Live-Blog zu Corona in Baden-Württemberg (Foto: SWR)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Donnerstag, 22. September 2022

Stand

Das war der Donnerstag in Baden-Württemberg

RKI: Corona-Inzidenz leicht gestiegen - Zahl schwerer Fälle stabil

21:55 Uhr

Mehrere Kennzahlen deuten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) darauf hin, dass das Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland wieder leicht zunimmt. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sei vergangene Woche um elf Prozent im Vergleich zur Woche zuvor gestiegen, so das RKI. Am stärksten war der Anstieg demnach in der Altersgruppe der 50- bis 84-Jährigen. Zudem habe die Zahl gemeldeter Corona-Ausbrüche in medizinischen Einrichtungen und Pflegeheimen zugenommen, heißt es im aktuellen Wochenbericht. Bei schweren Covid-19-Erkrankungen mit intensivmedizinischer Behandlung werde bisher jedoch keine Trendwende hin zu einem Wiederanstieg verzeichnet, so das RKI weiter: Die Rede ist von einer Stabilisierung der Werte auf einem Plateau. Generell spricht das RKI weiterhin von einem hohen Infektionsdruck in allen Altersgruppen. Unverändert sorge die Omikron-Sublinie BA.5 nach Stichproben-Daten mit rund 96 Prozent für den allergrößten Teil der Corona-Fälle.

WHO besorgt über fallende Corona-Testzahlen

19:55 Uhr

Die Entdeckung neuer Corona-Varianten wird laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) immer schwieriger. Die globale Zahl der Testungen und der genetischen Analysen sinke, berichtete die führende Covid-19-Expertin der WHO, Maria Van Kerkhove. "Wir sind immer weniger in der Lage, Varianten und Untervarianten auf der ganzen Welt zu verfolgen, weil die Pandemie-Überwachung zurückgeht", sagte sie bei einer Pressekonferenz in Genf. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte erneut, dass sich zwar ein Ende der Pandemie abzeichne, aber dass bewährte Strategien weiter angewendet werden müssten, um das Virus zu bekämpfen.

Stehen wir kurz vor der Endemie?

18:21 Uhr

Zurzeit werden die Corona-Infektionen als Pandemie eingestuft. Das heißt: Es gibt überdurchschnittlich viele Infektionen mit einem bestimmten Erreger und die Infektionen breiten sich über nahezu die ganze Welt aus. Im Moment wächst die Hoffnung auf eine Endemie, auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) und Landesgesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) haben sich schon in die Richtung geäußert. Doch was heißt das genau und wann könnte es so weit sein?

Zahl der Corona-Neuinfektionen in BW geht zurück

17:50 Uhr

In Baden-Württemberg ist die Sieben-Tage-Inzidenz erneut gestiegen. Laut Landesgesundheitsamt (LGA) liegt sie aktuell bei 224,4 (Stand 16 Uhr). Am Vortag betrug die Inzidenz 211 - vor einer Woche 182,1. Die Zahl der Neuinfektionen ging allerdings zurück. Innerhalb eines Tages wurden dem LGA demnach 5.508 Corona-Neuinfektionen gemeldet (Vortag: 6.036). In den Kliniken des Landes werden derzeit 78 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung auf Intensivstationen behandelt (Vorwoche: 62). Neun weitere Menschen sind an oder mit einer Corona-Infektion gestorben. Damit stieg die Zahl der Todesfälle landesweit auf insgesamt 17.243.

Studie der KKH: Immer mehr Kinder und Jugendliche mit Sprachdefiziten

Im Zeitraum von 2019 bis 2021 ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Problemen beim Sprechen um rund neun Prozent gestiegen. Das zeigt eine Studie der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), die anonymisierte Daten ihrer Versicherten im Alter von 6 bis 18 Jahren auswertete. Besonders auffällig sei die während der Corona-Pandemie gestiegene Zahl von Minderjährigen, die Schwierigkeiten mit der Grammatik, dem Wortschatz oder dem Satzbau haben, so die KKH. Die pandemiebedingten Einschränkungen von 2019 bis 2021 hätten die Sprachentwicklung der Mädchen und Jungen offenkundig erschwert. Insbesondere in der Altersgruppe von 15 bis 18 Jahren ist der Anstieg eklatant: Fast 21 Prozent zeigten Schwierigkeiten mit Grammatik, Wortschatz oder Satzbau. Vergleicht man die Zahlen aus 2021 mit Daten vor zehn Jahren, zeigt sich ein Anstieg der Sprachprobleme um 58 Prozent. Als Ursache sieht die Krankenkasse, dass aufgrund der fehlenden sozialen Kontakte und Homeschooling kein direkter Austausch möglich war. Hinzu käme, dass viele Sprachstörungen aufgrund geschlossener Kitas und Schulen unentdeckt geblieben seien. Andere Gründe für sprachliche Defizite seien Hörprobleme oder übermäßige Nutzung von Smartphone, Computer und Fernseher.

