Wilkommensklasse für aus der Ukraine geflüchtete Kinder (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Peter Kneffel)

Mehr als 24 Millionen Euro bereitgestellt

BW braucht bis zu 2.000 Lehrkräfte für ukrainische Schüler

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Nach den Sommerferien könnten noch mehr Kinder aus der Ukraine in Baden-Württemberg zur Schule gehen. Dafür sucht das Land verstärkt Lehrkräfte.

Bislang werden mehr als 19.000 aus der Ukraine geflüchtete Schülerinnen und Schüler an Schulen im Land unterrichtet, 5.000 davon in regulären Klassen. Das Kultusministerium stellt sich allerdings darauf ein, dass der Krieg andauert und damit nach den Sommerferien die Zahl der ukrainischen Kinder in Baden-Württemberg weiter massiv ansteigt. In einer Pressemitteilung ist von möglicherweise 30.000 oder noch mehr zusätzlichen Schülerinnen und Schülern die Rede.

Mehr Schüler bedeuten Mehrbedarf an Lehrkräften

Um diese Kinder und Jugendlichen gut integrieren zu können, braucht es mehr Lehrerinnen und Lehrer: für Vorbereitungs- und VABO-Klassen, Sprachförderkurse und Regelklassen. In VABO-Klassen werden Jugendliche unterrichtet, die noch schulpflichtig sind, aber nicht genügend Deutsch können, um eine Ausbildung anzufangen. Das bedeutet, dass allein für diese Bereiche bis zu 2.000 Lehrkräfte gebraucht werden. Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) stellt für die zusätzlichen Kosten in diesem Jahr 24,2 Millionen Euro zur Verfügung.

Um Leute zu finden, die die ukrainischen Schülerinnen und Schüler unterrichten, hat das Kultusministerium ein Online-Portal eingerichtet. Dort haben sich bislang rund 2.000 Personen gemeldet, knapp ein Viertel sind Lehrkräfte aus der Ukraine. Bis Anfang Juli wurden etwa 580 neue Verträge abgeschlossen. Das reiche für den seitherigen Bedarf - für den erwarteten Ansturm auf die Schulen in Baden-Württemberg seien es zu wenige, heißt es in der Mitteilung.

Auch die Lehrer müssen auf die Schulbank

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind mehr als 115.000 Menschen nach Baden-Württemberg geflohen, knapp 40 Prozent von ihnen sind Kinder und Jugendliche. Sie gehen zum Teil hier zur Schule, unterrichtet unter anderem auch von ukrainischen Lehrerinnen. Diese sprechen aber längst nicht alle Deutsch.

Ukrainische Lehrkräfte entlasten die deutschen Kolleginnen und Kollegen, wie an dieser Werkrealschule in Bopfingen (Ostalbkreis), über die der SWR im Mai berichtet hat:

"Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass über die Sprachkurse des BAMF hinaus weitere Kurse für Lehrkräfte angeboten werden", sagte Kultusministerin Theresia Schopper (Grüne). Sie bezeichnete die Lehrkräfte, die aus der Ukraine kommen, als Chance. Sie sollen spezielle Deutschkurse am Goethe-Institut bekommen. Dafür sind in diesem Jahr 500.000 Euro im Haushalt eingeplant.

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SWR