Ursache nicht bekannt

Bundesweite Störung im Digitalfunknetz - Polizei und Behörden waren betroffen

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Bundesweit war der Digitalfunk gestört - auch in Baden-Württemberg. Wer Polizei und Feuerwehr erreichen wollte, musste sich aber keine Sorgen machen.

Die bundesweite Störung im Digitalfunk der Behörden hat am Dienstagnachmittag auch Baden-Württemberg betroffen. Die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) teilte am Abend mit, die Ursache für die etwa zweistündige Störung seien Netzwerkprobleme gewesen. Hinweise auf einen Cyberangriff gab es zunächst nicht. "Die Analyse wurde von der BDBOS und ihren Partnern mit höchster Priorität verfolgt und wird weiter fortgesetzt."

Wer über den Notruf 110 die Polizei oder über die 112 Feuerwehr und Rettungsdienst erreichen wollte, konnte die Nummern aber wählen. Sie laufen über ein anderes System und waren von dem Ausfall nicht betroffen. Für ihre interne Kommunikation mussten die Mitarbeiter von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten zeitweilig auf andere Kommunikationsmittel ausweichen. Sämtliche betroffene Einsatzkräfte hätten demnach auf den Analogfunk umgestellt.

Polizei BW mit speziellen Smartphones

Die Einheiten der Polizei Baden-Württemberg sind nach Angaben des Innenministeriums landesweit flächendeckend mit rund 15.000 sogenannten PoliPhones, speziellen Smartphones, ausgestattet. "Die Einsatzkommunikation konnte daher jederzeit sichergestellt werden", teilte eine Sprecherin des Ministeriums am Mittwoch auf Anfrage des SWR mit.

Die Bundesanstalt nennt den BOS-Funk als Kommunikationsmittel von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten, der mit mehr als 5.000 Basisstationen 99,2 Prozent der Fläche Deutschlands versorge. "Der Digitalfunk BOS macht eine bundesweite und organisationsübergreifende Verständigung möglich", schreibt die Behörde. "Das eröffnet vielfältige Möglichkeiten und vereinfacht die Zusammenarbeit - nicht nur bei einfachen Einsätzen im Alltag, sondern gerade auch bei komplexen Einsatzlagen, in Krisensituationen und in Katastrophenfällen."

Chef von Berliner Polizeigewerkschaft spricht von "Super-Gau"

Der Berliner Landesbezirksvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh, sagte zur Störung: "Der weitreichende Zusammenbruch des Digitalfunks ist der Super-Gau für unsere Sicherheitsbehörden und zeigt uns, wie anfällig unsere digitale Infrastruktur ist und wie fahrlässig es ist, sich auf Monopollösungen zu verlassen." Kommunikation sei heute wichtigstes Einsatzmittel. "Von ihr können am Ende des Tages Leben und Tod abhängen."

Mehrere Länder betroffen

Laut einer Umfrage der deutschen Presseagentur in mehreren Lagezentren und Leitstellen von Rettungsdienst und Feuerwehr waren mehrere Bundesländer betroffen - darunter auch Berlin und Sachsen.

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