Insgesamt neun Wünsche enthält der sogenannte Weihnachtsbrief des Handelsverbandes an die Landesregierung. Die drei wichtigsten Forderungen: Kundinnen und Kunden sollen die Geschäfte ab dem neuen Jahr möglichst ohne Zugangsbeschränkungen betreten können, die Einzelhändler sollen von den 2G-Kontrollmaßnahmen entbunden werden, zudem sollen Corona-Maßnahmen grundsätzlich nach der Pandemierelevanz der Branche festgelegt werden. Hier nämlich sieht sich der Handel außen vor, da er - laut Handelsverband - "kein Treiber der Pandemie" sei.
Einzelhandel von Weihnachtsgeschäft enttäuscht
Die Branche leidet, ähnlich wie auch die Gastronomie, aktuell stark unter der 2G-Regel. Sie sieht Umsatzverluste im Schnitt von mehr als 40 Prozent im wichtigen Weihnachtsgeschäft, in Summe seien das etwa 750 Millionen Euro Minus gegenüber dem Weihnachtsgeschäft 2019.
Auch der vergangene, vierte Adventssamstag verlief laut einer aktuellen Umfrage des Handelsverbands "mehr als enttäuschend". Die Situation sei "nicht bloß schlimm, sondern dramatisch", so die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands BW, Sabine Hagmann, bei einem Pressegespräch. Sie sieht die Landespolitik daher nun in der Pflicht, für Erleichterungen für den Handel zu sorgen.
Minister Lucha sieht keinen Spielraum für Lockerungen
Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hat die Forderungen des baden-württembergischen Handelsverbandes nach Lockerungen zurückgewiesen. Es sei der denkbar schlechteste Zeitpunkt, um über Lockerungen jedweder Art nachzudenken, sagte Lucha dem SWR. Ein Grund sei die Virusvariante Omikron, die in Kürze das Infektionsgeschehen auch in Deutschland beherrschen werde. Lucha wollte dabei auch einen Lockdown wie in den Niederlanden nicht ausschließen.