Das war der Samstag in Baden-Württemberg
Spahn sieht vollständige Öffnung von Clubs skeptisch
21:12 Uhr
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich bei einem Treffen mit Vertretern der Club- und Kulturbranche dagegen ausgesprochen, ähnlich wie in Großbritannien Bars und Dicos allgemein zu öffnen. Er betonte die Rolle des Impfens. Zu Frage nach einer Perspektive für die Branche sagte Spahn, die sicherste Bedingung für die Gesellschaft sei eine Impfquote von deutlich über 80 Prozent. "Dann kämen wir ziemlich sicher durch Herbst und Winter." Aktuell sind mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Ein Datum könne er nicht nennen, so Spahn. Er unterstrich, wie wenig planbar die Lage ist. "Ich kann euch nicht sagen, was im Dezember ist." Offen zeigte er sich für Modellprojekte der Clubs, die das Tanzen innen möglich machen könnten. In Baden-Württemberg dürfen Clubs mit 3G-Regel öffnen, allerdings müssen Ungeimpfte hier einen negativen PCR-Test vorweisen.
Impfzahlen im Land steigen wieder - Vor-Ort-Angebote werden angenommen
18:38 Uhr
Lange sah es nicht danach aus, aber die Zahl der täglichen Impfungen in Baden-Württemberg steigt wieder. Dazu tragen auch mobile Angebote, wie der Impfbus des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart, bei.
"Lage auf Intensivstationen gibt Anlass zur Sorge"
18:10 Uhr
Die Zahl der Neuinfektionen in Baden-Württemberg steigt weiter an. Um eine Überlastung der Intensivstationen zu verhindern, bereitet die Landesregierung weitere Einschränkungen für ungeimpfte Erwachsene vor. Statt der Inzidenz zieht sie nun vor allem die Belegung der Intensivbetten für die Bewertung der Lage heran. Die jüngste Entwicklung gebe Anlass zur Sorge, sagte Uwe Lahl (parteilos), Amtschef im Sozialministerium.
Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 76,3
17:00 Uhr
In Baden-Württemberg ist die Sieben-Tage-Inzidenz am Samstag auf 76,3 gestiegen. Das teilte das Landesgesundheitsamt mit. Gestern lag sie noch bei 71,8. In den vergangenen 24 Stunden wurden den Gesundheitsämtern im Land 1.436 neue Corona-Fälle gemeldet. Zwei weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Die landesweit höchste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnet der Stadtkreis Heilbronn mit 140,6, gefolgt vom Stadtkreis Baden-Baden mit 125. Den niedrigsten Wert hat der Kreis Emmendingen mit 37,9.
Mehr als 50 Festnahmen bei verbotenen Demos in Berlin
16:25 Uhr
Trotz mehrerer Demonstrationsverbote ziehen einige Tausend Gegner der Corona-Politik durch Berlin. Am Mittag hatten sich hunderte Menschen unangemeldet rund um den Volkspark Friedrichshain versammelt. Einzelne Gruppen zogen nach Angaben von Beobachtern zunächst eher ziellos durch die Straßen. Eine Polizeisprecherin sagte, derzeit seien etwa 4.000 Menschen im Stadtteil Moabit unterwegs. Ihr Ziel sei der Potsdamer Platz. Dort sei zu einer Kundgebung aufgerufen worden. Während der nicht genehmigten Proteste sei es zu 80 Festnahmen gekommen, wie der rbb im Verlauf des Nachmittags erfuhr. Es sei auch zu Übergriffen und Attacken auf Polizisten gekommen.
60 Prozent der Bevölkerung voll gegen Corona geimpft
15:00 Uhr
Mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die dafür meist nötige zweite Spritze haben inzwischen gut 50 Millionen Menschen (60,1 Prozent) erhalten, wie das Bundesgesundheitsministerium am Samstag bekannt gab. Alleine am Freitag wurden den Angaben zufolge 213.092 Impfdosen verabreicht. Bundesgesundheitsminister Spahn schrieb auf Twitter, jede einzelne Impfung helfe, um gut durch den Herbst zu kommen.
"Querdenken"-Demonstranten in Berlin
13:46 Uhr
In Berlin haben sich einige Tausend Demonstranten versammelt, um gegen die Corona-Einschränkungen zu protestieren. Einzelne Gruppen zogen durch den Bezirk Friedrichshain. Die Polizei hatte sich trotz zahlreicher Demonstrationsverbote auf größere Einsätze eingestellt. Rund 2.000 Kräfte stehen nach Polizeiangaben am Samstag bereit, darunter auch Unterstützung aus Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bayern und Sachsen. Neun Demonstrationen waren verboten worden, darunter auch zwei Kundgebungen der Stuttgarter Initiative "Querdenken 711". Eine für Samstag und Sonntag angemeldete Versammlung mit je 500 erwarteten Teilnehmern darf stattfinden. Außerdem zieht am Samstagnachmittag die Techno und House- Veranstaltung "Zug der Liebe" durch Berlin. Der Veranstalter erwartet rund 10.000 Menschen.
