig den Covid-19-Impfstatus ihrer Beschäftigten abfragen. Dadurch sollen sie etwa entscheiden können, ob sie Beschäftigte ohne Immunschutz in Bereichen einsetzen, in denen die Infektionsgefahr geringer ist. Eine Auskunftspflicht besteht auch hinsichtlich einer möglichen Genesung. Der Bundesrat hat einer entsprechenden Änderung des Infektionsschutzgesetzes zugestimmt. Die Regelung ist auf den Zeitraum beschränkt, für den der Bundestag eine sogenannte epidemische Lage von nationaler Tragweite feststellt.

Erstmals Gamma-Mutation im Hohenlohekreis

12:00 Uhr

Wissenschaftler haben erstmals bei zwei Personen aus Künzelsau (Hohenlohekreis) die sogenannte Gamma-Variante des Coronavirus nachgewiesen. Ein Reiserückkehrer aus Südamerika habe diese Virusvariante eingeschleppt, sagte ein Sprecher des Hohenlohekreises auf SWR-Anfrage. Mittlerweile sei ein weiteres Familienmitglied infiziert. Die direkten Kontaktpersonen mussten sich umgehend in Quarantäne begeben. Es sei möglich, dass im Familienkreis weitere Fälle auftreten, so der Sprecher. Die Gamma-Variante ist laut Robert-Koch-Institut erstmals in Brasilien nachgewiesen worden, sie wird als besorgniserregende Virusvariante eingestuft.

Lolli-Tests an ausgewählten Schulen in BW

11:21 Uhr

An verschiedenen Schulen in Schwäbisch Hall und Mannheim starten im September die "Lolli-Tests", um Corona-Infektionen unter Schülerinnen und Schülern zu entdecken: Wie das mobile Testlabor Covlab der Baden-Württemberg-Stiftung mitteilte, geht bereits am 14. September eine Testphase an weiterführenden Schulen in Schwäbisch Hall los, die bis zum 24. September 2021 laufen wird. In Mannheim solle dieses Konzept ab dem 27. September für etwa sechs bis acht Wochen an mehreren Grundschulen erprobt werden und könne bei Bedarf auf weitere Einrichtungen wie beispielsweise Kindertagesstätten ausgeweitet werden. Bei den Tests lutschen die Schülerinnen und Schüler an medizinischen Wattestäbchen, diese werden dann im sogenannten "Pooling" gesammelt und gemeinsam im Labor analysiert. Können in einem Pool keine SARS-CoV-2 spezifischen Nukleinsäuren nachgewiesen werden, bedeutet dies Entwarnung für alle Testpersonen. Gibt es dagegen einen positiven Befund, kommen erstmals Kauschwämmchen zum Einsatz, die die Universitätsmedizin Mannheim (UMM) entwickelt hat. Sie können Covlab zufolge mehr Speichel aufnehmen und seien deshalb für eine Nachtestung besser geeignet. Mit dem mobilen Labor können bis zu 3.000 Schülerinnen und Schüler pro Tag getestet werden.

Caritas ruft zur Impfung auf

11:06 Uhr

Auch die katholische Wohltätigkeitsorganisation Caritas hat zur Corona-Impfung aufgerufen. Die Impfung möglichst Vieler sei der schnellste und sicherste Weg aus der Pandemie, sagte Caritas-Präsident Peter Neher in Freiburg. Wichtig sei, sich selbst und andere zu schützen. "Es muss uns gelingen, mit den Impfungen das Kapitel der Pandemie so schnell wie möglich zu schließen", so Neher. Vielen Menschen verlange die Corona-Pandemie große Opfer ab.

Impf-Empfehlung für Schwangere und Stillende

10:53 Uhr

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung gegen das Coronavirus jetzt auch für Schwangere und Stillende. Die Empfehlung basiere auf der Aufarbeitung der in den letzten Wochen verfügbar gewordenen Daten zum Risiko von schweren Covid-19-Verläufen in der Schwangerschaft sowie zur Effektivität und Sicherheit einer Impfung bei Schwangeren und Stillenden, teilte die Stiko mit.

Weniger Infektionsfälle durch Reiserückkehrer in BW

10:47 Uhr

Die Zahl der Corona-Infektionen bei Reiserückkehrern in Baden-Württemberg nimmt ab. Das geht aus aktuellen Daten des Landesgesundheitsamts (Stand: Donnerstag 16 Uhr) hervor. Demnach wurden in den vergangenen zwei Ferienwochen 2.761 Coronavirus-Infektionen bei Reiserückkehrern mit möglicher Ansteckung im Ausland übermittelt. In der vergangenen Woche waren es für den vergleichbaren Zeitraum von 14 Tagen noch 3.360 Fälle. Seit Anfang Juni gab es nach Angaben der Behörde 7.391 solcher Fälle. Hauptreiseländer, aus denen das Virus nach Baden-Württemberg eingeschleppt wurde, sind demnach das Kosovo, die Türkei und Kroatien. Baden-Württemberg rechnet jedoch damit, dass die Infektionszahlen bei Reiserückkehrern in den nächsten Wochen steigen werden.

