Baden-Württemberg Trend Juli 2017

Baden-Württemberg ist sichere Bank für Merkel

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Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, würde die CDU in Baden-Württemberg klar stärkste Kraft. Die SPD könnte mit Schulz nicht punkten. Grüne, FDP und AfD würden gegenüber 2013 zulegen.

Die CDU in Baden-Württemberg könnte mit 43 Prozent rechnen. Sie läge damit knapp unter ihrem Ergebnis bei der Bundestagwahl 2013 (45,7 Prozent). Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Berliner Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) und der Stuttgarter Zeitung.

Die SPD stagniert und läge mit aktuell 19 Prozent etwas unter ihrem Ergebnis von 2013 (20,6 Prozent). Die Grünen würden mit 14 Prozent ihr Ergebnis von vor vier Jahren (11,0 Prozent) übertreffen. Die FDP käme auf 9 Prozent (2013: 6,2 Prozent), die AfD auf 8 Prozent (2013: 5,2 Prozent), die Linke auf 4 Prozent (2013: 4,8 Prozent). Die sonstigen Parteien hätten zusammen 3 Prozent (2013: 6,5 Prozent).

SPD kann mit Schulz nicht punkten

Könnten die Menschen in Baden-Württemberg den/die Bundeskanzler/in direkt wählen, würden sich fast sechs von zehn (57 Prozent) für Angela Merkel und knapp ein Viertel (23 Prozent) für den SPD-Herausforderer Martin Schulz entscheiden. Während die Kanzlerin gegenüber der letzten Umfrage (März 2017) 16 Prozentpunkte zulegen konnte, verliert Schulz 16 Prozentpunkte.

Angela Merkel genießt nahezu geschlossenen Rückhalt unter den CDU-Anhängern im Südwesten (91 Prozent), aber auch die Anhänger der FDP (62 Prozent) und der Grünen (59 Prozent) würden sich mehrheitlich für die Kanzlerin aussprechen. Im Vergleich zum März, als Merkel und Schulz auch in Baden-Württemberg noch nahezu gleichauf lagen, distanziert die Kanzlerin ihren Herausforderer nun ähnlich deutlich wie bundesweit. Auch inhaltlich trauen die Bürgerinnen und Bürger Baden-Württembergs am ehesten der Union zu, die wichtigsten Aufgaben in Deutschland zu lösen (45 Prozent). Die Union liegt damit in der Kompetenzbewertung mit großem Abstand vor der SPD (17 Prozent) und den Grünen (6 Prozent).

Deutliche Absage an Rot-Rot-Grün

Die Hälfte der Bevölkerung in Baden-Württemberg (50 Prozent) hielte die Fortführung der Großen Koalition für gut beziehungsweise für sehr gut. Fast gleichauf läge eine Koalition aus CDU/CSU und den Grünen (49 Prozent). Ähnlich beliebt ist auch Schwarz-Gelb (47 Prozent). Geringere Akzeptanz hätten die Dreier-Bündnisse: Eine Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen fänden noch 40 Prozent gut. Eine Ampelkoalition lehnen zwei Drittel der Baden-Württemberger/innen (66 Prozent) ab. Bei einem rot-rot-grünen Bündnis liegt die Ablehnung noch höher (70 Prozent). Die Baden-Württemberger finden diese Koalitionen weniger gut beziehungsweise schlecht für Deutschland.

Grüne in BW trotzen dem Bundestrend

Baden-Württemberg Trend (Foto: SWR)

Beim Vergleich der Sonntagsfrage des BW-Trend mit dem aktuellen ARD-DeutschlandTREND wird die Stärke der Grünen im Ländle deutlich. Während sich bundesweit gerade einmal 8 Prozent für sie entscheiden würden, sind es in Baden-Württemberg 14 Prozent. Die Linke spielt hier hingegen mit 4 Prozent weiterhin keine Rolle, wäre aber im Bund mit 9 Prozent sicher im Bundestag. Die CDU schneidet im Land mit 43 Prozent stärker ab als CDU/CSU im Bund (39 Prozent). Die SPD ist mit 19 Prozent schwächer als deutschlandweit (23 Prozent). Die FDP ist im Land mit 9 Prozent genauso stark wie im Bund. Die AfD schneidet mit 8 Prozent etwa so ab wie bundesweit (9 Prozent).

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SWR