Viele Frauen unter den Interessenten

Immer mehr Bewerber für die Bundeswehr aus BW - trotzdem sinkt die Truppenstärke

Stand

Von Autor/in Luca Mader

Die Bundeswehr ringt um Nachwuchs-Personal. In Baden-Württemberg scheint sich die Mühe zu lohnen - das zeigen die Bewerberzahlen. Trotzdem gibt es weiterhin Probleme.

Im Vergleich zu 2023 haben sich im vergangenen Jahr deutlich mehr Menschen aus Baden-Württemberg bei der Bundeswehr beworben. Das teilte das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr auf Anfrage des SWR mit. Für Berufe im militärischen Bereich haben sich 2023 noch knapp 4.000 Menschen aus Baden-Württemberg beworben. In 2024 waren es über 500 mehr. Auch der Anteil der weiblichen Bewerber für den militärischen Dienst hat sich leicht erhöht: In 2023 waren es 610, ein Jahr später 622.

Deutlich mehr Bewerberinnen und Bewerber für den militärischen Teil der Bundeswehr.
Quelle: Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr

Viele weibliche Bewerber für zivilen Dienst

Im zivilen Bereich der Bundeswehr ist die Zahl der Bewerber sogar noch stärker angestiegen. Dieser umfasst zahlreiche Berufe, zum Beispiel im medizinischen Bereich oder in der Verwaltung. Über 2.500 Frauen haben sich im vergangenen Jahr für Jobs in diesem Bereich beworben - damit waren fast die Hälfte aller Bewerber Frauen. Insgesamt haben sich 2024 knapp 5.900 Menschen für den zivilen Bereich der Bundeswehr beworben - über 1.200 mehr als 2023

Deutlich mehr Bewerberinnen und Bewerber für den zivilen Teil der Bundeswehr. Quelle: Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
Quelle: Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr

Trotzdem weniger Soldaten - auch wegen Abbrechern

Doch trotz dieser Entwicklung sinkt die Zahl der Beschäftigten bei der Bundeswehr. Konkret arbeiteten in Baden-Württemberg rund 18.600 Menschen bei der Truppe - 300 weniger als im Jahr zuvor. Außer dem üblichen Personalschwund durch Rente und Pension kämpft die Bundeswehr insgesamt nämlich auch mit einer hohen Abbrecherquote.

Deutlich mehr Menschen bewerben sich bei der Bundeswehr.
Quelle: Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr

Das geht aus dem Bericht der ehemaligen Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) hervor. Die Zahl der Abbrecher während der sechsmonatigen Probezeit sei "äußerst problematisch", sagte Högl und verwies auf die Zahlen für 2023: Damals hätten von 18.810 neuen Soldatinnen und Soldaten 5.100 die Bundeswehr wieder verlassen - fast alle auf eigenen Wunsch.

Zudem bedeutet nicht jede Bewerbung automatisch, dass auch jemand eingestellt wird. So haben in Baden-Württemberg in 2024 150 Soldatinnen und rund 1.050 Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr auch wirklich angetreten.

Bundeswehr will Personal an sich binden

Mit "Personalbindungsmaßnahmen" versucht die Bundeswehr außerdem langfristig das gewonnene Personal zu halten. Diese umfassen Karriereförderung und finanzielle Anreize. In Baden-Württemberg seien 2024 so 1.900 Soldatinnen und Soldaten an die Bundeswehr "gebunden" worden.

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Die Entwicklung der Truppenstärke in Baden Württemberg spiegelt außerdem die Entwicklung in der gesamten Bundeswehr wider. Diese hat 2024 nämlich insgesamt viel mehr Bewerbungen erhalten als zuvor. Doch trotzdem ist die Zahl der Beschäftigten leicht gesunken.

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