Baden-Württembergs Sozialministerium kündigte gegenüber dem SWR für kommende Woche eine neue Verordnung an, die weitere Beschränkungen für Nicht-Geimpfte vorsieht. Vordringlich gehe es dabei um die sogenannte 2G-Regelung. Demnach müssten sich Menschen, die nicht gegen Corona geimpft sind, darauf einstellen, in Baden-Württemberg an manchen Bereichen des öffentlichen Lebens nicht mehr teilnehmen zu können, hieß es.
Ohne Impfung könnte es Einschränkungen geben
Beispielsweise könnten Besuche in Restaurants oder Kinos nur noch Geimpften und Genesenen erlaubt werden. Ungeimpfte hätten dann auch mit negativem Corona-Test keinen Zutritt mehr. Das sagte der Amtschef des Sozialministeriums, Uwe Lahl, dem SWR.
Die neue Verordnung könnte - abhängig vom weiteren Infektionsgeschehen und der Auslastung der Intensivstationen - schon Mitte September in Kraft treten, hieß es weiter.
Gesundheitssystem soll geschützt werden
Es gehe nicht darum, Nicht-Geimpfte zu ärgern. Amtschef Lahl erklärte, solche oder ähnliche Maßnahmen könnten notwendig werden, wenn die Inzidenz von Corona-Erkrankten insbesondere bei nicht-geimpften Personen schnell ansteige und die Gefahr bestehe, das Gesundheitssystem zu überlasten. Die Neuinfektionen beträfen insbesondere die Nicht-Geimpften, so Lahl.
Die geplanten Maßnahmen könnten von der Landesregierung in Kraft gesetzt werden, wenn die Zahl der Corona-Infektionen weiter stark ansteige.
Keine weiteren Beschränkungen für Geimpfte
Für Geimpfte und Genesene soll es nach den bisherigen Planungen des Sozialministeriums keine weiteren Beschränkungen geben, weil sie mit den steigenden Infektionszahlen nur noch sehr wenig zu tun haben.
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Inzidenz in Baden-Württemberg weiter gestiegen
In Baden-Württemberg ist die Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt weiter gestiegen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts von Freitag liegt sie aktuell bei 71,8 (Vortag: 68,1). Weitere 1.396 Menschen haben sich neu mit Corona angesteckt. Das sind 552 mehr als vor einer Woche und 246 weniger als gestern. Den höchsten Inzidenzwert hat weiterhin der Stadtkreis Heilbronn mit 125,6, den niedrigsten der Kreis Emmendingen mit 36,7. Auf den Intensivstationen im Land werden derzeit 102 Covid-19-Fälle behandelt. Zwei weitere Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben (Insgesamt: 10.467). Der Hospitalisierungsindex in Baden-Württemberg liegt jetzt bei 1,95 (Vortag 1,85). Das heißt, pro 100.000 Einwohner wurden in den vergangenen sieben Tagen 1,95 Personen mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingewiesen.
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Der Amtschef des Sozialministeriums, Lahl, geht davon aus, dass spätestens im Winter die Zahl der Corona-Erkrankungen perspektivisch sinken werde. Gleichzeitig geht Lahl aber davon aus, dass sich spätestens Anfang kommenden Jahres sehr viele der bislang Nicht-Geimpften mit dem Coronavirus infizieren werden, anteilig erkranken und zum Teil auch schwere Verläufe erleiden werden.