Fehlerhafte Abrechnung von Corona-Zulagen bei der Bundeswehr?
Für Unterstützungseinsätze in der Corona-Pandemie haben Bundeswehrangehörige möglicherweise zu Unrecht finanzielle Zulagen erhalten. Die Bundeswehr habe den eigentlich nur für Ausnahmefälle gedachten Zuschlag von 91 Euro pro Tag eine Zeit lang für sämtliche in der Corona-Amtshilfe tätigen Soldatinnen und Soldaten vorgesehen, heißt es in einem Bericht des Bundesrechnungshofs, der der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Dies stehe im Widerspruch zur gesetzlichen Grundlage. Allein beim Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr geht es aufgrund von möglicherweise fehlerhaften Abrechnungen um insgesamt mehr als 1,2 Millionen Euro für den Zeitraum März 2020 bis Juli 2021. Das in der Folge des Ukraine-Kriegs eingerichtete territoriale Führungskommando wurde im fraglichen Zeitraum von Carsten Breuer geführt. Der Generalleutnant soll am Freitag Generalinspekteur der Bundeswehr werden. Zuvor hatte er den Corona-Krisenstab im Bundeskanzleramt geleitet.
Kinder-und Jugendpsychiatrien in BW sollen gestärkt werden
In Baden-Württemberg sollen die Kinder- und Jugendpsychiatrien gestärkt werden. Künftig soll genauer berechnet werden, wie viele Betten und Plätze gebraucht werden. Landesgesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) will dabei auch die langen Wartezeiten berücksichtigen. Kinder und Jugendliche müssen teilweise bis zu acht Monate auf einen Therapieplatz warten. 136 zusätzliche Therapieplätze, die bisher nur für zwei Jahre gesichert waren, werden dauerhaft finanziert. Seit der Corona-Pandemie ist die Lage an den Kinder-und Jugendpsychiatrien in Baden-Württemberg sehr angespannt. Die psychischen Abwehrkräfte von Kindern und Jugendlichen seien aufgebraucht, so der Chefarzt der Kinder-und Jugendpsychiatrie in Esslingen Gunter Joas.
Folgen der Corona-Pandemie Kinder- und Jugendpsychiatrie in BW soll gestärkt werden
Teilweise bis zu acht Monate warten psychisch kranke Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg auf einen Behandlungsplatz. Das soll sich ändern, verspricht die Landesregierung.
Jeder dritte beschäftigte AOK-Versicherte wegen Corona ausgefallen
Nach Angaben der Krankenkasse AOK ist mindestens ein Drittel der bei ihr versicherten Vollzeitbeschäftigten aus Baden-Württemberg während der Pandemie für einen Tag oder auch länger in seinem Unternehmen ausgefallen. Etwa 455.000 der insgesamt 1,4 Millionen durchgehend erwerbstätigen Versicherten der AOK Baden-Württemberg, also 32 Prozent, seien zwischen März 2020 und Dezember 2022 wegen einer Covid-19-Erkrankung mindestens ein Mal arbeitsunfähig geschrieben worden. Fast 11.000 Erwerbstätige (1 Prozent) mussten oder müssen Spätfolgen einer Corona-Infektion auskurieren. Das wirkt sich auch auf den Krankenstand im Land aus, der nach Angaben der AOK im vergangenen Jahr so hoch war wie seit einem Dutzend Jahren nicht.
Union für Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Politik
Nach der FDP fordert auch die Union im Bundestag eine Aufarbeitung der Corona-Politik in einer Enquete-Kommission des Parlaments. Ziel müsse sein, aus Fehlern zu lernen und das Land für künftige Gesundheitskrisen zu wappnen, so der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge (CDU) in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die Kommission sollte mit Wissenschaftlern, Sachverständigen und Bundestagsabgeordneten die politischen Entscheidungen seit Ausbruch der Pandemie und vor allem ihre Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft beleuchten. Die mitregierende FDP hatte bereits Anfang März eine Aufarbeitung in einer Enquete-Kommission gefordert. Um sie einzusetzen, ist die Zustimmung eines Viertels der Bundestagsmitglieder nötig.
