BW-Trend März 2015

Grün-Rot und Schwarz-Gelb gleichauf

Stand

Wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, lägen Grün-Rot und Schwarz-Gelb gleichauf. Die SPD erreicht erneut ein historisches Tief. Die FDP bliebe im Landtag, die Linke käme rein.

Dies ist das Ergebnis der aktuellen repräsentativen Umfrage des Berliner Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) und der Stuttgarter Zeitung. Infratest dimap hat dafür vom 19. bis 24. März 2015 1.000 Wahlberechtigte in Baden-Württemberg telefonisch befragt.

Demnach könnten die Grünen mit 25 Prozent der Stimmen rechnen - gegenüber November letzten Jahres ein Plus von 3 Prozentpunkten. Der Koalitionspartner SPD müsste hingegen 2 Prozentpunkte abgeben und käme derzeit auf 18 Prozent. Die CDU bliebe trotz Verlusten klar stärkste Kraft (38 Prozent, -3). Die Liberalen (5 Prozent, +2) und die Linke (5 Prozent, +1) könnten nach Zugewinnen derzeit auf einen Einzug in den Stuttgarter Landtag hoffen. Allen anderen Parteien, darunter die AfD (4 Prozent, -1), bliebe der Einzug in den Landtag verwehrt.

Grün-Rot-Rot erstmals möglich in Baden-Württemberg

Bei einem solchen Wahlausgang wäre rechnerisch zum ersten Mal in der Geschichte des Landes eine grün-rot-rote Regierung möglich. Mit Blick auf die nächste Legislaturperiode sind die Baden-Württemberger gespalten: Derzeit sprechen sich 37 Prozent für eine CDU-geführte Landesregierung aus. Fast ebenso viele (36 Prozent) wünschen sich die Fortsetzung einer von den Grünen geführten Landesregierung.

Kretschmann steigert Beliebtheit weiter, Wolf wird bekannter

Das Vertrauen in die Landesregierung wird insbesondere getragen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, mit dessen Arbeit gut sieben von zehn Bürgern (72 Prozent, +2) zufrieden sind - erneut ein persönlicher Bestwert für den Regierungschef im BW-Trend. Dabei stehen nicht nur die Anhänger der Grünen nahezu geschlossen hinter ihm (94 Prozent), sondern er kann auch die Anhänger der anderen Parteien mehrheitlich von sich überzeugen. In Deutschland zählt Winfried Kretschmann zum Kreis der beliebtesten Ministerpräsidenten und erreicht ähnliche Zufriedenheitswerte wie Bundeskanzlerin Merkel.

Grafik: Zufriedenheit mit Winfried Kretschmann im Verlauf (Foto: SWR/infratest dimap)
Grafik: Zufriedenheit mit Winfried Kretschmann im Verlauf

Sein Herausforderer Guido Wolf (CDU) kann seine Bekanntheit erhöhen. Während im November noch 41 Prozent der Befragten angaben, Wolf nicht zu kennen, sind es jetzt noch 30 Prozent. Die Zufriedenheit mit seiner Arbeit erhöht sich auf 29 Prozent (+3). Auch mit der Arbeit von Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid (SPD) sind mehr Menschen zufrieden (41 Prozent, +3). Dagegen büßt der FDP-Fraktionsvorsitzende und Spitzenkandidat Hans-Ulrich Rülke 3 Prozentpunkte ein und kommt nur noch auf 11 Prozent.

Hohe Zufriedenheit mit der Landesregierung

Ein Jahr vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg sind gut sechs von zehn Wahlberechtigten (63 Prozent) zufrieden mit den Leistungen der amtierenden Landesregierung. Nach einer eher verhaltenen Bewertung zu Beginn der Legislaturperiode genießt das grün-rote Kabinett seit 2012 damit konstant hohes Vertrauen. Die Landesregierung erreicht aktuell den besten Wert in der Legislaturperiode.

Bildungspolitik nach wie vor in der Kritik, Flüchtlingspolitik umstritten

Die Bildungspolitik der Landesregierung wird weiterhin mehrheitlich kritisch gesehen. 57 Prozent sind nicht zufrieden (-1), lediglich 30 Prozent sind zufrieden (-1). Beim aktuellen Thema der Ausländer- und Flüchtlingspolitik der Landesregierung sind die Meinungen geteilt. 49 Prozent sind mit ihr sehr zufrieden/zufrieden, 46 Prozent gaben an, weniger oder gar nicht zufrieden zu sein.

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SWR