Der Tourismus in Baden-Württemberg erholt sich langsam wieder vom Corona-Einbruch. Im Juni 2022 lag die Zahl der Übernachtungen bei 5,4 Millionen und damit nur noch 3,1 Prozent unter dem Wert vom Juni 2019, wie das Statistische Landesamt am Freitag mitteilte. Insgesamt habe sich im ersten Halbjahr eine deutliche Erholung abgezeichnet, die sich angesichts der laufenden touristischen Hochsaison weiter fortsetzen dürfte, hieß es.
Gästezahlen mehr als verdoppelt
Im Zeitraum Januar bis Juni 2022 kamen in den geöffneten Beherbergungsbetrieben insgesamt 8,3 Millionen Gäste an, und damit mehr als zweieinhalb mal soviel wie im Vorjahreszeitraum. Dieser war noch stark von Corona beeinträchtigt, so das Statistische Landesamt auf Grundlage von vorläufigen Zahlen der Tourismusbilanz zum ersten Halbjahr 2022. Die Zahl der Übernachtungen stieg um 12,6 Millionen auf knapp 22,0 Millionen. Das Vorkrisenniveau aus dem ersten Halbjahr 2019 von 10,6 Millionen Ankünften und 25,8 Millionen Übernachtungen kommt damit langsam wieder in Sichtweite.
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Auch Reisende aus dem Ausland kommen wieder öfter
Der Auslandstourismus zog nach Angaben des Landesamts auch wieder deutlich an: Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 vervierfachte sich die Zahl der Übernachtungen von ausländischen Gästen auf 3,6 Millionen. Damit näherte sie sich dem Vorkrisenwert von 4,0 Millionen an. Und während im Vorjahreszeitraum nur 9,4 Prozent der Touristinnen und Touristen aus dem Ausland und 90,6 Prozent aus dem Inland stammten, waren im ersten Halbjahr 2022 bereits 18,5 Prozent der Ankünfte ausländische Reisende. Vor der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2019 machte der Anteil von Übernachtungen durch ausländische Touristinnen und Touristen rund ein Fünftel aus, so das Statistische Landesamt.
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Ministerium mit Bilanz zufrieden
BW-Tourismusstaatssekretär Patrick Rapp (CDU) betonte nach der Veröffentlichung der Zahlen: "Es ist sehr erfreulich, dass unsere Reisegebiete im Land von der neuen Reiselust profitieren können." Auch wenn die Zahlen noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht hätten, sei spürbar, dass die Menschen Lust auf Reisen haben. Sie wollten wieder Neues entdecken, so Rapp.