Mitarbeiter des Frachtverteilzentrums mit Mund-Nasen-Schutz überprüfen am Bahnhof Haicang Fracht (Foto: picture-alliance / Reportdienste, dpa/XinHua | Wei Peiquan)

Aufgrund der Omikron-Lage in China

Baden-Württembergische Wirtschaft fürchtet erneute Lieferengpässe

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Katharina Fortenbacher-Jahn
Katharina Fortenbacher-Jahn, SWR Aktuelle Wirtschaft (Foto: SWR, SWR)

Die Omikron-Ausbreitung in China macht der Wirtschaft in Baden-Württemberg zunehmend Sorgen. Die Befürchtung: Große Ausbrüche könnten international erneut zu Lieferproblemen führen.

Bisher versucht die chinesische Regierung, die Ausbreitung des Coronavirus durch groß angelegte, örtlich begrenzte Lockdowns zu verhindern. Die nächsten Wochen sieht die deutsche Handelskammer in China als Feuerprobe dafür, ob die Null-Covid-Strategie dort auch mit der hoch ansteckenden Omikron-Variante noch wirkt oder nicht.

Lieferketten könnten erneut zusammenbrechen

Scheitert die chinesische Strategie, könnten Lieferketten noch einmal weiter eingeschränkt werden oder sogar zusammenbrechen - damit rechnet der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag sowie der Verband Südwestmetall. Die deutsche Handelskammer in China erwartet vorerst nicht, dass der Staat seine Strategie ändert. Großflächige Schließungen von ganzen Städten, Verkehrsverbindungen und Häfen aufgrund von wenigen Corona-Fällen belasteten die bereits sehr angespannten Lieferketten schon jetzt erheblich, erklärte ein Südwestmetall-Sprecher auf SWR Anfrage.

Davon sei die baden-württembergische Metall- und Elektroindustrie besonders betroffen. Für die Industrie- und Handelskammern kommt noch dazu, dass die chinesischen Einreiseregeln deutsche Unternehmen zunehmend ausbremsen. Beschäftigte könnten nicht nach Bedarf nach China reisen. Zusätzlich würden in Kasachstan derzeit keine Güterzüge abgefertigt. Das belaste die Lieferketten schon jetzt.

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Vorbereitung auf Lieferschwierigkeiten "kaum möglich"

Teils seien zwar parallele Strukturen und Lagerkapazitäten in Europa aufgebaut worden, um die Abhängigkeit von chinesischen Importen zu verringern. Vielfach gebe es aber schlicht keine Alternativen. Bereits kleine Lücken in den Lieferketten könnten deshalb zu großen Ausfällen führen. Die Unternehmen hätten aber aus den vergangenen Monaten gelernt, sich in gewisser Weise auf solche Situationen einzustellen.

So erklärte etwa der Autohersteller Porsche auf SWR Anfrage, die Produktion sei im neuen Jahr ohne Schwierigkeiten angelaufen. Nichtsdestotrotz beobachte man sehr genau, wie sich die Lieferbarkeit etwa von Halbleitern im Rahmen der Corona-Situation entwickle. ZF Friedrichshafen berichtet, im vergangenen Jahr habe man stabil produzieren können. Die Lieferketten habe man im Blick, um kurzfristig reagieren zu können.

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