Bundesrat entscheidet: Dürfen Arbeitgeber Impfstatus abfragen?

10:44 Uhr

Müssen Arbeitnehmer künftig die Frage beantworten, ob sie gegen Covid-19 geimpft sind? Nach dem Bundestag soll am Freitag der Bundesrat eine Ausweitung dieser Auskunftspflicht beschließen. Die neue Regelung sieht vor, dass künftig bestimmte Arbeitgeber nach dem Impfstatus ihrer Angestellten fragen dürfen, beispielsweise an Schulen, Kindertageseinrichtungen, Obdachlosenunterkünften oder Justizvollzugsanstalten. Zu diesem Zweck soll das Infektionsschutzgesetz (IfSG) geändert werden.

Darum lehnt der Einzelhandel in BW die 2G-Regel ab

10:24 Uhr

Die neue Corona-Verordnung für Baden-Württemberg sorgt bereits für Unmut im Einzelhandel, bevor sie am kommenden Montag (13. September) in Kraft tritt. Es stehe jedoch noch nicht fest, ob die 2G-Regel auch für den Einzelhalndel in Baden-Württemberg gelten werde, so das Sozialministerium gegenüber dem SWR. Franz Bernhard Wagener, Chef der "Wagener Kaufhäuser" in Baden-Baden, kritisiert: "Komischerweise ist der Einzelhandel das einzige Segment, wo man in dieser Form von Seiten der Politiker glaubt, sich austoben zu können." Im Gespräch mit SWR Aktuell spricht er zudem darüber, wieso er auch die Maskenpflicht im Einzelhandel für falsch hält.

Pleitewelle im ersten Halbjahr ausgeblieben

10:01 Uhr

Die befürchtete Pleitewelle infolge der Corona-Krise ist im ersten Halbjahr wegen staatlicher Hilfen ausgeblieben. Im Gegenteil: Die Zahl der Insolvenzen von Unternehmen sei sogar um 17,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 7.408 gesunken, so das Statistische Bundesamt. Dazu dürften staatliche Konjunkturhilfen für die Unternehmen sowie die seit Mai wieder durchweg geltende Insolvenzantragspflicht beigetragen haben. Allerdings waren den Zahlen zufolge die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger mit 31,8 Milliarden Euro fast doppelt so hoch wie vor Jahresfrist mit 16,7 Milliarden Euro. "Dieser Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass mehr wirtschaftlich bedeutende Unternehmen Insolvenz beantragt hatten", so die Statistiker. Experten gehen davon aus, dass durch die staatlichen Hilfen auch im kommenden Jahr keine Insolvenzwelle auf Deutschland zurollen wird.

Bald Impfstoff für Kinder zwischen fünf und elf Jahren?

8:53 Uhr

Der Gründer des Mainzer Impfstoff-Herstellers Biontech, Özlem Türeci, rechnet mit einem Corona-Impfstoff für Kinder zwischen fünf und elf Jahren in wenigen Wochen. "Wir bereiten bereits die Produktion vor", sagte Türeci dem Nachrichtenmagazin "Spiegel Online". Bereits Mitte Oktober könnten in Deutschland die ersten Kinder unter 12 Jahren geimpft werden. Um dieses Ziel zu erreichen, will Biontech in den kommenden Wochen die Ergebnisse aus der Studie zu den Fünf- bis Elfjährigen vorlegen und eine Zulassung des Impfstoffes für diese Altersgruppe auch in Europa beantragen. Der Impfstoff sei derselbe wie bei den Erwachsenen, allerdings niedriger dosiert und es müsse weniger abgefüllt werden. Laut dem Biontech-Gründer sehen die Ergebnisse aus der Studie gut aus, alles laufe nach Plan.

Insolvenzwelle bliebt trotz Corona aus

8:15 Uhr

Eine Insolvenzwelle bei Unternehmen infolge der Corona-Krise ist im ersten Halbjahr 2021 ausgeblieben. Stattdessen sank die Zahl gemeldeter Unternehmensinsolvenzen laut Statistischem Bundesamt weiter. Im ersten Halbjahr 2021 haben die deutschen Amtsgerichte demnach 7.408 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren 17,7 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2020 und 22,9 Prozent weniger als im von der Corona-Krise nicht betroffenen ersten Halbjahr 2019.

Weltweit mehr als 223 Millionen Infektionen

6:51 Uhr

Weltweit haben sich mehr als 223,12 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Zählung der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis offizieller Daten. Mehr als 4,77 Millionen Menschen starben demnach mit oder an dem Virus. Die meisten Infektions- und Todesfälle weisen die USA auf.