Corona-Boom bei Fahrrädern vorbei
Die Corona-Sonderkonjunktur für die deutsche Fahrrad-Branche ist vorbei. Die Lager bei den Händlern sind übervoll, die Hersteller können nach überwundenen Lieferkettenproblemen weit mehr Fahrräder montieren, als am Markt absetzbar scheinen. Das wurde am Nachmittag bei der gemeinsamen Pressekonferenz der Verbände der Zweiradindustrie (ZIV) und des Fahrradhandels (VDZ) deutlich. Interessierte Kunden können nach drei Jahren mit knappem Angebot und kaum verhandelbaren Preisen nun eher mit kostengünstigen Angeboten rechnen. Eine weiterhin starke Nachfrage erwarten die Experten lediglich bei den E-Bikes. Die Situation knapper Ware mit extrem stabilen Preisen habe sich ab Herbst 2022 ins Gegenteil gewandelt, berichtete Thomas Kunz vom Handelsverband VDZ. Heimische Hersteller wie Importeure lieferten "schlagartig" große Mengen Räder aus, so dass Modelle der Jahrgänge 2021, 2022 und teilweise schon 2023 nun zeitgleich in den Läden standen. Nur "sehr vereinzelt" hätten die Händlern ihre Bestellungen stornieren oder zurückstellen können. Sie mussten letztlich alles abnehmen, was sie in den Corona-Jahren zunächst vergeblich bestellt hatten. Laut ZIV wurden im vergangenen Jahr in Deutschland 820.000 Räder mehr ausgeliefert als verkauft.
Initiative fordert mehr Forschung zu Long Covid
Die Initiative "NichtGenesen" hat heute vor dem Bundesbildungsministerium für mehr Forschung zu Corona-Langzeitfolgen demonstriert. Bei der Protestaktion in Berlin wurden etwa 500 Porträts von Betroffenen des Krankheitsbildes Long Covid aufgestellt. Neben einem rund fünf Meter hohen Banner mit der Aufschrift "Wir fordern Forschung" waren Feldbetten aufgestellt, in den Demonstrierende regungslos lagen. Damit sollte das Leid der Betroffenen symbolisiert werden. Die Gründerin der Initiative, Ricarda Piepenhagen, forderte, staatliche Fördergelder für weitere klinische Studien und Therapiemöglichkeiten aufzustocken. Sie selbst leidet laut Medienberichten unter Long Covid. Aktuell stelle der Bund für die Forschung zu Corona-Langzeitfolgen rund 12,5 Millionen Euro zur Verfügung. Von bisher 73 gestellten Förderanträgen würden nur 15 unterstützt.
Coronaimpfung verweigert: Soldat muss Geldstrafe zahlen
Weil er eine Coronaimpfung verweigerte, hat das Amtsgericht Augsburg (Bayern) einen Soldaten zu einer Geldstrafe verurteilt. Der Bundeswehrangehörige soll 4.500 Euro zahlen, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Das Gericht sah es demnach als erwiesen an, dass der Mann im November 2021 dem Befehl nicht nachgekommen war, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Gegen einen Strafbefehl wegen Gehorsamsverweigerung legte der Soldat Einspruch ein, daher musste vor dem Amtsgericht öffentlich über den Fall entschieden werden. Bundeswehrsoldaten müssen sich gegen Corona impfen lassen. Das wurde vom Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bestätigt, nachdem zwei Offiziere geklagt hatten.
Privatkonsum wegen Aufhebung der Corona-Maßnahmen 2022 gestiegen
Die Aufhebung der meisten Corona-Beschränkungen hat den Privatkonsum in Deutschland 2022 trotz der stark gestiegenen Inflation angeschoben. Bereinigt um Preiserhöhungen wurde das Vorkrisenniveau 2019 allerdings noch um 1,3 Prozent verfehlt, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Konsumausgaben der privaten Haushalte um 3,4 Prozent. Neben den Preissteigerungen beeinflusste den Angaben zufolge der Wegfall fast aller Corona-Beschränkungen das Konsumverhalten der Menschen. So stiegen die Ausgaben für beispielsweise Gastronomie oder Reisen preisbereinigt um 8,3 Prozent gegenüber 2021, als noch viele Beschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie galten. Der Privatkonsum ist eine wichtige Stütze der deutschen Konjunktur.
