Die Lage habe sich in den vergangenen Wochen zugespitzt, heißt es bei der Handwerkskammer Ulm. Laufende Arbeiten und Projekte könnten ins Stocken geraten. Besonders problematisch sei die Lage bei Baustahl, Holz und Dämmmaterialen, stellen Bauwirtschaft und Handwerkskammern fest.
Die Auftragsbücher der Handwerksbetriebe seien gut gefüllt. Viele Betriebe müssten aber länger auf Materiallieferungen warten. Das könnte auch für die Kunden zu Verzögerungen führen. Außerdem seien die Preise zum Beispiel bei Holz und Stahl deutlich gestiegen. Im Extremfall seien sie sogar bis zu dreimal so hoch wie bisher, hieß es.
Lage für Firmen schwierig
Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft in Baden-Württemberg, sagte dem SWR, die Lage sei für die Firmen sehr schwierig. Sie könnten die höheren Preise nur in den seltensten Fällen weitergeben.
Handwerk und Bauwirtschaft sehen mehrere Gründe für die Entwicklung. Unter anderem hätten Hersteller und verarbeitende Betriebe weniger Material - etwa Metall - produziert, weil sie in der Coronakrise mit weniger Nachfrage gerechnet hätten. Das sei ein flächendeckendes Problem, so der Zentralverband des deutschen Handwerks. Einige Unternehmen seien auch noch in Kurzarbeit.
Außerdem hätten sich internationale Versorgungs- und Lieferketten verschoben. Mit der wirtschaftlichen Erholung in China sei die Nachfrage aber schnell gestiegen, zum Beispiel nach Stahl. In den USA wiederum werde viel Holz gebraucht und unter anderem in Deutschland gekauft.