Stark steigende Fallzahlen bei Schülern erwartet

6:46 Uhr

Das Landesgesundheitsamt (LGA) rechnet nach dem Beginn des neuen Schuljahrs mit deutlichen steigenden Corona-Fallzahlen in Baden-Württemberg. "Es ist zu erwarten, dass die Inzidenz nach dem Beginn des neuen Schuljahres etwa in der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen deutlich steigen wird", sagte der Leiter des Referats für Gesundheitsschutz und Epidemiologie, Stefan Brockmann, der Deutschen Presse-Agentur. "Die Inzidenz bei den Jüngeren dürfte deutlich höher ausfallen als im Rest der Bevölkerung." Man schaue mit Zunahme der Impfungen aber bewusst nicht mehr nur auf die Inzidenz, sagte der Chef-Virologe. Zugleich habe man sich das Ziel gesetzt, dass es keine Schulschließungen mehr geben soll.

Weitere Bundesländer diskutieren Lohnfortzahlung

6:17 Uhr

Neben Baden-Württemberg planen auch andere Bundesländer, die Lohnfortzahlung für Ungeimpfte abzuschaffen, wenn sie wegen Corona in Quarantäne müssen. Unter anderem werde in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen über einen solchen Schritt diskutiert, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". In Baden-Württemberg ist das Ende der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte ab dem 15. September vorgesehen, Rheinland-Pfalz will demnach zum 1. Oktober nachziehen. Auch in Hessen und Mecklenburg-Vorpommern gebe es Überlegungen in diese Richtung. In Berlin und Hamburg gibt es dem Bericht zufolge keine Pläne, die Lohnfortzahlung für Ungeimpfte zu streichen.

Handel und Gastronomie in BW kritisieren 2G-Regel

5:55 Uhr

Die neue 2G-Regel der baden-württembergischen Landesregierung ist bei Handel und Gaststättenverband auf Kritik gestoßen. "Der Ausschluss von ungeimpften Personen und die damit verbundenen Kontrollen von Geimpften und Genesenen würden dem ohnehin schon angeschlagenen stationären Einzelhandel vielerorts den Todesstoß versetzen", sagte Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann der "Welt". Der Handel könne die Kontrollaufgaben weder personell noch finanziell leisten, so Hagmann: "Vor den Geschäften werden sich lange Schlangen bilden, die Kundinnen und Kunden von einem Besuch im Einzelhandel abschrecken und in die Arme der Onlinehändler treiben." Auch der Hotel- und Gaststättenverband geht auf Distanz. "Zugangsbeschränkungen für Ungeimpfte bedeuten immer wirtschaftliche Verluste für das Gastgewerbe, weil sie das Gästepotenzial verkleinern", sagte ein Sprecher. Allerdings steht noch nicht fest, ob die 2G-Regel auch für den Einzelhalndel in Baden-Württemberg gelten wird. Die Planungen dazu liefen noch, so das Sozialministerium gegenüber dem SWR.

Deutschlandweit fast 31.000 Impfdurchbrüche

5:10 Uhr

Bislang sind fast 31.000 Menschen in Deutschland trotz eines vollständigen Impfschutzes an Covid-19 erkrankt. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Seit dem 1. Februar seien 30.880 sogenannte Impfdurchbrüche registriert worden - also symptomatische Corona-Infektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung. Die Wirksamkeit der Impfung bewertet das RKI dennoch als hoch: Sie liege bei Erwachsenen je nach Altersgruppe zwischen 86 und 87 Prozent.

Hospitalisierungsinzidenz steigt laut RKI weiter

4:40 Uhr

In Deutschland sind sowohl die Hospitalisierungsinzidenz als auch die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen weiter angestiegen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner und Woche aktuell bei 1,89 (Vortag: 1,79). Der Inzidenzwert beträgt demnach 83,8. Am Vortag hatte der Wert bei 83,5 gelegen, vor einer Woche bei 80,2. Das geht aus Zahlen hervor, die das RKI heute Früh veröffentlichte. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.969 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 14.251 Ansteckungen. Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 55 Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die an oder mit einer nachgewiesenen Corona-Infektion gestorben sind, stieg auf insgesamt 92.553.

Mehr Jüngere als Ältere auf Intensivstationen

2:10 Uhr

In Deutschland werden vermehrt jüngere Menschen als Covid-Patienten auf der Intensivstation behandelt. Von Mitte August bis Anfang September seien es mehr 18- bis 59-Jährige gewesen als Menschen über 60, hieß es in dem am Donnerstagabend veröffentlichten Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI). Das könne als Effekt der Impfkampagne und der bislang noch unzureichend hohen Quoten bei den 18- bis 59-Jährigen interpretiert werden, so das RKI.

Freitag, 10. September 2021

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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