Nur ein Spaziergang (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Verbot sogenannter "Spaziergänge"

Immer mehr Kommunen in BW gehen gegen unangemeldete Corona-Proteste vor

Stand

Seit Wochen versammeln sich Gegner der Corona-Politik in verschiedenen Orten Baden-Württembergs zu sogenannten "Spaziergängen". Einige Kommunen verbieten diese nun.

Durch die Tarnung als "Spaziergang" konnten die Teilnehmenden eine Anmeldung der Zusammenkünfte umgehen - offizielle Proteste müssen vorab bei den Behörden angemeldet werden. Um diese Rechtslücke nun zu schließen, ziehen immer mehr Kommunen Konsequenzen und verbieten die Versammlungen.

Baden-Württemberg

Mannheim, Ulm, Ravensburg Corona-Demonstrationen in Baden-Württemberg: Eilverfahren gegen mehrere Teilnehmende

Die nicht genehmigten Demonstrationen gegen die Corona-Politik haben Folgen. In Mannheim wurden am Dienstag zwei Eilverfahren abgeschlossen.

Stuttgart und Bruchsal untersagen unangemeldete Corona-Proteste

Nachdem es vielerorts zu Verstößen gegen die Corona-Regeln und Ausschreitungen gekommen war, reagieren immer mehr Kommunen in Baden-Württemberg mit Verboten auf die sogenannten "Spaziergänge" von Gegnerinnen und Gegnern der Corona-Maßnahmen. Mannheim, Karlsruhe, Crailsheim, Schwäbisch Hall, Bad Mergentheim und Reutlingen haben bereits vor einigen Wochen die spontanen Zusammentreffen verboten - nun ziehen auch Bruchsal und Stuttgart nach.

Die Stadt Stuttgart teilte am Donnerstag mit, dass sie per Allgemeinverfügung ein Verbot erlasse, das vorerst bis zum 31. Januar kommenden Jahres gelten. Es untersagt von Jahresbeginn an alle unangemeldeten und als "Spaziergang" deklarierten Demonstrationen gegen die Corona-Verordnung in der Innenstadt.

Ulm, Aalen

Nicht angemeldete Versammlungen verliefen friedlich Wieder Proteste in der Region gegen Corona-Maßnahmen

Etwa 4.000 Menschen haben am Montagabend in Städten und Gemeinden der Region gegen Corona-Maßnahmen protestiert. Die nicht angemeldeten Versammlungen verliefen laut Polizei friedlich.

Keine Einschränkung der Meinungsfreiheit

Die Stadt Bruchsal (Landkreis Karlsruhe) betonte, es gehe nicht darum, Kritik an den Corona-Maßnahmen zu verhindern. Vielmehr solle das Infektionsgeschehen eingedämmt werden. Wegen der Verbote in umliegenden Städten fürchtet die Kommune eine steigende Zahl von Teilnehmern an den sogenannten "Montagsspaziergängen" in Bruchsal.

Es sei bei vergangenen Protestaktionen in der Innenstadt bereits vorsätzlich gegen Hygiene- und Schutzmaßnahmen verstoßen worden. Zudem habe sich das Aggressionspotenzial, insbesondere gegenüber Einsatzkräften, deutlich gesteigert, so die Stadt.

Proteste trotz der Verbote

Von gehäuften Auseinanderungen mit der Polizei hatten zuletzt auch Einsatzkräfte in Mannheim und Ravensburg berichtet. Dort war es vor wenigen Tagen erst zu Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und der Polizei gekommen. Der Ravensburger Polizeipräsident Uwe Stürmer kündigte an, dass die Beamten nun in der Strafverfolgung alles daran setzen würden, die Personen, die gegen die Regeln verstoßen haben zu identifizieren.

Sie müssten mit Bußgeldern in einer Höhe von bis zu 500 Euro rechnen. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) äußerte sich bereits vergangene Woche besorgt zur Lage - er gehe davon aus, dass auch über einen längeren Zeitraum mit ähnlichen Demonstrationen in Baden-Württemberg gerechnet werden müsse.

Ravensburg

Angriffe und Sachbeschädigungen Ravensburger Polizei beklagt aggressive Stimmung bei Corona-Demos

Wie schon am vergangenen Montag haben in einigen Städten in der Region Bodensee-Oberschwaben Demonstrationen gegen die Corona-Politik stattgefunden. In Ravensburg kam es teilweise zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Brackenheim

Für Polizei belastend, für Städte eine Herausforderung Konsequenteres Durchgreifen bei "Montagsspaziergängen" gefordert

Nach immer mehr Teilnehmern bei unangemeldeten Corona-Protesten in der Region fordern verschiedene Seiten ein konsequenteres Durchgreifen.

Ulm, Aalen

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Etwa 4.000 Menschen haben am Montagabend in Städten und Gemeinden der Region gegen Corona-Maßnahmen protestiert. Die nicht angemeldeten Versammlungen verliefen laut Polizei friedlich.

Baden-Württemberg

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SWR