Auf einer Brücke steht ein Bus. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod)

Hohe Energiepreise belasten ÖPNV

BW-Verkehrsminister Hermann plant Krisentreffen mit Verkehrsunternehmen

STAND

Die steigenden Sprit- und Energiepreise machen nicht nur Autofahrern zu schaffen, sondern auch Verkehrsunternehmen. Trotz der Probleme hofft der Minister auf neue Fahrgäste im ÖPNV.

Angesichts der stark steigenden Energiepreise will Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) rasch ein Treffen mit den Verbänden der Verkehrsunternehmen und Kommunen organisieren. Hermann sagte am Mittwoch in Stuttgart, man nehme die Sorgen der Unternehmen ernst, die nach Corona nun durch die Energie- und Spritpreise zusätzlich unter Druck gerieten.

"Die Unternehmen sind ein wichtiges Rückgrat des öffentlichen Verkehrs. Für die Verkehrswende brauchen wir gesunde Unternehmen im schienengebundenen und öffentlichen Personennahverkehr", so der Verkehrsminister.

Winfried Hermann (Bündnis 90Die Grünen), Verkehrsminister von Baden-Württemberg, nimmt an einer Regierungs-Pressekonferenz im Bürger- und Medienzentrum des Landtags von Baden-Württemberg teil. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Marijan Murat)
BW-Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) möchte zeitnah mit den Unternehmensverbänden und den kommunalen Aufgabenträgern über die gestiegenen Energiepreise und deren Folgen diskutieren. picture alliance/dpa | Marijan Murat

Hermann: ÖPNV ist attraktive Alternative zum Autofahren

"Die aktuelle Dieselkrise zeigt zudem einmal mehr, wie wichtig alternative und hybride Antriebsformen auch im öffentlichen Verkehr sind", sagte Hermann weiter. Derzeit litten die Autofahrerinnen und Autofahrer unter den hohen Spritpreisen. In dieser Situation böte sich die Chance, dass viele von ihnen auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als attraktive Alternative umstiegen. "Um diesen Effekt zu verstärken, sollten Tariferhöhungen bei Bussen und Bahnen möglichst vermieden werden", sagte er.

Ticketpreise im regionalen Schienenverkehr sollen stabil bleiben

Das Land sei verantwortlich für den regionalen Schienenverkehr und wolle dort für stabile Ticketpreise sorgen. "Das sollten in gleicher Weise auch die kommunalen Aufgabenträger für den Busverkehr tun, zur Sicherung einer bezahlbaren Mobilität", sagte Hermann. Die Rückgewinnung von Fahrgästen und neue, zusätzliche Fahrgäste verbesserten auch die Einnahmen der ÖPNV-Unternehmen.

Hohe Spritpreise belastet Verkehrsunternehmen jeglicher Art

Nicht nur die Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs ächzen unter den stetig steigenden Spritpreisen an baden-württembergischen Tankstellen. Die regionalen Busunternehmen haben ihre geschäftliche Situation bereits als "katastrophal" beurteilt. Auch der Taxiverband in Baden-Württemberg hat sich zu Wort gemeldet und bittet das Land um finanzielle Unterstützung.

Mehr zum Thema

Baden-Württemberg

Diskussion um russische Energielieferungen Hohe Energiepreise: Was kann die Politik tun und was sind die Optionen der Verbraucher?

Wegen des Russland-Ukraine-Krieges schnellen auch in Baden-Württemberg die Energiepreise in die Höhe - ein Ende der Fahnenstange scheint nicht in Sicht. Eine Lösung wäre mehr Energieeffizienz.

Baden-Württemberg

Benzin und Diesel werden immer teurer Umweltministerin Walker zu steigenden Kraftstoffkosten: "Soziale Härten abfedern"

Autofahrer sind fassungslos über die hohen Spritkosten als Folge des Ukraine-Krieges. Ministerin Walker will Menschen mit niedrigem Einkommen entlasten, sagt sie im SWR-Interview.

Heilbronn-Franken

Erdgaspreise auf Rekordhoch Folgen des Krieges in der Ukraine: Biogas aus BW könnte russische Gaslieferungen teilweise ersetzen

Die Entwicklung der Gaspreise macht Industrie und Haushalten schwer zu schaffen. Eine Alternative könnte Biogas sein. Doch der Ausbau hinkt hinterher.

Neu-Ulm

Kunden müssen bald mehr für Lkw-Transporte zahlen Hohe Spritpreise: BW-Speditionsverband spricht von "dramatischer Entwicklung"

Im Gütertransport ziehen demnächst die Preise an. Wegen des hohen Dieselpreises werden Speditionen teurer. Doch die Branche hat noch ein anderes Problem.

"Wir sind brutal abhängig von Putins Energielieferungen" Kommentar: Erst kommt das Heizen, dann die Moral

Deutschland überlegt, was man tun könnte, um Putins Kriegskasse nicht weiter zu füllen. Einen Energieimport-Stopp kann man wollen - aber realistisch ist er nicht, meint SWR-Umweltredakteur Werner Eckert.

Baden-Württemberg

Streit um Energielieferungen Russland droht erstmals mit Gas-Lieferstopp: Kretschmann für "kurzfristige Lösung"

Kein Gas mehr für Europa? Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann sprach sich bereits vor der Drohung aus Russland für "kurzfristige Lösungen" in der Energiebeschaffung aus.

STAND
AUTOR/IN
SWR