Verfassungsschutz-Chefin: Krisen verstärken Hang zu Radikalisierung
Die baden-württembergische Verfassungsschutz-Chefin Beate Bube hat die Bedeutung von Krisen wie der Corona-Pandemie oder dem Krieg gegen die Ukraine für die Risiken der Radikalisierung unterstrichen. Man erlebe immer wieder, dass, wenn gewisse Ordnungssysteme in Unordnung gerieten, Menschen sich in Verschwörungsglaube und Radikalisierung flüchteten, sagte Bube. Auch mit Blick auf die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Land sei der Verfassungsschutz wachsam gewesen. In der Corona-Pandemie sei hingegen sehr deutlich geworden, wie die Verunsicherung zu einer Radikalisierung führen könne - wie sich bei den sogenannten Querdenkern zeige. In Baden-Württemberg wird die "Querdenken"-Bewegung seit Dezember 2020 vom Verfassungsschutz beobachtet, der Szene werden in Baden-Württemberg rund 350 Personen zugerechnet. Das dürfte allerdings eher der "harte Kern" sein, Menschen, die auch in organisatorischer Weise in der Szene aktiv seien, sagte Bube.
Doppelt so viele Medien- und Gamingsüchtige seit Pandemie
Für immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland verliert die reale Welt an Bedeutung. Wie eine gemeinsame Studie der Krankenkasse DAK und des Uni-Klinikums Hamburg-Eppendorf ergab, hat sich in der Corona-Pandemie die Zahl der gaming- und mediensüchtigen jungen Menschen auf rund 680.000 verdoppelt. Die Autoren der Studie machen die Industrie mit suchtfördernden Plattformen und Computerspielen dafür verantwortlich.
Generation Mediensucht? Anzahl medien- und gamingsüchtiger Kinder hat sich verdoppelt
Über 600.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland könnten unter einer krankhaften Nutzung von Social Media und digitalen Spielen leiden. Das ergibt eine aktuelle Studie.
BW spendet weitere Beatmungsgeräte an die Ukraine
Baden-Württemberg will laut SWR-Informationen weitere 700 Beatmungsgeräte an die Ukraine spenden. Die Geräte stammen aus der Corona-Notreserve und werden in den hiesigen Kliniken nicht mehr benötigt. Das baden-württembergische Sozialministerium hatte zu Beginn der Corona-Pandemie vor drei Jahren etwa 1.500 Beatmungsgeräte beschafft. Eine erste Tranche von 800 Geräten hatte das Land schon vergangenes Jahr gespendet.
Tourismus in Ulm und Neu-Ulm nimmt zu
Der Tourismus in Ulm und Neu-Ulm ist nach der Corona-Krise wieder im Aufwind. Das geht aus der Bilanz für 2022 hervor. Fast eine Million Übernachtungen verzeichneten Hotels und Pensionen. Damit ist nach Angaben der Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH schon fast wieder das Niveau des Rekordjahres 2019 erreicht. Ein Viertel der Übernachtungsgäste kommt aus dem Ausland. Vor allem aus den Niederlanden, aus Italien, der Schweiz, Österreich und Belgien. Der Trend geht dahin, dass Touristinnen und Touristen mehr als eine Nacht in Ulm bleiben. Auch in diesem Jahr wird mit guten Zahlen gerechnet. Allerdings hätten Hotels und Gastronomie mit dem Mangel an Arbeitskräften zu kämpfen.
Pandemie hat Verkehr beeinflusst
Mit der Corona-Pandemie hat sich der Verkehr in Baden-Württemberg verändert und damit auch die Verkehrsunfallbilanz. Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Verkehrsminister Winfried Hermann (beide Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) berichteten heute bei der Vorstellung der Bilanz, dass es 2022 gegenüber dem Vor-Corona-Niveau von 2019 mit 350 rund 20 Prozent weniger Verkehrstote gab, gegenüber dem Corona-Jahr 2021 jedoch eine Stagnation. Erstmals verzeichnete die Statistik mehr Tote unter Radfahrenden als unter Motorradfahrenden.
Corona-Folgen: Lange Wartelisten bei Kinder- und Jugendpsychiatrien
Wegen der Corona-Pandemie offenbaren sich immer häufiger Folgen für Kinder und Jugendliche. Laut dem Esslinger Mediziner Gunter Joas schlagen die psychische Probleme nach einer Ausnahmesituation, wie Corona, oft erst verzögert durch. "Ich gehe deshalb davon aus, dass der Höhepunkt bei den psychischen Folgen für junge Menschen erst bevorsteht", so der Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie Esslingen. Doch schon jetzt gibt es in den Kinder- und Jugendpsychiatrien im Land lange Wartelisten.
Chefarzt warnt vor Zuspitzung der Situation Kinder- und Jugendpsychiatrie: Lucha will Kassen unter Druck setzen
Die Folgen der Corona-Pandemie machen sich bei Kindern und Jugendlichen bemerkbar. In den Psychiatrien in BW ist die Lage angespannt. Auf einen Platz muss ein Kind Monate warten.
