Ab Januar 2023 sollen in Baden-Württemberg Arztpraxen, Zahnarztpraxen, Betriebsärztinnen und -ärzte sowie Apotheken die Impfungen gegen das Coronavirus vollständig übernehmen. Mit Geld vom Land finanzierte mobile Impfteams und -stützpunkte würden dann nicht länger benötigt. Das hat Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) am Freitag mitgeteilt.
Die Corona-Lage aufbereitet von SWR-Datenjournalistinnen und - journalisten:
Lucha: Impfwillige in "besten Händen"
Man befände sich "in einer deutlich anderen Situation als in den beiden letzten Corona-Wintern", so der Gesundheitsminister. Impfteams und -stützpunkte hätte bislang das Angebot ergänzt, um "einen erhöhten Bedarf nach den Impfungen abzufangen". Im Winter 2022 ist die Nachfrage nach Corona-Impfungen in Baden-Württemberg deutlich gesunken.
Corona: Drei Viertel von BW doppelt geimpft
Mit Impfungen durch niedergelasse Ärztinnen und Ärzte und in Apotheken sei sichergestellt, dass alle Menschen in Baden-Württemberg an eine Impfung kommen, erklärte Lucha weiter und dankte allen an der Impfkampagne des Landes beteiligten Personen.
Aktuell liegt die Impfquote für doppelt gegen Corona geimpfte Personen in Baden-Württemberg bei knapp 75 Prozent. Eine dritte Corona-Impfung haben rund 61 Prozent der Menschen im Land erhalten - eine vierte Impfung haben sich nur knapp elf Prozent abgeholt.
Auch der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Fechner verwies auf knapp zehn Millionen Impfungen, die 2021 allein in Praxen verabreicht wurden. Das sei mit vielen Überstunden und kreativen Ideen möglich gewesen und zeige, Impfwillige seien "bei den Haus- und Fachärzten an der richtigen Stelle".
Gesundheitsminister: Im Zweifel schnell reagieren
Bis April 2023 finanziert das Land Baden-Württemberg in Stadt- und Landkreisen je eine Stelle für die Impfkoordination weiter. Die dort eingesetzten Personen sollen mit Arztpraxen und Apotheken in Kontakt bleiben und das Infektionsgeschehen beobachten. "Im Fall eines wieder anziehenden Infektionsgeschehens" könne man so frühzeitig reagieren, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.