Die Suche für ein Endlager für Atommüll verzögert sich. Ursprünglich wollte das Bundesumweltministerium bis 2031 einen Standort für ein Endlager benennen. Das wird nach aktuellem Stand nicht klappen, heißt es aus dem Ministerium. Wegen der hohen Anforderungen dauere die Suche länger.
Erste Untersuchungsphase abgeschlossen
Das Ministerium beruft sich auf einen Plan des zuständigen Bundesamts, in dem festgelegt wurde, wie die weitere Suche ablaufen soll. Grundsätzlich wird ein Endlager in mehreren Schritten gesucht: Mit den Jahren werden immer weitere Gebiete ausgeschlossen, bis am Ende ein geeigneter Standort übrig bleibt. Bisher ist jedoch nur die erste Phase abgeschlossen, in der nur grundlegende geologische Kriterien eine Rolle gespielt haben.
Untersucht wurde, ob es einen passenden Untergrund aus Salz, Granit oder Ton gibt, in welchem man den Atommüll mindestens 300 Meter tief vergraben kann und in dem genug Platz ist. Rund 90 Teilgebiete kommen dafür grundsätzlich in Frage. In den nächsten Phasen sollen diese Teilgebiete näher untersucht werden. Dabei werden sie auch mit Versuchsbergwerken erkundet. Wann das Verfahren abgeschlossen werden kann, ist noch unklar.
Dass die Standortentscheidung nicht bis 2031 fällt, bedeutet auch, dass sich auch die für 2050 geplante Inbetriebnahme des neuen Atommüllendlagers in Deutschland verzögern wird. Der hochradioaktive Atommüll wird also länger in den Zwischenlagern an den Atomkraftwerk-Standorten lagern müssen.
Genehmigungen für Zwischenlager laufen aus
Das führt zu weiteren Problemen: Denn die Genehmigungen für die Zwischenlager sind zeitlich befristet. Die Genehmigung für Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) läuft 2046 aus, für Philippsburg (Kreis Karlsruhe) 2047. Mit einer Einlagerung in einem Atommüll-Endlager wäre nun nicht vor 2070 zu rechnen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hatte vor diesem Hintergrund in der Vergangenheit immer wieder ein neues Zwischenlagerkonzept gefordert.