Israel startet Impfungen mit angepassten Impfstoffen

16:32 Uhr

Israel hat als eines der ersten Länder weltweit damit begonnen, die Omikron-spezifischen Impfstoffe zu verabreichen. Die Gesundheitsbehörden riefen Risikogruppen und Menschen ab 65 Jahren auf, sich impfen zu lassen. Laut dem israelischen Gesundheitsdienstleister Clalit ist die Nachfrage nach dem angepassten Impfstoff in allen Altersgruppen groß. Im vergangenen Jahr war Israel weltweit führend bei der Impfung seiner 9,5 Millionen Einwohner gegen das Coronavirus. In kürzester Zeit wurden bis zum vergangenen Herbst mehr als 60 Prozent der Bevölkerung mindestens zweimal geimpft. Mehr als 4,5 Millionen Israelis haben eine dritte Dosis des Impfstoffs erhalten, aber nur etwas mehr als 800.000 entschieden sich für eine vierte Impfung. Aktuell werden in Israel 95 Menschen wegen eines schweren Verlaufs einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt. Das ist der niedrigste Stand seit Mai.

Fachleute blicken vorsichtig optimistisch auf den Herbst

15:50 Uhr

Der baden-württembergische Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) spricht davon, dass Deutschland im Übergang von der Corona-Pandemie zu einer endemischen Phase sei. Die USA haben die Pandemie vor einigen Tagen für beendet erklärt. Expertinnen und Experten zeigen sich auch für Deutschland zuversichtlich, was die kommenden Monate angeht. Zwar wird es nach Meinung der meisten Fachleute erneut stark steigende Infektionszahlen geben. Aber die Immunität in der Bevölkerung sei deutlich höher als in den Vorjahren und damit verringere sich die Gefahr von schweren Verläufen.

Ansteckungsgefahr durch Gesang deutlich höher als durch Blasmusik

15:14 Uhr

Blasmusik ist bei Corona-Gefahr weniger ansteckend als Chorgesang. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen. Demnach ist das risikoreichste Instrument bei einer möglichen Verbreitung von Viren wie Sars-CoV-2 die Stimme. Denn beim Singen und Sprechen schleudern infizierte Personen in der gleichen Zeit über 500 Mal mehr viruslastige Partikel in die Luft als beim Atmen. Beim Spielen von Blasinstrumenten wiederum gelangt deutlich weniger Aerosol in die Umgebung als beim Singen - aber immer noch bis zu 50 Mal mehr als beim Atmen. Untersucht wurde, wie viele Partikel welcher Größe beim Spielen von 20 verschiedenen Blasinstrumenten freigesetzt werden: Die Klarinette kam auf fast so hohe Werte wie der Gesang, das Instrument mit den niedrigsten Werten war die Flöte.

EuGH-Urteil: Abschiebungsfrist kann nicht wegen Pandemie ausgesetzt werden 

14:51 Uhr

Deutschland kann die Frist für die Abschiebung von Schutzsuchenden nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshof (EuGH) nicht aufgrund der Corona-Pandemie aussetzen. Der EuGH urteilte heute, dass die Abschiebungsfrist von sechs Monaten trotz der vorübergehenden Aussetzung von Rückführungen während der Corona-Krise in der EU weitergelaufen sei. Das Bundesinnenministerium hatte dagegen argumentiert, dass die Frist wegen der Corona-Maßnahmen ausgesetzt worden sei.

Lauterbach verteidigt strengere Corona-Regeln ab Oktober

14:37 Uhr

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die bald wieder schärferen Corona-Regeln auch mit Blick auf die angespannte Gesamtlage mit der Energiekrise verteidigt. "Was wir tun, ist auch ein Beitrag zur Stabilität dieser krisenhaften Situation, die uns im Herbst erwarten könnte", sagte er in der ARD. Er wolle es nicht verantworten müssen, unvorbereitet in eine Situation hineinzugehen. Eine Situation, in der es eine Energiekrise gebe, der Ukraine-Krieg andauere, und "wo wir dann auch noch die Infrastruktur verlieren, weil plötzlich die Kliniken überfüllt sind, weil die Leute alle krank sind. Das muss einfach abgewendet werden." Das geänderte Infektionsschutzgesetz sieht ab Oktober wieder weitergehende Regeln zu Masken und Tests vor.

