Die Grünen liegen im aktuellen BW-Trend trotz leichtem Verlust weiter knapp an der Spitze. Die Landesvorsitzende, Lena Schwelling, sieht die Partei dadurch in ihren Ideen und Zielen bestärkt. Wichtig sei, dass man nach wie vor die stärkste Kraft im Land sei, allen könne man es sowieso nie recht machen. In der Corona-Pandemie sei das Land mit einem Mittelkurs auf einem guten Weg.
Zugewinne: CDU sieht Friedrich Merz als wichtigen Faktor
Nachdem die CDU sechs Punkte zulegen konnte, stimmt aus Sicht der Landes-Generalsekretärin Isabell Huber die Richtung für die Christdemokraten. Im SWR-Interview resümiert sie, man mache eben gute Politik zusammen mit den Grünen. Ein wichtiger Faktor sei auch der designierte neue Bundesvorsitzende, Friedrich Merz. An der Zustimmung zum Corona-Management müsse die Landesregierung mit besserer Kommunikation arbeiten.
Die SPD hat Punkte verloren - der Landesvorsitzende verweist aber auf eine Verbesserung mit Blick auf die letzte Landtagswahl. Andreas Stoch findet, momentan könne die SPD mit den 16 Prozent gut leben. Durch die Kritik der Befragten am Corona-Krisenmanagement von Grün-Schwarz sehen sich die Sozialdemokraten bestätigt.
Rülke: Verluste für Ampelparteien wegen Entscheidungen im Bund
Ähnlich die FDP: Deren Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sieht die Ursache für die Kritik an der Corona-Politik vor allem in symbolpolitischen Maßnahmen der Landesregierung. Die Verluste aller Ampelparteien begründet Rülke mit schwierigen politischen Entscheidungen im Bund, beispielsweise der zur Impfpflicht. Insofern würden die Landesparteien in die Mithaftung genommen.
Das Umfrageergebnis der AfD mit leichtem Plus zeigt nach Ansicht von Fraktionschef Bernd Gögel, dass die AfD sich konsolidiert habe und ernst genommen werde. Das mache Mut, so weiterzumachen wie bisher. Zum geringen Verständnis für die Proteste gegen Corona-Maßnahmen sagte Gögel, die Demonstrationen richteten sich vermehrt auch gegen gesellschaftliche Veränderungen im sozialen Bereich.
Die geringe Zustimmung zu den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen versteht SPD-Mann Stoch als Appell an die Solidarität in der Gesellschaft und "dass wir uns nicht von einer kleinen Minderheit in Geiselhaft nehmen lassen wollen." Denn mit 74 Prozent hat die große Mehrheit der Befragten wenig oder gar kein Verständnis für die Demonstranten. Anfang Februar findet der nächste Bund-Länder-Gipfel zu den Corona-Maßnahmen statt.