Corona-Zahlen in Baden-Württemberg (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Marijan Murat (Montage: SWR))

Höchste Inzidenz seit Beginn der Pandemie

Coronavirus: Fünfte Welle in Baden-Württemberg laut Landesgesundheitsamt vermutlich überschritten

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Corona-Inzidenzen auf hohem Niveau: Vor allem an den Schulen macht sich das bemerkbar. Mehr als zwei Prozent aller Lehrkräfte in BW befinden sich derzeit in Absonderung.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) ist am Donnerstag der höchste Corona-Inzidenzwert seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren erfasst worden. Dennoch geht das Landesgesundheitsamt (LGA) seinem aktuellen Lagebericht zufolge davon aus, dass der Höhepunkt der fünften Welle in Baden-Württemberg "vermutlich überschritten" wurde.

Seit Ende Februar bleibe die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen "relativ stabil auf sehr hohem Niveau, mit leichtem Anstieg in den letzten Tagen". Dabei ist die Omikron-Variante momentan die dominierende Virusvariante.

Die Entwicklung der Inzidenz-Werte

Seit Beginn der Corona-Pandemie (Stand: Donnerstag, 10.3., 16 Uhr) gab es fast 2,4 Millionen bestätigte Fälle aus allen 44 Stadt- und Landkreisen im Land. Darunter gab es über 14.500 nachgewiesene Todesfälle.

Der Landkreis mit der höchsten Inzidenz in Baden-Württemberg und auch deutschlandweit ist momentan der Schwarzwald-Baar-Kreis (3.148,4). Das ist die bundesweit die höchste Sieben-Tage-Inzidenz. Der Stadtkreis mit der höchsten Inzidenz in Baden-Württemberg ist Mannheim (2.020,9).

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner binnen einer Woche kletterte von Mittwoch auf Donnerstag von 1551,8 auf 1646,5, wie das LGA in Stuttgart mitteilte. Binnen einer Woche stieg der Wert demnach um etwas mehr als 300.

In den vergangenen sieben Tagen ist die Inzidenz in Baden-Württemberg täglich sprunghaft angestiegen. Den höchsten Anteil unter den Infizierten - fast ein Viertel (24 Prozent) - machten Kinder und Jugendliche aus. Die Altersgruppe über 60 stellt 12 Prozent der gemeldeten Infektionen. Seit Jahresbeginn wurden 1.020 Corona-Ausbrüche an Schulen mit insgesamt 5.260 Infektionen und 566 Corona-Ausbrüche an Kitas mit insgesamt 3.987 Infektionen übermittelt.

Die Corona-Situation an Kitas und Schulen im Land

Es gibt derzeit unter etwa 4.500 Schulen im Land keine Schulschließungen wegen Corona-Ausbrüchen. Allerdings sind an 25 von insgesamt 2.100 betroffenen Schulen insgesamt 58 Klassen aufgrund von Fällen oder des Verdachts einer Infektion mit dem Coronavirus vorübergehend aus dem Präsenzbetrieb herausgenommen. In den übrigen betroffenen Schulen sind lediglich einzelne Schülerinnen und Schüler beziehungsweise Lehrkräfte infiziert, in Quarantäne oder Isolation. Zur Relation: In Baden-Württemberg gibt es insgesamt ungefähr 67.500 Klassen.

Die Schulen haben 2.824 mit Covid-19 infizierte Lehrkräfte gemeldet - das sind 2,05 Prozent aller Lehrkräfte in Baden-Württemberg. 673 Lehrerinnen und Lehrer befinden sich in Quarantäne, das entspricht 0,49 Prozent aller Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg. Darüber hinaus wurden 15.878 mit Covid-19 infizierte Schülerinnen und Schüler gemeldet, was einem Anteil von 1,08 Prozent entspricht. 8.503 Schülerinnen und Schüler befinden sich in Quarantäne, das entspricht 0,58 Prozent aller Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg.

Kinder und Jugendliche im Schulalter machen weiterhin einen großen Teil der Corona-Infektionen im Land aus. Besonders hervorzuheben ist die Altersgruppe von 0 bis 14 Jahren.

Hospitalisierung und Belegung der Intensivstationen

Die Hospitalisierungsinzidenz, die alle gemeldeten Fälle der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner angibt, liegt bei 6,9. Dem Landesgesundheitsamt wurden innerhalb der vergangenen 28 Tage 726.961 Corona-Fälle übermittelt, von denen 4.604 Fälle hospitalisiert waren.

In den vergangenen 28 Tagen wurden 130 Menschen mit vollständigen Impfschutz, 2.030 Menschen ohne (vollständigen) Impfschutz und 2.444 Menschen mit unbekanntem Impfstatus wegen des Coronavirus im Krankenhaus behandelt. Auf den Intensivstationen befanden sich nur neun Personen, die vollständig geimpft waren. 184 der Intensivpatientinnen und -patienten waren ohne (vollständigen) Impfschutz und bei 147 Menschen auf der Intensivstation war der Impfstatus nicht bekannt.

Impffortschritt in Baden-Württemberg

Mittlerweile sind laut Lagebericht 8.203.978 Menschen mindestens zweimal gegen Corona geimpft. Das sind 73,9 Prozent der Gesamtbevölkerung in Baden-Württemberg. Eine dritte sogenannte Boosterimpfung haben (Stand 10. März) 6.247.684 Menschen erhalten. Das sind 56,3 Prozent der Menschen im Land.

Die Corona-Lage in Deutschland

Das RKI stuft die Gefährdung der Gesundheit der Bevölkerung durch das Coronavirus in Deutschland als sehr hoch ein. Dies trifft vor allem auf Ungeimpfte zu. Menschen, die genesen und zweifach geimpft sind, sollen einem hohen Risiko ausgesetzt sein. Die Gefahr für dreifach Geimpfte wird vom RKI als moderat eingeschätzt.

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