Große Einzelhändler wollen Corona-Selbsttests in Form von Nasenabstrich-Sets künftig zum freien Verkauf anbieten. "Wir rechnen mit einer Verfügbarkeit für unsere Kunden frühestens ab dem 9. März, sofern die Lieferzusagen des Herstellers eingehalten werden können", erklärte der zuständige Geschäftsführer der Drogeriemarktkette Dm mit Sitz in Karlsruhe. Man sei im engen Austausch mit dem Bundesgesundheitsministerium und mit anderen Behörden. Das Unternehmen betonte, dass die Tests bei richtiger Anwendung eine hohe Zuverlässigkeit hätten.
Zeitgleich will außerdem Konkurrent Rossmann Corona-Selbsttests anbieten, "sofern die Lieferzusagen eingehalten werden", wie eine Sprecherin mitteilte. Um möglichst vielen Kundinnen und Kunden einen Test anbieten zu können, werde die Abgabemenge begrenzt. Rossmann arbeite mit Hochdruck daran, auch Tests anderer Hersteller ins Angebot aufnehmen zu können. Auch bei Apotheken oder anderen Einzelhändlern wie Lidl und Kaufland mit Sitz in Neckarsulm (Kreis Heilbronn), Edeka oder Rewe könnten bald Selbsttests verfügbar sein. Müller-Drogerie will sie ab kommenden Dienstag in das Sortiment aufnehmen.
Selbsttests: Eine Packung pro Person
Preislich weiß man im Moment nur, was die Schnelltests bei Aldi ab Samstag kosten werden, nämlich 24,99 Euro pro Packung. Eine Packung enthält laut Unternehmensangaben fünf Tests. Sie soll es demnach an der Kasse geben. Die Abgabemenge sei auf eine Packung pro Kunde begrenzt. Fraglich ist, wie viele Packungen dann in jeder Filiale tatsächlich vorrätig sind. Denn Aktionsware ist bei Discountern wie Aldi schnell ausverkauft.
Andere Unternehmen machten noch keine konkreten Angaben, wie teuer die Selbsttests sein werden. Edeka arbeitet gerade an der Sortimentserweiterung, während Lidl und Rewe mitteilten, die Thematik "zu prüfen". Auch in Apotheken sollen die Präparate im freien Verkauf zu haben sein.
Die ersten Selbsttests sind im Februar in Baden-Württemberg zugelassen worden. Mehr dazu im Video aus der SWR Aktuell Sendung vom 24. Februar:
Bund-Länder-Gespräche: Kostenlose Schnelltests ab April
Neben den im Handel erhältlichen Selbsttests sollen künftig aber auch kostenlose Corona-Schnelltests verfügbar sein. Darauf haben sich am Mittwoch die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder bei den Bund-Länder-Gesprächen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geeinigt. Dem Beschluss zufolge sollen Personal und Kinder in Kitas und Schulen mindestens einmal pro Woche getestet werden, wenn sie vor Ort sind. Das Gleiche gilt für Arbeitnehmer, die nicht im Homeoffice sind, wobei hier die Unternehmen die Kosten tragen sollen.
Darüber hinaus soll jeder Bürger sich einmal pro Woche in dafür eingerichteten oder zugelassenen Stellen testen lassen können. Die Teststrategie soll bis Anfang April schrittweise umgesetzt werden. Die Kosten für den einen Test pro Woche trägt ab kommender Woche der Bund. Die Drogeriemarktkette Dm will sogenannte Schnelltest-Center vor 250 Filialen in Baden-Württemberg einrichten.