orangefarbene FFP2 Maske liegt auf einem Fußboden (Foto: IMAGO, Michael Gstettenbauer)

Neue Omikron-Variante BA.5

Rückkehr der Maskenpflicht? BW-Gesundheitsministerium bereitet sich auf mögliche Corona-Welle vor

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Kommen im Herbst wieder Maskenpflicht, Zugangsbeschränkungen und Co.? Bund und Länder bereiten sich auf eine neue Corona-Welle im Spätjahr vor.

Seit Anfang Mai breitet sich eine neue Subvariante des Coronavirus aus: Omikron BA.5. In Portugal sorgt die neue Variante bereits für steigende Infektionszahlen. In Baden-Württemberg hält sich die Ausbreitung bisher in Grenzen. In den vergangenen drei Wochen sei die Zahl der Infektionen mit Omikron BA.5 im zweistelligen Bereich geblieben, heißt es aus dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium auf SWR-Anfrage.

Eine Prognose über den weiteren Verlauf der Pandemie sei schwierig, das Ministerium würde aber Vorbereitungen für eine mögliche neue Corona-Welle treffen.

Gibt es im Herbst neue Corona-Maßnahmen?

Im Juli plant das Ministerium dazu eine Expertenanhörung. Dabei soll es auch um passende Impfstoffe gehen und darum, für wen erneute Impfungen sinnvoll sein könnten.

Ob Maßnahmen wie eine Maskenpflicht im Herbst wieder möglich sind, muss laut Ministerium auf Bundesebene entschieden werden.

Diskussion über weiteres Vorgehen in der Pandemie beim Bund-Länder-Treffen

Auf dem Treffen der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) haben sich die Bundesländer am Donnerstag bereits dafür ausgesprochen, dass der Bund entsprechende Schutzmaßnahmen vorbereiten solle. Die Länder-Gesundheitsministerinnen und -minister hatten in einem einstimmigen Beschluss bereits mögliche Instrumente aufgelistet.

Ab Herbst könnte demnach etwa mit einer Maskenpflicht in Innenräumen reagiert werden. Zudem könne es wieder 2G- oder 3G-Zugangsregeln mit Impf-, Genesenen- oder Testnachweisen für bestimmte Einrichtungen geben.

Das Verhältnis zwischen Bund und Ländern ist nicht einfach. Im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz äußerte sich dazu Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann:

Vorbereitungen auf mögliche neue Corona-Welle

Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), sagte nach dem Treffen:

"Wir wollen alle kein weiteres Hin und Her zwischen Lockdowns und Lockerungen, wie wir es in der Vergangenheit gesehen haben."

Lauterbach plant Vorkehrungen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant bereits umfassende Vorkehrungen für eine voraussichtlich wieder angespanntere Corona-Lage nach dem Sommer. "Wir dürfen nicht erneut unvorbereitet wie im letzten Herbst in die Krise gehen", sagte der SPD-Politiker im Bundestag.

Dazu gehörten neben Änderungen im Infektionsschutzgesetz Konzepte zu Impfungen und Tests, genauere Daten zur Belastung von Kliniken, ein besserer Schutz von Risikogruppen etwa in Pflegeheimen. Das Impfkonzept sehe vor, dass es für alle Virusvarianten, die kommen könnten, den richtigen Impfstoff gebe. Die Länder-Gesundheitsminister hatten einstimmig einen möglichen Katalog etwa mit Maskenpflichten in Innenräumen und Zugangsregeln wie 2G und 3G (Zugang nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete) zusammengestellt.

Landeselternbeirat sieht Schulen für neue Corona-Welle nicht gewappnet

Der Vorsitzende des Landeselternbeirates Baden-Württemberg, Michael Mittelstaedt, blickt mit Sorge auf eine neue Corona-Welle. Die Schulen im Land seien darauf nicht vorbereitet. "Fakt ist, dass Präventiv-Maßnahmen eigentlich gar nicht getroffen wurden", so Mittelstaedt im SWR.

Er ist überzeugt, dass das Treffen von Bundeskanzler Scholz mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten keine wesentlichen Fortschritte hinsichtlich der Vorbereitungen auf eine weitere Corona-Welle bringen werde. 

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SWR