Die Zahl der Impfungen gegen das Coronavirus ist in Baden-Württemberg sprunghaft angestiegen. Am Mittwoch sind 79.454 Impfdosen verabreicht worden - ein neuer Höchstwert, wie Landesgesundheitsministerium und Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag mitteilten. Knapp die Hälfte der Impfungen entfällt dabei auf Hausärztinnen und Hausärzte, die erstmals flächendeckend Impftermine vergeben konnten.
Baden-Württemberg: Bisheriger Impfrekord mehr als verdoppelt
In Baden-Württemberg verabreichten die Hausärzte 37.694 Erstimpfdosen und 670 Zweitimpfungen (insgesamt 38.364). Impfzentren, Krankenhäuser und mobile Impfteams kamen zum Vergleich auf 27.077 Erst- und 14.013 Zweitimpfungen (insgesamt 41.090).
Der bisherige Höchstwert der Impfkampagne vor den flächendeckenden Hausarzt-Impfungen wurde mit 38.651 Dosen am 26. März erreicht - und wird nun mit den knapp 80.000 Impfungen deutlich überschritten. Zum Vergleich: An einem durchschnittlichen Tag im März wurden sogar nur 31.252 Menschen geimpft.
Bundesweit rund 300.000 Corona-Impfungen durch Hausärzte
Und auch deutschlandweit hat die Impfkampagne laut RKI durch die Hausärztinnen und Hausärzte zugelegt: Am Mittwoch wurden rund 656.000 Dosen verabreicht - 290.000 mehr als am Vortag. Bundesweit lag der bisherige Höchstwert bei etwa 367.000 Corona-Impfdosen. In der Regel waren es aber deutlich weniger. Laut RKI entfielen allein rund 300.000 der gut 656.000 Erst- und Zweitimpfungen auf die rund 35.000 teilnehmenden Hausarztpraxen.
Oster-Feiertage bremsen Lieferungen aus
Wie auch in Baden-Württemberg starteten in den meisten Bundesländern am Mittwoch die Impfungen bei den Hausärztinnen und Hausärzten. Aufgrund der Osterfeiertage hatten sich die Impfstoff-Lieferungen an die Praxen in Baden-Württemberg verzögert. Eigentlich hätten sie bereits am Dienstag mit den Impfungen gegen das Coronavirus beginnen können.
Für Donnerstag rechnete die Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) schließlich mit Impfungen bei den Hausärztinnen und -ärzten in der Breite. Das sei aber von Anfang an erwartet worden, sagte KVBW-Sprecher Kai Sonntag im Vorfeld.
Gewaltiger Patienten-Ansturm, bürokratische Hürden und Überlastung - so lief der Impfstart in den Hausarztpraxen. SWR Aktuell Beitrag vom 7. April:
Termine und Impfstoff weiter knapp
Noch sind Impfstoffe und Termine bei den Praxen aber weiter knapp. Für die erste Woche hätte ein Arzt, Sonntag zufolge, 18 Impfdosen erhalten. Davon würden auch manche Dosen bei Hausbesuchen verimpft, die häufig auf einen Tag gelegt würden, so der KVBW-Sprecher. Nun hoffe die KVBW, "dass die Politik jetzt vor allem auf die Arztpraxen bei den Impfungen setzt, die viel schneller, kostengünstiger und effektiver die Impfungen verabreichen können", so Sonntag weiter. Verglichen mit den Impfungen in Impfzentren sei bei Hausärzten etwa keine aufwendige zentrale Terminvergabe nötig.