Union für Stiftung für Entschädigung von Impfschäden
In der Diskussion um Hilfen nach Gesundheitsschäden durch eine Corona-Impfung sieht die Union die Einrichtung einer Stiftung als mögliche Lösung an. "Wer einen Impfschaden erlitten hat, muss schnell und unkompliziert entschädigt werden", sagte der gesundheitspolitische Fraktionssprecher Tino Sorge (CDU) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Über eine Stiftung könnten Bund und Länder, aber auch die Impfstoffhersteller gemeinsam Mittel bereitstellen." Die bisherigen Verfahren auf Bundes- und Landesebene im Falle von Corona-Impfschäden seien viel zu bürokratisch und langwierig, kritisierte Sorge. Bei Contergan und Blutprodukten hätten sich Stiftungsmodelle bereits bewährt.
Spiel- und Socia-Media-Sucht während Pandemie mehr als verdoppelt
Etwa 680.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland sind einer Studie zufolge süchtig nach Computerspielen und sozialen Medien. Diese Zahl habe sich während der Corona-Pandemie mehr als verdoppelt, heißt es in einer gemeinsamen Untersuchung der Krankenkasse DAK und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Anteil der Minderjährigen, die Suchtverhalten bei Social Media aufweisen, stieg demnach seit dem Jahr 2019 von 3,2 auf 6,7 Prozent. Bei der Nutzung von Computerspielen kletterte die Quote von damals 2,7 Prozent auf 6,3 Prozent im vergangenen Jahr. Im Vergleich zum Lockdown im Frühjahr 2020 haben sich den Angaben zufolge Nutzungszeiten von Computerspielen zwar wieder reduziert, aber sie liegen noch immer deutlich über dem Vor-Corona-Niveau.
Jahrestag der Schulschließungen wegen Corona
Heute vor drei Jahren wurden Schulen in BW wegen Corona geschlossen. Langsam geht das normale Leben wieder los, aber wie geht es den Schülern und Schülerinnen? Eine Bestandsaufnahme:
Lockdown, Homeschooling & Co. So fühlen sich Schüler in BW nach drei Jahren Corona-Pandemie
Vor drei Jahren fiel die Entscheidung, die Schulen in Baden-Württemberg wegen der Corona-Pandemie zu schließen. Langsam geht das normale Leben wieder los, aber wie geht es den Schülern?
Gastronomie: Weniger Personal als vor der Corona-Krise
Restaurants, Bars und Kneipen beschäftigen trotz besser laufender Geschäfte immer noch deutlich weniger Personal als vor der Corona-Krise. Zwar nahm im vergangenen Jahr die Zahl der Beschäftigten in der Gastronomie zu, so das Statistische Bundesamt. Aber insgesamt sind es 12 Prozent weniger Beschäftigte als vor Ausbruch der Pandemie. Viele Mitarbeiter haben wegen der wiederholten Schließungen in andere Branchen gewechselt. Gleichzeitig fehlen Nachwuchskräfte.
Wegen Corona und Energiekrise: Immer weniger Brauereien
Wegen der Corona-Pandemie und der Energiekrise geben immer mehr Brauereien auf. Das Statistische Bundesamt teilte mit, dass es im vergangenen Jahr nur noch etwas mehr als 1.500 Brauereien gegeben habe. Im Jahr 2019 waren es noch 45 mehr. Der Deutsche Brauer-Bund erklärte, dass es zwischen der Jahrtausendwende bis zum Beginn der Pandemie einen regelrechten Brauerei-Boom gegeben habe. Jetzt gebe es leider eine Trendwende. Wegen des Lockdowns sei der Bier-Absatz im Gastgewerbe und durch abgesagte Feste eingebrochen, das habe viele Brauereien an die Existenzgrenze gebracht. Die gestiegenen Energiepreise hätten die Situation weiter verschärft.
Gesundheitsminister Lauterbach verteidigt Krankenhausreform
Mehrere Bundesländer wollen prüfen, ob die Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechtens ist. Im ARD- Morgenmagazin betonte Lauterbach, es gehe um eine Reform gemeinsam mit den Krankenhäusern und mit den Ländern. Er erhofft sich außerdem durch Zentralisierung - beispielsweise bei der Krebs-Behandlung - weniger Sterbefälle. Lauterbach trifft sich am Mittag mit Vertreterinnen und Vertretern der Länder und des Gesundheitswesens, um über die Pläne zu beraten.