Pflegerinnen auf der Intensivstation (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Marijan Murat)

Lohn für Einsatz in der Pandemie

BW-Landesregierung pocht auf steuerfreie Corona-Prämie für Pflegekräfte und Arzthelferinnen

Stand

Schnell und steuerfrei: Finanzminister Bayaz und Gesundheitsminister Lucha aus Baden-Württemberg fordern von der Ampelregierung in Berlin, Pflegekräften eine Prämie zu zahlen.

Die baden-württembergische Landesregierung drängt gegenüber dem Ampelbündnis darauf, den Pflegerinnen und Pflegern in Deutschland nun rasch eine Prämie für den Einsatz in der Corona-Pandemie zu zahlen. Finanzminister Danyal Bayaz und Gesundheitsminister Manfred Lucha (beide Grüne) haben sich in der Sache mit einem Brief an Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gewandt.

In dem Schreiben plädieren die beiden Minister laut Deutscher Presseagentur dafür, auch Arzthelferinnen und -helfern eine steuerfreie Prämie zu zahlen. Die Impfungen und die ambulante Behandlung von Corona-Patienten in den Praxen wären ohne die engagierte Tätigkeit der Medizinischen Fachangestellten nicht zu bewältigen, schreiben die beiden Minister.

Pflegebonus soll motivieren - rückwirkende Steuerfreiheit gefordert

Bayaz und Lucha fordern, den geplanten Pflegebonus zeitnah und steuerfrei umzusetzen. In Baden-Württemberg seien bereits Pflegeprämien von bis zu 3.000 Euro in der Krise gewährt worden. Die beiden Minister sprachen sich dafür aus, die Prämien rückwirkend zum 1. Januar 2021 von der Steuer zu befreien. Bayaz und Lucha schlugen zudem eine Staffelung der Prämie vor. Der Pflegebonus solle auch zur Aufnahme einer Tätigkeit in den durch die Corona-Pandemie besonders betroffenen Stationen motivieren. "Daher sollte der Bonus für in diesem Bereich tätige Pflegekräfte am höchsten sein."

"Die Pflegekräfte vor allem auf den Intensiv- und Coronastationen arbeiten seit Beginn der Pandemie unter stark erschwerten Bedingungen bis an ihre Belastungsgrenzen, um Menschenleben zu retten."

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Viele seien aus Überlastung längerfristig erkrankt oder nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt. Eine Bonuszahlung sei ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung und könne Anreiz sein, zur Bekämpfung der vierten Welle auf besonders von der Pandemie betroffenen Stationen auszuhelfen.

SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten, dass es einen Corona-Bonus für Pflegekräfte geben soll. Dafür will die Ampel-Regierung eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen.

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SWR