Nach dem vorläufigen Endergebnis der Bundestagswahl werden 79 Abgeordnete aus Baden-Württemberg in den Bundestag einziehen - davon 47 über die Landeslisten der in den Bundestag gewählten Parteien und 32 Wahlkreis-Sieger mit dem Direktmandat. 47 Kandidatinnen und Kandidaten haben den Einzug über die jeweilige Landesliste ihrer Partei geschafft.
Die AfD werden 19 Abgeordnete aus Baden-Württemberg über die Landesliste in Berlin vertreten. AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel (Wahlkreis Bodensee) kommt über die Landesliste ihrer Partei in den Bundestag, bei der sie auf Platz eins ist. Die Kanzlerkandidatin hat damit wie schon 2021 das Direktmandat verpasst. Damals holte sie rund 9 Prozent der Stimmen, diesmal waren es 20,36 Prozent. Auch der Co-Vorsitzende der AfD Baden-Württemberg, Markus Frohnmaier (Wahlkreis Böblingen), schafft erneut den Einzug in den Bundestag.
Grüne: Brantner verliert Direktmandat, zieht aber in Bundestag
Neun Abgeordnete der Grünen schaffen es über die Landesliste ins Parlament. Grünen-Spitzenkandidatin Franziska Brantner konnte ihr Direktmandat im Wahlkreis Heidelberg nicht gegen die CDU verteidigen. CDU-Politiker Alexander Föhr liegt mit 29,16 Prozent der Stimmen knapp vor der Grünen-Politikerin mit 27,74 Prozent. Brantner zieht über die Landesliste, wo sie auf Platz eins steht, in den Bundestag ein.
Auch die frühere Grünen-Chefin Ricarda Lang hat bei der Bundestagswahl eine Niederlage in ihrem Wahlkreis Backnang-Schwäbisch Gmünd einstecken müssen. Sie bleibt aber über die Landesliste abgesichert und weiter Bundestagsabgeordnete. Auch Grünen-Politikerin Agnieszka Brugger (Wahlkreis Ravensburg) zieht durch Platz drei auf der Landesliste in den Bundestag ein.
Das war die Wahl im SWR Ticker zur Bundestagswahl in BW: ++ Mögliche Folgen für Landtagswahl ++ SPD sieht sich nicht zur Koalition gezwungen ++ Merz als Kanzler - fähig, aber unsympathisch? ++
CDU/CSU haben die Wahl vor der AfD gewonnen. Die FDP wird aus dem Bundestag gewählt - es gibt erste Rücktritte. Wahlergebnisse, Reaktionen und Analysen im Ticker.
SPD verliert deutlich und holt kein Direktmandat
SPD-Parteichefin Saskia Esken musste eine Niederlage in ihrem Wahlkreis Calw einstecken. Die 63-Jährige bleibt aber über die Landesliste weiterhin Bundestagsabgeordnete. Dank Platz zwei auf der Landesliste zieht Nils Schmid (Wahlkreis Nürtingen) erneut in den Bundestag.
SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast erzielte mit 21,1 Prozent der Erststimmen in ihrem Wahlkreis Pforzheim zwar eines der besseren SPD-Ergebnisse, allerdings konnte sie sich gegen CDU-Politiker Gunther Krichbaum (37,1 Prozent) nicht durchsetzen. Über den Landeslisten-Platz fünf schafft Mast es trotzdem in den Bundestag. Die Landesliste bescherte auch Johannes Fechner, SPD-Kandidat für den Wahlkreis Emmendingen-Lahr, einen erneuten Platz im Parlament. Insgesamt ziehen zwölf SPD-Politikerinnen und Politiker für BW über die Landesliste in den Bundestag.
Linken-Politikerin Mirow zieht zum ersten Mal in den Bundestag ein
Die Linke konnte in Baden-Württemberg zwar keine Direktmandate holen, entsendet über die Liste aber sechs Abgeordnete nach Berlin. Sie schickt über die Landesliste unter anderem Sahra Mirow (Wahlkreis Heidelberg) und Gökay Akbulut (Wahlkreis Mannheim) in den Bundestag.
Bei der CDU ziehen keine Politikerinnen und Politiker über die Landesliste in den Bundestag. 29 Bundestagskandidierende der CDU holten durch einen Sieg in ihrem Wahlkreis ein Direktmandat. Sechs Wahlkreissieger hingegen schafften es nicht ins Parlament. Denn durch die Wahlrechtsreform ziehen nicht mehr alle Direktmandatsgewinner automatisch in den Bundestag ein.