Prozess wegen falscher Masken-Atteste in Hechingen wird neu aufgerollt

13:36 Uhr

Der Prozess wegen falsch ausgestellter Masken-Atteste für Kinder wird am Landgericht Hechingen noch einmal aufgerollt. Der verurteilte Arzt hat Berufung gegen das Urteil des Amtsgerichts eingelegt. Dieses hatte ihn wegen falscher Gesundheitszeugnisse zu einer Geldstrafe von 9.000 Euro verurteilt.

Hechingen

Berufung zugelassen Landgericht Hechingen: Prozess wegen Maskenpflicht wird neu verhandelt

Ein Arzt aus Hechingen hat Berufung gegen das Urteil des Amtsgerichts eingelegt. Es hatte ihn wegen falscher Gesundheitszeugnisse zu einer Geldstrafe von 9.000 Euro verurteilt.

SWR4 BW Aktuell am Mittag SWR4 Baden-Württemberg

Fotoausstellung bei Weil am Rhein erinnert an geschlossene Grenzen während Corona

13:21 Uhr

Heute beginnt im Landschaftspark Wiese an der Grenze von Weil am Rhein (Kreis Lörrach) zum Kanton Basel-Stadt eine Fotoausstellung im Freien. Mit 12 Fotografien, aufgestellt als großformatige Plakate, erinnert der Basler Fotograf Jan Sulzer an die geschlossenen Grenzen in der Dreiländerregion während der Hochphase der Corona-Pandemie.

Sinsheimer Busunternehmen Hacker Touristik stellt Insolvenzantrag

13:05 Uhr

Das Busunternehmen Hacker Touristik hat einen Insolvenzantrag gestellt. Als Ursache für die Insolvenz nennt das Unternehmen die Corona-Beschränkungen der letzten Jahre, hinzu kämen die stark gestiegenen Kosten für Kraftstoff. Die Firma aus Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) ist auch in Gundelsheim, Bad Friedrichshall und Neckarsulm (alle Kreis Heilbronn) für den Linien- und Schulverkehr zuständig. Diese Fahrten sollen laut Insolvenzverwalter in vollem Umfang stattfinden. Allerdings mussten die touristischen Busreisen storniert werden, die Kunden sollen aber ihr Geld zurückbekommen. Auch die Löhne der 24 Mitarbeiter seien bis Ende Oktober gesichert, heißt es.

Gemeindetag warnt: Kommunen in BW geht das Geld aus

10:45 Uhr

Der Gemeindetag in Baden-Württemberg schlägt Alarm. Städte und Gemeinden seien an ihre Grenzen gelangt und könnten nicht mehr alles leisten. Neben Ukraine-Krieg und Energiekrise sieht der Gemeindetag auch die Folgen der Corona-Pandemie als Grund für die aktuelle Situation.

Baden-Württemberg

Folgen von Ukraine-Krieg und Corona Gemeindetag schlägt Alarm: Kommunen überlastet

Der Gemeindetag in Baden-Württemberg fordert eine Politikänderung. Es gebe kein "weiter so", meldet auch der Landkreistag. Kommunen und Kreise seien wegen der Krisen überlastet.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR Fernsehen BW

RKI registriert 56.978 Corona-Neuinfektionen

5:22 Uhr

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute Morgen mit 281,4 (Vortag: 264,6) angegeben. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 56.978 Corona-Neuinfektionen und 106 Todesfälle (Vorwoche: 230) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.854.286 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Spahn verteidigt seinen Corona-Kurs

0:31 Uhr

Der frühere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat seine Corona-Politik in den Jahren 2020 und 2021 verteidigt, sieht im Rückblick aber auch Fehler und Probleme. "Alles in allem ist dieses unser Land vergleichsweise gut durch diese bisherige Pandemiezeit gekommen", sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in Berlin bei der Vorstellung eines Buches über seine Sicht auf die Krise. Zugleich würde er in Entscheidungsrunden heute an manchen Stellen zu anderen Empfehlungen kommen. Um Verzeihung bitten müsse man vor allem bei Familien und Kindern, so der CDU-Politiker. Was die Situation mit ihnen gemacht habe, sei zu lange zu wenig im Fokus gewesen. Sein Buch hat den Titel "Wir werden einander viel verzeihen müssen" - angelehnt an eine Formulierung, mit der er im April 2020 im Bundestag um Verständnis für schwierige politische Entscheidungen in der Krise geworben hatte. Spahn hatte sich nach dem Ende seiner Ministerzeit im Dezember 2021 nicht mehr öffentlich zur Corona-Politik geäußert.

Donnerstag, 22. September 2022

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Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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