Forderung nach impfkorrigierter Siebentage-Inzidenz
11:20 Uhr
In der Diskussion um eine neue Formel für Corona-Auflagen hat sich der Leiter des Covid-19-Registers in Rheinland-Pfalz für eine impfkorrigierte Sieben-Tage-Inzidenz ausgesprochen. Anselm Gitt vom Institut für Herzinfarktforschung am Klinikum Ludwigshafen warnte, das Festhalten an der Inzidenz unterschätze die aktuelle gefährliche Infektionslage. "Diese Zahlen beziehen sich seit Beginn der Pandemie auf die gesamte Bevölkerung und lassen völlig außer Acht, dass sich mittlerweile die Hälfte hat impfen lassen. Korrigiere man dies, erhalte man ein realistisches, allerdings auch bedrohliches Bild", so Gitt weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz wäre laut dem Mediziner dann im Mittel für die gesamte Bundesrepublik um mehr als den Faktor Zwei höher. Das auf dem Gelände des Klinikums Ludwigshafen ansässige Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen führt seit April 2020 das Covid-19-Register Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit dem rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium.
Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte in BW ab September?
9:41 Uhr
Baden-Württemberg will auf die gestiegenen Zahlen der Covid-Patienten auf Intensivstationen reagieren - und zwar mit Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Ein Sprecher des Sozialministeriums sagte, wenn 200 bis 250 Intensivbetten belegt seien, müsse man gegensteuern.
Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt weiter
6:20 Uhr
Die Corona-Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt weiter. Laut Robert- Koch-Institut liegt sie jetzt bei 72,1 - nach 70,3 gestern. Die Gesundheitsämter meldeten demnach binnen eines Tages rund 10.300 neue Infektionen. Bundesweit starben weitere 22 Menschen mit oder an dem Virus.
Hausärzteverband beklagt sinkendes Interesse an Corona-Impfungen
2:39 Uhr
Die Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen ist nach Daten des Hausärzteverbandes deutlich niedriger als in der ersten Jahreshälfte. "Der Impfturbo, den wir im Frühjahr und bis zum Juli hinein erlebt hatten, ist definitiv abgeflaut", sagte Armin Beck, Mitglied des Bundesvorstands des Deutschen Hausärzteverbands und Vorsitzender des Hausärzteverbands Hessen, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Während einzelne Kolleginnen und Kollegen zuvor noch von 300 oder sogar 500 Anfragen zur Impfung wöchentlich berichtet hätten, erhielten viele mittlerweile nur noch 30 oder weniger, sagte Beck.
US-Geheimdienste uneinig über Ursprung des Coronavirus
2:13 Uhr
Innerhalb der US-Geheimdienste gibt es keine Einigkeit über den Ursprung des Virus. Einige Analysten gingen von einem Labor als Herkunftsort aus, andere von einem natürlichen Ursprung, heißt es in einer Zusammenfassung eines bislang geheimen US-Berichts. Um zu einem gesicherten Ergebnis zu kommen, wäre vermutlich die Unterstützung Chinas notwendig. Allerdings behindere die Regierung in Peking internationale Ermittlungen. Klar sei, dass das Virus nicht als Biowaffe entwickelt worden sei.
Studie: Delta-Variante verdoppelt Wahrscheinlichkeit auf Krankenhaus
1:48 Uhr
Infektionen mit der Delta-Variante führen doppelt so häufig zu Krankenhausaufenthalten wie Infektionen mit der ursprünglichen Alpha-Variante. Diese Erkenntnis basiert auf einer englischen Studie, die mehr als 43.000 Fälle bei größtenteils ungeimpften Personen analysierte. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Lancet Infectious Diseases" veröffentlicht und ist die bisher größte, die durch Sequenzierung des Virusgenoms bestätigt werden konnte. "Unsere Analyse zeigt, dass Delta-Ausbrüche ohne Impfung eine größere Belastung für das Gesundheitswesen darstellen als eine Alpha-Epidemie", so Anne Presanis, eine der Hauptautoren der Studie und Statistikerin an der Universität Cambridge.
Wieder strengere Corona-Maßnahmen auf Sizilien
1:15 Uhr
Wegen steigender Infektionszahlen führt die italienische Regierung auf Sizilien wieder strengere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ein. Ab Montag muss auch im Freien wieder eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden und in Restaurants dürfen nur noch vier Menschen zusammen an einem Tisch sitzen. Seit Anfang des Sommers ist es das erste Mal, dass in einer Region Italiens wieder verschärfte Corona-Maßnahmen eingeführt werden. Die Insel wird als sogenannte gelbe Zone eingestuft. Dies ist die zweitniedrigste von vier Stufen, die anhand der Ansteckungsrate und der Belegung der Krankenhausbetten festgelegt werden.