Mindestens 23 Menschen sind laut Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in den ersten sieben Monaten dieses Jahres in Baden-Württemberg ertrunken - ein Mensch weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (Stichtag: 21. Juli). Dabei gab es deutlich mehr männliche als weibliche Opfer.
Zwölf der Menschen kamen laut DLRG in einem See ums Leben, neun in Flüssen und zwei Menschen starben in anderen Gewässern. Die DLRG nennt vor allem das Baden an unbewachten Abschnitten als einen der Hauptgründe für das Ertrinken. Auch Selbstüberschätzung und Leichtsinn sowie der Einfluss von Alkohol spielen demnach eine wichtige Rolle.
SPD fordert Notrufsäulen an Badeseen
Die Landtagsfraktion der baden-württembergischen SPD fordert jetzt auch die verstärkte Einrichtung von Notrufsäulen an den Badeseen im Land. Eine parlamentarische Anfrage habe gezeigt, dass aufgrund der Corona-Pandemie weniger Frauen und Männer als Rettungsschwimmer ausgebildet werden konnten. Außerdem hätten viele Kinder auf Schwimmkurse verzichten müssen.
Diese Entwicklung führe zu einem größeren Risiko, heißt es in einer Mitteilung. "Umso wichtiger ist die Einrichtung von Notrufsäulen an Badeseen", so der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, Sascha Binder. Er sieht dafür die Landesregierung in der Pflicht.
Nur Bayern hat noch mehr Badetote
Im bundesweiten Vergleich hat es nur in Bayern mehr Badetote als in Baden-Württemberg gegeben. In den dortigen Gewässern kamen laut DLRG seit Januar mindestens 29 Menschen ums Leben. In ganz Deutschland sind in dieser Zeit insgesamt mindestens 184 Menschen ertrunken.
Die Todesopfer der verheerenden Flutkatastrophe sind in dieser Zwischenbilanz nicht aufgeführt. "Hierzu liegen der DLRG aktuell keine Daten vor", sagte DLRG-Präsident Achim Haag.